Wann beginnt Therapie wirklich?
@Suspiria
Ich denke, das Herangehen an so was ist sehr individuell… für mich war erst mal wichtig zu erkennen, dass ich kurz davor bin komplett abzusaufen mit Dissoziation. Die Handlungsweisen überlegen zu müssen, wenn man schon in dieser Situation ist funktioniert nicht, da laufen quasi Notfallprogramme und es ist nicht mehr so doll mit Denkfähigkeit. Ich muss vorher üben, mich aus solchen Situationen wieder innerlich in Sicherheit zu bringen.
Was da hilft ist auch für jeden anders… Atemübungen gehen bei mir gar nicht, Übungen, die meine Aufmerksamkeit auf die Umgebung ziehen sind sehr wirksam. Tresorübung ist hilfreich, sicherer Ort überhaupt nicht….
Im Grunde geht es um die Frage, wie du reagierst, wenn du von Traumasachen überflutet wirst und was du gegen diese Auswirkungen tun kannst.
Wenn man gar kein eigenes Handwerkszeug hat, ist man in einer solchen Situation völlig auf Hilfe von außen angewiesen.
An sich ist das nicht schlimm wenn der Therapeut oder eine Freundin oder… mich unterstützt. Es ist halt blöd, wenn sich die krisenhafte Zuspitzung nicht nach wenigen Stunden auflöst und der Therapeut hat Feierabend und die Freundin muss auch nach Hause.
Ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob ein solches Risiko bei dir besteht. Bei mir ist es so, dass es mir richtig gründlich den Boden unter den Füßen wegreißen kann obwohl ich an sich gut alltagsstabil bin. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass andere gar nicht in eine solche Situation kommen und dann ist diese Vorsicht und der große Aufwand in der Vorbereitung bei Traumaarbeit wohl übertrieben.
Ich denke, das Herangehen an so was ist sehr individuell… für mich war erst mal wichtig zu erkennen, dass ich kurz davor bin komplett abzusaufen mit Dissoziation. Die Handlungsweisen überlegen zu müssen, wenn man schon in dieser Situation ist funktioniert nicht, da laufen quasi Notfallprogramme und es ist nicht mehr so doll mit Denkfähigkeit. Ich muss vorher üben, mich aus solchen Situationen wieder innerlich in Sicherheit zu bringen.
Was da hilft ist auch für jeden anders… Atemübungen gehen bei mir gar nicht, Übungen, die meine Aufmerksamkeit auf die Umgebung ziehen sind sehr wirksam. Tresorübung ist hilfreich, sicherer Ort überhaupt nicht….
Im Grunde geht es um die Frage, wie du reagierst, wenn du von Traumasachen überflutet wirst und was du gegen diese Auswirkungen tun kannst.
Wenn man gar kein eigenes Handwerkszeug hat, ist man in einer solchen Situation völlig auf Hilfe von außen angewiesen.
An sich ist das nicht schlimm wenn der Therapeut oder eine Freundin oder… mich unterstützt. Es ist halt blöd, wenn sich die krisenhafte Zuspitzung nicht nach wenigen Stunden auflöst und der Therapeut hat Feierabend und die Freundin muss auch nach Hause.
Ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob ein solches Risiko bei dir besteht. Bei mir ist es so, dass es mir richtig gründlich den Boden unter den Füßen wegreißen kann obwohl ich an sich gut alltagsstabil bin. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass andere gar nicht in eine solche Situation kommen und dann ist diese Vorsicht und der große Aufwand in der Vorbereitung bei Traumaarbeit wohl übertrieben.
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Hallo Shukria,
tatsächlich gibt es keinen konkreten Notfallplan. Also was mache ich, wenn A, B oder C passiert. Die Nachwehen kenne ich auch ohne Exposition, z. B. wenn mich was stark triggert. Meine Angst, dass es mit tagelang schlecht gehen könnte, habe ich auch schon geäußert.
Z. B. haben wir auch besprochen, dass ich dann ja im Alltag stark eingeschränkt bin, teilweise nicht arbeiten kann, wenn ich starke Kopfschmerzen bekomme. Das ist auch alles angekommen, aber konkrete Ideen, was ich dann vielleicht machen kann, habe ich nicht an die Hand bekommen.
Und für eine Notfallstunde mal eben vorbeikommen, ist auch nicht so leicht möglich, da es bei mir etwas Planungsaufwand braucht.
