Unschönes Ende der Therapie / Verliebt in den Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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DieBeste
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 07:41

Der arme... sollte sich mal ein paar Stunden auf seine eigene Couch legen...

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ManuJewel
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 08:44

Och Mann!!! Ja, irgendwie.... Ahhh.

Und dann kommt da noch so ne Verrückte und setzt ihn emotional unter Druck.

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Beitrag Mo., 22.02.2021, 08:59

ManuJewel hat geschrieben: Mo., 22.02.2021, 08:44 Och Mann!!! Ja, irgendwie.... Ahhh.

Und dann kommt da noch so ne Verrückte und setzt ihn emotional unter Druck.
Genau! Geht gar nicht!!!

~Ironie off~

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Montana
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 09:06

Ja, er scheint das völlig falsch verstanden zu haben. Sehr merkwürdig, der Typ.

Aber zu der Frage an sich. Ich habe mal zu einem Therapeuten gesagt, ich überlege, mein Pferd zu verkaufen. Klar, es ist kein Mann, aber die Antwort darauf ist irgendwie trotzdem auf andere Situationen übertragbar.
Er sagte, dass das eine weitreichende Entscheidung sei und er glaubte, dass in dem Moment gerade für mich nicht der richtige Zeitpunkt war, diese Entscheidung zu treffen. Mir ging es sehr schlecht. Und ich hatte eine ganz deutliche Tendenz, mich selbst bestrafen zu müssen. Das Pferd gut versorgen oder gar reiten konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht, und ich sah keine Perspektive für uns, dass sich das wieder ändern könnte. Nun, ich nahm den Rat an und vertagte die Entscheidung. Das ist einige Jahre her und ich habe das Pferd heute noch und bin sehr froh darüber.
Ist deine Beziehung mit ein Grund dafür, dass es dir so schlecht geht? Oder leidet sie darunter, dass es dir aus anderen Gründen schlecht geht? Und wenn du dir diese Frage beantworten kannst: bist du dir ganz sicher?
Bei mir war übrigens letztendlich eine Trennung von meinem damaligen Partner absolut überfällig und heute bin ich froh, ihn los zu sein. Aber ich konnte das nicht so klar sehen. Du ja offenbar auch nicht, sonst hättest du den Therapeuten nicht fragen brauchen.
Blöder Kerl, echt. "Ungünstiges Patientenaufkommen", ohne Worte...

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ManuJewel
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 13:18

So unschön das Ende war und so unangemessen seine Äußerungen, schmerzt mich die Trennung doch sehr. Und der Gedanke, dass er eine Weiterbehandlung abgelehnt hat, sticht in alte Wunden.... So eine Ambivalenz immerzu.
Letztlich war ich nur eine Klientin, die wg. Störungen nach der Geburt ihres 2. Kindes bei ihm war. Das sollte ich mir auch mal bewusst machen. So.

Bei dem Gedanken, was ich ihm Alles anvertraut habe, wird mir manchmal ganz anders. :anonym:
Wie verarbeiten die Therapeuten das denn nur Alles. Bzw. wie betreiben sie geistige Pflege? Regelmäßige Supervision?

Ich weiß jetzt aber, wo ich weiterzuarbeiten habe und brauche jetzt Unterstützung für den Weg.... In 2 Tagen habe ich einen Termin bei einer Therapeutin...

Ich würde gern die Behandlungsunterlagen anfordern, traue mich aber noch nicht. Wie lange gilt denn die Aufbewahrungsfrist, 10 Jahre wie üblich? Vlt. übernimmt es ja auch die neue Therapeutin.

Ihr habt mir hier sehr geholfen, manches kann man allein schwer einordnen. Danke!
Zuletzt geändert von ManuJewel am Mo., 22.02.2021, 13:50, insgesamt 5-mal geändert.

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Montana
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 13:29

Er muss auch nach Aufgabe seiner Praxis die Unterlagen aufbewahren. Entweder macht er das selbst, oder er lässt es machen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Denn wenn z.B. jemand in den Ruhestand geht oder stirbt, und es keinen Nachfolger gibt, muss trotzdem gewährleistet sein, dass die Unterlagen verfügbar bleiben.
Vielleicht ist es am einfachsten, sich darum zu kümmern, wenn die Praxis wirklich offiziell dicht gemacht ist und er dort nicht mehr zu erreichen ist. Dann kannst du völlig unschuldig mal bei der Kammer anfragen, schließlich ist der Therapeut weg und du hast keine Ahnung, wer die Sachen hat.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 14:38

ManuJewel hat geschrieben: Mo., 22.02.2021, 13:18
Bei dem Gedanken, was ich ihm Alles anvertraut habe, wird mir manchmal ganz anders. :anonym:
Wie verarbeiten die Therapeuten das denn nur Alles. Bzw. wie betreiben sie geistige Pflege? Regelmäßige Supervision?

Ich weiß jetzt aber, wo ich weiterzuarbeiten habe und brauche jetzt Unterstützung für den Weg.... In 2 Tagen habe ich einen Termin bei einer Therapeutin...

