Emotional auf der Suche nach Bezugsperson

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Scars
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 13:50

Fairness hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 11:09 Scars,

ich kenne den Ausmaß nicht, frage mich jedoch, ob du diesen Gefühlsdruck spürst, gerade weil du diese Gefühle so weg haben möchtest. Falls dein Alter im Profil stimmt, bist du noch sehr jung, auch beruflich am Anfang, das ist normal, dass du Vorbilder suchst.. um Orientierung zu haben, best practices zu finden.. und könnte mir vorstellen, dass das irgendwann mit der Zeit nachlassen wird, wenn du nach und nach selbstsicherer wirst.
Ja. Der Ärger kommt definitiv daher, dass ich das weg haben will. Grundsätzlich würde ich dir mit dem Beruflichen auch zustimmen, nur mache ich persönlich wegen meiner Psyche nur einfache Arbeit, wo es nicht wirklich Entwicklunsgmöglichkeiten gibt. Selbst wenn, macht es keinen Sinn das ich das angehen würde.

@Mustang: was ist es denn deiner Meinung nach?

@candle: physische Ursache würde ich ausschließen, bisher war immer alles psychosomatisch.

@waldschratin: ich kann das für mich nicht akzeptieren und nachvollziehen, das es was „Normales“ sein soll, noch weniger die Intensität dessen. Es klingt für mich so, als wäre das bei dir in den Beziehungen von Aussen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit/Natürlichkeit passiert? Ich konnte auch aus der Therapie da nichts mitnehmen, weil ich mich viel zu viel finde und gar nicht weis, ob ich das überhaupt darf, dieses Gefühl ausleben, Bezug nehmen... dementsprechend bleibt es bei Menschen wo ich nicht sicher sagen kann ob es in Ordnung ist immer ein Kampf dagegen, bei den anderen wenigstens ein zusammenreißen. Ich habe definitiv Angst davor so ein „aussaugendes Etwas“ zu sein.

Mit dem selbst eine gute Mutter sein... da muss ich weiter dran arbeiten, aber ist schon deutlich besser geworden.

Wenn ich hier so lese und drüber nachdenke frage ich mich gerade, ob es nicht eher so ist, dass ich meine Bedürftigkeit inzwischen stärker wahrnehmen kann, als dass sie gewachsen wäre. Denke ich hatte das früher deutlich weiter weggepackt...vielleicht will‘s auch wirklich einfach mal gehört werden.
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candle.
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 14:02

Hm, du schreibst hier unter Persönlichkeitsstörungen. Hormonell kann sich aber auch etwas verändern.

LG candle
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Scars
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 14:17

Ja, ich setze das in Zusammenhang meiner Persönlichkeitsstörung.

Hormone sind soweit in Ordnung. Aber ich könnte sicherlich allgemein „ganzheitlich“ mehr Ausgeglichenheit vertragen, denke auch immer mal über Psychopharmaka nach.
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Wild Mustang
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 14:23

Scars hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 14:17 Ja, ich setze das in Zusammenhang meiner Persönlichkeitsstörung.
Was ist das denn für eine Störung?

Gruß

Mustang
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Scars
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 14:27

Eine böse böse Borderline-Persönlichkeitsstörung, Unterklasse 187 von 256...
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Waldschratin
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 14:36

scars hat geschrieben:@waldschratin: ich kann das für mich nicht akzeptieren und nachvollziehen, das es was „Normales“ sein soll, noch weniger die Intensität dessen.
Entschuldige, da hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

Mit "normal" meine ich "nachvollziehbar" für mich.
Tatsächlich normal wäre es, dass man diese Bedürfnisse hat und die angemessen erfüllt werden in der Zeit dafür (also Früh/Kindlich), so dass man da ne Selbststeuerung entwickelt hat auf Basis dessen, was man am Beispiel, wie man da versorgt wurde, lernen konnte.

Insofern ist es jetzt halt nachvollziehbar für mich, dass ich da auf derart intensiven Mangelgefühlen rumsitze, weil das halt nie angemessen stattgefunden hat bei mir. Heißt : Ich hadere da (inzwischen) nicht mehr mit dem Schicksal oder strebe das Ziel an, diese Gefühle je wegzubekommen.
Jetzt bleibt mir halt nur, einen für mich angemessenen Umgang damit zu finden, weil Bedürfnisbefriedigung an sich nicht mehr möglich ist.
scars hat geschrieben:Es klingt für mich so, als wäre das bei dir in den Beziehungen von Aussen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit/Natürlichkeit passiert? Ich konnte auch aus der Therapie da nichts mitnehmen, weil ich mich viel zu viel finde und gar nicht weis, ob ich das überhaupt darf, dieses Gefühl ausleben, Bezug nehmen... dementsprechend bleibt es bei Menschen wo ich nicht sicher sagen kann ob es in Ordnung ist immer ein Kampf dagegen, bei den anderen wenigstens ein zusammenreißen. Ich habe definitiv Angst davor so ein „aussaugendes Etwas“ zu sein.
Nein, das ging leider nicht aus ner Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit raus mehr oder weniger nebenbei.
Ich hab da einfach ein paar Jahre bis Jahrzehnte "Vorsprung" in der Auseinandersetzung damit im Vergleich zu dir, weiter nichts.

