Verzweiflung und Wut weil Therapiesitzung ausfällt
Ich kenne das auch gut. Mich versetzen absagen in Panik. Habe es angesprochen und bekomme deshalb immer einen Ersatz. Vl wäre das bei dir auch möglich solange diese Gefühle da sind?
Mein Therapeut sagt mir immer den Grund warum er absagt und findet das auch wichtig. Allerdings würde er eher familiäre Umstände nennen und vl nicht weil der Sohn Geburtstag hat. Aber grundsätzlich finde ich es gut dass sie dir das sagt. Ich drück dir die Daumen für die nächste Stunde
Mein Therapeut sagt mir immer den Grund warum er absagt und findet das auch wichtig. Allerdings würde er eher familiäre Umstände nennen und vl nicht weil der Sohn Geburtstag hat. Aber grundsätzlich finde ich es gut dass sie dir das sagt. Ich drück dir die Daumen für die nächste Stunde
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Hmm, genau, ihr hättet euch das von euren Mütter gewünscht, aber wenn es die Thera macht, ist es nicht recht?
Verstehe wer wolle.
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Es macht halt eifersüchtig und wütend, wenn andere (die Kinder der Therapeutin) bekommen, was man selber gebraucht hätte.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Di., 15.12.2020, 22:19 Hmm, genau, ihr hättet euch das von euren Mütter gewünscht, aber wenn es die Thera macht, ist es nicht recht?
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kann ich nicht verstehen, ich bin froh, tut das die Therapeutin, weil es zeigt, dass sie erstens sich klar abgrenzt, und weiss wo ihre Priorität liegt. Es bedeutet ja nicht, dass man deswegen abgeschoben wird, man kann einen anderen Termin vereinbaren. Ich hatte es auch nicht, trotzdem wünsche ich mir, dass die Thera für ihr Kind da ist, gerade weil ich weiss wie es ist, es eben nicht zu haben. Damit lasse ich euch nun in Ruhe
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Wer hat geschrieben, dass es nicht "recht" von der Therapeutin sei? Es geht einfach darum, dass solche Gefühle normal sind und entstehen können, wenn man selbst in der Kindheit wenig bis gar nichts davon erfahren hat. Der Verstand läuft dann eben parallel dazu und man weiß, dass der Therapeut ein eigenes Leben führt, dennoch kommt es zu solchen Empfindungen, die man eben nicht einfach so wegrationalisieren, aber natürlich durchaus -mithilfe der Therapie - bearbeiten kann.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Di., 15.12.2020, 22:19 Hmm, genau, ihr hättet euch das von euren Mütter gewünscht, aber wenn es die Thera macht, ist es nicht recht?
Verstehe wer wolle.
Es geht in dem Fall doch eher weniger bis gar nicht um die eigentliche Beziehung des Therapeuten zu seinem Kind, sondern um das eigene "innere Kind", das verletzt, aber nie getröstet wurde und eigentlich einfach nur gehalten und geliebt werden möchte. Und man das in solchen Situationen plötzlich ganz deutlich, in Form von Eifersucht, Wut, Trauer etc. zu spüren bekommt.
Sicher hast auch Du schon einmal Eifersucht/Neid empfunden. Oft geht es doch gar nicht so sehr darum, dass man einem anderen Menschen etwas wirklich missgönnt, sondern, man erkennt, dass dieser Mensch etwas "hat", was man selbst gerne hätte.
Es steht vermutlich nicht nur für mich außer Frage, dass die Familie des Therapeuten immer Vorrang haben sollte. Ich bin selber Mama und versuche mich ganz oft in mein Kind hineinzuversetzen und es anders zu machen, ich erlebe mich auch oft als sehr sensibilisiert für das, was mit Kindern, die mir begegnen oder in meinem Umfeld sind, passiert. Für mich sind das zwei Paar verschiedene Schuhe, die hier gerade miteinander verglichen werden.
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Danke das habe ich noch gar nicht von der Seite gesehen, ich könnte mich nur in die TE hineinfühlen.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Di., 15.12.2020, 22:19 Hmm, genau, ihr hättet euch das von euren Mütter gewünscht, aber wenn es die Thera macht, ist es nicht recht?
Wobei ja das mit dem Kindergeburtstag austauschbar ist. Mein Thera hat keine Kinder, es sind dann andere
Dinge, die ähnliche Gefühle auslösen. Und das eine oder andere Mal hilft so ein Perspektivenwechsel,
aber auch wirklich nur, wenn ich mich noch nicht reingesteigert habe.
Was ist daran schwer zu verstehen? Die Therapeutin ist ja NICHT die Mutter. Als Therapeutin hat sie vielmehr abstinent zu sein. Das kann man schon ansprechen, dass sie ihr Privataktivitäten zukünftig für sich behalten möge. Es gäbe auch Therapeuten, die deswegen nicht kurzfristig absagen würden oder mindestens auf die Nennung des Grundes verzichten würden.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Di., 15.12.2020, 22:19 Hmm, genau, ihr hättet euch das von euren Mütter gewünscht, aber wenn es die Thera macht, ist es nicht recht?
