Erwartung nach 200 Std Analyse UND Verlängerung ohne Antrag?

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lisbeth
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 07:48

Solage hat geschrieben: So., 13.06.2021, 22:49 Den Krankenkassen-Sachbearbeiter interessiert das wenig.
Ich hatte auch viele Therapiestunden ohne Antrag. Wurde dann aber nachgereicht.
Die Psychotherapeuten rechnen in der Regel mit der KV ab. Die abgehaltenen Stunden müssen quartalsweise innerhalb von 15 (?) Tagen nach Quartalsende abgerechnet werden. Wenn keine bewilligten Stunden mehr offen sind, können auch keine abgerechnet werden. Die gehaltenen Stunden nachträglich "zwischenzuschieben" und mit abzurechnen wäre Abrechnungsbetrug. Manche KVs haben eine Kulanzregelung wenn ein Verlängerungsantrag noch bearbeitet wird. Aber das sind eigentlich nie mehr als eine Handvoll Stunden.
Montana hat geschrieben: So., 13.06.2021, 22:24 Und, was evtl. noch schwerer wiegt, du könntest nach dieser Therapie natürlich keine neue beginnen, wenn die Krankenkasse immer noch von einer laufenden Therapie ausgeht, für die weiterhin Stunden abgerechnet werden.
Und das ist auch ein wesentlicher Faktor. So eine 'kreative' Abrechnung geht dann meist auf Kosten des Patienten. Wenn vom Restkontingent gleich die Hälfte für nachträglich abgerechnete Stunden draufgeht, dann ist das Kontingent auch entsprechend schneller aufgebraucht. Für die Kasse reichen die bewilligten Stunden aber deutlich länger. Wenn weiterhin Therapiebedarf besteht, guckt der Patient in die Röhre, weil die Kasse ganz sicher nachfragen wird, warum die bewilligten Stunden so schnell verbraucht sind.

@Uschi:
Es könnte auch sein, dass sie dich dann zwischen den Anträgen "einfach so" weiterbehandelt. Puh. Das fände ich auch ziemlich problematisch. Sie "schenkt" dir ungefragt die Stunden, ohne das mit dir abzuklären, ob das wirklich so ist, oder ob am Ende dann doch Erwartungen von ihr daran geknüpft sind. Das kann auch zu ziemlichen Verwicklungen in der therapeutischen Beziehung führen, hatte ich mal. Die Therapeutin hatte es über Monate nicht hingekriegt, die Verlängerung zu beantragen. Ich habe es versucht zu thematisieren, aber die Therapeutin hat das Thema abgeblockt, und mir immer wieder gesagt, das wäre ihre Entscheidung, und ihre Verantwortung. Wir haben aber weiter wöchentliche Termine gehabt. Mich hat das damals enorm verunsichert, weil ich mich von ihrem "guten Willen" abhängig gefühlt hatte, wir in der Zeit auch andere Konflikte miteinander hatten und über mir ständig die Bedrohung hin, dass sie plötzlich sagen könnte, sie tut sich diesen Stress nicht länger an, ohne dafür bezahlt zu werden. Als die Auseinandersetzung um den Antrag dann eskalierte, kam sie auf einmal auch mit der Idee um die Ecke, die bisher gehaltenen Stunden nachträglich abzurechnen, ohne dass das vorher irgendwie mal besprochen worden wäre. Ich hab ihr dann nur gesagt, dann wäre die Verlängerung ja sofort aufgebraucht. Und für die Kasse liefe aber ganz normal Therapie weiter. Weil sie ja auch nicht alle Stunden in einer Woche abrechnen kann. Und ich bin dann blockiert, weil ich im Fall des Falles falls ich weiter Unterstützung brauche, keine Therapie über die Kasse bekomme.

Wenn du es wissen und klären willst, dann frag sie. Du hast da einen Anspruch drauf, dass sie da mit dir transparent ist.

Zur Therapieform: Klar hast du viel investiert und viele Hoffnungen in diese Therapie gesteckt. Aber so wie ich dich lese, kommen für dich unter dem Strich wenig konkrete Verbesserungen heraus. Die meisten analytischen Therapeuten sagen, man muss durchhalten. Sie glauben ja auch an ihre Methode und halten sie wirklich oft für den heiligen Gral der Psychotherapie. Aber sie blenden dabei aus, dass das nicht immer zum Wohle der Patienten ist, dass es nicht immer das ist, was den Patienten weiterbringt. Weil sie sich selbst, ihre eigenen Allmachtsphantasien und ihre Methode nicht hinterfragen wollen oder können.

