Ich, der Mann

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Majestic
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 03:13

Ha, ich seh schon: jetzt bin ich also am rumjammern und mich am anstellen und das darf ich als Mann natürlich nicht. Das Umfeld in dem ich mich bewege ist nicht “aufm Land“ sondern die urbane Finanzbranche. Es geht mir doch gar nicht darum die Unterdrückung der Frau zu relativieren. Ich wollte nur darauf hinaus, dass Männer genauso unter ihrem Rollenverständnis leiden, dass das im öffentlichen Diskurs aber kaum vorkommt. Du musst als Mann eben immer Stärke zeigen und das geht auch auf die psychische und physische Gesundheit. Und wenn man echte Gleichberechtigung will, müsste man auch mal die Sicht der Männer einnehmen. Schließlich wird dieses Verhalten auch von Frauen protegiert, die sich einen Ernährer und Beschützer wünschen. Meine persönlichen Probleme rühren ja daher, dass mir in meinem Erziehung und Sozialisation beigebracht wurde Probleme auf diese Art zu lösen. Weil Kerle “machen das eben so“. Tatsächlich würde ich auch gern mal aus diesem Rollenverständnis ausbrechen und meine Kritik war, dass die Gesellschaft das eben gar nicht erst zulässt, weil wenn ich meine Rolle nicht spiele, werde ich an den Rand gedrängt und fertig gemacht, so sieht's aus.

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Majestic
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 03:42

Es ist doch so: natürlich bin ich durch Geschlecht, Rasse und Herkunft in einer stärkeren Position. Und ohne Zweifel bin ich durch meine Anlagen auch sehr leistungsfähig. Aber damit gehen auch gesellschaftliche Erwartungen einher, zB das ich keine Schwäche oder Gefühle zeigen darf. Wer Gleichstellung der Geschlechter wünscht muss auch mal an dieser Stelle ansetzen. Ich würde auch gern manchmal aus diesem Rollenverständnis ausbrechen und mich anders verhalten. ZB geht mir dieses ständige Machogehabe auf der Arbeit total auf den S*ck. Aber wenn du eben nicht mitmachst wirst du ausgegrenzt. Es bleibt dir ja gar nix anderes übrig als den “starken Mann“ zu markieren und das halte ich für ein grundsätzliches gesamtgesellschaftliches Problem.

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Majestic
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 04:55

Im übrigen find ich auch Prostitution nicht gut, aber es ist nun mal gesellschaftliche Realität. Unsere gesellschaftlichen Strukturen sind im Prinzip archaisch, das hat sich seit dem römischen Reich nix geändert. Ich denke schon, dass ich ein sehr fortschrittlich orientierter Mensch bin, ich muss aber tagtäglich mit dummen, ungebildeten Menschen klarkommen, bei denen die Aufklärung nie angekommen ist. So ist das nun mal in der echten Welt, abseits vom Elfenbeinturm der Hörsäle...

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Nico
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 06:04

Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Grundsätzlich wird es als Schwäche erartet, wenn ich Gefühle zeige, dass ist mir von kindesbeinen eingetrichtert worden. Meine emotionalen Probleme löse ich mit Alkohol, Zigaretten und leichten Mädchen. Immer voll druff aufs System, Indianer kennen keinen Schmerz. Als Ergebnis bin ich ein emotionaler Krüppel mit geringer Lebenserwartung. Das ich das unter Umständen gar nicht will, da fragt keiner nach. Und wehe du entspricht nicht den Stereotypen, dann gilst du als Weichei und wirst fertig gemacht.