Hier wird eine vermeidbare Störung erst durch eine Therapeutin provoziert. Das sehe ich schon etwas anders als wenn es zu einer versehentlichen oder unvermeidbaren Begegnung oder Absage kommt.
Es ist davon auszugehen, dass jeder Therapeut ein Privatleben und ggf. Familie hat... aber man muss nicht jede Party dem Patienten unter die Nase reiben - wenn man schon deswegen Termine absagen muss. "Grundlos" hätte es jedenfalls auch getan.
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Für mich ist es schon hilfreich, wenn die Therapeutin die Gründe für eine Absage transparent macht, da ich sowieso die Neigung habe, solche Absagen direkt auf mich zu beziehen (z.B. sie hat heute keinen Nerv mich zu sehen etc.).stern hat geschrieben: ↑Mi., 16.12.2020, 11:32 Als Therapeutin hat sie vielmehr abstinent zu sein. Das kann man schon ansprechen, dass sie ihr Privataktivitäten zukünftig für sich behalten möge. Es gäbe auch Therapeuten, die deswegen nicht kurzfristig absagen würden oder mindestens auf die Nennung des Grundes verzichten würden.
Das gilt für mich vor allem für kurzfristige, unvorhergesehene Absagen. Und ich bin auch froh, dass sie mir in einer Phase als es zu häufigeren nicht geplanten Absagen kam, mir gesagt hat, was der Hintergrund ist, auch wenn das eine sehr persönliche Info war. Das hat es mir leichter gemacht, dieses temporäre, unvermeidbare Terminchaos nicht auf mich zu beziehen.
Wenn es planbar ist, bzw. schon länger im Voraus bekannt, dann denke ich auch, dass einfach die Info reichen würde: Kommenden Donnerstag bin ich nicht in der Praxis. Punkt. Evtl. noch einen Ersatztermin vorschlagen.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Therapeutin hier die Information gezielt gesetzt hat, sozusagen als therapeutische Intervention/Provokation. Vielleicht will die Therapeutin Biene aus ihrem Vermeidungsverhalten herauslocken, denn Biene ist ja diejenige, die über diese Gefühle nicht sprechen will, obwohl es sie innerlich quasi zerreißt und sie darunter leidet.
Kann keiner sagen, denn wir kennen die Therapeutin nicht. Aber daher finde ich es auch nicht zulässig, der Therapeutin da gleich mangelnde Abstinenz oder fahrlässiges Verhalten zu unterstellen.
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― Anne Lamott
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Hmmm, mir wurde nie der Grund einer Unterbrechung gesagt. Absage oder Verschiebung ist 2 mal in den Jahren vorgekommen aber selbst da wusste ich den Grund nicht. Eben, weil ich lernen sollte diese Ungewissheit auszuhalten.
Ich dachte es wäre üblich, dass man sich nicht rechtfertigen muss, auch als Patient nicht.
Ich dachte es wäre üblich, dass man sich nicht rechtfertigen muss, auch als Patient nicht.
Wieso muss man immer alles aushalten? Das stimmt so nicht.. Wie gesagt. Der erzählt ja Dann nix privates, aber ein Grund für die Absage ist immer wichtig. Mit hilft das und auch er sagt dass er das wichtig findet..
Marlena, doch in einem therapeutischen Setting sollst du ja auch was mitnehmen. zum Beispiel lernen mit Unsicherheiten besser umzugehen. Wenn man so mit dir umgeht, wie du meinst, dass du das brauchst, fliegst du doch im richtigen Leben am Ende doch nur auf die Nase, weil nicht alle so mit dir umgehen werden. Ich denke, da muss man eine Balance halten - nicht alles, was ein Patient von der Therapeutin/ dem Therapeuten erwartet/ erwünscht, ist auch wirklich gesund für den Patienten...
Zum Anliegen, obwohl ich nicht weiß, ob du noch mitliest, Bine: Mich stresst es auch, wenn meine Therapeutin von ihrer Einschulungsuntersuchung bei der Tochter erzählt... ich sitze dann immer da und denk mir, ich wollte auch so ein normales Leben und meins sieht jetzt ganz anders aus... ich spüre keine Wut oder Verzweifelung, denke mir aber da schon: Bisschen Empathie bitte. Kinder waren zwar nie mein Ziel, aber ich bin jetzt in einem Alter, wo die Uhr doch etwas tickt und weiß, mit meiner Störung ist es verantwortlich keine Kinder zu bekommen... und dann erzählt sie von ihren Kindern... ich bin da immer etwas traurig, mir wird dadurch so bewusst, dass mein Leben doch sehr anders ist als das anderer Leute in meinem Alter. Wir sind fast gleichalt und leben sehr unterschiedliche Leben.
