Übertragung Auflösen

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Zauberlehrling
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Beitrag Do., 12.11.2020, 13:08

DASS der Therapeut dann der ist, der die Situation RICHTIG einschätzt.
Der Therapeut schätzt die Situation anders ein als der Patient. Darüber kann man in einer Therapie reden. Auf dem Weg findet m.E. auch die Auflösung einer Übertragung statt.
Novembernacht

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Lilien
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 15:16

diesoderdas hat geschrieben: Do., 12.11.2020, 10:35 Ich halte mich nun aber wieder etwas zurück, es sei denn Lilien möchte generell über Übetragung sprechen. Eigentlich ging es ihr ja eher um die Auflösung.
Ich danke Dir für Deine Rücksichtnahme, liebe diesoderdas! Dass hier in verschiedene Richtungen diskutiert wird/wurde, auch, wenn es dann ursprünglich nicht nur noch um die Ausgangsfrage ging, empfinde ich als äußerst hilfreich! Ich bedanke mich diesbezüglich für euren Input und die Zeit, die ihr euch genommen habt :-)!

Für mich wird deutlich, dass sich dieser Begriff "Übertragung" gar nicht so klar in Worte fassen und damit in eng eingrenzen lässt, oft auch von dem Einzelnen auf unterschiedliche Art und Weise empfunden wird und es kein starres Konzept zu sein scheint, aus dem man entkommen kann oder "muss", also dem man irgendwie unbedingt entfliehen müsste. Es scheint unterschiedliche Wege zu geben, damit umzugehen und diese "Erkenntnis" nimmt mir schon ungeheuer viel Druck. Ich habe das Gefühl, diesen Zustand für mich dadurch besser akzeptieren zu können.

In meinem Fall ist es nämlich so, dass wir das bis jetzt in den Sitzungen weniger haben bearbeiten können, mein Therapeut ist nicht in dem Maße darauf eingegangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Es ging eher in die Richtung, dass, wenn man seine Therapieziele erreiche, der Therapeut immer unwichtiger würde. Es gab noch ein paar Sätze in Richtung "Abstinenz", worum es mir aber gar nicht primär ging...
Ich habe es in mehreren Sitzungen angesprochen und von seiner Seite wurde es immer "dünner", er ging nicht mehr wirklich darauf ein und ich fühlte mich auch nicht mehr wohl, es weiterhin zu besprechen bzw. jede Sitzung erneut anzusprechen. Er hatte von seiner Seite eben alles dazu gesagt und ich hatte Sorge, ihn zu "nerven" oder zu "belästigen".

Wir haben zudem nur noch wenige Stunden übrig, es wird auch keine weitere Genehmigung mehr von Seiten der Kasse geben und dieses "Phänomen" ist immer noch sehr ausgeprägt vorhanden. Es wird also Zeit für mich, in mich zu gehen und mich etwas in Selbstreflexion, insbesondere in Bezug auf meine Bedürfnisse, aber auch Ängste vor dem "Verlassenwerden" (was durchaus in meiner Kindheit Thema war) noch einmal intensiv auseinanderzusetzen. Und mir klarzumachen, dass ich damit nicht alleine bin.

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Zauberlehrling
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 16:07

Hallo Lilien,

wenn du die Frage beantworten magst... Meinst du eine positive oder eine negative Übertragung? Die positive Übertragung geht ja eher in die Richtung, die hier im Forum oft als "Übertragungsliebe" bezeichnet wird. Die negative Übertragung ist eher in die Richtung, die lisbeth angesprochen hat (Mein Therapeut ist ein Moster.).

Weil: eine positive Übertragung zum Ende der Therapie würde ich wahrscheinlich nicht mehr bearbeiten wollen, sondern sie ins weitere Leben mitnehmen. Eine negative Übertragung würde ich schon sehr gern noch auflösen wollen.

