Gibt es Frauen die nur Kuscheln wollen?
Hm ,würd ich jetzt auch gern wissen, was du als traurig empfindest, EKS ... will mich da aber auch nicht einmischen
Aber hier stellt sich eine interessante Frage, finde ich. Was zählen wir alles zu sexuellen Handlungen - und inwiefern ist das eigentlich wichtig?
Sexualität ist nicht gleichzusetzen mit Emotion - ist aber ein Ausdruck von Emotionen, oder?
Schmusen und küssen ist (sexuell) erregend, aber soll keine sexuelle Handlung sein?? Hört sich so an, als ob man Sex im Großen und Ganzen mit GV, also Penetration + vielleicht noch Oralsex, Handjobs etc. gleichsetzt, was ich auch ziemlich traurig fände.
Aber schön ist es natürlich auch, wenn Kuscheln und Küssen nicht immer notwendigerweise zum GV führt, also >>einen unabhängigen Eigenwert besitzt. Das finde ich gut - wenn das dann nicht in eine Diskussion ausartet, ob das eine jetzt "wertvoller" oder gar "besser" als das andere ist. Das wiederum fände ich traurig
Aber hier stellt sich eine interessante Frage, finde ich. Was zählen wir alles zu sexuellen Handlungen - und inwiefern ist das eigentlich wichtig?
Sexualität ist nicht gleichzusetzen mit Emotion - ist aber ein Ausdruck von Emotionen, oder?
Schmusen und küssen ist (sexuell) erregend, aber soll keine sexuelle Handlung sein?? Hört sich so an, als ob man Sex im Großen und Ganzen mit GV, also Penetration + vielleicht noch Oralsex, Handjobs etc. gleichsetzt, was ich auch ziemlich traurig fände.
Aber schön ist es natürlich auch, wenn Kuscheln und Küssen nicht immer notwendigerweise zum GV führt, also >>einen unabhängigen Eigenwert besitzt. Das finde ich gut - wenn das dann nicht in eine Diskussion ausartet, ob das eine jetzt "wertvoller" oder gar "besser" als das andere ist. Das wiederum fände ich traurig
Liebe Kuscheltiere, Männlein wie Weiblein,
Ich möchte gern Näheres erfahren.
Kuscheln und Küssen und Streicheln machen doch "an".
Normalerweise beide.
Natürlich braucht man dann nicht unbedingt weiter gehen.
Meine Verständnisfrage an die Kuschelfraktion:
Was wollt ihr für ein Kuscheln? Ein Kuscheln, das nicht sexuell erregt? (Gibt es das überhaupt). Oder ein Kuscheln, das sexuell erregt, man sich an der gegenseitigen Erregung freut, und irgendeine Freude am gegenseitigen Frustrationstoleranztest hat.
Erinnert mich irgendwie an jugendliche Engtanzfeten, war schön, hat was...
(Wobei, - meist war ich derjenige, der die Musik auflegte, und eher nur starren durfte, naja meist...)
Lg
Pitt
Ich möchte gern Näheres erfahren.
Kuscheln und Küssen und Streicheln machen doch "an".
Normalerweise beide.
Natürlich braucht man dann nicht unbedingt weiter gehen.
Meine Verständnisfrage an die Kuschelfraktion:
Was wollt ihr für ein Kuscheln? Ein Kuscheln, das nicht sexuell erregt? (Gibt es das überhaupt). Oder ein Kuscheln, das sexuell erregt, man sich an der gegenseitigen Erregung freut, und irgendeine Freude am gegenseitigen Frustrationstoleranztest hat.
Erinnert mich irgendwie an jugendliche Engtanzfeten, war schön, hat was...
(Wobei, - meist war ich derjenige, der die Musik auflegte, und eher nur starren durfte, naja meist...)
Lg
Pitt
Genau das möchte ich ja auch wissen!Pitt hat geschrieben:Ich möchte gern Näheres erfahren.
Kuscheln und Küssen und Streicheln machen doch "an".
Normalerweise beide.
Natürlich braucht man dann nicht unbedingt weiter gehen.
Meine Verständnisfrage an die Kuschelfraktion:
Was wollt ihr für ein Kuscheln? Ein Kuscheln, das nicht sexuell erregt? (Gibt es das überhaupt). Oder ein Kuscheln, das sexuell erregt, man sich an der gegenseitigen Erregung freut, und irgendeine Freude am gegenseitigen Frustrationstoleranztest hat.