So wie du dich liest, hast du dich von all deinen "frühen" Gefühlen und Empfindungen komplett abgekoppelt. Über den Kopf verstehen und analysieren wird daran wenig ändern. Wenn du etwas verändern willst, wirst du Wege finden müssen, um zu allererst mit dir und deinen Empfindungen besser in Kontakt zu kommen. Dann erst können diese Gefühle auch "verarbeitet" werden. Und da sind erlebnisbasierte Verfahren (Körpertherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie aber auch Psychodrama) wesentlich effektiver und hilfreicher mMn.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 09:16

hier kann ich lisbeth nur zustimmen, Abrechnungsbetrug ist kein Pappenstil.
Und sobald der Patient irgendwie Zweifel hat muss sowas offen besprochen werden. Und besprochen werden können. Wenn das nicht möglich ist wird es ja schon komisch.
Es gehört für mich zu den Grundlagen einer Therapie dass hier Transparenz herrscht und der Therapeut korrekt arbeitet. Und ich sowas jederzeit erfragen, ansprechen kann.

Egal wie rum, das ist ganz schlecht für eine Therapie: Zugunsten des Patienten führt es zu unguten Verstrickungen und Abhängigkeiten.
Und ansonsten ist es auf vielen Ebenen von Nachteil, nicht nur aber auch für eine spätere Therapie.

Ich würde hier sehr genau hinschauen und nachfragen:
Schenkt der Therapeut die Stunden? Aus Schusseligkeit? Aus "Freundlichkeit" (warum ??). Aus schlechtem Gewissen weil die Therapie nicht voran geht?? Das ist alles sehr komisch.


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Beitrag Mo., 14.06.2021, 09:33

Ich habe keinen Verlängerungsantrag unterschreiben müssen. Es hieß, es gibt neue Richtlinien und sie müsse es lediglich melden bei dieser Form der Therapie.

Natürlich sind 100 Stunden viel und es kann sich vieles ändern.

Die Therapie hat dazu geführt, dass du Medikamente nimmst, die Dir helfen. Also hat sie zum Guten beigetragen, oder siehst du das anders?

Das mit der Ärztin und anderen Frauen; bei mir entsteht der Verdacht, dass du hübsche Frauen magst. Anziehend findest etc... einfach aus dem Lustprinzip, erotisch und alle Versuche das mit dem kindlichen Bedürfnis zu interpretieren scheitern werden. Gleichzeitig lässt du den Gedanken nicht zu, Gründe hättest du genügend dafür.

Alles nur meine Interpretation. Du kannst die verwerfen wenn sie nicht stimmen.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 09:41

also meine Verlängerungsanträge musste ich immer unterschreiben UND ich habe eine Zusage der Krankenkasse per Post erhalten.

Wie dem auch sei: Ein Patient darf da fragen, und es braucht eine klare Antwort.
Wenn das von der Therapeutin nicht kommt stimmt was gravierend nicht

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Beitrag Mo., 14.06.2021, 09:58

Tatsächlich habe ich keine Zusage von der KK bekommen. Die über 100 Stunden liefen einfach so weiter. Vermutlich beides ist in Einzelfällen richtig und meine Thera hätte auch einen Antrag stellen können. Bei mir war das Ziel der Therapie Kontrolle abzugeben, was ich in dem Punkt gerne getan habe, dank des Vertrauens.
Ich finde es bedauerlich, dass nach 200 Stunden bei Uschi nicht der Fall ist und Kontrolle mittels Forum sogar betrieben wird.

Uschi, ich kenne deine Beiträge von 2019 und mein Eindruck ist, dass es dir viel besser geht, du aber sehr starken Kontrolldrang hast. Bleib dran und brich es nicht ab.