Ich werde die nächste Stunde nutzen, um noch mal zu unterstreichen was mir fehlt bzw. was ich brauche. Dann ist sowieso erstmal eine kleine Pause, wegen der Ferien. Und ich werde dann noch mal nachdenken.
tatsächlich gibt es keinen konkreten Notfallplan. Also was mache ich, wenn A, B oder C passiert. Die Nachwehen kenne ich auch ohne Exposition, z. B. wenn mich was stark triggert. Meine Angst, dass es mit tagelang schlecht gehen könnte, habe ich auch schon geäußert.
Z. B. haben wir auch besprochen, dass ich dann ja im Alltag stark eingeschränkt bin, teilweise nicht arbeiten kann, wenn ich starke Kopfschmerzen bekomme. Das ist auch alles angekommen, aber konkrete Ideen, was ich dann vielleicht machen kann, habe ich nicht an die Hand bekommen.
Und für eine Notfallstunde mal eben vorbeikommen, ist auch nicht so leicht möglich, da es bei mir etwas Planungsaufwand braucht.
Ich werde die nächste Stunde nutzen, um noch mal zu unterstreichen was mir fehlt bzw. was ich brauche. Dann ist sowieso erstmal eine kleine Pause, wegen der Ferien. Und ich werde dann noch mal nachdenken.
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@Sadako: doch, bei mir kann es so richtig heftig werden; ich war schon öfters mehrere Tage hintereinander außer Gefecht gesetzt (lange vor der Therapie, aber auch im letzten Jahr, z. B.).
Er hat mir ja auch schon viele Sachen vorgeschlagen, die ich da machen könnte. Vielleicht bin ich da auch etwas schwierig.
Bei mir kommt es eigentlich immer zeitversetzt zu den Reaktionen. Da bin ich natürlich nicht mehr in der Stunde. Und in den Stunden ist es sehr oft so, dass ich kurz vorher in einen anderen Zustand gerate und dann z. B. viele Stunden "vergessen" habe.
Also ich kann schon ungefähr abschätzen was so passiert, wenn es heftig wird. Über die vielen Jahre habe ich auf einer Skala von x bis y schon einiges miterlebt, in Sachen Dissoziation.
Ich bin auch bereit, mich den Bildern zu stellen. Aber das kann ich nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass ich weder ein Geländer habe, an dem ich mich festhalten kann, noch weiß auf was es konkret von den Therapiezielen einzahlt.
Er hat mir ja auch schon viele Sachen vorgeschlagen, die ich da machen könnte. Vielleicht bin ich da auch etwas schwierig.
Bei mir kommt es eigentlich immer zeitversetzt zu den Reaktionen. Da bin ich natürlich nicht mehr in der Stunde. Und in den Stunden ist es sehr oft so, dass ich kurz vorher in einen anderen Zustand gerate und dann z. B. viele Stunden "vergessen" habe.
Also ich kann schon ungefähr abschätzen was so passiert, wenn es heftig wird. Über die vielen Jahre habe ich auf einer Skala von x bis y schon einiges miterlebt, in Sachen Dissoziation.
Ich bin auch bereit, mich den Bildern zu stellen. Aber das kann ich nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass ich weder ein Geländer habe, an dem ich mich festhalten kann, noch weiß auf was es konkret von den Therapiezielen einzahlt.
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Ach bilderbuch, das hat meine TP auch gesagt und dass wir mitten bei der Behandlung wären und dass es nicht wichtig sei, was wir tun, sondern wie. Klar, und weil ich immer verzweifelter wurde, dass sie nicht zum Thema kam, hätte ich angeblich ne Bindungsstörung und die Mutti war mal wieder an allem Schuld. Dabei wäre es ganz einfach gegangen: EInfach mal zum Thema kommen.
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Jetzt wird mir dein Wunsch nach mehr Plan und mehr Struktur noch klarer.
Ohne Geländer, ohne Fangnetz, Gurt und Fallschirm ist es nicht soo klug in eine solche Situation zu gehen.
Ich war übrigens auch schwierig mit dem Ausprobieren von Techniken, Skills und sonstwas. Von finde ich doof und albern über hilft bei mir nicht,… ich habe mich oft gewehrt ( innerlich und auch real) Dinge auszuprobieren.
Letztlich war meine Therapeutin da sehr klar und direktiv. Solche Sachen auszuprobieren, anzuwenden und zu üben ist ein notwendiger Beitrag den ich leisten muss damit die Therapie funktionieren kann. Sie zwingt mich nicht, macht mir aber sehr klar, dass unsere gemeinsamen Möglichkeiten in der Therapie weiter zu kommen dann sehr begrenzt sind. I
ch finde es gut, dass du die Gedanken machst und benennst, was du brauchst um gute Therapie machen zu können.