Zum Anliegen, obwohl ich nicht weiß, ob du noch mitliest, Bine: Mich stresst es auch, wenn meine Therapeutin von ihrer Einschulungsuntersuchung bei der Tochter erzählt... ich sitze dann immer da und denk mir, ich wollte auch so ein normales Leben und meins sieht jetzt ganz anders aus... ich spüre keine Wut oder Verzweifelung, denke mir aber da schon: Bisschen Empathie bitte. Kinder waren zwar nie mein Ziel, aber ich bin jetzt in einem Alter, wo die Uhr doch etwas tickt und weiß, mit meiner Störung ist es verantwortlich keine Kinder zu bekommen... und dann erzählt sie von ihren Kindern... ich bin da immer etwas traurig, mir wird dadurch so bewusst, dass mein Leben doch sehr anders ist als das anderer Leute in meinem Alter. Wir sind fast gleichalt und leben sehr unterschiedliche Leben.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
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Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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Nein alles natürlich nicht. Aber es. Geht um eine gute Beziehungserfahrung.. Ich mache mir aber auch keine Gedanken wenn ich keine Gründe bekomme.. Und der Therapeut soll einen ja nicht drauf vorbereiten wie es ist wenn mit einem nicht gut umgegangen wird. Da geht's doch um Selbstwertsteigerung. Aber ich glaube dass man das vl auch nicht so verallgemeinern kann, weil das sooo weit auseinander geht von Therapeuten zu TherapeutInnen...
Bilderbuch hat geschrieben: ↑Mi., 16.12.2020, 12:47 Eben, weil ich lernen sollte diese Ungewissheit auszuhalten.
Finde den Unterschied
Für mich ist dieses "Aushalten" oder "ich soll lernen, dieses oder jenes auszuhalten" gefährlich nah dran an dem was früher war, und dann melden sich sofort die inneren Stimmen wie "Stell dich gefälligst nicht so an", "Nimm dich nicht so wichtig" usw usw.
Dann schlucke ich diese Gefühle nur runter, habe selber keinen Zugang mehr dazu, und irgendwann poppen sie dann wieder hoch, oft in einem ganz anderen Kontext und fliegen mir um die Ohren. Gelernt habe ich dabei: Nix. Eher ist es dann noch eine verstärkende negative Erfahrung, dass Gefühle genauso problematisch sind, wie man mir früher immer vermittelt hat und dass es deshalb besser wäre, erst gar keine Gefühle zu haben.
Und ich finde schon, dass es für mich durch die (dosierte) Transparenz der Therapeutin überhaupt erst möglich wird, mit meinen diesbezüglichen Gefühlen in Verbindung zu kommen. Und durch das drüber sprechen spiegelt sie mir, was da an Gefühlen bei ihr ankommt (denn auch das ist mir nicht immer klar). Und durch das drüber reden vermittelt sie mir außerdem: Es ist ok, dass diese Gefühle da sind, das allein ist nicht schlimm. Was Ihnen Probleme macht, ist dass Sie nie gelernt haben, mit diesen Gefühlen besser umzugehen.
Tja, und wie lerne ich den Umgang mit solchen Gefühlen? Indem ich mich ihnen aussetze, bzw indem die Therapeutin auch mal Situationen zulässt, wo solche Gefühle auftauchen könnten.
Es geht nicht darum, dass ich "in echt" an die Stelle der Therapeutentochter treten möchte. Es geht auch nicht darum, dass ich durch das Drüberreden die Therapeutin bedränge, dass sie mich (oder andere Patienten) gefälligst ihrer Tochter vorziehen sollte. Am Ergebnis (dass die Familie in der Regel vor den Patienten kommt) wird sich dadurch nichts ändern.
Was sich aber für mich ändert, durch diesen Kontakt, durch die empathische Spiegelung, durch das Drüberreden: Ich kann zu einem anderen Umgang mit diesen Gefühlen und mit mir selbst finden. Ich muss diese Gefühle nicht wegdrücken, sondern kann mir mit meinen Bedürfnissen in dieser Situation mit mehr Mitgefühl begegnen als das bisher möglich war. Und ja, dann kann man auch noch gemeinsam überlegen, wie ich mich gut um mich selbst in so einer Situation kümmern kann... Und letztlich ist das Ziel dann wirklich, zu lernen, selbstständig mit solchen Situationen umgehen zu können. Das wird aber bei vielen Patienten (vor allem bei denen mit Bindungsstörung/-traumatisierung) nicht aus dem Stand klappen. Da braucht es viele kleine Schritte, bevor da sowas wie Selbstständigkeit möglich wird. Und diese vielen kleinen Schritte wären (für mich) ohne die Transparenz nur schwer möglich...
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― Anne Lamott
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Ich habe so gelernt bei mir zu bleiben.
Mich von Anderen abzugrenzen.
Schließlich den Abschied zu nehmen und unabhängig zu sein.
Mag sein, dass andere anderes brauchen.
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Bist du tatsächlich unabhängig? Geht es nicht eher darum, in einer Therapie zu lernen, mit Abhängigkeiten gut (erwachsen) umzugehen? Ich kann mir zumindest keinen Menschen vorstellen, der nicht von einem anderen Menschen in irgendeiner Form abhängig ist. Der Umgang damit ist wichtig. Oder: Die Dosis macht das Gift.
Novembernacht
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