Mir ging es da ganz ähnlich wie du es beschreibst : Zu viel sein geht GAR nicht und ist ein Grund, mich wegzumachen, am besten schon vorneweg, bevor das passiert.
Diese Gefühle ausleben, wie gesagt : Für mich "privat" ja, in den Beziehungen nein, bis jetzt nicht.
Ich "nehme mit", inzwischen, was ich da "angeboten" bekomme. Allerdings musste ich "nehmen dürfen" auch erst lernen.
Eigentlich geht das Zulassen eines Nehmens erst seit jüngerer Zeit ohne großes Tamtam dann bei mir, wo ich mich mit mir rumraufen muss, ob ich das darf, wie weit ich das darf, wo ich da "spinne" oder zu weit gehe und halt dann die ganzen "Folgen", wenn ich mich getraut hab : Was bist du für ein Monster, Aussauger blabla, der ganze Schwampf halt. Ewige Male wieder und wieder wiederholt, durchlebt, durchkämpft und überwinden müssen.

Was ich da aus der Therapie mitgenommen habe, obwohl ich es da nie zum Thema gemacht hab : Das lief ja "intern" bei mir ab, aber ich hab mich mehr und mehr getraut, wenn ich gemerkt hab, dass mein Thera "nicht reagiert", also auch nichts zu meckern, anzusprechen, sich abzugrenzen etc. hatte.
Das war mir Rückmeldung genug. (Und für mich 1000x glaubhafter als wenn er es mir wieder und wieder gesagt hätte, denn Worten trau ich weitaus weniger als dem Tun und der Haltung einer Person)

candle hat geschrieben:Hormonell kann sich aber auch etwas verändern.
Das stimmt natürlich, bei mir konnte ich da aber im Lauf der Jahre nichts Wesentliches feststellen im Zusammenhang. Und ich hab ja ne generalisierte Hormonstörung, zieht sich seit der Pubertät bis in und durch die Wechseljahre entsprechend bemerkbar durch. Aber was diese "speziellen" Gefühle angeht : Die waren wohl schon immer so extrem und intensiv und "drängend", sind ja auch mit dem, was sonst so als kindliche Bedürfnisgefühle beschrieben wird, nicht vergleichbar für mich. Das läuft irgendwie viel "grundsätzlicher" in mir ab. Die Hormone haben da eher einen Einfluss drauf, wie gut es mir gelingt, damit umzugehen, nicht aber auf Art und Intensität der Gefühle an sich.
scars hat geschrieben:Wenn ich hier so lese und drüber nachdenke frage ich mich gerade, ob es nicht eher so ist, dass ich meine Bedürftigkeit inzwischen stärker wahrnehmen kann, als dass sie gewachsen wäre.
Da magst du richtig liegen damit! :ja: Von mir kenn ich das so.

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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:14

Scars hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 14:17 Ja, ich setze das in Zusammenhang meiner Persönlichkeitsstörung.
OK, aber für mich bleibt doch unerklärlich wie es dazu kommt, dass du das Gefühl hast es mit Gewalt unterdrücken zu müssen. Das finde ich auch für eine Persönlichkeitsstörung ziemlich klar als Handlung. Andererseits willst du offenbar nichts von diesen Personen trotz der Reaktion. Und nochmal die Frage: Was denkst du denn was passiert, wenn du dich da "gehen läßt"? Da hast du ja eine Annahme oder eine Erfahrung gemacht, die hier nicht bekannt geworden ist. Und irgendwie ist es klar, das wenn sich Druck nicht entladen kann bis unermeßliche steigt.

So sehe ich das als Gefahr für deinen Arbeitsplatz oder direkt für dich selbst. Und ich wundere mich schon, dass dein Therapeut so wenig drauf eingeht, weil es für mich hier schon ziemlich dramatisch klingt. Das kann man doch nicht einfach mit einer Übertragung abtun?