Dir alles Gute bei deinen Überlegungen!
Novembernacht

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Lady Nightmare
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 19:26

Der Ansatz von Zauberlehrling hat was. Mir hat sich noch nicht einmal rein rational erschlossen, was an aufgelösten Liebesgefühlen so toll sein soll. Von der emotionalen Ebene ganz zu schweigen.

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Lilien
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 20:08

Liebe Zauberlehrling,

das ist wirklich ein schöner Ansatz, da stimme ich Lady Nightmare zu. Das habe ich auch noch nicht wirklich in Betracht gezogen, es macht ja aber Sinn, weil man ohnehin einiges mit aus der Therapie nimmt (ob zwischen den Stunden oder dann eben direkt nach dem Ende) und es so als Teil des eigenen Lebens sozusagen integriert!

Es ist in erster Linie eine "positive Übertragung", aber ich denke, dass wir ohnehin in dieser therapeutischen Beziehung auch recht gut miteinander harmonisiert haben und es sehr selten Situationen gab, in denen so etwas hätte auftreten, also mich quasi hätte "triggern" können, weil man sich irgendwie aneinander "reibt" (Meinungsverschiedenheiten).

Ich weiß nicht, ob ich es als "Liebe" beschreiben würde, ich finde, es hat etwas Einzigartiges - es ist ein sehr wohlwollendes Gefühl von meiner Seite. Vielleicht spielt da auch einfach die Angst mit, das mit dem Ende der Therapie endgültig zu verlieren? Und da würde ja aber wieder Dein Ansatz greifen... :-D. Es ist in mir und nicht im Therapiezimmer und somit nehme ich es auch mit mir mit, wenn ich gehe.


Bilderbuch
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 00:28

Ich sehe es anders.
Die Gefühle werden nicht aufgelöst und das ist gut so. Somit lebt die Person in einem weiter. Liebe, die man spürt, bleibt. Liebe im Sinne Dankbarkeit, positive Erinnerung, Gefühlswärme.
Die starke Übertragung inkl. Wünsche und Erwartungen sollte aber schon aufgelöst werden.
Man sollte die Reality akzeptieren und loslassen.
Frei für neue Gefühle und Entwicklung außerhalb der Therapie werden.

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Mondmann
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 08:48

Weil: eine positive Übertragung zum Ende der Therapie würde ich wahrscheinlich nicht mehr bearbeiten wollen, sondern sie ins weitere Leben mitnehmen
Wobei die Frage dann ist, ob es sich um Übertragung handelt: Nicht jedes positive Gefühl, noch jedes negative Gefühl stellt eine Übertragung dar. "Übertragen" heißt ja, dass man etwas "Altes" auf etwas "Neues", eben, überträgt, also etwas mitnimmt, als ob man in eine andere Wohnung umzieht und seine Möbel "rüberträgt".

Der Andere / der Therapeut ist dabei nicht als Mensch die eigentliche "Bezugsgröße", sondern als etwas, was man sich phantasiert, und das ist deshalb wichtig, weil so in der Therapie die Struktur des Patienten, seine bisher verdrängten Ängste und Wünsche sichtbar und bearbeitbar werden - was eher nicht so gut gelingt, wenn die Übertragung nicht da ist und der Therapeut "nur" ein Gesprächspartner ist.

Das, was ich mitnehmen möchte am Ende, ist denn auch nicht die Übertragung als solche, sondern, sozusagen, die Schnittmenge zwischen Übertragung und einer Wirklichkeit, der ich mich zumindest annähern konnte in der Therapie: Die Nähe entsteht ja auch dann, wenn der Andere als Gegenüber und als Mensch erfahrbar ist, mit seinen Eigenarten, mit seiner eigenen Geschichte, mit seinem eigenen Versagen - und zwar ohne dass das explizit thematisiert werden müsste à la: "Heute erzähle ich als Therapeut Ihnen mal was über meine Sorgen und Wünsche", sondern als etwas, was man gemeinsam gestaltet und worin sich eben Eigenarten beider Interaktionspartner zeigen.

