Teufelskreis der Sucht durchbrechen
Ja, auch ich finde dass das ein guter Ansatz ist, die Süchte mit neuen Interessen oder Sport zu ersetzen. Ich glaube, dass es für dich vorerst darum gehen könnte, Erfolgsgefühle zu erleben, welche aus einer aktiven Tätigkeit kommen, anstatt eines passiven Konsums. Das ist auch belohnend und hat mehr dauerhafte Wirkung, macht für längere Zeit glücklich, als ein Suchtmittel. Gut finde ich dann, sich realistische Ziele zu setzen. Lieben Gruß.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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Och, das is ne glatte Ausrede.Majestic hat geschrieben:Na ja, aufgrund meines Lebensstils ist mein Körper für Kampfsport eher ungeeignet.
Ich bin selber polytoxikoman (auch nicht die einschlägigen "heftigen" Drogen, es hat aber recht schnell für diese Diagnose "gereicht"), ich kenne die Dynamiken also.Majestic hat geschrieben:Sucht ist wie eine Kerze die abbrennt und man kann sie stoppen indem man sie ausbläst (also nicht mehr konsumiert). Das hat auch neun Monate geklappt, dann ist es wieder eingerissen,
Es führt dabei halt kein Weg am Tun an sich vorbei.
Da kann man erkennen und verstehen, wie man will. Oder auch tun "wollen", sich vornehmen etc.
Entscheidend ist zu jedem Moment das Tun oder Nicht-Tun. Jedem einzelnen Moment.
Das kann jetzt gut gehen und in 10 min daneben.
Du schreibst, du willst das Problem per Therapie an der Wurzel angehen. Find ich schon mal gut - solange es nicht ne neuerliche Ausrede ist, dass "ein Therapeut was tun" soll, es dir beibringen wie es geht z.B.
Was mir auffällt ist, dass du vor Herzinfarkt/Schlaganfall etc. mehr Angst hast als vor der Sucht an sich.
Passt für mich eher zur NPS, da ist alt werden, krank sein meist assoziiert mit "nicht mehr attraktiv sein/bewundert werden, keine Aufmerksamkeit/keinen Applaus mehr bekommen".
Lohnt sich sicher für dich, da in erster Linie die NPS anzugehen, bevor du dich der Sucht wieder widmest.
Das könnte dann auch das Problem mit der inneren Leere gleich mit erledigen, wenns gut läuft und du tatsächlich an dir arbeitest.
Und dann wäre die Sucht leichter anzugehen.
Ich kann dir hier nur von mir erzählen, was dir schlussendlich helfen könnte oder wird, kannst nur du selbst herausfinden.
Ich war mit 28 an dem Punkt wo es für mich Zeit war zu handeln.
Es ging um Alk den ich praktisch ab 15 suchtmäßig konsumierte.
Ich war meinem Empfinden nach am Ende, in der Suchtklinik waren dann aber viele die noch mindestens 2 Schritte weiter waren als ich und ich wurde dort eher milde belächelt.
Dadurch dass ich derart jung in die Sucht viel, fehlte mir viel an „ normaler“ Entwicklung die man sonst in dem Alter durchmacht und ich hatte dann zwar nicht diese Gier nach Adrenalin wie du, aber ich hatte eine riesengroße Leere und Ratlosigkeit in mir. Ich konnte mir schlicht und einfach nicht vorstellen wie ich ohne Alkohol leben können sollte.
Daran drohte ich zu zerbrechen weil ich immer auf der Suche nach sinnvollen Lebensinhalten war.
Doch dann hatte ich eine Art „ Geistesblitz“.
Ich beschloss 1 Jahr lang nichts zu trinken, egal wie es mir gehen würde, egal wie langweilig, sinnlos, nicht lebenswert mir alles erscheinen würde und egal wie schlecht es mir ergehen würde.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir das jeden Druck genommen hat.
Ich musste nicht mehr vergleichen früher - jetzt, ich musste nicht mehr bewerten ich konnte einfach tun oder halt nicht tun.
Ich versuchte vieles ( Sport, anderer Bekanntenkreis, Hobbys, Lesen, Ernährungsumstellung, Reisen etc.) aber alles gänzlich ohne Erwartungshaltung.