Kuscheln allein ist was sehr Schönes, klar.
Aber wo genau liegt der "Sinn" bzw. was genau bestimmt diesen Wunsch, nach dem Kuscheln (unter der Vorraussetzung man kuschelt mit einem geliebten Menschen, den man auch noch scharf findet) dann 'abzubrechen' und 'vorsätzlich' NICHT zum Sex überzugehen?
Achja, wovon genau reden wir eigentlich - kuscheln mit Klamotten oder ohne? Küssen - mit Zunge oder ohne?
Wär ja auch noch wichtig, das festzulegen - Frustrationstoleranz und so
Wär ja auch noch wichtig, das festzulegen - Frustrationstoleranz und so
Es gibt beides und mir gefällt beides. Ob das Kuscheln erregend ist, hängt wohl hauptsächlich von der momentanen persönlichen Stimmung ab, die wiederum vom momentanen Beziehungszustand der beteiligten Personen abhängt, aber auch ein wenig von externen Erlebnissen, z.B. Belastungen im Berufsleben. Wenn das Kuscheln entsprechend erregend ist, würde mir ein Frustrationstoleranztest (ohne "Erlösung") wohl nicht gefallen.Pitt hat geschrieben:Was wollt ihr für ein Kuscheln? Ein Kuscheln, das nicht sexuell erregt? (Gibt es das überhaupt). Oder ein Kuscheln, das sexuell erregt, man sich an der gegenseitigen Erregung freut, und irgendeine Freude am gegenseitigen Frustrationstoleranztest hat.
P.S. @ luciabava: Es kann sogar ohne Kleider nicht-erregend sein, und trotzdem schön.
P.P.S. @ Thread-Ersteller: Hast du Angst vor den sexuellen Wünschen der Frauen, die mehr wollen als Kuscheln? Oder hast du Frauen erlebt, die gar nicht kuscheln wollten? (Ich bin nur neugierig, du musst nicht antworten.)
Zuletzt geändert von Affenzahn am Sa., 12.07.2008, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
Vielleicht solltest du einmal Rainer Langhans fragen, für den ist inzwischen anderes der Höhepunktluciabava hat geschrieben: Aber wo genau liegt der "Sinn" bzw. was genau bestimmt diesen Wunsch, nach dem Kuscheln (unter der Vorraussetzung man kuschelt mit einem geliebten Menschen, den man auch noch scharf findet) dann 'abzubrechen' und 'vorsätzlich' NICHT zum Sex überzugehen?
Als alter Melancholiker & hoffnungloser Romantiker nach alter Schule (nein, kein Kerzenschein und schlechte Musik), kann ich Kaffeetasse durchaus komplett verstehen. Zudem bin ich auch der Meinung, dass eine Beziehung wo sowas ausschließlich im GV endet, auch irgendwie armseelig ist. Kompletter verzicht nein, aber ständig nur die eine Nummer ebensowenig, hört sich vielleicht verrückt an, hat aber mit Körperkontrolle, der Kontrolle des Gefühlverhaltens und bestem Verständnis bei beiden Personen zu tun. Abstinenz und platonische Liebe weil's auch schön sein kann, wäre meine Beschreibung dafür. Gerade die von Affenzahn beschriebene "Erlösung", hat bei Männern anschließend nicht selten mit kurzzeitig abweisender Verhaltensweise zu tun, die kann man sich ohne Sex sparen und für später aufheben.
Also für mich hat beides einen sehr hohen Wert.
Wie gesagt, find ichs da auch blöd, irgendwie festlegen zu wollen, ob das eine jetzt besser ist als das andere.
Das einzige worauf ich mich festlegen könnte, ist dass Kuscheln ohne Sex schön, und Sex ohne Kuscheln unmöglich ist.
Es ist natürlich doof, wenn man in einer Beziehung für den Satz "Du, heute möchte ich nur kuscheln" verständnislos angeguckt wird - oder sich sogar erstmal dafür rechtfertigen soll.
Aber inwiefern "Körperkontrolle"/Abstinenz bei diesem Thema jetzt irgendwie wichtig sein soll, verstehe ich auch nicht.
Wie gesagt, find ichs da auch blöd, irgendwie festlegen zu wollen, ob das eine jetzt besser ist als das andere.
Das einzige worauf ich mich festlegen könnte, ist dass Kuscheln ohne Sex schön, und Sex ohne Kuscheln unmöglich ist.