Ein Beispiel: Ich phantasierte mal, er wollte mich vergiften und hätte sich in seinem Urlaub unmittelbar vor jener Stunde in einen Klostergarten zurückgezogen, um Giftkräuter zu sammeln. Ich hatte in meinem Kopf das Bild von einem Kloster, das ich mal in einem anderen Land besucht hatte (ohne das zu benennen). Er stieg ein und erzählte von sich aus: "Ich war mal in einem Kloster, das..." - und dann haben wir festgestellt, dass wir bei der geteilten Phantasie denselben realen Ort im Kopf hatten. Das sind "Erlebnisse", die ich mitnehme und in denen sich Übertragung und Wirklichkeit "vereinigen" - ansonsten interessierte mich seine eigene Wirklichkeit ja nicht besonders. Aber sie interessiert mich in dem Moment, in dem sie anknüpft an meine innere Welt. Da entstand eine Verbindung, die, eben, "bindet". Sie bekommt ihre emotionale Bedeutung erst durch die Übertragung, aber die Übertragung alleine wäre eben gar nicht verbindend, sondern "nur" etwas Eigenes im Patienten.

Ich möchte mir am Ende nicht phantasieren (müssen), dass er mich mag und er mich nicht vergisst.

Die negative Übertragung gehört natürlich "richtig" aufgelöst; sonst wäre die Therapie ja rein destruktiv. Sie ist eine Bedrohung, aber ohne sie können bei bestimmten Patienten schlimme Dinge nicht bearbeitet und damit nicht verbessert werden. Ich hatte Schwierigkeiten damit, das auch nur einigermaßen zu trennen, und er hat es mir nicht abgenommen, nach dem Motto: "Ich bin nicht böse", sondern in wirklich vielen, vielen Monaten hat sich das Negative scheinbar von selbst verwandelt in ein (relativ) stabil positives Bild. Wenn es der Therapeut hätte aktiv auflösen wollen, wäre das ja suggestiv gewesen. Aber natürlich ist es sein Interesse, dass "es" sich auflöst, im Interesse des Patienten, aber auch im eigenen Interesse, weil es Leute gibt ( :red: ), denen es zuverlässig gelingt, jeden auch noch so wohlgesinnten Therapeuten in die Ecke zu drängen, dass der irgendwann kurz davor ist, "zurückzuschlagen", um sich zu entlasten. Mein erster Therapeut hat (mich) aufgegeben; der jetzige hat durchgehalten, und es hat sich gelohnt.

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 12:38

Mondmann hat geschrieben: Sa., 14.11.2020, 08:48 Wobei die Frage dann ist, ob es sich um Übertragung handelt: Nicht jedes positive Gefühl, noch jedes negative Gefühl stellt eine Übertragung dar. "Übertragen" heißt ja, dass man etwas "Altes" auf etwas "Neues", eben, überträgt, also etwas mitnimmt, als ob man in eine andere Wohnung umzieht und seine Möbel "rüberträgt".
Das finde ich total wichtig. Eben nicht alles (vornehmlich negatives) in einer Therapie als Übertragung abzutun, weil das (sofern es schief geht) für Therapeuten viel einfacher ist (der Patient ist Schuld und nicht eine reale neue Begebenheit zwischen zwei Menschen).
Alles kann Übertragung sein, positiv/negativ. Aber nichts MUSS Übertragung sein.
Und dann finde ich es wieder schwierig, falls der Therapeut da der alleinige Entscheider drüber sein will, was nun Übertragung ist und was nicht.