Es war ja egal ob es taugte oder nicht denn erst nach genau einem Jahr wollte ich ein Fazit ziehen und je nachdem wie dieses dann ausfallen würde, wollte ich mich dann entweder zu Tode saufen oder abstinent bleiben.
Nun was soll ich sagen, nach diesem Jahr hatte sich mein Leben ohne jeden ( selbst auferlegten) Druck derart verändert und entwickelt, dass mir trotz langem Überlegen nichts einfiel was eine Rückkehr zum Alkohol rechtfertigen würde.
Naja und jetzt bin ich seit 31 Jahren ohne Alkohol unterwegs.
Ich war mit 28 an dem Punkt wo es für mich Zeit war zu handeln.
Es ging um Alk den ich praktisch ab 15 suchtmäßig konsumierte.
Ich war meinem Empfinden nach am Ende, in der Suchtklinik waren dann aber viele die noch mindestens 2 Schritte weiter waren als ich und ich wurde dort eher milde belächelt.
Dadurch dass ich derart jung in die Sucht viel, fehlte mir viel an „ normaler“ Entwicklung die man sonst in dem Alter durchmacht und ich hatte dann zwar nicht diese Gier nach Adrenalin wie du, aber ich hatte eine riesengroße Leere und Ratlosigkeit in mir. Ich konnte mir schlicht und einfach nicht vorstellen wie ich ohne Alkohol leben können sollte.
Daran drohte ich zu zerbrechen weil ich immer auf der Suche nach sinnvollen Lebensinhalten war.
Doch dann hatte ich eine Art „ Geistesblitz“.
Ich beschloss 1 Jahr lang nichts zu trinken, egal wie es mir gehen würde, egal wie langweilig, sinnlos, nicht lebenswert mir alles erscheinen würde und egal wie schlecht es mir ergehen würde.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir das jeden Druck genommen hat.
Ich musste nicht mehr vergleichen früher - jetzt, ich musste nicht mehr bewerten ich konnte einfach tun oder halt nicht tun.
Ich versuchte vieles ( Sport, anderer Bekanntenkreis, Hobbys, Lesen, Ernährungsumstellung, Reisen etc.) aber alles gänzlich ohne Erwartungshaltung.
Es war ja egal ob es taugte oder nicht denn erst nach genau einem Jahr wollte ich ein Fazit ziehen und je nachdem wie dieses dann ausfallen würde, wollte ich mich dann entweder zu Tode saufen oder abstinent bleiben.
Nun was soll ich sagen, nach diesem Jahr hatte sich mein Leben ohne jeden ( selbst auferlegten) Druck derart verändert und entwickelt, dass mir trotz langem Überlegen nichts einfiel was eine Rückkehr zum Alkohol rechtfertigen würde.
Naja und jetzt bin ich seit 31 Jahren ohne Alkohol unterwegs.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Wow, das hat mir aber jetzt mal TOTAL geholfen, Danke. Das ist nämlich zB der Grund warum ich nicht mit rauchen aufhöre, ich mache nichts lieber als rauchen und die Vorstellung nie wieder zu rauchen macht mich irre, auch wenn ich eigentlich (rational) aufhören will. Aber das mit dem beschriebenen 1 Jahr werd ich mal probieren, das hört sich echt Klasse an. Danke nochmal.Nico hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 16:50 Ich kann dir hier nur von mir erzählen, was dir schlussendlich helfen könnte oder wird, kannst nur du selbst herausfinden.
Ich war mit 28 an dem Punkt wo es für mich Zeit war zu handeln.
Es ging um Alk den ich praktisch ab 15 suchtmäßig konsumierte.
I....................
Naja und jetzt bin ich seit 31 Jahren ohne Alkohol unterwegs.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 08.11.2020, 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte lies die Netiquette.
