Freunden von den Depressionen erzählen?
Kellerkind, wenn du dir soviel Gedanken drüber machst, wie du es formulierst, um "dein" Ergebnis zu erhalten, wäre das aber auch irgendwie manipulativ... wenn ich das lese, hab ich das Gefühl, du willst das auch irgendwie benutzen... und damit kommst du wahrscheinlich gar nicht gut an. Ich würde mich vielleicht wahrheitsgetreu bei den Leuten melden, die du länger nicht kontaktiert hast und sagen, dass du mit Depressionen zu kämpfen hattest und noch etwas hast, aber dabei auch gemerkt, dass sie fehlen und deshalb wolltest du dich melden. Das wäre wirklich authentisch. Nicht soviel, was genau sage ich, damit ich mein "Ziel" erreiche... mehr Echtsein. Und deinen Partyfreunden könntest du sagen: "Ist echt blöd, dass ihr an meinem Geburtstag nicht da sein wollt. Ich bin gerade getrennt, hab immer mal wieder mit Depressionen zu tun und es würde mir wirklch helfen, wenn ich meinen Geburtstag nicht alleine verbringen müsste..." Auch das wäre authentisch.
Oder vielleicht auch nicht. Das weißt du am besten. Aber ich würde es wirklich wenig strategisch und wirklich ehrlich und offen angehen. Und wenn du wegen deines Geburtstages offen warst, wirst du sehen, ob sie anschließend mal mehr Zeit zwischendurch haben. Oder eben auch nicht. Du kannst die Menschen auch etwas fordern, ein Bedürfnis (Geburtstag nicht alleine sein) formulieren... und das ohne die Depression riesig hoch zu hängen. Häng eher hoch, dass dir die Freunde wichtig sind, dass es dir gut tut mit ihnen.
Oder vielleicht auch nicht. Das weißt du am besten. Aber ich würde es wirklich wenig strategisch und wirklich ehrlich und offen angehen. Und wenn du wegen deines Geburtstages offen warst, wirst du sehen, ob sie anschließend mal mehr Zeit zwischendurch haben. Oder eben auch nicht. Du kannst die Menschen auch etwas fordern, ein Bedürfnis (Geburtstag nicht alleine sein) formulieren... und das ohne die Depression riesig hoch zu hängen. Häng eher hoch, dass dir die Freunde wichtig sind, dass es dir gut tut mit ihnen.
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Ich möchte nochmal zusammenfassen. Es gibt folgende Personengruppen, die nicht oder zu wenig über meinen Zustand wissen, und ich bin gerade echt ratlos, inwieweit es sinnvoll ist, sie einzuweihen:
- Kollegen
- Vorgesetze und deren Stellvertreter
- Bekannte
- Freunde (Rede-Freunde)
- Freunde (Party-Freunde)
- 2 Personen aus dem nahem Ex-Umfeld, zu denen ich keinen Kontakt mehr habe
- meine Tochter, die seit 3 Woche in einer beruflichen Reha ist, seit dieser Woche Psychopharmka nimmt und ab übernächste Woche Gesprächstherapie beginnt
- mein Ex, zu dem ich aus Selbstschutz eine Kontaktsperre verhängte
Generell bin ich ein sehr offener Mensch, und bin der Meinung, dass dass so etwas "auf keinen Fall" tabusiert werden dürfe. Wenn man mich ließe, würde ich mir das sogar beruflich auf die Fahnen schreiben, Stichpunkt psychische Gefährdungsbeurteilung.
Als ich vor 12 Jahren damals scheidungsbedingt das erste Mal zusammenbrach, machte ich die Erfahrung, dass Freunde
- überfordert sind
- keine Therapeuten sind. Das eine ist das, das andere das andere.
- egal wie gut sie es meinen: es nicht hilft, es nicht ausreicht
- schlimmstenfalls den Zustand ausnutzen (jep, hier spreche ich von einer Quasi-Vergewaltigung: der stille Typ, der den Tröster spielt, einen abfüllt, und dann seine Chance wittert!)
Aber das war damals. Wie ist es jetzt?