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WirbelUschi
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 20:58

Ungestümes Pferd hat geschrieben: So., 13.06.2021, 21:44 Ich kann dir nur sagen, dass mir die Psychoanalyse immer viel zu "kalt" war. Der schweigende Analytiker, der so passiv oft war und so wenige Emotionen zeigte. Ich habe dann gesehen, dass es Therapieformen gibt, wo der/die Therapeutin, mehr Gefühle einbringen darf, fürsorglicher, aktiver. Stichwort: Nachnähren, Reparenting. Und ich glaube, dass du das brauchst.
Meine Analyse ist zum Glück doch etwas anders, also zumindest nicht kalt. Meine Therapeutin ist schon recht warmherzig und bei Weitem keine "weiße Wand".
Sie ist sehr einfühlsam und verständnisvoll, was mir in Zeiten er Abhängigkeit auch so wohltuend war. Inzwischen ist es eher so, dass ich abgeneigt bin, wenn sie anfängt, so zu sein. Statt sie dann nah zu lassen, schafft das immer mehr Distanz zwischen uns. Ich finde es irgendwie "abstoßend", wenn jemand so "liebevoll" zu mir ist.
Ich habe in Zeiten meiner offenen seelischen Wunde auch über dieses Nachnähren und Reparenting nachgedacht. Dass ich das brauche. Ich suchte auch nach Schematherapie, aber kam irgendwie davon ab. Heute kann ich mir das so gar nicht mehr vorstellen, weil, wie eben/oben beschrieben.
Ich weiß nicht, woran es liegt, was es dazu braucht, wo der Trigger liegt und wer es warum in mir auslösen kann, dass die Wunde aufgeht und diese Person diese Sehnsucht in mir auslöst. Das passiert ja unbewusst und ja sehr ausgewählt. Nur dann, wenn ich da "andocke" und empfänglich bin, wirklich nur dann könnte sowas wie Nachnähren in Erwägung gezogen werden. Natürlich ausschließlich von genau der Person.
Ungestümes Pferd hat geschrieben: So., 13.06.2021, 21:44 Ich habe meinem Psychoanalytiker immer wieder gesagt, dass es mir nichts bringt, alles zu analysieren, denn da bin ich nur im Kopf, nicht im Körper. Er hat auf das nicht gehört, stattdessen mir immer wieder gesagt, es wäre ja nur mein "Widerstand".

Seine Deutungen waren abstrus und häufig haben sie mich eher von mir selbst weggebracht, weil sie so abwegig waren, (...)
Tut gut zu lesen/wissen, dass du es verstehst und genau weißt, was ich meine!
Meine Therapeutin geht schon drauf ein, aber sie sagt seit 2 Jahren, das braucht Zeit. Nun nach 200 Std bin ich mir halt auch nicht sicher, wieviel Zeit und Möglichkeiten da noch bleiben. Bzgl der Deutungen: Ihre sind manchmal auch echt abstrus. Manchmal aber auch gar nicht so schräg, dennoch finde ich mich darin oft nicht wieder, weil Erinnerung, Bezug und/der Gefühl dazu fehlt.
Ja, Körpertherapie, das ist auch einer meiner Pläne. Und Hypnosetherapie.
Welche Art/Richtung machst du da? Toll, dass es so gut passt für dich. Das macht Hoffnung.

lisbeth hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 07:48 Zur Therapieform: Klar hast du viel investiert und viele Hoffnungen in diese Therapie gesteckt. Aber so wie ich dich lese, kommen für dich unter dem Strich wenig konkrete Verbesserungen heraus.

Genau! Wie gesagt, einiges hat sich gebessert/verändert, ich kann aber wirklich nicht behaupten, die Therapie habe das bewirkt. VIELLEICHT ist es so. Ich will das definitiv nicht "ausschließen"! Aber wenn es so ist, dann fehlt mir auch hier der Bezug/die Verbindung dazu, dass gewisse Verbesserungen mit der Therapie zusammen hängen. So, wie es andere Patienten wissen/berichten.
Deshalb habe ich das "konkrete" markiert. Das passt, alle Veränderungen sind eher schwammig bezogen auf Ursache Therapie.

lisbeth hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 07:48 So wie du dich liest, hast du dich von all deinen "frühen" Gefühlen und Empfindungen komplett abgekoppelt. Über den Kopf verstehen und analysieren wird daran wenig ändern. Wenn du etwas verändern willst, wirst du Wege finden müssen, um zu allererst mit dir und deinen Empfindungen besser in Kontakt zu kommen. Dann erst können diese Gefühle auch "verarbeitet" werden.
Ja... danke. Du hast es erkannt. Ich vermute eben auch, genau DA liegt das Problem.
Ich weiß ja auch, man soll (sich) nicht vergleichen, aber was ich (hier) alles schon so zu Analysen/Therapien gelesen habe, was Patienten davon berichteten, was da so "gemacht" wurde, dass Therapeuten ja doch "provokant" forderten oder so... oder dass die Patienten sich "am Therapeuten" (der Beziehung) abgearbeitet haben. Da sehe ich bei mir einfach nichts von. Ich fand schon immer, dass meine Therapeutin relativ wenig "aktiv" war. Wobei sie schon auch viel sagt, so ist es nicht. Aber es waren für mich meist "gemütliche" Erklärungen.
Da ist schon lange kein "Feuer" mehr drin in unserer Therapie (wusste es jetzt nicht anders auszudrücken)
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 20:59