Ohne Geländer, ohne Fangnetz, Gurt und Fallschirm ist es nicht soo klug in eine solche Situation zu gehen.
Ich war übrigens auch schwierig mit dem Ausprobieren von Techniken, Skills und sonstwas. Von finde ich doof und albern über hilft bei mir nicht,… ich habe mich oft gewehrt ( innerlich und auch real) Dinge auszuprobieren.
Letztlich war meine Therapeutin da sehr klar und direktiv. Solche Sachen auszuprobieren, anzuwenden und zu üben ist ein notwendiger Beitrag den ich leisten muss damit die Therapie funktionieren kann. Sie zwingt mich nicht, macht mir aber sehr klar, dass unsere gemeinsamen Möglichkeiten in der Therapie weiter zu kommen dann sehr begrenzt sind. I
ch finde es gut, dass du die Gedanken machst und benennst, was du brauchst um gute Therapie machen zu können.
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Dass sie Dir sagt, dass du eine Störung hast, (auch wenn Sie recht haben sollte) klingt für mich nicht gut. Und dass Mütter schuld sind, ist auch nicht toll.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 30.06.2021, 12:52
Ach bilderbuch, das hat meine TP auch gesagt und dass wir mitten bei der Behandlung wären und dass es nicht wichtig sei, was wir tun, sondern wie. Klar, und weil ich immer verzweifelter wurde, dass sie nicht zum Thema kam, hätte ich angeblich ne Bindungsstörung und die Mutti war mal wieder an allem Schuld. Dabei wäre es ganz einfach gegangen: EInfach mal zum Thema kommen.
Ich denke eure Chemie stimmt nicht. Daran kannst du nix ändern.
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Nix Chemie, Methode! Es ist ein Unterschied, ob ich jmd. nicht traue, weil er gewalttätig ist oder weil angeblich die Mama was falsch gemacht hat. Oder wenn ich nach einem Übergfiff nur kurz bei Freunden übernachte, weil die so beengt wohnen oder weil ich angeblich bindungsgestört bin. Für mich ist der Maßstab, den ich auch an Therapie lege, immer noch das StGB.
@ Charlie Foxtrott
Therapie nach dem Strafgesetzbuch einschätzen?
Kapiere ich nicht wirklich worauf du hinauswillst.
Meiner Erfahrung nach macht die Methode oft wenig aus…
Suspirinia macht eine Verhaltenstherapie und vermisst genau die Struktur und konkretes Arbeiten an Symptomen, die eigentlich Kernkonzept dieser Methode sein sollen. Ich mache eine TfP und meine Therapeutin arbeitet hochstrukturiert und nutzt viele Elemente und Methoden, die aus der Verhaltenstherapie kommen. Besonders nach etlichen Jahren Berufserfahrung arbeiten viele Therapeuten freier als es die engen Leitlinien der Therapieschulen vorsehen.
Ich glaube es kommt darauf an, ob die Arbeitsweise des Therapeuten zur Person und zum Störungsbild passt. Das kann man aber am „Etikett“ nicht immer erkennen. Darüber hinaus gibt es den Nasenfaktor…die persönliche Passung.
Therapie nach dem Strafgesetzbuch einschätzen?
Kapiere ich nicht wirklich worauf du hinauswillst.
Meiner Erfahrung nach macht die Methode oft wenig aus…
Suspirinia macht eine Verhaltenstherapie und vermisst genau die Struktur und konkretes Arbeiten an Symptomen, die eigentlich Kernkonzept dieser Methode sein sollen. Ich mache eine TfP und meine Therapeutin arbeitet hochstrukturiert und nutzt viele Elemente und Methoden, die aus der Verhaltenstherapie kommen. Besonders nach etlichen Jahren Berufserfahrung arbeiten viele Therapeuten freier als es die engen Leitlinien der Therapieschulen vorsehen.
Ich glaube es kommt darauf an, ob die Arbeitsweise des Therapeuten zur Person und zum Störungsbild passt. Das kann man aber am „Etikett“ nicht immer erkennen. Darüber hinaus gibt es den Nasenfaktor…die persönliche Passung.
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Methode und/oder Chemie.
Ändern kannst du sie nicht. Entweder passt es oder nicht. Entweder geht man gern hin oder ungern u.s.w.