Es ist natürlich doof, wenn man in einer Beziehung für den Satz "Du, heute möchte ich nur kuscheln" verständnislos angeguckt wird - oder sich sogar erstmal dafür rechtfertigen soll.
Aber inwiefern "Körperkontrolle"/Abstinenz bei diesem Thema jetzt irgendwie wichtig sein soll, verstehe ich auch nicht.
Ja, ich zum Beispiel!
Genügt mir und kann es voll genießen.
Natürlich ist Sympathie , Vertrautheit, Gefühl für Geborgenheit Grundvorraussetzung.
Nur so können unvergessliche Stunden für beide Partner erlebt werden.
Genügt mir und kann es voll genießen.
Natürlich ist Sympathie , Vertrautheit, Gefühl für Geborgenheit Grundvorraussetzung.
Nur so können unvergessliche Stunden für beide Partner erlebt werden.
Hallo Kaffeetasse!
Finde es schön, daß es auch Männer gibt, die in erster Linie solche Wünsche haben wie ich.
Grundvorraussetzung ist gegenseitige Zuneigung, Geborgenheit, Vertrautheit und ebenso die
geistige Verbundenheit, die ich dann , wie er...voll ausleben und genießen imstande bin.
Lg. Giovanna
Finde es schön, daß es auch Männer gibt, die in erster Linie solche Wünsche haben wie ich.
Grundvorraussetzung ist gegenseitige Zuneigung, Geborgenheit, Vertrautheit und ebenso die
geistige Verbundenheit, die ich dann , wie er...voll ausleben und genießen imstande bin.
Lg. Giovanna
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Miteinander!
Zunächst möchte ich mich ganz herzlich für die lieben Zeilen bedanken.
Warum mein Bedürfnis nach Kuscheln und Schmusen derart ausgeprägt ist, weiß ich nicht.
Einige Erklärungsansätze erscheinen mir aber plausibel.
1. Sexualität im Elternhaus
Ich bin der lebende Beweis, daß zwischen meinen Eltern tatsächlich Sex stattgefunden hat, allerdings kann ich mich nicht an einzigstes Erlebnis erinnern, an dem meine Eltern Zärtlichkeiten ausgetauscht hätten. Sexualität war ein komplettes Tabu-Thema bei meinen Eltern.
2. Behinderung / Sozialisation
Als Frühgeburt lag ich ein Dreivierteljahr im Brutkasten bis mich meine Mutter in ihre Arme schließen konnte. Offenbar habe ich in dieser Zeit den Körperkontakt zu meiner Mutter unsagbar vermißt.
Erst bei meiner Einschulung wurde festgestellt, daß ich hörgeschädigt bin.
Zuvor wurde ich von allen Menschen nur kritisiert bzw. getadelt für meine Verhaltensweisen. Und ich als kleiner Junge wußte nicht einmal weshalb ich von meinen Eltern, von Kindern aus dem Kindergarten und Kindergärtnerinnnen bestraft worden bin.
Der einzigste Mensch der es damals gut mit mir meinte war eine ältere Ordensschwester aus dem Kindergarten: Schwester Ludwiga. An sie konnte ich mich in meiner Not wenden, leider arbeite sie im Büro, so daß ich sie sehr selten sah.
Wie gesagt, ich konnte keinen Zusammenhang erkennen zwischen dem aversiven Verhalten meiner Eltern, dem Spot und dem Unverständnis anderer Kinder und meinem eigenem Verhalten.
Folgende Verhaltensstrategie hatte ich mir deshalb angeeignet: Wenn ich mich möglichst unauffällig und passiv verhalte, dann ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten "bestraft" zu werden.
Als nach der Einschulung feststand, daß ich eine Sonderschule für Schwerhörige besuchen muß, spürte ich eine tiefe Bestürzung meiner Eltern (Welche Eltern wünschen sich schon ein behindertes Kind?).
Sie waren sehr geschockt und enttäuscht.
Auf diese Sonderschule versetzt zu werden empfand ich als eine Art "Bestrafung" ohne dabei den Grund hierzu zu wissen.
Jedoch spürte ich, daß meine Eltern meinetwegen tief traurig waren und fühlte mich unglücklich, schämte mich meiner Behinderung und fürchtete die Liebe meiner Eltern dadurch zu verlieren.
Wir hatten auf der Sonderschule wirklich angagierte LehrerInnen, die fachlich höchst kompetent und maximal motiviert waren uns zu unterrichten.