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 09:16 Und besprochen werden können. Wenn das nicht möglich ist wird es ja schon komisch.
Ja, da hast du recht. Das ist komisch. Ich traue mich schlicht nicht, das anzusprechen. So war ich schon immer. Bei allen Menschen. Da habe ich in der Therapie (in der Beziehung zu ihr) leider auch so gar nichts gelernt. Was wohl auch daran liegt, dass ich es sp empfinde, dass sie bei manchem genau so reagiert, wie ich es befürchte. Komisch, arrogant, zickig, unnahbar. Nun, das brauche ich nicht.
Ich hatte heute Therapie. Rate, was ich nicht getan habe :neutral:
Bilderbuch hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 09:33
Die Therapie hat dazu geführt, dass du Medikamente nimmst, die Dir helfen. Also hat sie zum Guten beigetragen, oder siehst du das anders?
Nun ja, wenn man das so sieht: Ja, stimmt.
Bevor ich jedoch 2017 in die Klinik ging, nahm ich auch seit 2 Jahren Citalopram. Ich wollte/sollte dort umgestellt werden, was sich aber ewig verzögerte und ich dann auch noch das neue nicht vertrug und danach habe ich dummerweise entschieden, erstmal keiner Antidepressivsa mehr zu nehmen. Ich dachte, die hätten mich (Gefühls)taub gemacht und ich wollte ja an diesen alten Schmerz und dachte, die Tabletten können dann hinderlich sein.
Bilderbuch hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 09:33 Das mit der Ärztin und anderen Frauen; bei mir entsteht der Verdacht, dass du hübsche Frauen magst. Anziehend findest etc... einfach aus dem Lustprinzip, erotisch und alle Versuche das mit dem kindlichen Bedürfnis zu interpretieren scheitern werden. Gleichzeitig lässt du den Gedanken nicht zu, Gründe hättest du genügend dafür.
Nein, das ist es definitiv nicht. Zum einen interessieren mich weder hübsche Frauen (noch Männer), zum anderen ist es das, was da zwischen uns ist, worum es geht. Wie die Frauen zu mir sind. Vielleicht war es auch Zufall, dass es alles Frauen waren, da mir noch kein Mann begegnet ist, der in seinem Sein und Umgang (mit mir) ähnlich ist.
Ich habe auch in feinster Weise das Bedürfnis nach irgendetwas körperlichem. Das hatte ich nie. Nicht bei einer der Frauen. Im Gegenteil, das hätte ich überhaupt nicht gewollt. Es ging/geht um das emotionale was da passiert.
Außerdem habe ich z.B. die Ärztin zuletzt ausschließlich mit Mundschutz gesehen, ihre Augen/ihr Blick ergriffen mich emotional, weil ich daraus so viel erkennen konnte (also dass sie nicht nur ihren Job machte und mich "abfertigte", sondern eben ehrlich an mir interessiert war und mir helfen wollte, ich glaube, dass sie mich, mein Leid "fühlen" konnte.
Ih konnte nicht erkennen, ob sie hübsch war. Ich sah ja nur die Augen. (Ich wüsste auch nicht, ob ich sie Wiedererkennen würde!)
Bilderbuch hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 09:58 Ich finde es bedauerlich, dass nach 200 Stunden bei Uschi nicht der Fall ist und Kontrolle mittels Forum sogar betrieben wird.

Uschi, ich kenne deine Beiträge von 2019 und mein Eindruck ist, dass es dir viel besser geht, du aber sehr starken Kontrolldrang hast. Bleib dran und brich es nicht ab.
Oh man... meine Therapeutin sagt mir seit Jahren, ich hätte ein ausgesprägtes Kontrollbedürfnis. Als wäre das MEIN THEMA.
Ich empfinde es nicht so. Auch nach 3,5 Jahren Therapie kann ich das nicht als passend/stimmig für mich anerkennen/empfinden.
Sicher stimmt es in mancher Hinsicht.
Wieso sehen das so viele, ich aber nicht?