Ändern kannst du sie nicht. Entweder passt es oder nicht. Entweder geht man gern hin oder ungern u.s.w.
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@Sadako: ja, wir hatten auch vor kurzem das Thema, dass es jetzt halt quasi Zeit für den nächsten Schritt wäre (gemeinsam in die Bilder gehen). Ich bin dort, bei dem Therapeuten, soweit auch angekommen und gehe gerne hin. Ich würde ja auch anfangen wollen, aber ich weiß nicht wie. Es fehlt mir da ein Plan, was ich auch schon so gesagt habe. Das ist der Punkt, an dem ich immer wieder stehen bleibe. Und ich habe auch schon zu verstehen gegeben, dass es sicherlich leicht ist zu sagen, "lassen Sie uns ein bisschen in die Bilder gehen", aber letztlich muss ich ja mit den Konsequenzen leben. Z. B. dass es mir dann u. U. mehrere Tage schlecht geht.
Generell passt es für mich sehr gut, keine Frage. Aber es kommt halt nicht der nächste große Schritt. Er meinte mal, dass er mich da zu nichts drängen kann und möchte, aber wenn ich mich entscheide in die Bilder zu gehen, er dann "mitkommt". Ist ja schön und gut, aber wie soll ich mir das vorstellen? Er muss doch mittlerweile verstanden haben, dass ich da nicht "mal eben so" rein und wieder raus kann?
Wie soll ich mir überlegen, wie es weitergehen soll, wenn ich nicht weiß was das genaue Ziel ist und was ich machen kann, wenn ich dann z. B. zu Hause bin und es mir schlecht geht?
Generell passt es für mich sehr gut, keine Frage. Aber es kommt halt nicht der nächste große Schritt. Er meinte mal, dass er mich da zu nichts drängen kann und möchte, aber wenn ich mich entscheide in die Bilder zu gehen, er dann "mitkommt". Ist ja schön und gut, aber wie soll ich mir das vorstellen? Er muss doch mittlerweile verstanden haben, dass ich da nicht "mal eben so" rein und wieder raus kann?
Wie soll ich mir überlegen, wie es weitergehen soll, wenn ich nicht weiß was das genaue Ziel ist und was ich machen kann, wenn ich dann z. B. zu Hause bin und es mir schlecht geht?
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Dass der/die Therapeut*in gleiche Maßstäbe an Schuld, Verantwortung (beim Täter), Aushaltenmüssen von Situationen (bzw. unberechtigte Angst) anlegt wie das StGB. Und nicht sagt, das ist ne Angststörung, wenn der Täter tatsächlich gefährlich ist. Oder Victim Blaming betreibt.
Das hat m.E. auch nichts mit Chemie zu tun, sondern mit knallharten juristischen Fakten, wenn mich ein Thera mit Messer an der Kehle zum achtsamen Weitermeditieren auffordert, weil das in seinem Weltbild nicht nicht vorkommt, oder wenn mich eine Freundin nach Angriff in ihrer 1-R-Whg. nur vorübergend aufnimmt ist das keine Bindungsstörung, sondern der Wohnungsmarkt.
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Charlie, ich denke wenn man in einer Therapie anfangen muss zu diskutieren was der strafrechliche Rahmen ist und was da gilt, dann ist es schon vorbei.
Dann ist das keine Therapie mehr, sondern sinnfreier Kampf und man ist auf der ganz falschen Ebene
Daran ist nicht (!!) der Patient schuld, von einem Therapeuten erwarte ich da genug Gespür das aufzufangen
Dann ist das keine Therapie mehr, sondern sinnfreier Kampf und man ist auf der ganz falschen Ebene
Daran ist nicht (!!) der Patient schuld, von einem Therapeuten erwarte ich da genug Gespür das aufzufangen
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Da kann ich dich gut verstehen und finds nur klug und richtig, dass du nicht einfach vorwärtsstürmst "im Vertrauen" etc.SuspiriaHysteria hat geschrieben: Ich würde ja auch anfangen wollen, aber ich weiß nicht wie. Es fehlt mir da ein Plan, was ich auch schon so gesagt habe. Das ist der Punkt, an dem ich immer wieder stehen bleibe. Und ich habe auch schon zu verstehen gegeben, dass es sicherlich leicht ist zu sagen, "lassen Sie uns ein bisschen in die Bilder gehen", aber letztlich muss ich ja mit den Konsequenzen leben. Z. B. dass es mir dann u. U. mehrere Tage schlecht geht.