Und seien wir ehrlich: für Normalsterbliche ist natürlich sehr schwer, LIEBESKUMMER von Depressionen zu unterscheiden.Da mach ich niemanden Vorwürfe, dass die glauben: "Ach, das gibt sich mit der Zeit!". Wenn, dann mache ich MIR Vorwürfe, dass ich ihnen das je nach Stimmung sogar vorspiele.
- Kollegen
- Vorgesetze und deren Stellvertreter
- Bekannte
- Freunde (Rede-Freunde)
- Freunde (Party-Freunde)
- 2 Personen aus dem nahem Ex-Umfeld, zu denen ich keinen Kontakt mehr habe
- meine Tochter, die seit 3 Woche in einer beruflichen Reha ist, seit dieser Woche Psychopharmka nimmt und ab übernächste Woche Gesprächstherapie beginnt
- mein Ex, zu dem ich aus Selbstschutz eine Kontaktsperre verhängte
Generell bin ich ein sehr offener Mensch, und bin der Meinung, dass dass so etwas "auf keinen Fall" tabusiert werden dürfe. Wenn man mich ließe, würde ich mir das sogar beruflich auf die Fahnen schreiben, Stichpunkt psychische Gefährdungsbeurteilung.
Als ich vor 12 Jahren damals scheidungsbedingt das erste Mal zusammenbrach, machte ich die Erfahrung, dass Freunde
- überfordert sind
- keine Therapeuten sind. Das eine ist das, das andere das andere.
- egal wie gut sie es meinen: es nicht hilft, es nicht ausreicht
- schlimmstenfalls den Zustand ausnutzen (jep, hier spreche ich von einer Quasi-Vergewaltigung: der stille Typ, der den Tröster spielt, einen abfüllt, und dann seine Chance wittert!)
Aber das war damals. Wie ist es jetzt?
Und seien wir ehrlich: für Normalsterbliche ist natürlich sehr schwer, LIEBESKUMMER von Depressionen zu unterscheiden.Da mach ich niemanden Vorwürfe, dass die glauben: "Ach, das gibt sich mit der Zeit!". Wenn, dann mache ich MIR Vorwürfe, dass ich ihnen das je nach Stimmung sogar vorspiele.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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Vorweg, entschuldige, falls ich widersprüchlich wirke. Ja, manchmal will ich es einfach nur verschweigen, manchmal möchte ich es ihnen um die Ohren hauen. Deswegen der Threat: ich weiß es gerade wirklich nicht!
Bedürfnisse formulieren... uii, gutes Sichtwort. Schwer. Ernstgemeinte Frage:wie?! Ich weiß gerade echt nicht, WIE man das formulieren sollte, ohne dass es zu selbstmitleidig oder manipulativ rüber kommt.
Wenn ich es NORMAL formuliere, was ich ja durchaus versuchte, wird es nicht ernst/wichtig genug genommen. Also müsste ich wirklich die "Depri-Karte" zücken, und eigentlich will ich das nicht. Auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, traurig, einsam.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Von deinen Partyfreunden hast du geschrieben, dass sie sich nach deiner Knie OP trotz vorheriger Beteuerungen nicht so um dich Kommersen wie sie vorher behaupteten. Da würde ich weiterhin das nur als Freunde zum feiern und Spaß haben sehen und auch ni Hits weiter sagen, außer, vielleicht, dass e dir an und zu nicht gut geht (burn out? Wird ja eher akzeptiert als Depressionen)
Deinem Chef, würde ich das nur mitteilen, wenn du sicher bist und vertraust, und wenn weißt das da Verständnis kommt, wenn es dir nicht so gut geht und du nicht lange erklären musst in schlechten Phasen .
Bei Kollegen genauso.
Freunden würde ich schon mehr erzählen. Zwischen erzählen und erzählen gibt es eine große Spannweite. Du kannst einfach berichten, was du hast, was dir Sorgen bereitet, du kannst berichten, dass du in Therapie bist. Und du kannst sagen, dass du gerne Fragen beantwortest, wenn sie welche haben.
Es soll keine Therapie werden, dazu sind Freunde nicht da und das können sie nicht, aber es gibt viel Bandbreite dazwischen.
Deinem ex geht das alles nichts an. Genauso deinen ex Freunden, finde ich.
