Kontaktabbruch Mutter - Schuldgefühle

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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candle.
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 18:45

Philosophia hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 18:28 hier gehts um Gift!
Ja, aber ich habe den Eindruck, dass das Gift sich im übertragenen Sinne längst übertragen hat und in einem selber sitzt. Ich zweifle etwas daran, dass das gut ist um selber zu heilen, wenn man das "Gift" in sich behält und selbst auf die Ferne oder mit Kontaktabbruch nicht los wird.

Außerdem habe ich nicht geurteilt, sondern versucht einen Lösungsweg zu zeigen. Und wenn man in Therapie ist, wieso begeht man das Thema nicht gemeinsam mit Therapeuten und erliegt nicht durchdachten Kurzschlussaktionen. Wenn man sich darauf vorbereitet, und das ist möglich, dann ist es nicht soooo schmerzhaft.

candle
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Philosophia
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 19:12

Natürlich sitzt das Gift dann schon durchaus in einem selbst - aber muss es noch mehr werden? Ich kämpfe seit Jahren das Gift aus mir heraus zu bekommen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es kommt oben und unten aus mir heraus - und zwar nicht freiwillig. Ich bin fast an den Vergiftungserscheinungen gestorben. Es war verdammt schmerzhaft, mich zu befreien - und dann, dann hat meine Mutter angefangen, mich zu stalken, weil sie es nicht ertragen konnte, dass ihr Objekt der Begierde weg war... ! Sicher, es muss nicht für jeden richtig sein, den Kontakt abzubrechen, darum sollte auch jeder für sich selbst entscheiden, ob das das Richtige ist - wenn aber die Entscheidung fällt, dann sind Konfliktlösungsversuche contraproduktiv, weil sie dafür sorgen, dass Schuldgefühle entstehen, die zuvor dafür gesorgt haben, den vielleicht so wichtigen Schritt zu tun, und zu gehen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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saffiatou
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 19:21

Ich denke auch, dass ein Kontaktabbruch nur in den seltensten Fällen eine Kurzschlussreaktion ist, sondern gut durchdacht und ein lange herausgezögerter Schritt. Es ist schmerzhaft, aber oft die einige Lösung um sich selbst zu schützen.
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Philosophia
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 19:30

Und, das möchte ich noch hinzufügen, natürlich war auch verhaltensmäßiges Gift in mir - ich war eigentlich absolut beziehungsunfähig, weil mich mich extrem opfermäßig verhalten habe - wäre meine Frau nicht ebenso schlimm aufgewachsen und hätte ähnliche Probleme gehabt, so dass wir beide zusammen daran arbeiten konnten, wäre ich wohl immer noch so drauf, k.A.; denn es hätte ein gesunder mit mir wohl nicht ausgehalten. Ich selbst war extrem anstrengend und bin auch jetzt noch nicht hundertpro gesund, was das Verhalten angeht. Das ist auch der Grund, warum ich nie Mutter werden wollen würde jetzt: Ich könnte nicht garantieren, dass ich ein Kind nicht auch krank mache.
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inlines
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 20:14

Philosophia hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 13:11
inlines hat geschrieben: Do., 11.02.2021, 21:32 Wenn ich das alles so lese, frage ich mich, warum deine Mutter so ist, wie sie ist. Hast du sie jemals gefragt, wie ihre Kindheit war, und ob sie bei den eigenen Kindern etwas besser machen wollte?
So was ist echt das Letzte, was man in so einer Situation wie die TE brauchen kann. Kein Kind bricht aus Spaß den Kontakt zur Mutter ab. Und gerade die Kinder von solchen Müttern haben sich von morgens bis abends anhören müssen, wie schlimm sie es hatten... :kotz:
Ob dir das gefällt oder nicht, so sind wir jedoch alle Menschen die mehr oder weniger Fehler machen. Monster laufen in unseren Städten eher weniger rum. Nein, man muss nicht verzeihen. Ja, man kann sich für einen Kontaktabbruch entscheiden, und doch ist es sehr leicht immer bei anderen die Gründe für die eigene Situation zu suchen. In ihrer Antwort auf meinen recht ausführlichen Post wird, wie ich finde, auch deutlich dass der/die Thread-Ersteller schon auch gerne Mitleid hätte, sonst würde mir nicht unterstellt werden, solche Situationen nicht zu kennen.