Was meint ihr dazu?
Das wahre Weichei ist jemand der ausschließlich andere für das eigene Verhalten u Empfinden verantwortlich macht.
Tröste dich dir würde es als Frau auch nicht anders gehen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 06:45

Majestic hat geschrieben: Mo., 30.11.2020, 03:13 Ich wollte nur darauf hinaus, dass Männer genauso unter ihrem Rollenverständnis leiden, dass das im öffentlichen Diskurs aber kaum vorkommt.
Das stimmt doch einfach nicht, dass das im öffentlichen Diskurs nicht vorkommt. Das Gegenteil ist der Fall. Aber dafür, dass du dich nicht damit befasst, sondern deiner angeblichen Überlegenheit, kann niemand etwas. Das pflegst du auch hier. Notfalls mache eine Therapie, wenn du in deinem Hamsterrad und eigenen Ansprüchen zu festgefahren bist.

Am fehlenden Diskurs liegt es jedenfalls nicht. Nur bist Du auch im Thread gar nicht in der Lage auf Gegenmodelle oder vorgeschlagene Alternativen einzugehen... sondern willst gleich wieder deine ureigene Stereotypen als Naturgesetz verkaufen, wenn jemand sagt, es geht auch anders. Dabei entstanden diese (sowohl beim Mann als bei der Frau) erst so, dass man(n) (und ja, das waren eher die Männer), die gesellschaftliche zugedachte Rolle als Natur(Gesetz) behauptete.

Die Emanzipation der Frauen (und hier gab es anders als jetzt wirklich gesellschaftlichen Widerstand) hat es doch auch erleichtert, im nächsten Schritt auch Männer aus der klassischen Rolle ausbrechen konnten. Dazu bräuchtest du aber zunâchst eine Frau. Puff funktioniert anders... dort kriegst du was du zahlst.
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Holland
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 09:10

Wenn du darauf wartest, dass jemand fragt, ob du willst oder nicht, statt zu machen wie du möchtest und bist. Und oder um dann beleidigt zu sein. Wie du deine Probleme löst suchst du dir aus. Und als emotionaler Krüppel, würde dich dies ja nun nicht beschäftigen und aufregen?

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Fairness
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 10:09

Majestic, die Realität, in welcher du lebst, ist zum einen Teil durch Äußerlichkeiten geprägt, zum Teil dadurch, wie deine Vorstellung der Welt ist und wie du die Vorkommnisse interpretierst. Wenn du das Gefühl hast, dass du mit Machos arbeitest, ist auch deine Einstellung zu deinen Kollegen entsprechend und somit passt du intuitiv auch deine Interaktion mit ihnen an. Solche Interaktion dürfte dann eher wenig von Freundlichkeit geprägt sein, wenn du aufgrund der subjektiv empfundenen Bedrohung handelst... dadurch erhöht sich möglicherweise auch das Risiko, dass Konflikte entstehen, oder feindselige Atmosphäre. Vor allem, wenn dein Gegenüber reagiert, anstatt dein Irrtum zu erkennen.
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Malia
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 10:16

Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 20:37 Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, dass das Mann sein auch Probleme mit sich bringt, über die aber niemand redet. Als Mann wird man genauso in gesellschaftliche Muster gedrängt. Dieses ganze Machogehabe wird einem geradezu aufgezwungen. Und das finde ich nicht richtig. Vielleicht möchte ich ja auch mal Gefühle zeigen dürfen, aber das darf man als Mann eben nicht. Und das mal zu thematisieren gehört meines Erachtens genauso in eine Gleichberechtigungsdebatte.
Ich hab den Eindruck, du hast verschlafen, dass das, was du forderst, schon seit vielen Jahren stattfindet.
Was du schreibst, war höchstens noch vor 15/20 Jahren noch so.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Majestic
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 10:38

Malia hat geschrieben: Mo., 30.11.2020, 10:16
Ich hab den Eindruck, du hast verschlafen, dass das, was du forderst, schon seit vielen Jahren stattfindet.
Was du schreibst, war höchstens noch vor 15/20 Jahren noch so.
Also ich registriere in meinem beruflichen Umfeld Rassismus und Sexismus wohin ich sehe, möchte jetzt aber auch nicht zu sehr aus dem Nähkästchen plaudern. Ich finde das sch**sse. Ich kanns zwar aushalten, kanns aber auch nicht ändern. Ich bin da in Schule und Hochschule anders erzogen worden. Und das ist eine Beobachtung die sich quer durch alle Unternehmen in denen ich war, selbst bei höchstqualifizierten Kräften, mache. Ich glaube nicht das sich -IN WIRKLICHKEIT- viel geändert hat...