Deine Tochter, würde ich schon einweihen, wenn du sicher bist, dass es sie nicht belastet. Da finde ich es sogar wichtig, aber es sollte in diesem Fall gut vorbereitet sein und vielleicht mit therapeutischer Unterstützung, da sie, wie du schreibst, selbst in Therapie ist.
ja, Freunde sind keine Theras, ab3 ich finde es schon, wichtig, wenn es gute Freunde sind (echte) dass sie das über dich erfahren, alleine um zu verstehen, wenn du zb man Rückzug brauchst oder etwas anderes. Das heißt nicht, dass sie alles mittragen oder mitmachen müssen
Deinem Chef, würde ich das nur mitteilen, wenn du sicher bist und vertraust, und wenn weißt das da Verständnis kommt, wenn es dir nicht so gut geht und du nicht lange erklären musst in schlechten Phasen .
Bei Kollegen genauso.
Freunden würde ich schon mehr erzählen. Zwischen erzählen und erzählen gibt es eine große Spannweite. Du kannst einfach berichten, was du hast, was dir Sorgen bereitet, du kannst berichten, dass du in Therapie bist. Und du kannst sagen, dass du gerne Fragen beantwortest, wenn sie welche haben.
Es soll keine Therapie werden, dazu sind Freunde nicht da und das können sie nicht, aber es gibt viel Bandbreite dazwischen.
Deinem ex geht das alles nichts an. Genauso deinen ex Freunden, finde ich.
Deine Tochter, würde ich schon einweihen, wenn du sicher bist, dass es sie nicht belastet. Da finde ich es sogar wichtig, aber es sollte in diesem Fall gut vorbereitet sein und vielleicht mit therapeutischer Unterstützung, da sie, wie du schreibst, selbst in Therapie ist.
ja, Freunde sind keine Theras, ab3 ich finde es schon, wichtig, wenn es gute Freunde sind (echte) dass sie das über dich erfahren, alleine um zu verstehen, wenn du zb man Rückzug brauchst oder etwas anderes. Das heißt nicht, dass sie alles mittragen oder mitmachen müssen
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Ich mache mal den Anfang und hoffe, du bekommst noch mehr Input von Anderen. Meine Meinung ist da nicht in Stein gemeißelt und es sind wirklich nur meine IDeen dazu.
Die Gesellschaft ist weiter und du auch. Du weißt jetzt, dass Freunde keinen Therapieresatz hergeben. Überfordern muss man niemanden- man kann wohldosiert damit umgehen. Vielleicht einfach nur sagen, dass man auf Grund von Depressionen in Therapie ist, sich da rausarbeiten möchte. Und dann eher darauf eingehen, was dir die Freundschaften jeweils bedeuten, vielleicht auch, wie sie dir ohne Ratschläge etc. zu geben, schon durch ihre Anwesenheite helfen.
Müssen es wissen, wenn es deine Arbeit beeinflusst. Kollegen und Vorgesetzte sind keine Freunde. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Aber wenn DU dich besser fühlst, wenn sie es wissen, Risiko eingehen und dabei tief stapeln ("mach gerade Therapie; manchmal gehts mir halt nicht gut."- wenn es mal passt) Details sind aber echt privat.- Kollegen
- Vorgesetze und deren Stellvertreter
Kann man machen; zumindest, wenn man die Bekanntschaft gerne vertiefen möchte. Weil: Nach einem Outing wird sich die Beziehung und das Gespräch irgendwie entwickeln.- Bekannte
Freunde sollten es wissen, nicht als Ersatztherapeut, aber um auch zu verstehen, dass sie manchmal mit einer depressiven Wrack-Wand reden, der nicht mal eben nebenbei zu helfen ist. Hebt die Frustrationstoleranz...- Freunde (Rede-Freunde)
Wenn man die Beziehung verändern will, sonst nicht.- Freunde (Party-Freunde)
Wenn Kontakt gewünscht wird, kann man das sagen, aber nicht zu hoch hängen.- 2 Personen aus dem nahem Ex-Umfeld, zu denen ich keinen Kontakt mehr habe
Mit ihr würde ich sehr ehrlich reden. Aber sie dabei nicht belasten - sie hat ja jetzt gerade genug selbst an der Backe. Aber in der FAmilie psychische Erkrankungen tot zu schweigen, ist übel, finde ich. Allerdings kann es so sein, dass du ihr Blitzableiter wirst. (Kenn das Spiel; meine Mutter hat mich über ihre eigenen psychischen Probleme erst informiert, als ich selbst auf Psychokrücken ging. Da wurde mir dann einiges klar und ich hab da auch lange lamentiert und es ihr übel genommen. Trotzdem bin ich für die Wahrheit.)- meine Tochter, die seit 3 Woche in einer beruflichen Reha ist, seit dieser Woche Psychopharmka nimmt und ab übernächste Woche Gesprächstherapie beginnt
Das ist doch gegessen. Der muss im Nachhinein nicht mehr verstehen.- mein Ex, zu dem ich aus Selbstschutz eine Kontaktsperre verhängte
Als ich vor 12 Jahren damals scheidungsbedingt das erste Mal zusammenbrach, machte ich die Erfahrung, dass Freunde
- überfordert sind
- keine Therapeuten sind. Das eine ist das, das andere das andere.