Die ganze Zeit überlege ich wie ich das schreiben kann, aber mir fällt da nicht wirklich etwas ein als dass es da eine sexuelle Form gibt, die da überschießt und das kann eben auch verschiedene hormonelle Usachen haben, da gibt es eine Menge Möglichkeiten, weil dieses "klassische", dass man jemanden nah sein will und wieder wegstoßen sehe ich hier gar nicht, zumal das am Arbeitsplatz auch schwierig wäre sich so zu verhalten. Oder dich triggert da permanent was, aber das müßtest du wohl auch in Therapie erörtern.

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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:20

Neinnein, das hast du schon klar genug ausgedrückt, so hatte ich es auch verstanden. Wohl eher habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich kann es für mich nicht nachvollziehen, dass dieser Mangel bei mir in dieser Intensität besteht. Als Jugendliche ja, da hätte ich schon eine Bezugsperson gebraucht. Allerdings hat es auch nicht in diesem Ausmaß?
Als Kind kann ich mich gar nicht erinnern, dass es mir gar so gefehlt hätte.

Ich schäme mich auch enorm. Wobei diese Scham gleichsam übertrieben ist, meistens war es dann doch so, dass im privaten Rahmen die anderen wohlwollend damit umgegangen sind und es teils sogar „logisch“ fanden. Aber naja, Theorie und Praxis, das zulassen sind definitiv zwei paar Schuhe.

Vielleicht kann ich es etwas umlenken, wenn ich dem ansonsten mehr Raum gebe... am liebsten ja gaaaanz weit weg damit.

Danke bis dahin für die Rückmeldungen. Les auch gerne noch mehr.
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:22

Womit wird denn genau wohlwollend umgegangen?

LG candle
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:27

candle. hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 16:14 Was denkst du denn was passiert, wenn du dich da "gehen läßt"? Da hast du ja eine Annahme oder eine Erfahrung gemacht, die hier nicht bekannt geworden ist.

So sehe ich das als Gefahr für deinen Arbeitsplatz oder direkt für dich selbst. Und ich wundere mich schon, dass dein Therapeut so wenig drauf eingeht, weil es für mich hier schon ziemlich dramatisch klingt. Das kann man doch nicht einfach mit einer Übertragung abtun?
Nur die Annahme, dass ich dann heulend in der Ecke sitze. Ich habe mich da noch nie „gehen lassen“, also tatsächlich keine Erfahrungen. Auch privat nicht, das ist dann tatsächlich eher so wie walschratin schrieb, „heimlich“ und “intern”.

Bisher bin ich schon immer klar gekommen, als gefährlich würde ich es nicht sehen. Aber es ist natürlich schon belastend und tut sein übriges. Ohne würde ich wahrscheinlich besser klarkommen und hätte ja vor allem auch mehr Energie, mich auf andere Dinge zu konzentrieren!

Das mit dem Sexuellen verstehe ich nicht. Ich finde die Leute aber auch nicht attraktiv oder so.
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:28

candle. hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 16:22 Womit wird denn genau wohlwollend umgegangen?

LG candle
Wenn ich mal Zuwendung brauche oder Themen habe, wo ich denke, ich spinne. Z.B. dass mich manchmal Dinge beschäftigen, die andere schon als Kind lernen und ich frage dann mit Mitte 20 danach... sowas.
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Waldschratin
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:30

scars hat geschrieben:Ich schäme mich auch enorm. Wobei diese Scham gleichsam übertrieben ist, meistens war es dann doch so, dass im privaten Rahmen die anderen wohlwollend damit umgegangen sind und es teils sogar „logisch“ fanden. Aber naja, Theorie und Praxis, das zulassen sind definitiv zwei paar Schuhe.
Oh ja, da sagst du was! :roll: :ja:

Das mit der Scham war (und ist es z.T. auch immer noch) auch so ne eigene Sache bei mir.
Ich hab da ne Art Daseinsscham, Urscham, wie auch immer man das bezeichnen möchte.
Jedenfalls reicht schon mein bloßes Vorhandensein und Raum einnehmen als Person, dass ich mich geschämt hab und das Gefühl hatte, ich nehm da anderen was Existenzielles weg, also lieber mach dann halt ich mich vom Acker. Bzw. werde "unsichtbar", nicht wahrnehmbar im Miteinander.

Was dann natürlich die Intensität dieser Gefühle erst recht noch hochgepusht hat.

"Raum geben" bzw. eher Raum nehmen ist da bei mir auch ein Hauptthema, das damit zusammenhängt.
Ich hatte (und hab z.T.) da grade, was mein Innerstes angeht (und da gehören diese speziellen Gefühle samt ihrer Intensität bei mir mit hin), große Probleme, mir das zu "erlauben".