Konkretes Beispiel von mir:
Der Therapeut hatte richtig Bockmist gebaut, so richtig. Dafür hätte ihm manch anderer richtig Stress gemacht (und auch machen können).
Ich habe das nicht gemacht, da jeder mal aus Versehen Mist bauen kann. Aber ich habe klar gesagt, dass ich wütend darüber bin und auch nicht weiß, ob ich damit letztendlich klarkomme.
Ich durfte mir als Reaktion auf meine Worte anhören, ich wäre doch gar nicht wütend auf ihn, sondern die Wut wäre alt und würde den Eltern gelten. Dann wurde noch gedroht, wenn ich damit nicht aufhören würde (womit denn? zu sagen, was ich fühle?), würde er die Therapie beenden.
Und da hört für mich echt alles auf. Wegen solcher Sachen sehe ich inzwischen wirklich rot, wenn jemand das Wort Übertragung auch nur in den Mund nimmt.
Bestimmt gehen viele Therapeuten da auch besser mit um, keine Frage. Aber sowas werde ich mir nie mehr von jemandem anhören. Da würde ich in Zunkunft aufstehen und gehen. Und dann dürfte ein Therapeut gerne eingenen verbockten Mist auf Klienteneltern schieben, die da gar nix für können. Das würde dann aber ohne mich geschehen. Definitiv.

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Fairness
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 13:42

Ich finde, dass das Begriff 'aktives Auflösen' unterschiedlich verstanden werden kann. Aktives Auflösen kann auch bedeuten, dass ein Therapeut eine Supervision in Anspruch nimmt, um weiteres Input zu bekommen, was dem Patienten helfen könnte. Dass er es für sich zulässt, dass er vielleicht kaum weiter weiß und auch seine Gegenübertragung mal in Frage stellen kann.
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Zauberlehrling
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 14:22

Allgemein: eine Übertragung, egal ob positiv oder negativ, würde ich in einer laufenden Therapie immer versuchen, aufzulösen. Lilien steht aber am Ende ihrer Therapie. Da würde ich in ihrer Situation durchaus unterscheiden, wie ich es weiter oben beschrieben habe.

Reststunden würde ich dann eher möglichen Verlassensängsten widmen, wie Lilien es angedeutet hat, als eine positive Übertragung auflösen zu wollen, wenn der Therapeut mit diesem Thema weitestgehend abgeschlossen hat.


Hallo Lilien,

kann es sein, dass du deinen Therapeuten schlicht magst? So ganz ohne Übertragung? Weil er dir u.a. gezeigt hat, wie gut es dir tut, wohlwollend behandelt zu werden? Dann wäre da ja auch nichts aufzulösen.
Novembernacht

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alatan
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 16:23

Das nennt sich dann mild-positive Übertragung :->
Das sich ein Geschehen Übertragung nennt, heisst nicht unbedingt, dass es ein Gefühl gegenüber einer konkreten Person der Vergangenheit auf eine aktuelle "überspringt".

Und natürlich gibt es in einer Therapie auch eine Real- und Arbeitsbeziehung, die aber massiv durch Störungen in der Übertragungsbeziehung beeinflusst sein können.

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Mondmann
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 16:35

diesoderdas hat geschrieben: Sa., 14.11.2020, 12:38 Da würde ich in Zunkunft aufstehen und gehen. Und dann dürfte ein Therapeut gerne eingenen verbockten Mist auf Klienteneltern schieben, die da gar nix für können. Das würde dann aber ohne mich geschehen. Definitiv.
Aber wenn du aufstehst und gehst, ist es vielleicht doch eine Übertragung? :anonym:

"Aufstehen und gehen" heißt ja, dass du dich der Situation nicht stellst, sondern überfordert bist und den Spieß umdrehst und den Anderen stehenlässt.

"Augenhöhenmäßig" und damit nicht übertragend wäre es, wenn du sagtest: "Ich finde es seltsam, dass Sie das 'Übertragung' nennen, und ich hab das Gefühl, dass Sie hier Ihren eigenen Anteil nicht sehen wollen". Gehen kannst du ja dann immer noch, nachdem du ihn konfrontiert hast. Der Anlass, sein "Mist", mag mit Übertragung nichts zu tun haben; aber deine Reaktion darauf, die könnte dann eine Übertragung sein, wenn sie nicht zum Anlass passt oder wenn dir das im Alltag häufiger passiert: Du würdest ja nicht, wenn dir gegenüber jemand Mist baut und das nicht zugibt, immer aufstehen und gehen, denke ich mal.