- egal wie gut sie es meinen: es nicht hilft, es nicht ausreicht
- schlimmstenfalls den Zustand ausnutzen (jep, hier spreche ich von einer Quasi-Vergewaltigung: der stille Typ, der den Tröster spielt, einen abfüllt, und dann seine Chance wittert!)
Aber das war damals. Wie ist es jetzt?
Die Gesellschaft ist weiter und du auch. Du weißt jetzt, dass Freunde keinen Therapieresatz hergeben. Überfordern muss man niemanden- man kann wohldosiert damit umgehen. Vielleicht einfach nur sagen, dass man auf Grund von Depressionen in Therapie ist, sich da rausarbeiten möchte. Und dann eher darauf eingehen, was dir die Freundschaften jeweils bedeuten, vielleicht auch, wie sie dir ohne Ratschläge etc. zu geben, schon durch ihre Anwesenheite helfen.
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@Saffiatour
Danke für die ausführliche Antwort. Ich glaube, so in etwa halte ich es bisher auch. Pie mal Daumen.
Bei Tochter ist alles gerade so neu und frisch, da hadere ich noch mit meiner Vorbildfunktion und unserer Vorgeschichte. Ein Grund, weshalb sie damals per Jugendamt von mir aus und zu den Großeltern hingezogen ist, damals mit 13 mitten in der Pubertät, war, dass sie für meine damaligen Depressionen KEIN Verständnis hatte. Nun ist sie 20, und einiges hat sich geändert. Eigentlich bin ich ganz froh, bis vor kurzen ein Vorbild gewesen zu sein, dass die Depression ÜBERWUNDEN hatte. Nun ja, das wird schon schief gehen. Im Moment haben wir einen guten Draht. Es soll IHRE Sorge nicht sein. Grundsätzlich weiß sie ja, dass ich psychische Probleme hatte und sehr in der Richtung unterwegs bin.
Der Begriff "echte"Freunde... ach, ich weiß nicht. Was soll das sein?Ist das nicht letztendlich eine Floskel?
Ob es den Ex nichts angeht? Hmm. Da habe ich gerade große Zweifel bzw. viele Fragen. Muss ich demnächst mal in Ruhe drüber nachdenken, wie viel er wirklich weiß oder wissen könnte, falls es es ihn interessiert. Ich glaub halt einfach, dass er es so in der Form mangelns Erfahrung einfach nicht rafft... und irgendwie fände ich es schon sehr bedauerlich, wenn man beide Parteien auf jeweils ihre Weise wegen solch Missverständnissen/Unwissenheiten vor sich hinleiden? Womöglich. Vielleicht. Ich weiß es nicht.
Okay, anders formuliert. Diversen Andeutungen seinerseits entnehme ich, dass er mich zumindest teilweise falsch einschätzt. Und sei es nur aus unbewusster Projektion. Vermutlich hält er meinen Rückzug für einen ausgeprägten Freiheitsdrang, und weil ich drüber stände, aber ferner könnte er der Wahrheit nicht sein. Ach, verdammt-ich-noch-eins. Da sind wir wieder beim Sichtwort Authenztät. Die Suche nach der Wahrheit. Spielt das überhaupt eine Rolle? Es ist, wie es ist. Egal, wie wir es interpretieren.