Keiner hat uns aber gezeigt, wie man mit dieser Behinderung unzugehen soll, wie man diese als unabänderlicher Teil von sich selbst akzeptieren könnte.
Noch heute fühle ich mich mit einem Makel behaftet, fühle mich schuldig meine Eltern damit unglücklich gemacht zu haben. Gerne würde ich unbefangen in einer lustigen Runde über Witze mitlachen können, aber ich verstehe sie in lauter Umgebung leider nicht.
Ich fühle mich kommunikativ ausgegrenzt, meine Schwerhörigkeit trennt mich in der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen.
Mein Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl ist komplett im Keller.
3. Konflikte in der Ehe meiner Eltern
Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte den besten, den liebevollsten, verständisvollsten, hilfsbereitesten und um mich besorgtesten Vater, den sich ein Sohn überhaupt vorstellen kann.
Jedoch als mein Vater sein 50. Lebensjahr vollendete kam es in unserer Familie zur Katastrophe.
Er erlebte soetwas wie seinen 2. Frühling und lebte dies rücksichtslos aus.
Meine Mutter arbeite wegen mir zu dieser Zeit nicht wodurch wir auf das Gehalt meines Vaters komplett angewiesen waren. Zugleich hatten wir 3 Kredite laufen für die Wohnzimmereinrichtung, den Fernsehr und einen wenn auch gebrauchten VW Käfer.
Nach Feierabend suchte mein Vater mit seinen Kollegen regelmäßig (nach entsprechend vorangegangener Alkoholisierung) eine Nachtbar auf und spielte dort den Playboy.
Am nächsten Morgen stand er sturz besoffen vor der Wohnungstür mit einem Schuldschein über
DM 20.000,- und einem gegen meine Mutter gerichtetem abscheulichen Aggressionspotential.
Das gleiche Spiel wiederholte sich nach wenigen Wochen erneut und ging jahrelang.
Die Ursache für meine heutigen Existenzängste liegen wohl darin begründet.
Das Schlimmste kommt aber noch!
Im betrunkenen Zustand zeigte sich mein Vater gegenüber meiner Mutter von der widerwärtigsten und abscheulichsten Seite.
Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade erst 10 Jahre alt und körperlich außerstande meiner Mutter zu helfen, sie vor ihm zu beschützen.
Zunächst möchte ich mich ganz herzlich für die lieben Zeilen bedanken.
Warum mein Bedürfnis nach Kuscheln und Schmusen derart ausgeprägt ist, weiß ich nicht.
Einige Erklärungsansätze erscheinen mir aber plausibel.
1. Sexualität im Elternhaus
Ich bin der lebende Beweis, daß zwischen meinen Eltern tatsächlich Sex stattgefunden hat, allerdings kann ich mich nicht an einzigstes Erlebnis erinnern, an dem meine Eltern Zärtlichkeiten ausgetauscht hätten. Sexualität war ein komplettes Tabu-Thema bei meinen Eltern.
2. Behinderung / Sozialisation
Als Frühgeburt lag ich ein Dreivierteljahr im Brutkasten bis mich meine Mutter in ihre Arme schließen konnte. Offenbar habe ich in dieser Zeit den Körperkontakt zu meiner Mutter unsagbar vermißt.
Erst bei meiner Einschulung wurde festgestellt, daß ich hörgeschädigt bin.
Zuvor wurde ich von allen Menschen nur kritisiert bzw. getadelt für meine Verhaltensweisen. Und ich als kleiner Junge wußte nicht einmal weshalb ich von meinen Eltern, von Kindern aus dem Kindergarten und Kindergärtnerinnnen bestraft worden bin.
Der einzigste Mensch der es damals gut mit mir meinte war eine ältere Ordensschwester aus dem Kindergarten: Schwester Ludwiga. An sie konnte ich mich in meiner Not wenden, leider arbeite sie im Büro, so daß ich sie sehr selten sah.
Wie gesagt, ich konnte keinen Zusammenhang erkennen zwischen dem aversiven Verhalten meiner Eltern, dem Spot und dem Unverständnis anderer Kinder und meinem eigenem Verhalten.
Folgende Verhaltensstrategie hatte ich mir deshalb angeeignet: Wenn ich mich möglichst unauffällig und passiv verhalte, dann ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten "bestraft" zu werden.