Generell passt es für mich sehr gut, keine Frage. Aber es kommt halt nicht der nächste große Schritt. Er meinte mal, dass er mich da zu nichts drängen kann und möchte, aber wenn ich mich entscheide in die Bilder zu gehen, er dann "mitkommt". Ist ja schön und gut, aber wie soll ich mir das vorstellen?
Ich kann aber auch deinen Thera verstehen, dass er dir nicht allzu viel vorgeben möchte, damit du tatsächlich auch deinen eigenen Weg mit dir rausfinden kannst.
Für mich war das damals auch das Dilemma.
Mein Thera gab mir einen "Anknüpfpunkt", indem er zuallererst mit mir übte, wie es ist, wenn ich in positive Bilder/Erinnerungen/Gefühle eintauchte.
Ganz wichtig war dabei, was so ne "Irritation" dann im bestehenden System auslöst.
Denn "machen" in der Therapie tut ja meinst ein bestimmter Anteil, die anderen inneren Anteile "beobachten" bestenfalls, kriegen mit oder mischen sich mal dazu, wenn sie nicht gänzlich abtauchen.
Aber wenn man bei einem Netz an einem Strang zieht, bewegt sich ja auch das ganze Netz mit und bringt erstmal "Chaos" im weitesten Sinn.
Deshalb gab es bei mir auch immer schon sehr zeitverzögerte Reaktionen aus dem Innen bis Innersten, wenn ich längst wieder zuhause und alltagsstabil nach außen hin war.
Das Üben an den positiven Sachen gab mir so ein bissl "Ausblick" und Erfahrungswert, worauf "wir" uns dann einstellen können.
Mein Thera arbeitete mit mir überwiegend nach der PITT von Reddemann, weil mir die Art lag.
Aber darüber hinaus gab er mir auch ganz konkrete "Anker" mit, auf die ich mich beziehen konnte in und auch nach den Stunden.
Und solche Stabi-Übungen hat er individuell für mich und mit mir erarbeitet, kein Programm abgespult so nach dem Motto "Dann machst du dies und das (z.B. Tresor) und dann passt das schon!".
Wäre fatal gewesen bei mir, da ich ja dissoziativ strukturiert bin und einfach "brav" mich drauf eingestellt und übernommen hätte und meine tatsächliche Reaktion abgespalten hätte.
Dass du dich nicht auf deine gewohnte Alltagsstabi verlassen kannst, wenn du in medias res gehst, dürfte recht klar sein. Die wird Notnagel bleiben können etc., denn mit den altbewährten Strukturen hilft sich ein System immer und v.a. dann, wenns um was geht.
Arbeitet ihr denn auch an deiner "inneren Kommunikation" mit den einzelnen Anteilen (oder wie auch immer man das jetzt nennen will)?
Das war bei mir/uns auch ein sehr wesentlicher Punkt, ein "Miteinander" innerlich zu lernen, damit "Einzelgängen" und somit "Systemabstürzen" möglichst vorgebeugt werden konnte.
Vielleicht wäre auch noch ein konkreter Ansatzpunkt für dich dir mal anzugucken, wie du mit aktivierten "alten Gefühlen" im Jetzt besser umgehen kannst?
Man fühlt ja dann auf der Intensität und "Notwendigkeit" einer Vergangenheit, in der man weitaus ausgelieferter und ja auch hilfloser mit sich war als im Jetzt. Und das erstmal getrennt zu bekommen, nicht nur im Nachhinein, sondern schon (wenigstens beobachtend) wenn mans direkt erlebt, hat mir auch unwahrscheinlich viel eigene Handlungskompetenz verschafft.
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@Waldschratin: danke für deine ganzen Punkte
Ich melde mich später ausführlich zurück, kann aber schon mal sagen, dass der Termin sehr gut war, wir konnten vieles klären und ich bin nun sicher, dass ich weitermachen möchte.
Aber dazu dann später mehr.
Bis dann
Suspiria
Ich melde mich später ausführlich zurück, kann aber schon mal sagen, dass der Termin sehr gut war, wir konnten vieles klären und ich bin nun sicher, dass ich weitermachen möchte.
Aber dazu dann später mehr.
Bis dann
Suspiria
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Soooo, hier bin ich nun, ausführlich
Gleich vorab: ich hatte eine sehr gute Stunde mit meinem Therapeuten. Wir konnten viele offene Fragen klären und ich bin mir nun sicher, dass ich weitermachen möchte. Er war da wirklich total verständnisvoll für meine Situation und hat mir auch gesagt, dass ich die Entscheidung treffen soll, die ich möchte. Also ganz ohne Druck.
