scars hat geschrieben:@waldschratin: ich kann das für mich nicht akzeptieren und nachvollziehen, das es was „Normales“ sein soll, noch weniger die Intensität dessen.
Entschuldige, da hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt.
Mit "normal" meine ich "nachvollziehbar" für mich.
Tatsächlich normal wäre es, dass man diese Bedürfnisse hat und die angemessen erfüllt werden in der Zeit dafür (also Früh/Kindlich), so dass man da ne Selbststeuerung entwickelt hat auf Basis dessen, was man am Beispiel, wie man da versorgt wurde, lernen konnte.
Insofern ist es jetzt halt nachvollziehbar für mich, dass ich da auf derart intensiven Mangelgefühlen rumsitze, weil das halt nie angemessen stattgefunden hat bei mir. Heißt : Ich hadere da (inzwischen) nicht mehr mit dem Schicksal oder strebe das Ziel an, diese Gefühle je wegzubekommen.
Jetzt bleibt mir halt nur, einen für mich angemessenen Umgang damit zu finden, weil Bedürfnisbefriedigung an sich nicht mehr möglich ist.
scars hat geschrieben:Es klingt für mich so, als wäre das bei dir in den Beziehungen von Aussen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit/Natürlichkeit passiert? Ich konnte auch aus der Therapie da nichts mitnehmen, weil ich mich viel zu viel finde und gar nicht weis, ob ich das überhaupt darf, dieses Gefühl ausleben, Bezug nehmen... dementsprechend bleibt es bei Menschen wo ich nicht sicher sagen kann ob es in Ordnung ist immer ein Kampf dagegen, bei den anderen wenigstens ein zusammenreißen. Ich habe definitiv Angst davor so ein „aussaugendes Etwas“ zu sein.
Nein, das ging leider nicht aus ner Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit raus mehr oder weniger nebenbei.
Ich hab da einfach ein paar Jahre bis Jahrzehnte "Vorsprung" in der Auseinandersetzung damit im Vergleich zu dir, weiter nichts.
Mir ging es da ganz ähnlich wie du es beschreibst : Zu viel sein geht GAR nicht und ist ein Grund, mich wegzumachen, am besten schon vorneweg, bevor das passiert.
Diese Gefühle ausleben, wie gesagt : Für mich "privat" ja,
in den Beziehungen nein, bis jetzt nicht.
Ich "nehme mit", inzwischen, was ich da "angeboten" bekomme. Allerdings musste ich "nehmen dürfen" auch erst lernen.
Eigentlich geht das Zulassen eines Nehmens erst seit jüngerer Zeit ohne großes Tamtam dann bei mir, wo ich mich mit mir rumraufen muss, ob ich das darf, wie weit ich das darf, wo ich da "spinne" oder zu weit gehe und halt dann die ganzen "Folgen",
wenn ich mich getraut hab : Was bist du für ein Monster, Aussauger blabla, der ganze Schwampf halt. Ewige Male wieder und wieder wiederholt, durchlebt, durchkämpft und überwinden müssen.
Was ich da aus der Therapie mitgenommen habe, obwohl ich es da nie zum Thema gemacht hab : Das lief ja "intern" bei mir ab, aber ich hab mich mehr und mehr getraut, wenn ich gemerkt hab, dass mein Thera "nicht reagiert", also auch nichts zu meckern, anzusprechen, sich abzugrenzen etc. hatte.
Das war mir Rückmeldung genug. (Und für mich 1000x glaubhafter als wenn er es mir wieder und wieder gesagt hätte, denn Worten trau ich weitaus weniger als dem Tun und der Haltung einer Person)
candle hat geschrieben:Hormonell kann sich aber auch etwas verändern.
Das stimmt natürlich, bei mir konnte ich da aber im Lauf der Jahre nichts Wesentliches feststellen im Zusammenhang. Und ich hab ja ne generalisierte Hormonstörung, zieht sich seit der Pubertät bis in und durch die Wechseljahre entsprechend bemerkbar durch. Aber was diese "speziellen" Gefühle angeht : Die waren wohl schon immer so extrem und intensiv und "drängend", sind ja auch mit dem, was sonst so als kindliche Bedürfnisgefühle beschrieben wird, nicht vergleichbar für mich. Das läuft irgendwie viel "grundsätzlicher" in mir ab. Die Hormone haben da eher einen Einfluss drauf, wie gut es mir gelingt, damit umzugehen, nicht aber auf Art und Intensität der Gefühle an sich.
scars hat geschrieben:Wenn ich hier so lese und drüber nachdenke frage ich mich gerade, ob es nicht eher so ist, dass ich meine Bedürftigkeit inzwischen stärker wahrnehmen kann, als dass sie gewachsen wäre.
Da magst du richtig liegen damit!
Von mir kenn ich das so.