Hallo,
zuerst möchte ich euch für eure Antworten danken.
Mir geht es seit Tagen richtig besch*****.
Ich habe Angst vor dem Besprechungstermin, wo die Kontrolluntersuchungsergebnisse von meinem Freund besprochen werden sollen. Die entsprechende Untersuchung findet jetzt am Mittwoch statt. Die Besprechung soll dann am darauf folgenden Mittwoch stattfinden. Wenn er dann wieder so austickt wie letztes Mal.
Dann breche ich zusammen.
Eigentlich hätte ich ja gestern einen Termin bei meinem Therapeuten gehabt. Der wurde leider verschoben, da er krank ist. Nun soll ich Mittwoch abend vorbeikommen. Jetzt muss ich es noch bis zum Mittwoch aushalten.
Ich hatte jetzt schon tagelang Bauchschmerzen und war total nervös. Eigentlich hatte ich vor mich diesmal mit dem Termin und der Situation dort, gar nicht vorab zu beschäftigen, um nicht die Nervosität zu forcieren.
Doch es ging nicht, ständig kreisen meine Gedanken, was wohl passieren wird. Wie diese Stunde ablaufen wird. Was ich ihm alles sagen möchte und es doch nicht schaffe. Eigentlich wollte ich ihn auch fragen was er davon hält, wenn ich nun parallel Cymbalta nehme.
Diesen Gedanken habe ich allerdings doch vorerst wieder verworfen.
Erstens wirkt Cymbalta nicht so schnell, daß ich einen evtl. Zusammenbruch bis zum Besprechungstermin noch abfangen könnte, somit würde ich in einem solchen Fall vermutlich wieder auf Alkohol zurückgreifen (weil schnell wirksam)
und zweitens dies sich absolut nicht zusammen mit Cymbalta verträgt. Womit ich mir dann die Möglichkeit des Alkohols nehmen würde.
Ich muss mit dem Cymbalta zwangsläufig bis nach dem Besprechungstermin warten.
Ich kann nur hoffen das die Ergebnisse nicht so furchtbar werden wie ich befürchte und mein Freund nicht vollkommen austickt. Ich kann ihn nicht abfangen und vor allem nicht wenn ich wieder als Blitzableiter herhalten muss.
Ich habe ihn schon paar mal versucht zu animieren mit unserem Hausarzt zu telefonieren, damit er etwas gegen seine Unruhe bekommt. Aber er wird nicht tätig und ich möchte nicht an seiner Stelle dies für ihn machen. Ich hätte dabei die Befürchtung, daß der Hausarzt denken könnte, daß ich dies für mich haben will. Ich möchte dort nicht in Schwierigkeiten kommen. Er ist schließlich erwachsen und durchaus noch im Stande mit seinem Hausarzt zu telefonieren.
Hinzu kommt daß wir ab heute auch wiedermal "Ausgangssperre" haben und ich mich dann der Situation abends nicht mehr entziehen kann, ohne evtl. ein Bußgeld in Kauf zunehmen.
Ich muss jetzt sehr auf mich aufpassen, weil ich jetzt schon Gedanken habe, die ich nicht haben möchte, über die ich aber auch weder mit meinem Hausarzt noch Therapeuten reden möchte.
Ich möchte diese zwei Kontakte die ich habe nicht mit einem solchen Thema behaften. Auch würde ich dann vermutlich das Cymbalta nicht von meinem Hausarzt verschrieben bekommen.
Ich weiß aber, daß mir das damals (2006) schon mal geholfen hat, davon wieder weg zu kommen und da war es ebenfalls akut.
lisbeth hat geschrieben: ↑Fr., 09.04.2021, 07:58
Vom Schreiben würde ich dir derzeit abraten, ich habe den Eindruck, da "verzettelst" du dich im Moment nur noch mehr. Schreiben kann funktionieren, wenn es dir ungefilterten Zugang zu deinen inneren Zuständen erlaubt, wenn du damit deinen inneren Zensor umgehen kannst. Aber so wie du das beschreibst, feilst du tage- und nächtelang an deinem Text herum, damit es "perfekt" ist und "alles" gesagt ist.
Ja, das stimmt. Ich kann immer nur alles was ich schreibe und auch alles was ich spreche nicht ohne vorherige "Zensur" von mir geben. Ich schaffe es nie vollkommen zwanglos ohne Kontrolle meiner selbst etwas mitzuteilen. Ich mache mir immer vorher Gedanken darüber, was mein Gegenüber dann von mir denken könnte und welche Konsequenzen dies für mich haben könnte. Auch das hemmt mich natürlich alles auszusprechen was ich gerade denke, bzw. was mir auf der Zunge liegt. Ich habe ohnehin schon starke Probleme meine Gedanken zu sortieren.
Ich bin momentan sehr verwirrt, was ich denke, fühle und was ich sagen möchte. Ich weiß es oft selber nicht.
Oft ist es wie ein sich drehendes Karussell, wo einem Gedanken oder Gefühle für einen kurzen Moment entgegen springen und man sich dann schnell für eines entscheiden muss, jedoch das nächste einem wieder entgegen springt.
Dieses Problem hatte ich aber auch schon von Anfang an.
Oft hatte ich das Gefühl "nein, daß ist doch viel wichtiger" und "das musst du noch erzählen" und ich hatte dabei daß Gefühl dafür reicht die Zeit nicht. Ich sprang so von einem Ereignis zum Anderen, für Außenstehende vollkommen zusammenhanglos. Ich wollte am Anfang irgendwie alles los werden, alles sofort erzählen und war damit aber irgendwie selber überfordert.