Als nach der Einschulung feststand, daß ich eine Sonderschule für Schwerhörige besuchen muß, spürte ich eine tiefe Bestürzung meiner Eltern (Welche Eltern wünschen sich schon ein behindertes Kind?).
Sie waren sehr geschockt und enttäuscht.
Auf diese Sonderschule versetzt zu werden empfand ich als eine Art "Bestrafung" ohne dabei den Grund hierzu zu wissen.
Jedoch spürte ich, daß meine Eltern meinetwegen tief traurig waren und fühlte mich unglücklich, schämte mich meiner Behinderung und fürchtete die Liebe meiner Eltern dadurch zu verlieren.
Wir hatten auf der Sonderschule wirklich angagierte LehrerInnen, die fachlich höchst kompetent und maximal motiviert waren uns zu unterrichten.
Keiner hat uns aber gezeigt, wie man mit dieser Behinderung unzugehen soll, wie man diese als unabänderlicher Teil von sich selbst akzeptieren könnte.
Noch heute fühle ich mich mit einem Makel behaftet, fühle mich schuldig meine Eltern damit unglücklich gemacht zu haben. Gerne würde ich unbefangen in einer lustigen Runde über Witze mitlachen können, aber ich verstehe sie in lauter Umgebung leider nicht.
Ich fühle mich kommunikativ ausgegrenzt, meine Schwerhörigkeit trennt mich in der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen.
Mein Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl ist komplett im Keller.
3. Konflikte in der Ehe meiner Eltern
Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte den besten, den liebevollsten, verständisvollsten, hilfsbereitesten und um mich besorgtesten Vater, den sich ein Sohn überhaupt vorstellen kann.
Jedoch als mein Vater sein 50. Lebensjahr vollendete kam es in unserer Familie zur Katastrophe.
Er erlebte soetwas wie seinen 2. Frühling und lebte dies rücksichtslos aus.
Meine Mutter arbeite wegen mir zu dieser Zeit nicht wodurch wir auf das Gehalt meines Vaters komplett angewiesen waren. Zugleich hatten wir 3 Kredite laufen für die Wohnzimmereinrichtung, den Fernsehr und einen wenn auch gebrauchten VW Käfer.
Nach Feierabend suchte mein Vater mit seinen Kollegen regelmäßig (nach entsprechend vorangegangener Alkoholisierung) eine Nachtbar auf und spielte dort den Playboy.
Am nächsten Morgen stand er sturz besoffen vor der Wohnungstür mit einem Schuldschein über
DM 20.000,- und einem gegen meine Mutter gerichtetem abscheulichen Aggressionspotential.
Das gleiche Spiel wiederholte sich nach wenigen Wochen erneut und ging jahrelang.
Die Ursache für meine heutigen Existenzängste liegen wohl darin begründet.
Das Schlimmste kommt aber noch!
Im betrunkenen Zustand zeigte sich mein Vater gegenüber meiner Mutter von der widerwärtigsten und abscheulichsten Seite.
Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade erst 10 Jahre alt und körperlich außerstande meiner Mutter zu helfen, sie vor ihm zu beschützen.
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Obwohl ich schwerhörig bin, konnte ich jahrelang das Weinen, Schluzen und die Schmerzensschreie meiner Mutter nicht überhören. Ich fühlte mich ohnmächtig, mußte alles mitanhören und teilweise auch mitansehen. Erst mit 15 war ich körperlich in der Lage meinen Vater in seine Schranken zu verweisen und meine Mutter vor ihm zu beschützen.
Von da an wendete sich das Blatt für meine Mutter und ihre Leidenszeit fand endlich ein Ende.
Von diesem Moment an, an dem ich mich zu ersten Mal meinem Vater in den Weg stellte und ihn anschrie fühlte sich meine Mutter sicher und beschützt.
Er konnte sich niemals mehr an meiner Mutter vergreifen! Ich wollte und vorallem konnte auch meine Mutter vor ihm beschützen. Nein! Die dunklen Trauerränder um die Augen hatte meine Mutter wirklich nicht vom Lachen! Im Bericht des Therapeuten liest sich folgendes diesbezüglich: "....der Vater schied als männliche Identifikationsfigur aus, wodurch Herr D. eine nur sehr fragile männliche Identität entwickeln konnte...." Das ist ja kein Wunder! Bis zu ihrem Tod 1998 wiederholte meine Mutter mir gegenüber immer wieder folgende Aussage: "Mit Dir fühle ich mich, egal wo ich bin, vollkommen sicher und beschützt!" Ich hatte ein ganz inniges Verhältnis zu meiner Mutter. Ihr Tod hat mich furchtbar geschockt, ein Teil von mir ist dabei mitgestorben.