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Malia
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 10:51

Das könnte auch mit selektiver Wahrnehmung zu tun haben.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 10:53

komisch, ich registriere in meinem beruflichen Umfeld so gut wie keinen Rassismus oder Sexismus.
Falls doch spreche ich das übrigens an.
Aber ganz offensichtlich suchst du dir ein berufliches Umfeld das zu dir passt.
Denn auch wenn du dich hier als noch so großartig darstellen willst: Ich würde nicht in einem beruflichen Umfeld arbeiten das so ist wie du das darstellst - und da passt du sehr gut hin: Süchtig, selbstverliebt, maßlos, gerne bei Prostituierten und damit noch prahlen...

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 10:55

Majestic hat geschrieben: Mo., 30.11.2020, 04:55 Im übrigen find ich auch Prostitution nicht gut, aber es ist nun mal gesellschaftliche Realität.
wenn du Prostitution nicht gut findest gibt es eine ganz ganz einfache Lösung:
Nimm sie nicht für dich in Anspruch, kauf keine Frauen

Und red dich nicht raus mit römischem Reich und solchem Mist.

Wenn du noch mehr tun willst und das echt nicht gut findest, dann spende doch mal das eingesparte Geld einem entsprechenden Projekt oder bring da deine vielfältigen Talente ein. DAS wäre ehrlich, nicht das was du machst.

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stern
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 11:09

Im übrigen find ich auch Prostitution nicht gut, aber es ist nun mal gesellschaftliche Realität.
Aha, es liegt als an gesellschaftlichen Gegenheiten, wenn etwas tust, was du nicht gut findest?!

Und deine sexistische und rassistischen Kollegen sind schuld, wenn du nicht das Leben führen kannst, dass du willst?

Das wird nix, wenn du andere in Verantwortung für dein Leben nimmst. Die Gesellschaftsordnung hierzulande bietet viel Raum für Entfaltung und individuelle Lebensentwürfe. Wenn du das nicht nutzen kannst, dann lass' dir helfen.

Im übrigen äußerst du dich selbst zum ziemlich sexistisch und rassistisch:
Es ist doch so: natürlich bin ich durch Geschlecht, Rasse und Herkunft in einer stärkeren Position.
Ich kann damit leben, dass du das so empfindest... nur für den Fall, dass dir selbst das nicht auffällt.
Liebe Grüße
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Waldschratin
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 11:15

Majestic, die Welt um dich rum verändert bekommen zu wollen wird rein gar nix dran ändern, dass du selber dich ändern musst, wenn du anders leben möchtest.
Das, was du in dir trägst, wird auch dann noch da sein und "gelebt" werden wollen von dir, wenn du mitten im Paradies sitzt und alles um dich rum perfekt-optimal-absolut traumhaft wäre.

Du kommst einfach nicht drumrum, bei dir, dir selber und nochmal dir anzufangen, wenn du wirklich was geändert haben möchtest.

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Majestic
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Beitrag Mo., 30.11.2020, 12:01

stern hat geschrieben: Mo., 30.11.2020, 11:09 Im übrigen äußerst du dich selbst zum ziemlich sexistisch und rassistisch:
Es ist doch so: natürlich bin ich durch Geschlecht, Rasse und Herkunft in einer stärkeren Position.
Ich kann damit leben, dass du das so empfindest... nur für den Fall, dass dir selbst das nicht auffällt.
Also, jetzt mal Stop, es ist doch so, dass immer die Herrschaft des weißen Mannes angeführt wird, wenn es um Gender-/Rassismus-Debaten geht. Und ich bin nunmal besagter Exponent. Das darf man doch sagen, wenn es so ist?!?

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