Da sind auch jetzt noch oft so "hirnakrobatische Verrenkungen" nötig, dass ich mir klarmache, dass der Raum für mich ja eh schon da sein muss - sonst gäbe es mich ja gar nicht. Also nehme ich ja nur ein, was sonst "leer" bliebe.
Also man sieht : Reichlich um zig Ecken zusammengebastelte Hirnakrobatik, um mir das Offensichtliche zugängig zu machen. :roll:

Ja, "am liebsten gaaaanz weit weg damit" war bei mir auch erstes und größtes Bedürfnis als Reaktion drauf. :ja:

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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:41

Scars hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 16:28 Wenn ich mal Zuwendung brauche oder Themen habe, wo ich denke, ich spinne. Z.B. dass mich manchmal Dinge beschäftigen, die andere schon als Kind lernen und ich frage dann mit Mitte 20 danach... sowas.
:trost: Aber es kann auch wirklich keiner alles wissen und alles erlebt oder ermangelt haben von daher würde ich das jetzt gar nicht mal so streng und problematisch sehen. Vielleicht ist wirklich mehr das Problem was du daraus machst als was es tatsächlich ist, was dann- klar- an der Störung liegt.

LG candle
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 16:51

Waldschratin hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 16:30
Da sind auch jetzt noch oft so "hirnakrobatische Verrenkungen" nötig, dass ich mir klarmache, dass der Raum für mich ja eh schon da sein muss - sonst gäbe es mich ja gar nicht. Also nehme ich ja nur ein, was sonst "leer" bliebe.
Da bin ich wohl zu ungelenkig für, diese Schlussfolgerung erschließt sich mir nicht. :lol:

@candle: Ja... ja. Nicht auszuschließen. :roll:
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Beitrag Sa., 30.01.2021, 17:10

scars hat geschrieben:Da bin ich wohl zu ungelenkig für, diese Schlussfolgerung erschließt sich mir nicht. :lol:
Ich versuch mal ne Erklärung :-> :
Bei mir geben sich diese intensiven Defizitgefühle gerne mal in die Hand mit dieser Daseinsscham.
Also : Intensive, quälende Bedürfnisse nach Resonanz, die nach außen nicht spürbar werden (dürfen), da mein Innerstes, mein Wesen ja nach außen keinen Raum einnehmen (nicht spürbar werden) darf, weil sonst..... (beliebiges Szenario bitte einsetzen. :-> Bei mir war es tödliche Eifersucht meiner Mutter auf alles und jeden, der auch nur den Hauch einer Aufmerksamkeit von ihr abzuziehen drohte. Da reichte dann mein bloßes Vorhandensein als bedürftiges Kind.))

Wie also auch nur Spuren dieser intensiven Gefühle "beantworten", wenn sie nicht mal stattfinden dürfen?
Weil ich sonst dran ersaufe innerlich, es dann ja auch nach außen (zwangsweise) spürbar wird, andere um mich rum dann natürlich drauf reagieren (meist eben mit normaler, undramatischer Zuwendung und Resonanz) - Was dann ja erstmal die Intensität für mich selber erlebbar macht und erst recht ins Unerträgliche steigert .... :hamsterrad: .... Teufelskreis perfekt!

Für mich der Punkt, wo ich da einen Fuß in die Türe gebracht hab : Mich dennoch getrauen, Raum einzunehmen, dann halt "die Welt untergehen lassen" in mir, und das so lange aushalten, bis mir die Welt um mich rum zurückmeldet : Nö, die Welt geht eben jetzt nicht mehr dran unter, du darfst hier "unter uns" sein, mit allem, was du bist. Und nicht nur mit dem, was wir fordern, dass du bist, damit wir dich dulden.

"Mich dennoch getrauen Raum einzunehmen" deshalb, weil ja meine leibhaftige Anwesenheit in diesem Leben schon "beweist", dass es mich "gibt".
Deshalb, logische Schlußfolgerung : "Darf" ich auch Raum einnehmen, "darf" es mich geben, weil ich ja im Prinzip schon "da" bin.

Das hilft mir dann, die Daseinsscham zu überwinden (die deshalb nicht automatisch verschwindet) und mich "ganz" sein zu getrauen, eben auch mit diesen intensiven Defizitgefühlen - und somit kann ich den Teufelskreis durchbrechen und mir auch das erlauben zu "nehmen", was ich im Miteinander von anderen selbstverständlich schon "angeboten" bekomme an Resonanz und Bestätigung. Und das wiederum hilft auch bei diesen intensiven Defizitgefühlen zu einem guten Teil.

Ziemlich kompliziert und verwurschtelt, aber ich sag ja : Hirnakrobatik! :roll: :->

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