Will sagen: Ich kenne das auch, dass Therapeuten dazu neigen können, ihren Anteil nicht zu sehen, und das ist ja auch normal, auch wenn es schade ist. Ich hatte einen, der mir Lügen unterstellt hat, als ich ihn konfrontiert hab, und auch mein jetziger Therapeut ist nicht gerade "langsam", wenn es darum geht, festzustellen, dass ein Verhalten eine Übertragung darstellt. Aber ich hab inzwischen gelernt, das ruhig anzusprechen und mit ihm gemeinsam anzugucken. Und wenn wir beide ruhig sind - oder es werden... -, dann sind das schöne, fruchtbare Gespräche. Wichtig ist halt, dass du "bei dir bleibst" und deinem Erleben und deinem Gefühl und dass du dich ausdrückst.

Aber klar, wenn jemand mit Abbruch droht, ist das keine reife Reaktion; ich würde die Therapie dann wohl auch beenden, wenn mir ein Therapeut so etwas sagt. Aber was ich wohl nicht tun würde, ist, das in weitere künftige (Therapie-)Beziehungen zu übertragen, à la: "Eines sag ich Ihnen gleich: Wenn Sie auch so blöde sind, dann geh ich!" (und ich würde das auch nicht denken).

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Fairness
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 17:06

alatan hat geschrieben: Sa., 14.11.2020, 16:23 Das sich ein Geschehen Übertragung nennt, heisst nicht unbedingt, dass es ein Gefühl gegenüber einer konkreten Person der Vergangenheit auf eine aktuelle "überspringt".
Das glaube ich auch: dass ein Patient zum Beispiel einen Wunsch in der Gegenwart oder für die Zukunft haben und diesen dann in der Therapie nochmal besser nachspüren kann, im Rahmen einer Übertragung.
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 18:15

Mondmann hat geschrieben: Sa., 14.11.2020, 16:35 "Augenhöhenmäßig" und damit nicht übertragend wäre es, wenn du sagtest: "Ich finde es seltsam, dass Sie das 'Übertragung' nennen, und ich hab das Gefühl, dass Sie hier Ihren eigenen Anteil nicht sehen wollen". Gehen kannst du ja dann immer noch, nachdem du ihn konfrontiert hast. Der Anlass, sein "Mist", mag mit Übertragung nichts zu tun haben; aber deine Reaktion darauf, die könnte dann eine Übertragung sein, wenn sie nicht zum Anlass passt oder wenn dir das im Alltag häufiger passiert: Du würdest ja nicht, wenn dir gegenüber jemand Mist baut und das nicht zugibt, immer aufstehen und gehen, denke ich mal.
Verstehe, was du meinst. So in etwa war das auch von mir gedacht, wie du es beschrieben hast. In der alten Therapie hatte ich das auch angesprochen (also ohne abhauen). Mehrfach. Viel zu oft. Mit dem Ergebnis, dass alles immer übler wurde.

Und sowas würde ich nie mehr machen. Diese Energie verschwende ich nicht mehr.
Sollte das mit jemand anderem nochmal auftreten, würde ich es natürlich zuerst anpsrechen. Aber wenn es nichts bringt dann auch schnell Konsequenzen ziehen und Leine ziehen.

Zum Thema Übertragung auflösen: Also, eine positive Übertragung , vielleicht sogar eine gewisse Verliebtheit oder so, die würde ich auch lieber mitnehmen nach Beendigung einer Therapie, als auflösen. Sofern es für mich selbst ein schöner Zustand wäre, der mich nicht daran hindert im echten Leben Erfahrungen mit den Menschen dort zu machen. Warum nicht einen schönen Zustand bewahren, wenn er nicht behindert.

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Beitrag Sa., 14.11.2020, 18:21

alatan hat geschrieben: Sa., 14.11.2020, 16:23
Das sich ein Geschehen Übertragung nennt, heisst nicht unbedingt, dass es ein Gefühl gegenüber einer konkreten Person der Vergangenheit auf eine aktuelle "überspringt".
Und was genau meinst du ist dann Übertragung?

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