Wir haben auch über konkrete Maßnahmen gesprochen, für den Fall, dass es dann schlimmer wird.
@Waldschratin: Tatsächlich haben wir (erneut) über Anteile gesprochen, was ich anfangs immer abgelehnt habe. Aber ich kann jetzt mehr und mehr verstehen, was dahintersteckt. Und dass es darum gehen kann, dass Anteile untereinander kommunizieren. Auch wenn ich das aktuell nur skeptisch für mich annehmen kann, werde ich mich darauf einlassen, weil ich in der Vergangenheit schon gemerkt habe, dass da in mir mehrere sprechen können, mit ganz unterschiedlichen Absichten, Tonfällen, etc.
Mittlerweile schaffe ich es schon ganz gut, alte Gefühle zu identifizieren, je mehr Bilder kommen und sich die Zusammenhänge verknüpfen. Es ist dann so, dass ich mir z. B. in der akuten Situation sagen kann, dass es sich um ein Gefühl von früher handelt und ich differenzieren kann, zwischen damals und heute. Aber dass es immer klappt, kann ich nicht sagen. Dafür fehlt mir quasi die Langzeittestung.
Was auch noch mal krass war, war zum einen, dass er mir vor Augen geführt hat, was ich alles habe (ich neige zum Bagatellisieren) und welche Diagnose im Raum steht. Zum anderen hat er ausgesprochen, wie das heißt, was mit mir passiert ist. Das war im ersten Moment echt krass, aber es war ja sowieso der Elefant im Raum und es war dann auch gut, dass er es gesagt hat. Ist halt schon ein heftiges Thema. Dennoch kann ich es jetzt ein bisschen mehr annehmen. Ich dachte halt immer, dass ich mir da etwas zusammenspinne. Aber ich erkenne nun immer mehr, dass alles einen Sinn ergibt und die Bilder in meinem Kopf leider keine Einbildung oder Hirngespinste sind. Und das ist natürlich auch eine Erleichterung.
Liebe Grüße
Suspiria
Gleich vorab: ich hatte eine sehr gute Stunde mit meinem Therapeuten. Wir konnten viele offene Fragen klären und ich bin mir nun sicher, dass ich weitermachen möchte. Er war da wirklich total verständnisvoll für meine Situation und hat mir auch gesagt, dass ich die Entscheidung treffen soll, die ich möchte. Also ganz ohne Druck.
Wir haben auch über konkrete Maßnahmen gesprochen, für den Fall, dass es dann schlimmer wird.
@Waldschratin: Tatsächlich haben wir (erneut) über Anteile gesprochen, was ich anfangs immer abgelehnt habe. Aber ich kann jetzt mehr und mehr verstehen, was dahintersteckt. Und dass es darum gehen kann, dass Anteile untereinander kommunizieren. Auch wenn ich das aktuell nur skeptisch für mich annehmen kann, werde ich mich darauf einlassen, weil ich in der Vergangenheit schon gemerkt habe, dass da in mir mehrere sprechen können, mit ganz unterschiedlichen Absichten, Tonfällen, etc.
Mittlerweile schaffe ich es schon ganz gut, alte Gefühle zu identifizieren, je mehr Bilder kommen und sich die Zusammenhänge verknüpfen. Es ist dann so, dass ich mir z. B. in der akuten Situation sagen kann, dass es sich um ein Gefühl von früher handelt und ich differenzieren kann, zwischen damals und heute. Aber dass es immer klappt, kann ich nicht sagen. Dafür fehlt mir quasi die Langzeittestung.
Was auch noch mal krass war, war zum einen, dass er mir vor Augen geführt hat, was ich alles habe (ich neige zum Bagatellisieren) und welche Diagnose im Raum steht. Zum anderen hat er ausgesprochen, wie das heißt, was mit mir passiert ist. Das war im ersten Moment echt krass, aber es war ja sowieso der Elefant im Raum und es war dann auch gut, dass er es gesagt hat. Ist halt schon ein heftiges Thema. Dennoch kann ich es jetzt ein bisschen mehr annehmen. Ich dachte halt immer, dass ich mir da etwas zusammenspinne. Aber ich erkenne nun immer mehr, dass alles einen Sinn ergibt und die Bilder in meinem Kopf leider keine Einbildung oder Hirngespinste sind. Und das ist natürlich auch eine Erleichterung.
Liebe Grüße
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