Ich würde gern die Behandlungsunterlagen anfordern, traue mich aber noch nicht. Wie lange gilt denn die Aufbewahrungsfrist, 10 Jahre wie üblich? Vlt. übernimmt es ja auch die neue Therapeutin.
Du musst dir eigentlich keine Gedanken darüber machen wie Therapeuten das alles verkraften.
Das ist ihr Job, das ist ihre Aufgabe, die haben das gelernt, die sind für sich verantwortlich, haben da ihre Strategien.
Wenn nicht läuft was gehörig schief.

Einfach nur als Anregung an dich: WARUM möchtest du die Unterlagen anfordern?
Ist es Interesse, Neugierde, Rache, der Versuch Kontakt zu halten.... ?

Ich finde es sehr gut dass du dir neue Hilfe so zeitnah suchst, das ist sehr wichtig!
Und wird dir auch helfen die äussert ungute Erfahrung mit dem Therapeuten zu verarbeiten.

Vorschlag: Besprich doch die Frage nach den Unterlagen mit der neuen Therapeutin.
Und lass sie die Unterlagen anfordern.

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saffiatou
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 16:58

Ich bin auch der Meinung, dass Du Dir wirklich keine Gedanken machen musst, wie er das aufnimmt, wenn Du die Akten anforderst, Du hast ein Recht darauf und die Patientenrecht in dieser Hinsicht wurden in den letzten Jahren gesträkt. Du musst auch keinen Grund nennen. Ich habe damals nur schriftlich eine Anforderung gemacht: sehr geehrter Herr, ich bitte Sie um die Zusendung einer Kopie meiner Patientenakte, bis zum ...... Eine Frist zu setzen ist immer sinnvoll, sonst denken manche sie können das bis zum Sanktnimmerleinstag herausschieben.

Selbstverständlich solltest Du hin weisen, daß Du die Kosten dafür im gesetzlichen Rahmen übernimmst, und ihn bittest die Seitenzahlen Dir vorher mitzuteilen.

Wie er sich verhalten hat, als Du ihm erzähltest, daß Du eine Trennungsabsicht hast, macht mich sprachlos! Eigentlich solltest Du froh sein, daß Deine Therapie dort endet. Ich weiß, es tut weh und Du fühlst Dich abgewiesen, das verstehe ich, nur dieser Typ braucht dringend eine Therapie, das schrieben ja die anderen schon...
never know better than the natives. Kofi Annan

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DieBeste
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 17:06

Immer wenn ich eure Berichte lese, bin ich überrascht, oder mehr erschrocken, wie viele schwarze Schafe es doch in dieser Berufsgruppe gibt...
Etwas ähnliches ist mir auch passiert. Ich glaube aber nicht, dass Therapeuten bei jedem Klienten so sind, da gibt es gewisse Voraussetzungen persönliche Art die wie Zahnräder ineinander greifen und sowas bewirken. Und da ist es die Pflicht des Therapeuten sowas zu erkennen und das mit sich selbst zu lösen oder eben die Therapie zu beenden. Das auf dem Rücken des Klienten auszutragen, wie ich es erlebt habe, ist sehr schmerzhaft und dauert lange bis man es überwunden hat.

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ManuJewel
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 13:48

Hey ihr tollen Formus-Nutzer & Mitstreiter, die ihr mich so unterstützt habt.
Ich hatte heute einen ersten Termin bei meiner möglicherweise neuen Therapeutin, Dipl. psych. Psychotherapeutin, und mit ihr konnte ich erstaunlicherweise doch ganz gut über die Sache sprechen....
Anfangs wollte ich gleich wieder aus der Praxis laufen, weil ich dachte, jetzt noch einmal und ein neuer Therapeut, das schaffe ich nicht.... Aber es war wirklich gut.)


No Twist
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 13:52

Das ist gut! Dann viel Glück mit der neuen Therapie und der neuen Therapeutin!
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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Sadako
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 14:09

ManuJewel hat geschrieben: Mo., 22.02.2021, 06:29 ... Das Gefühlswirrwarr und die Verliebtheit in meinen Thera folgte später
Es ist denkbar, dass deine Verliebtheit für deinen Therapeuten schon eher erkennbar oder spürbar war als für dich selbst...ABER auch dann oder gerade dann ist seine Reaktion doch für die Tonne. Es geht doch in der Therapie um dich und zwar nur um dich.
Der Typ ist offensichtlich unprofessionell.

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ManuJewel
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 15:39

Hey.... Ja... Wahrscheinlich schon. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich eine wachsende Sympathie & "Vertrautheit" meinerseits auch bewusst wahrnehmen können.

Vor einer Sitzung war ich tags zuvor beim Friseur, (ja, da war es noch mgl.) und die Veränderung hat er mit den Worten "Vorher hat es mir besser gefallen." kommentiert.

Und rückblickend waren wir glaube ich Beide positiv überrascht, als erstmals die Praxistür aufging...

Was dann später Alles ins Bewusstsein rutscht!

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DieBeste
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 15:46

Krass. Sowas hat er gesagt? Finde ich auch schon grenzüberschreitend irgendwie...

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ManuJewel
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 15:54

Ja.... Ich fand es auch etwas provokant und frech... (Aber dummerweise hatte er Recht.)

Man war oder wollte ich naiv sein!

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