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Ja, da ist was dran. Ich hab Angst das ich mich "kaputtgenieße" und dann mein Leben nicht mehr geniessen kann. Das Ziel muss wohl sein etwas anderes an Stelle des (gesundheitlich) negativen Genusses zu stellen. Das werd ich in der Therapie mal thematisieren. Aber letzlich: solange man nicht abolut bereit zur Veränderung ist hilft auch der beste Therapeut nix. Ich muss halt einen Weg finden mich anders zu belohnen, ganz ohne "Leckerlis" wird es nicht gehen...Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 16:40
Was mir auffällt ist, dass du vor Herzinfarkt/Schlaganfall etc. mehr Angst hast als vor der Sucht an sich.
Passt für mich eher zur NPS, da ist alt werden, krank sein meist assoziiert mit "nicht mehr attraktiv sein/bewundert werden, keine Aufmerksamkeit/keinen Applaus mehr bekommen".
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Ganz ohne "Leckerlis" gehts wohl bei niemandem. Bzw. wird man dann so ne "Zwiederwurzn", verbittert und ungenießbar. Ist auch kein wirklich attraktiver alternativer Lebensstil.
Aber warum nicht da auch mal ein bissl auf die "Dosis" achten?
Muss es denn "immer, ständig, auf jeden Fall" ne Belohnung geben, die auch noch jedes Mal den absoluten Kick dabei hat?
Was Nico dir geschrieben hat, find ich klasse : Mal keine Erwartungen, keinen Druck für ne abgesteckte Zeit. Und dann tatsächlich mal ausprobieren, wie es sich dann lebt, mit der Prämisse, eines Tages wieder genauso oder noch "schlimmer" weiterzumachen wie bisher/vorher.
Hast du denn schon eine Therapie in Aussicht?
Aber warum nicht da auch mal ein bissl auf die "Dosis" achten?
Muss es denn "immer, ständig, auf jeden Fall" ne Belohnung geben, die auch noch jedes Mal den absoluten Kick dabei hat?
Was Nico dir geschrieben hat, find ich klasse : Mal keine Erwartungen, keinen Druck für ne abgesteckte Zeit. Und dann tatsächlich mal ausprobieren, wie es sich dann lebt, mit der Prämisse, eines Tages wieder genauso oder noch "schlimmer" weiterzumachen wie bisher/vorher.
Hast du denn schon eine Therapie in Aussicht?
Jo, ich hab eine Therapeutin gefunden die auf Hochbegabte spezialisiert ist und sich mit Narzismuss auskennt. Es ist unheimlich schwer hochbegabt (logisch das man ein bißchen "abgehoben" ist), narzisstisch und manisch abzugrenzen und die Psychoonkels die ich bisher hatte sind nie auf die HB eingegangen. Ich denke da habe ich schon den richtigen Griff getan, mal sehen ob die Chemie stimmt. Auf jeden Fall verspreche ich mir sehr viel davon, allein schon die ganzen Baustellen aufzuräumen, die sich im Laufe des Lebens so angesammelt haben. Da liegt viel Arbeit vor mir...Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 17:08 Ganz ohne "Leckerlis" gehts wohl bei niemandem. Bzw. wird man dann so ne "Zwiederwurzn", verbittert und ungenießbar. Ist auch kein wirklich attraktiver alternativer Lebensstil.
..............Hast du denn schon eine Therapie in Aussicht?
Zuletzt geändert von Pauline am So., 08.11.2020, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.
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Glückwunsch!Majestic hat geschrieben:Jo, ich hab eine Therapeutin gefunden die auf Hochbegabte spezialisiert ist und sich mit Narzismuss auskennt.
Echt?Majestic hat geschrieben:Es ist unheimlich schwer hochbegabt (logisch das man ein bißchen "abgehoben" ist), narzisstisch und manisch abzugrenzen
Ich kenne einige HBler in meinem Umkreis, hab u.a. welche in der nahen Verwandschaft, bin es aber selber nicht. Und "abgehoben" ist da ehrlich keiner von denen.
Manisch auch nicht. Das wäre was, denn mein Thera ist auch HBler, das gäb nen Spaß, wo ich doch Panikerin bin.
Stell dir da mal die Stunden vor!
Kann es sein, dass bei dir sich da allerlei in die Hand gibt und du das gleich mal "auf alle anderen sonst auch" überträgst?
Viel Arbeit ist so ne Therapie immer, da kann ich durchaus mitreden.