Danke für die ausführliche Antwort. Ich glaube, so in etwa halte ich es bisher auch. Pie mal Daumen.
Bei Tochter ist alles gerade so neu und frisch, da hadere ich noch mit meiner Vorbildfunktion und unserer Vorgeschichte. Ein Grund, weshalb sie damals per Jugendamt von mir aus und zu den Großeltern hingezogen ist, damals mit 13 mitten in der Pubertät, war, dass sie für meine damaligen Depressionen KEIN Verständnis hatte. Nun ist sie 20, und einiges hat sich geändert. Eigentlich bin ich ganz froh, bis vor kurzen ein Vorbild gewesen zu sein, dass die Depression ÜBERWUNDEN hatte. Nun ja, das wird schon schief gehen. Im Moment haben wir einen guten Draht. Es soll IHRE Sorge nicht sein. Grundsätzlich weiß sie ja, dass ich psychische Probleme hatte und sehr in der Richtung unterwegs bin.
Der Begriff "echte"Freunde... ach, ich weiß nicht. Was soll das sein?Ist das nicht letztendlich eine Floskel?
Ob es den Ex nichts angeht? Hmm. Da habe ich gerade große Zweifel bzw. viele Fragen. Muss ich demnächst mal in Ruhe drüber nachdenken, wie viel er wirklich weiß oder wissen könnte, falls es es ihn interessiert. Ich glaub halt einfach, dass er es so in der Form mangelns Erfahrung einfach nicht rafft... und irgendwie fände ich es schon sehr bedauerlich, wenn man beide Parteien auf jeweils ihre Weise wegen solch Missverständnissen/Unwissenheiten vor sich hinleiden? Womöglich. Vielleicht. Ich weiß es nicht.
Okay, anders formuliert. Diversen Andeutungen seinerseits entnehme ich, dass er mich zumindest teilweise falsch einschätzt. Und sei es nur aus unbewusster Projektion. Vermutlich hält er meinen Rückzug für einen ausgeprägten Freiheitsdrang, und weil ich drüber stände, aber ferner könnte er der Wahrheit nicht sein. Ach, verdammt-ich-noch-eins. Da sind wir wieder beim Sichtwort Authenztät. Die Suche nach der Wahrheit. Spielt das überhaupt eine Rolle? Es ist, wie es ist. Egal, wie wir es interpretieren.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Ganz persönlich denke ich: JA, DAS IST SEHR WICHTIG. Ganz privat will man doch so angenommenw werden, wie man ist. Und dafür muss man sich kennen, sich wahrnehmen und seine Gedanken, Gefühle, sein Sein akzeptieren und es ggf. auch mal anderen auf die Butterstulle schmieren. Nichts ist (für mich) schmerzhafter, als wenn ich privat total anders gesehen werde, als ich mich erlebe. Ich persönlich muss da in den Austausch gehen.Kellerkind hat geschrieben: ↑Sa., 24.10.2020, 22:53 Da sind wir wieder beim Sichtwort Authenztät. Die Suche nach der Wahrheit. Spielt das überhaupt eine Rolle? Es ist, wie es ist. Egal, wie wir es interpretieren.
Ich finde schon, dass es einen großen Unterschied zwischen Bekannten und Freunden gibt, die für mich dann echte und gute Freunde sind. Es heißt nicht, dass diese Freundschaften ewig dauern, man verändert sich. Aber ich unterscheide in meinen Kontakten zwischen. Bekannten und Freunde und engen Freunden.
Wenn deine Tochter 13 aufbewahrt alt war, als du eine Depression bekamst, muss sie das auch nicht interessieren, auch wenn es weh tut. Sie ist das Kind. Wichtig finde ich, dass der Kontakt nun da ist und vielleicht kann sie jetzt einiges besser verstehen , auch wenn ich 20 noch soooo jung finde.
Ich gebe hier ja nur meine Gedanken dazu wieder, es muss nicht passen, dazu kenne ich dich nicht, aber wenn es dein ex ist, du außerdem Kontaktverbot durchgesetzt hast, aus durchaus gutem Grund, warum sollte er es nun wissen, nach so langer Zeit. Wenn er dich so mies behandelt hat, glaubst du er hat jetzt Verständnis? Es ist doch jetzt! egal, was er damals von dir dachte. Was erhoffst du dir davon es ihm mitzuteilen.