Allerdings war ich trotzdem kein folgsames Muttersöhnchen. Meine Mutter und ich konnten zwar über wirklich alles sprechen, konnten aber auch Streiten, daß die Fetzen flogen. Meine Mutter war dabei immer ehrlich zu mir, egal ob es sich um Lob oder Tadel gehandelt hatte.
Noch heute (10 Jahre nach ihrem Tod) vermisse ich meine Mutter ganz furchtbar.
Noch heute empfinde ich intensive Schulgefühle gegenüber meiner Mutter.
Schließlich konnte ich wegen meiner Feigheit erst mit 15 den Mut finden meine Mutter zu beschützen. Zuvor ließ ich meine Mutter jahrelang ein Martyrium erdulden, was sich niemand nur vorstellen kann, der es nicht selbst gehört und gesehen hatte.
Meine Mutter hingegen hätte alles getan um mir zu helfen!
Sie wäre für mich buchstäblich durchs Feuer gegangen!
Wie soll ich mich nach diesen Erlebnissen als Mann fühlen?
Der Mann die Bestie, das Schwein !!!
4. Partnerbild
Solange ich mich zurückerinnern kann , schwärmte ich für sehr fraulich aussehende Frauen.
Nun gut, das geht Millionen anderer Männer auch nicht anders.
Als ich 1982 (also mit 16 Jahren)meine erste große Liebe in Heidelberg traf, gefiel mir auch ihr sehr weiblich ausladendes Äußeres.
Jedoch spürte und befürchtete ich, daß mir zwar eine Partnerin wünschte und kognitiv auch suchte aber seelisch eine andere Beziehung wünschte.
Es war mit meinem männlichen Selbstverständnis einfach nicht vereinbar, mir eingestehen zu müssen, statt einer Partnerin offenbar eine "Mama" zu suchen.
Mein Wunsch nach Nähe, nach zeitlich unbegrenzter (und damit absurder) Geborgenheit und Zuwendung blieb bis heute unerhört.
Ich verlange und erwarte ja nichts was ich nicht auch wie selbstverständlich zu geben bereit bin.
Aber ist es wirklich zuviel erwartet, von der Patnerin nach Feierabend in den Arm genommen zu werden, nach dem Befinden befragt und liebevoll bei Traurigkeit und Angst getröstet zu werden?
Darf ich mich nicht ein einzigstes Mal in meinem Leben an der Schulter meiner Partnerin ausweinen,
mich von ihr mit meinen Ängsten und Befürchtungen angenommen, verstanden und beschützt zu werden? Darf ich nicht einmal ich selbst sein?
Muss ich immer den starken und allen Situationen gewachsenen Supermann spielen, obwohl ich mich vor 1.000 Dingen fürchte?
Sind meine Bedürfnisse wirklich so absurd: Meine Partnerin liebevoll in Armen haltend gemeinsam den Sonnenuntergang erleben und am nächsten Morgen gemeinsam kuschelnd den Sonnenaufgang erleben?
Oder soll ich dem gesellschaftlich erwartetem Sexdruck nachgeben und einfach die ewig gleich lieblose Sex-Nummer abnuddeln, ohne dabei die eigentlichen Bedürfnisse zu befriedigen bzw. befriedigt zu bekommen?
Ist das wirklich zuviel verlangt, einfach einmal liebvoll in den Arm genommen und gestreichelt zu werden?
Ich wünsche mir schon so lange Zeit liebevolle und verständnisvolle Worte von meiner Partnerin zu hören.
Von da an wendete sich das Blatt für meine Mutter und ihre Leidenszeit fand endlich ein Ende.
Von diesem Moment an, an dem ich mich zu ersten Mal meinem Vater in den Weg stellte und ihn anschrie fühlte sich meine Mutter sicher und beschützt.