Ich wünsch dir dazu viel "Biss" und Durchhaltevermögen!
Hmm, ja, keine Ahnung, ich bin halt irgendwie son Jack Nicholson Typ . Irgendsone Mischung aus irrem, abgehobenen "Genie" halt. Ich hab sicherlich ein hartes Leben hinter mir, aber auch ein sehr spannendes und aufregendes. Man kann nicht sagen, dass alles nur schlecht wäre, auch eine Manie kann schön sein, auch wenn sie natürlich sehr zerstörerisch wirkt. Letzlich muss man halt mit den Anlagen klar kommen die der liebe Gott einem gegeben hat. Das ist wohl die Kunst des Lebens...Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 17:35
Kann es sein, dass bei dir sich da allerlei in die Hand gibt und du das gleich mal "auf alle anderen sonst auch" überträgst?
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Ja, das seh ich ähnlich.Majestic hat geschrieben: Letzlich muss man halt mit den Anlagen klar kommen die der liebe Gott einem gegeben hat. Das ist wohl die Kunst des Lebens...
Wobei ich die Kunst dran tatsächlich finde, zufrieden sein zu können, also mit sich im Reinen zu sein, sich möglichst "ungeschönt" (er)kennen zu getrauen und aus den Gegebenheiten dann was zu basteln, das nicht immer "glücklich" macht oder eben was Abgehobenes, "Herausragendes" sein muss.
Aber meine innere Ruhe fördert. Zufriedenheit eben.
Vielleicht sucht man aber auch immer eher den "Ausgleich" zu dem, was grade vorherrscht in einem. Ich war den größten Teil meines Lebens dissoziativ unterwegs, von daher ist es bei mir "Lebendigkeit". Und da bin ich dann auch über "unangenehme" Gefühle sowas wie froh, weil die einen halt auch lebendig machen.
Naja, wenn du magst, berichte mal, wie es in deiner Therapie so läuft, wenns denn mal angefangen hat und greift.
Das klingt spannend.
Oki, das mach ich gerne...Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 18:05 Naja, wenn du magst, berichte mal, wie es in deiner Therapie so läuft, wenns denn mal angefangen hat und greift.
Das klingt spannend.
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Sag mal, klappt das denn immer noch zuverlässig, dass Deine Süchte die Leere auffüllen? Ich kann mir das nicht vorstellen, dass das Saufen und der anonyme Sex einem auf Dauer wirklich so viel gibt. Du treibst das ja schon ganz schön lange. Gibt das immer noch den Kick? Ist das nicht auch manchmal sterbenslangweilig?
Sind wirklich offene Fragen. Ich selber bin nicht der Typ für Süchte, stelle mir das aber nach ein paar Jahren irre eintönig vor.
Sind wirklich offene Fragen. Ich selber bin nicht der Typ für Süchte, stelle mir das aber nach ein paar Jahren irre eintönig vor.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Das ist sicherlich eine berechtigte Frage. Zb hat sich meine Coputerspiele"sucht" komplett erledigt: ich hab zwar irgendwie 500 Games, habe aber seit Jahren keins mehr angepackt, weil die Reize nicht mehr ausreichen. Als ich vor zwei Jahren noch total auf dem Karrieretrip war bin ich durch ganz Deutschland gereist und bin in allen bekannten Großstädten in die Puffs gegangen, das war schon interessant und "geil". Letzlich ist es mit jeder Frau wieder ein anderes Erlebnis, sexuelle Befriedung spielt da eine völlig untergeordnete Rolle. Speed und Koks kommen für mich nicht in Frage, aus gesundheitlichen Gründen und weil es nicht legal ist, ich brauch für meinen Job eine "weiße Weste". Letzlich ja, ist es immer dasselbe. Aber was soll man schon machen, letzlich sind auch die Formen des Amusements begrenzt. Glücksspiel wäre noch eine Option, aber von den ganz zerstörerischen Sachen davon lass ich die Finger, ich bin eher ein Genussmensch. Das wäre natürlich schön, wenn ich den Vergnügungen mal überdrüssig werde und endlich mal den Status eines "Erwachsenen" erreiche und kein Spielkind mehr bin.ziegenkind hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 19:03 Sag mal, klappt das denn immer noch zuverlässig, dass Deine Süchte die Leere auffüllen? Ich kann mir das nicht vorstellen, dass das Saufen und der anonyme Sex einem auf Dauer wirklich so viel gibt. Du treibst das ja schon ganz schön lange. Gibt das immer noch den Kick? Ist das nicht auch manchmal sterbenslangweilig?