Wieso meinst du, das zu erkennen? Weil ich hier wegen der Stundenanzahl frage? Das hätte ich persönlich jetzt null mit Kontrolldrang in Verbindung gebracht.
Vielleicht ist es so, ich will es nicht abstreiten, es fühlt sich für mich aber einfach nicht stimmig an.
Ich fragte das hier (meiner Meinung nach) weil ich wirklich sehr irritiert/verwundert darüber bin. Ob ich irgendwelche Nachteile dadurch haben könnte ist mir z. B. egal. Meine nächste Therapie werde ich eh selbst zahlen - da ich inzwischen mehr arbeite und verdiene, kann ich es mir leisten.
Sollte sie mich "kostenlos" behandeln, würde mich das schon irgendwie ärgern. Aus Prinzip und weil ich dafür meine Zustimmung dazu nicht gegeben habe.
Ja, du hast schon recht, mir geht es viel besser, was mich auch freut. Nur ist es eben auch etwas "trügerisch", da in mir noch immer "Gefahr" lauert.
UND: Ich nehme halt Medikamente.
UND: 2019 habe ich hauptsächlich aus dieser Abhängigkeit heraus geschrieben. Und ja, da ging es mir lange und oft nicht gut, da war ich "ganz klein", ständig in Regression, was sich natürlich mit meinem Dasein als Mutter schlecht vereinbaren ließ.
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Solage
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 21:29

lisbeth hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 07:48
Solage hat geschrieben: So., 13.06.2021, 22:49 Den Krankenkassen-Sachbearbeiter interessiert das wenig.
Ich hatte auch viele Therapiestunden ohne Antrag. Wurde dann aber nachgereicht.
Die Psychotherapeuten rechnen in der Regel mit der KV ab. Die abgehaltenen Stunden müssen quartalsweise innerhalb von 15 (?) Tagen nach Quartalsende abgerechnet werden. Wenn keine bewilligten Stunden mehr offen sind, können auch keine abgerechnet werden. Die gehaltenen Stunden nachträglich "zwischenzuschieben" und mit abzurechnen wäre Abrechnungsbetrug. Manche KVs haben eine Kulanzregelung wenn ein Verlängerungsantrag noch bearbeitet wird. Aber das sind eigentlich nie mehr als eine Handvoll Stunden.
Abrechnungsbetrug wäre für nicht erbrachte Leistungen Vergütungen zu erschleichen. Oder wenn eine höherwertige Leistung fälschlich in Rechnung gestellt wird.

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Solage
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Beitrag Mo., 14.06.2021, 21:48

lisbeth hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 07:48
Montana hat geschrieben: So., 13.06.2021, 22:24 Und, was evtl. noch schwerer wiegt, du könntest nach dieser Therapie natürlich keine neue beginnen, wenn die Krankenkasse immer noch von einer laufenden Therapie ausgeht, für die weiterhin Stunden abgerechnet werden.
Und das ist auch ein wesentlicher Faktor. So eine 'kreative' Abrechnung geht dann meist auf Kosten des Patienten. Wenn vom Restkontingent gleich die Hälfte für nachträglich abgerechnete Stunden draufgeht, dann ist das Kontingent auch entsprechend schneller aufgebraucht. Für die Kasse reichen die bewilligten Stunden aber deutlich länger. Wenn weiterhin Therapiebedarf besteht, guckt der Patient in die Röhre, weil die Kasse ganz sicher nachfragen wird, warum die bewilligten Stunden so schnell verbraucht sind.
Auch da habe ich eine andere Erfahrung gemacht. Ich habe eine Therapie abgebrochen und wollte das Restkontingent in die Folgetherapie übernehmen. Der Krankenkassen-Sachbearbeiter wusste überhaupt nicht wie viele Stunden beim Ex-Therapeuten noch offen sind. Ich musste eine Bescheinigung des Ex-Therapeuten vorlegen, wie viele Stunden noch zur Verfügung stehen. Diese Stundenzahl übernimmt die Krankenkasse dann ungeprüft für die Folgetherapie.