Kinder brauchen Erziehung, Regeln, Grenzen. Da ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Würde es nur nach dem Kopf meines Kindes gehen, wäre es wahrscheinlich schon von einem Auto überfahren worden, würde 20 Kilo mehr wiegen und bis nachts um 3 Fernseh schauen. Das entscheidende ist: Ja, es darf gestritten, geweint, gejammert werden. Das ist ganz normal und Gesund. Das muss möglich sein und raus dürfen. Aber nicht lange darauf ist es wieder gut, und man kommt sich wieder näher und versöhnt sich, und es entspannt sich alles wieder. Konflikte sind wichtig und oft auch ein Grund, warum Menschen ihr Leben zu einem besseren verändert. Wichtig ist natürlich, dass es innerhalb dieser schwierigen Situationen klare Grenzen gibt. Niemand schlägt, niemand züchtigt, niemand geht den anderen so an, das er nachhaltig leidet. Und da die Balance zu finden, ist schwer, wenn man in seiner Kindheit so was garnicht kannte. Wenn die Eltern z. B. gar nicht in der Lage sind Konflikte offen auszutragen. Natürlich gibt es auch Famlien, wo die Eltern dem Kind gegenüber wie ein Herrscher auftreten, und es damit kaputt machen. Und das ist schrecklich, keine Frage.

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Fairness
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 20:58

inlines, aber es ist ein Unterschied, ob Eltern oder andere Bezugspersonen eines Kindes 'nur' neurotische Schwächen, leicht ausgeprägte einseitige Präferenzen haben, welche das Kind herausfordern, es aber trotzdem ein Kind bleiben kann - oder ob das Kind dem Alter sehr unangemessen behandelt, missbraucht wird.

Da finde ich solche Ablehnung viel gesünder und richtiger, als eine empathische Identifikation.. ich stelle mir das sehr schmerzhaft vor, wenn es sich dadurch schwerer anschauen, heilen lässt.. ich glaube auch, dass es dann einen alternativen Weg braucht, anstatt der Versöhnung.
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inlines
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 22:15

Fairness hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 20:58 inlines, aber es ist ein Unterschied, ob Eltern oder andere Bezugspersonen eines Kindes 'nur' neurotische Schwächen, leicht ausgeprägte einseitige Präferenzen haben, welche das Kind herausfordern, es aber trotzdem ein Kind bleiben kann - oder ob das Kind dem Alter sehr unangemessen behandelt, missbraucht wird.

Da finde ich solche Ablehnung viel gesünder und richtiger, als eine empathische Identifikation.. ich stelle mir das sehr schmerzhaft vor, wenn es sich dadurch schwerer anschauen, heilen lässt.. ich glaube auch, dass es dann einen alternativen Weg braucht, anstatt der Versöhnung.
Ich gebe dir ja Recht. Ich wollte nur ein wenig den Blick weiten. Es mag viele Fälle geben, wo es absolut gut und vielleicht auch notwendig ist, den Kontakt abzubrechen. Manchmal macht es keinen Sinn, weil jede Investion, jede Hoffnung eh wieder enttäuscht wird. Ich wollte niemanden damit beleidigen, mit dem was ich schrieb. Mir war das wichtig, weil ich selbst noch nicht lange eine Familie habe und kenne, wo das alles viel gesünder abläuft wie bei. Das Leben ist definitiv einfacher, wenn man Menschen um sich hat, die auf gesunde Weise ihre Konflikte austragen.

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saffiatou
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Beitrag Sa., 13.02.2021, 12:31

never know better than the natives. Kofi Annan

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