Sind wirklich offene Fragen. Ich selber bin nicht der Typ für Süchte, stelle mir das aber nach ein paar Jahren irre eintönig vor.
EDIT: ich habe auch eine Sucht nach Anerkennung. So habe ich regelmäßig ganz viele (schöne) Erfolge in meinem Lebenslauf. Aber auch das ist in unserer kapitalistischen Wirtschaft total kurzfristig und vergänglich: heute stehst du auf dem Siegertreppchen, ein Jahr später wirst du mit Schimpf und Schande gefeuert, alles schon erlebt. Das sind alles nur künstliche Befriedigungen ohne Substanz. Der Narzissmus im Kapitalismus ist die Seuche der Postmoderne. In Wirklichkeit ist das alles total hohl. Aber wie sich dem ganzen entziehen? Man kann sich vor diesem Dreck in unserer Gesellschaft nirgendwo verstecken, sonst hätte ich es schon längst getan...
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Ja, ist Sex mit unterschiedlichen Prostituierten wirklich immer wieder anders? Als Personen sind die da doch gar nicht richtig beteiligt. Können sie auch gar nicht, in so einem Job.
Berufliche Anerkennung: Ja, das ist, das war mir auch wichtig. Bei mir war es aber so, dass die Freude an einem Erfolg mit der Zeit immer schneller vorbei war. Anders ist das, seid ich (fast) nur noch Dinge tue in meinem Beruf, hinter denen ich stehe, die ich selber intellektuell spannend, politisch richtig und wichtig finde. Das gibt ein lang anhaltendes warmes Gefühl, im Kontakt mit sich selber.
Berufliche Anerkennung: Ja, das ist, das war mir auch wichtig. Bei mir war es aber so, dass die Freude an einem Erfolg mit der Zeit immer schneller vorbei war. Anders ist das, seid ich (fast) nur noch Dinge tue in meinem Beruf, hinter denen ich stehe, die ich selber intellektuell spannend, politisch richtig und wichtig finde. Das gibt ein lang anhaltendes warmes Gefühl, im Kontakt mit sich selber.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Du, ich will das nicht glorifizieren, natürlich ist das irgendwie sch**ße und unbefriedigend. Ich hab einfach zu viel Geld und Langeweile und weiss nix mit mir anzufangen. Im Prinzip sind das nur Luxusprobleme. Wenn ich wüsste wie ich meinem Leben Substanz und einen Wert geben könnte würde ich das tun. So lass ich mich aber einfach nur treiben, es geht mir halt irgendwie gut und das ist erstmal ok. Aber es ist natürlich nur oberflächlicher, wertloser Konsum. Leider habe ich im Leben noch nichts gefunden, was mir eine tiefe, intrinsische Erfüllung verschafft...ziegenkind hat geschrieben: ↑So., 08.11.2020, 21:48 Ja, ist Sex mit unterschiedlichen Prostituierten wirklich immer wieder anders? Als Personen sind die da doch gar nicht richtig beteiligt. Können sie auch gar nicht, in so einem Job.
EDIT: ich glaube ein weiteres Problem ist emotionale abgestumpftheit: irgendwie kann ich mit diesem Märchen von Liebe und Monogamie nicht mehr viel anfangen. Ich wünscht ich könnt mich verlieben, aber ich glaub dafür bin ich zu realistisch, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht... Ich bin in der Vergangenheit so verletzt worden, dass ich mit Gefühlen nichts mehr anfangen kann und niemanden an mich ranlasse. Und wenn ich regelmäßig die ganzen Beziehungen in meinem Umfeld scheitern sehe, tue ich an dieser Haltung glaub ich sehr gut. Ich glaube an finanzielle Interessen und körperliche Befriedigung, Liebe ist für Disneyfilme...
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