Er konnte sich niemals mehr an meiner Mutter vergreifen! Ich wollte und vorallem konnte auch meine Mutter vor ihm beschützen. Nein! Die dunklen Trauerränder um die Augen hatte meine Mutter wirklich nicht vom Lachen! Im Bericht des Therapeuten liest sich folgendes diesbezüglich: "....der Vater schied als männliche Identifikationsfigur aus, wodurch Herr D. eine nur sehr fragile männliche Identität entwickeln konnte...." Das ist ja kein Wunder! Bis zu ihrem Tod 1998 wiederholte meine Mutter mir gegenüber immer wieder folgende Aussage: "Mit Dir fühle ich mich, egal wo ich bin, vollkommen sicher und beschützt!" Ich hatte ein ganz inniges Verhältnis zu meiner Mutter. Ihr Tod hat mich furchtbar geschockt, ein Teil von mir ist dabei mitgestorben.
Allerdings war ich trotzdem kein folgsames Muttersöhnchen. Meine Mutter und ich konnten zwar über wirklich alles sprechen, konnten aber auch Streiten, daß die Fetzen flogen. Meine Mutter war dabei immer ehrlich zu mir, egal ob es sich um Lob oder Tadel gehandelt hatte.
Noch heute (10 Jahre nach ihrem Tod) vermisse ich meine Mutter ganz furchtbar.
Noch heute empfinde ich intensive Schulgefühle gegenüber meiner Mutter.
Schließlich konnte ich wegen meiner Feigheit erst mit 15 den Mut finden meine Mutter zu beschützen. Zuvor ließ ich meine Mutter jahrelang ein Martyrium erdulden, was sich niemand nur vorstellen kann, der es nicht selbst gehört und gesehen hatte.
Meine Mutter hingegen hätte alles getan um mir zu helfen!
Sie wäre für mich buchstäblich durchs Feuer gegangen!
Wie soll ich mich nach diesen Erlebnissen als Mann fühlen?
Der Mann die Bestie, das Schwein !!!
4. Partnerbild
Solange ich mich zurückerinnern kann , schwärmte ich für sehr fraulich aussehende Frauen.
Nun gut, das geht Millionen anderer Männer auch nicht anders.
Als ich 1982 (also mit 16 Jahren)meine erste große Liebe in Heidelberg traf, gefiel mir auch ihr sehr weiblich ausladendes Äußeres.
Jedoch spürte und befürchtete ich, daß mir zwar eine Partnerin wünschte und kognitiv auch suchte aber seelisch eine andere Beziehung wünschte.
Es war mit meinem männlichen Selbstverständnis einfach nicht vereinbar, mir eingestehen zu müssen, statt einer Partnerin offenbar eine "Mama" zu suchen.
Mein Wunsch nach Nähe, nach zeitlich unbegrenzter (und damit absurder) Geborgenheit und Zuwendung blieb bis heute unerhört.
Ich verlange und erwarte ja nichts was ich nicht auch wie selbstverständlich zu geben bereit bin.
Aber ist es wirklich zuviel erwartet, von der Patnerin nach Feierabend in den Arm genommen zu werden, nach dem Befinden befragt und liebevoll bei Traurigkeit und Angst getröstet zu werden?
Darf ich mich nicht ein einzigstes Mal in meinem Leben an der Schulter meiner Partnerin ausweinen,
mich von ihr mit meinen Ängsten und Befürchtungen angenommen, verstanden und beschützt zu werden? Darf ich nicht einmal ich selbst sein?
Muss ich immer den starken und allen Situationen gewachsenen Supermann spielen, obwohl ich mich vor 1.000 Dingen fürchte?
Sind meine Bedürfnisse wirklich so absurd: Meine Partnerin liebevoll in Armen haltend gemeinsam den Sonnenuntergang erleben und am nächsten Morgen gemeinsam kuschelnd den Sonnenaufgang erleben?
Oder soll ich dem gesellschaftlich erwartetem Sexdruck nachgeben und einfach die ewig gleich lieblose Sex-Nummer abnuddeln, ohne dabei die eigentlichen Bedürfnisse zu befriedigen bzw. befriedigt zu bekommen?
Ist das wirklich zuviel verlangt, einfach einmal liebvoll in den Arm genommen und gestreichelt zu werden?
Ich wünsche mir schon so lange Zeit liebevolle und verständnisvolle Worte von meiner Partnerin zu hören.
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Glaube inzwischen schon gar nicht mehr daran für irgendeine Frau liebenswert zu sein.
Sollte sich wider Erwarten eine geschilderte Situation spontan ergeben dann würde ich nach versteckten Kameras nach dem Motto "Verstehen Sie Spaß" Ausschau halten.
Komme mir vor wie der Glöckner von Notre Dame.
