Candykills, vielen Dank! Ich habe schon lange die Ahnung, dass ich so eine Art Trauma (vielleicht ein Minitrauma oder so) mit mir rumschleppe, weil mich wirklich nicht viel aus der Bahn wirft - nur Erinnerungen. Ich kann auch in Situationen, wo irgendwas stört an einer anderen Person, total "abschalten", bin anders und erzähle offen, wie ein Kind, weil mir da irgendwie die Regulation fehlt. Anders kann ich es nicht ausdrücken - ich sitze dann wie ein Kaninchen vor der Schlange und wenn ich aus der Situation nicht raus kann, den betreffenden Menschen öfter treffen müsste, würde der STress in einer Psychose münden. Normalerweise weiß ich, was ich erzähle und hab mich ganz gut im Griff, in solchen Situationen plappere ich fast einfach, das Gehirn ist abgeschalten und ich merke gar nicht, was ich erzähle, Hinterher und dann rege ich mich immer furchtbar auf. Und ich kenne meine Psychose nur so, dass sie ausbricht, wenn alter Mist hochkommt.
Naja, aber ich war bisher eben nie bei Traumatherapeuten bzw. einer Traumatherapeutin in Behandlung und habe über mich quasi lernen dürfen, ich hätte einen histerionischen Persönlichkeitsstil bzw. gleich mal die STörung. Das war ein männlicher Therapeut in einem psychiatrischen Krankenhaus, der mir das vermittelt hat. Das hat mich damals kalt erwischt, weil ich einfach versucht habe, da offen zu erzählen, was bei mir nicht stimmt und der fand mich da scheinbar überdramatisch. Ich komme mir daher jetzt immer damit dramatisch vor. Meine Psychiaterin meinte, sieht sie nicht so und ich soll mir von einem Mann nicht sagen lassen, ich wäre hysterisch. Das hat etwas geholfen, aber diese Aussage hat eben ihre Spuren hinterlassen. Ich will nicht dramatisch sein. Gut, der war damals auch der Meinung, ich könnte statt Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis auch einfach im Rahmen dieser Störung Minipsychose haben und das kann ich ausschließen; ich höre in akuten Phasen quasi schon mal Satan. Irgendwie hat mich das trotzdem sehr beeinflusst und ich komme mir quasi schäbig vor, dass ich jetzt bei einer Traumatherapeutin bin und dann hab ich das Gefühl, sie kann mit mir nicht viel anfangen und da kommt eben der Zweifel hoch, dass ich total dramatisiere. Wobei sie ja selbst meinte, die von ihr miterlebte Psychose war Traumaverarbeitung. Ich kann das schlecht erklären, aber mit diesem Traumazeug komme ich mir irgendwie wie eine Hochstaplerin vor - jemand, bei dem eigentlich nichts so gravierendes passiert ist und als ob ich meine psychotische Erkrankung nicht einfach akzeptieren möchte. Gut, faktisch hab ich ein paar blöde Sachen erlebt, aber es ist für mich einfach so Drama, wenn ich daraus gleich eine Traumatisierung ableite. Wobei mich das wirklich schon lange beschäftigt, einfach weil ich weiß, wie die Psychose immer ausbricht; also seelische Verletzungen habe ich sicherlich abbekommen, aber ob da noch genuine Traumasymptome eine Rolle spielen, kann ich nicht richtig einschätzen.
Ich habe mir überlegt, dass ich meiner Therapeutin im neuen Jahr eine Mail schreiben werde - mit diesen Fragen und der Frage, wie ich das loswerden kann. Ob es da Wege gibt. Ich bin so geprägt durch diese Diagnose ala histerionisch (die steht nirgendwo, es wurde mir nur gesagt), dass ich mich irgendwie sehr unwohl fühle, wenn ich dieses Fass aufmache. Ich traue mich nicht, darüber zu reden, hab da wirklich Scham, weil ich denke, jetzt dramatisierst du, bespaßt eine Traumatherapeutin und andere haben die viel nötiger. Irgendwie weiß ich einfach nicht, ob ich bei Ihr, mit ihrem Schwerpunkt richtig bin. Ich wurde zwar von meiner Psychiaterin dahin geschickt, aber es fühlt sich trotzdem total komisch an, irgendwie falsch.
Intrusionen?
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
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Hallo No Twist,
ich möchte Dir Mut machen, da am Ball zu bleiben. Mir ging es ähnlich wie Dir und ich habe mit meinem Analytiker zusammen haarklein meine kleinen bis größeren Psychosen beleuchtet und die Ursachen herausgefunden.
Seit 1 1/2 Jahren hatte ich jetzt keine mehr.
Alles Gute, Pingu
ich möchte Dir Mut machen, da am Ball zu bleiben. Mir ging es ähnlich wie Dir und ich habe mit meinem Analytiker zusammen haarklein meine kleinen bis größeren Psychosen beleuchtet und die Ursachen herausgefunden.
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Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)
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