Überhaupt würde ich bei jeder Person, der ich mich über Depressionen etc mitteile, vorher überlegen, warum ich das mache. Wie weit ich gehe und was ich erwarte.
Wenn deine Tochter 13 aufbewahrt alt war, als du eine Depression bekamst, muss sie das auch nicht interessieren, auch wenn es weh tut. Sie ist das Kind. Wichtig finde ich, dass der Kontakt nun da ist und vielleicht kann sie jetzt einiges besser verstehen , auch wenn ich 20 noch soooo jung finde.
Ich gebe hier ja nur meine Gedanken dazu wieder, es muss nicht passen, dazu kenne ich dich nicht, aber wenn es dein ex ist, du außerdem Kontaktverbot durchgesetzt hast, aus durchaus gutem Grund, warum sollte er es nun wissen, nach so langer Zeit. Wenn er dich so mies behandelt hat, glaubst du er hat jetzt Verständnis? Es ist doch jetzt! egal, was er damals von dir dachte. Was erhoffst du dir davon es ihm mitzuteilen.
Überhaupt würde ich bei jeder Person, der ich mich über Depressionen etc mitteile, vorher überlegen, warum ich das mache. Wie weit ich gehe und was ich erwarte.
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Erstmal: danke für den Input.
Ich denke, grundsätzlich habe ich eine gute Intention, wie viel ich dem Gegenüber zutrauen kann und was nicht.
Bleibt aber noch die Frage, WIE man seine (depressiven)Bedürfnisse formuliert, OHNE als Bittsteller oder selbstmitleidig zu wirken? Dass ich eben gerne mehr/öfters Kontakt hätte. Nicht mehr, nicht weniger. Ohne große auf die Details einzugehen. Aber eben auch, dass es notwendig ist für mich, und nicht eben so larifari. OHNE dass sich die Beziehung groß ändert.
Interessant finde ich, dass "ihr" hier einheitlich der Meinung zu sein scheint, dem Ex ginge das nichts (mehr) an. Das empfinde ich definitiv anders. Ich würde mir sowohl rückwirkend als auch für die Zukunft mehr Verständnis wünschen. Aber... - hmm, wie erkläre ich das? Solange es noch ein Hin und Her zwischen uns gab, hielt er innerhalb der angespannten Situation meine Aussagen entweder für selbstmitleidiges Jammern ODER für Vorwürfe. Was EINER der Gründe ist, wieso wir nicht mehr zusammen kamen. Mittlerweile viele Wochen Abstand später, könnte ich ihm vielleicht eher sachlicher erklären, was es mit so einer Depression auf sich hat bzw. es UNABHÄNGIG vohm ihm und der Trennung sehen und auch argumentieren.
Ehrlich gesagt, bin ich mir ziemlich sicher, dass er hier und da ein falsches Bild hat und wir uns deswegen das Leben gegenseitig unnötig schwer machen. Aus seiner Sicht gönnt er mir vermutlich meine Freiheit, wenn es das ist, was meinem Naturell entspreche. Falscher könnte er nicht liegen.
@Edit
Mein Ex hat mich nicht "mies" behandelt. Wir hatten wohl nur offensichtlich völlig unterschiedliche Beziehungvorstellungen, und kommunizierten so unterschiedlich wie Hund und Katz. Wille und Respekt war stets auf beiden Seite vorhanden, aber das alleine reicht halt offensichtlich nicht.
Ich denke, grundsätzlich habe ich eine gute Intention, wie viel ich dem Gegenüber zutrauen kann und was nicht.
Bleibt aber noch die Frage, WIE man seine (depressiven)Bedürfnisse formuliert, OHNE als Bittsteller oder selbstmitleidig zu wirken? Dass ich eben gerne mehr/öfters Kontakt hätte. Nicht mehr, nicht weniger. Ohne große auf die Details einzugehen. Aber eben auch, dass es notwendig ist für mich, und nicht eben so larifari. OHNE dass sich die Beziehung groß ändert.
