diesoderdas hat geschrieben: Mi., 19.05.2021, 05:50
... Vielleicht hätte ich das als Hinweis ernst nehmen sollen, dass er mit mir nicht arbeiten wollte.
Verstehe ich Dich richtig? Meinst Du, dass die Auswirkung dieser Aussage bei Dir etwas übles verursachen kann? Wenn ja, dann kann ich das voll und ganz nachvollziehen. Oder meinst Du etwa anderes?
Die Aussage oder Andeutung, dass man eine Situation falsch wahrnimmt kann verletzend sein. Natürlich kann es vorkommen, dass man mal eine Situation tatsächlich "falsch" wahrnimmt. Aber da müsste erstmals eine gewisse Akzeptanz vom Therapeuten vorhanden sein, und der Ton und die Haltung sollten wohlwollend sein.
Bei mir war es so, dass er bereits nach einem Satz von mir raketenartig reagierte und mich unterbrach ehe ich das Wesentliche ausgesprochen hatte (dabei wollte ich mich vorsichtig herantasten). In solchen Situationen erstarre ich, kann nicht mehr klar denken und formuliere nicht mein Unwohlbefinden, meine Kränkung und mein Bedürfnis Gehört und respektiert zu werden. Er hat wahrscheinlich nicht mitbekommen, dass ich ein für mich schwieriges Thema ansprechen wollte und, dass sich hinter einem Satz, das vielleicht unbedeutend erscheint ein größeres Thema verbirgt.
Dabei habe ich vergessen, dass er keine Gedanken lesen kann und trotz seiner Kompetenz als Therapeut fehlinterpretieren kann. Zumal kommt dazu, dass ich ein "people pleaser" bin und extreme Schwierigkeiten habe zu widersprechen, meine Meinung zu vertreten, mich zu behaupten... Jemand anderes hätte gesagt: "lassen Sie mich bitte ausreden" oder "ob es Ihnen gefällt oder nicht möchte ich jetzt aber mal etwas, was mir wichtig ist ohne Unterbrechung zum Ausdruck bringen". Das habe ich nicht getan...