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lisbeth
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Beitrag Di., 15.06.2021, 06:50

Solage, das ist aber was völlig anderes, was du da mit dem Restkontingent beschreibst. Darum geht es hier ja gar nicht, wie man eventuell noch offene Stunden in eine neue Therapie mitnehmen kann. Das Thema ist ja gerade, dass nach Uschis Rechnung schon länger keine Stunden mehr offen sind, dass nach ihrem Wissensstand kein Verlängerungsantrag gestellt wurde und dass trotzdem weiter Stunden abgehalten werden - und das nicht erst in den letzten 14 Tagen.

Abrechnungsbetrug ist zB auch, Leistungen nachträglich abzurechnen, wenn das eigentlich nicht mehr möglich ist. Also zB eine große Anzahl von Stunden, die zwischen zwei bewilligten Anträgen erbracht wurden (und deshalb nicht abgerechnet werden konnten) dann bei der Abrechnung unter das neu bewilligte Kontingent zu mischen.
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Ungestümes Pferd
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Beitrag Di., 15.06.2021, 07:02

Bilderbuch hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 09:33 Die Therapie hat dazu geführt, dass du Medikamente nimmst, die Dir helfen. Also hat sie zum Guten beigetragen, oder siehst du das anders?
Gut, aber dafür braucht's nicht 200 Stunden Therapie.
Da hätts auch ein Termin beim Psychiater getan plus ein paar Kontrolltermine
Zuletzt geändert von Ungestümes Pferd am Di., 15.06.2021, 07:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Di., 15.06.2021, 07:18

WirbelUschi hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 20:59 Was wohl auch daran liegt, dass ich es so empfinde, dass sie bei manchem genau so reagiert, wie ich es befürchte. Komisch, arrogant, zickig, unnahbar. Nun, das brauche ich nicht.
Deine Therapeutin reagiert manchmal komisch, arrogant, zickig unnahbar?
Puh, bei was für Themen zum Beispiel? (wenn du sagen magst)

WirbelUschi hat geschrieben: Mo., 14.06.2021, 20:59 Oh man... meine Therapeutin sagt mir seit Jahren, ich hätte ein ausgesprägtes Kontrollbedürfnis.
Als wäre das MEIN THEMA.
Ich empfinde es nicht so.
Von deinen wenigen neuen Beiträgen bisher machst du mir überhaupt nicht den Eindruck.
(die alten kenne ich nicht)
Tatsächlich ist meine Erfahrung: Psychoanalytiker treffen gern mal so Aussagen:
"Patientin übt Kontrolle aus, Patientin übt Macht aus". Was die mit diesen Themen immer haben?

Und was die Abrechung betrifft:
Das ist dein gutes Recht. Ein Patient sollte Klarheit über die Abrechung haben und wieviel Kontingent er noch hat. (Dass du vorhast, deine nächste Therapie selber zu zahlen, tut nichts zur Sache)

Ich schreib später noch mehr, du hast ja noch eine Frage gestellt...
Zuletzt geändert von Ungestümes Pferd am Di., 15.06.2021, 07:45, insgesamt 2-mal geändert.

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Montana
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Beitrag Di., 15.06.2021, 07:31

Es gibt da wirklich komische Anwandlungen. Mein Analytiker sprach z.B. mehrfach an, dass ich doch mal über mein Sexleben sprechen sollte. Er fand das suspekt, dass ich das von mir aus nicht tat und seine Versuche, das Thema auf den Tisch zu bringen, abwehrte. Dabei hatte ich schlicht keinen Bedarf, darüber zu reden. Mit ihm schon gleich dreimal nicht. Und das finde ICH wiederum völlig normal.

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Ungestümes Pferd
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Beitrag Di., 15.06.2021, 07:41

Montana hat geschrieben: Di., 15.06.2021, 07:31 Mein Analytiker sprach z.B. mehrfach an, dass ich doch mal über mein Sexleben sprechen sollte. (...) Dabei hatte ich schlicht keinen Bedarf, darüber zu reden.
Bist du sicher, Montana? Das war doch nur dein Widerstand ;)
Und dass du so partout darüber nicht sprechen wolltest, zeigt mir, dass du unbewusste sexuelle Konflikte abwehrst.

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Ungestümes Pferd
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Beitrag Di., 15.06.2021, 07:43

...ausserdem zeigt sich hier dein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis,
zu bestimmen, über was in der Therapie gesprochen wird. :->

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