Während meines Klinikaufenthalts lernte ich eine Mitpatientin kennen und unternahm alles um sie von ihren Depressionen zu befreien. Am letzten Tag übergab ich ihr ein aus rotem Speckstein selbst gefertigtes Kreuz mit Lederband in einem kleinem Schächtelchen welches ich mit Marmoritpapier innen und außen verkleidet hatte und zuvor vom Klinikpfarrer weihen ließ.
Es sollte sie vor bösen Dingen (vorallem ihren eigenen negativen Gedanken) beschützen.
Direkt nach der Übergabe stand sie auf und umarmte mich liebevoll und küßte mir zärtlich auf meine Wange.
Damit hatte ich nicht gerechnet und saugte diesen Augenblick wie ein staubtrockener Schwamm auf, hoffte dieser Moment würde niemals enden und fühlte mich wie gelähmt aber unendlich glücklich.
Auf dem Weg zum Parkplatz mußt ich vor Rührung Rotz und Wasser weinen.
Das habe ich mir in den letzten 30 Jahren so unendlich gewünscht aber bis zum eben erlebten Moment niemals bekommen!
Leider bekam ich einige Tage später von ihr einen eindeutigen Korb, worauf ich mich komplett am Boden zerstört gefühlt hatte und wirkliche Suizidgedanken entwickelte.
Glücklicherweise rief mich am Abend meine Ex-Partnerin an und machte sich große Sorgen um mich.
Sie baute mich wieder auf mit der Schilderung der aus ihrer Sicht posiven Eigenschaften über
die ich verfügen würde.
Schlußendlich schimpfte sie mit mir: Ich solle endlich aufhören nur Fehler an mir zu sehen, es wäre eine wunderbare Zeit mit mir gewesen usw. usf.
Sollte sich wider Erwarten eine geschilderte Situation spontan ergeben dann würde ich nach versteckten Kameras nach dem Motto "Verstehen Sie Spaß" Ausschau halten.
Komme mir vor wie der Glöckner von Notre Dame.
Während meines Klinikaufenthalts lernte ich eine Mitpatientin kennen und unternahm alles um sie von ihren Depressionen zu befreien. Am letzten Tag übergab ich ihr ein aus rotem Speckstein selbst gefertigtes Kreuz mit Lederband in einem kleinem Schächtelchen welches ich mit Marmoritpapier innen und außen verkleidet hatte und zuvor vom Klinikpfarrer weihen ließ.
Es sollte sie vor bösen Dingen (vorallem ihren eigenen negativen Gedanken) beschützen.
Direkt nach der Übergabe stand sie auf und umarmte mich liebevoll und küßte mir zärtlich auf meine Wange.
Damit hatte ich nicht gerechnet und saugte diesen Augenblick wie ein staubtrockener Schwamm auf, hoffte dieser Moment würde niemals enden und fühlte mich wie gelähmt aber unendlich glücklich.
Auf dem Weg zum Parkplatz mußt ich vor Rührung Rotz und Wasser weinen.
Das habe ich mir in den letzten 30 Jahren so unendlich gewünscht aber bis zum eben erlebten Moment niemals bekommen!
Leider bekam ich einige Tage später von ihr einen eindeutigen Korb, worauf ich mich komplett am Boden zerstört gefühlt hatte und wirkliche Suizidgedanken entwickelte.
Glücklicherweise rief mich am Abend meine Ex-Partnerin an und machte sich große Sorgen um mich.
Sie baute mich wieder auf mit der Schilderung der aus ihrer Sicht posiven Eigenschaften über
die ich verfügen würde.
Schlußendlich schimpfte sie mit mir: Ich solle endlich aufhören nur Fehler an mir zu sehen, es wäre eine wunderbare Zeit mit mir gewesen usw. usf.
Hallo Kaffeetasse,Kaffeetasse hat geschrieben: Direkt nach der Übergabe stand sie auf und umarmte mich liebevoll und küßte mir zärtlich auf meine Wange.
Damit hatte ich nicht gerechnet und saugte diesen Augenblick wie ein staubtrockener Schwamm auf, hoffte dieser Moment würde niemals enden und fühlte mich wie gelähmt aber unendlich glücklich.
Auf dem Weg zum Parkplatz mußt ich vor Rührung Rotz und Wasser weinen.
Das habe ich mir in den letzten 30 Jahren so unendlich gewünscht aber bis zum eben erlebten Moment niemals bekommen!
wollte dir nur sagen, das hat mich sehr berührt ...
LG
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