Interessant finde ich, dass "ihr" hier einheitlich der Meinung zu sein scheint, dem Ex ginge das nichts (mehr) an. Das empfinde ich definitiv anders. Ich würde mir sowohl rückwirkend als auch für die Zukunft mehr Verständnis wünschen. Aber... - hmm, wie erkläre ich das? Solange es noch ein Hin und Her zwischen uns gab, hielt er innerhalb der angespannten Situation meine Aussagen entweder für selbstmitleidiges Jammern ODER für Vorwürfe. Was EINER der Gründe ist, wieso wir nicht mehr zusammen kamen. Mittlerweile viele Wochen Abstand später, könnte ich ihm vielleicht eher sachlicher erklären, was es mit so einer Depression auf sich hat bzw. es UNABHÄNGIG vohm ihm und der Trennung sehen und auch argumentieren.
Ehrlich gesagt, bin ich mir ziemlich sicher, dass er hier und da ein falsches Bild hat und wir uns deswegen das Leben gegenseitig unnötig schwer machen. Aus seiner Sicht gönnt er mir vermutlich meine Freiheit, wenn es das ist, was meinem Naturell entspreche. Falscher könnte er nicht liegen.
@Edit
Mein Ex hat mich nicht "mies" behandelt. Wir hatten wohl nur offensichtlich völlig unterschiedliche Beziehungvorstellungen, und kommunizierten so unterschiedlich wie Hund und Katz. Wille und Respekt war stets auf beiden Seite vorhanden, aber das alleine reicht halt offensichtlich nicht.
Zuletzt geändert von Kellerkind am Sa., 24.10.2020, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 314
"Depressionen" ist ein nahezu bedeutungsloser Begriff, der alles mögliche subsumiert von "ich schmolle vor netflix im Bett und nasche zuviel Süßigkeiten" bis hin zu "ich bin Pilot eines Flugzeugs mit 150 Insassen an Bord und fliege damit gegen einen Berg". Ich persönlich bin kein Freund davon, anderen Menschen sein Innenleben aufzudrängen, die keine "echten Freunde" sind.
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 3551
Was sind denn "echte" Freunde?
Ernstgemeinte Frage. Ist ein geflügeltes Wort, genau wie "echte" Liebe, aber was genau soll das sein?
Ernstgemeinte Frage. Ist ein geflügeltes Wort, genau wie "echte" Liebe, aber was genau soll das sein?
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Zum Beispiel kann man sagen: Ich hab Geburtstag, ich bin seit kurzem getrennt und es macht mich fix und fertig, dass ich den Geburtstag alleine verbringen muss. Meint ihr nicht, dass ihr wenigstens 2h Zeit habt? Oder wir machen eine Zoom-Party, Alle sitzen am Rechner und verkleiden sich zu meinem Festtag und wir schnacken und trinken WEin (Corona-kompatibel, falls das gerade der Grund ist, warum die keine Zeit haben...). Da müsstest du nciht mal was von der Depression erzählen. Und wenn die darauf nicht einsteigen, fände ich sie sehr blöd... ehrlich gesagt. Weil Geburtstag nach einer Trennung alleine: Weiß jeder, ist shit.
Woanders kannst du die Depression erwähnen, bei den Leuten, die du länger nicht kontaktiert hast. Und dann eben sagen, dass du sie auf Grund von Depressionen länger nicht kontaktiert hast, aber es gerade wieder besser geht, dir aber klar geworden ist, dass dir viel an dem Kontakt liegt- deshalb meldest du dich.
Beides nicht Bittsteller... finde ich.
Woanders kannst du die Depression erwähnen, bei den Leuten, die du länger nicht kontaktiert hast. Und dann eben sagen, dass du sie auf Grund von Depressionen länger nicht kontaktiert hast, aber es gerade wieder besser geht, dir aber klar geworden ist, dass dir viel an dem Kontakt liegt- deshalb meldest du dich.
Beides nicht Bittsteller... finde ich.
Echte Freund sind für mich Menschen, mit denen ich wirklich über alles reden kann. Die bleiben und wirklich da sind, wenn die Kacke am Dampfen ist. Ich denke, dass findet man erst heraus, wenn man Mensche näher an sich ran lässt und erfährt, wie sie auf einen reagieren, auch wenn sie die eigenen Schattenseiten kennen. Hilft das? Anders kann ich es nicht erklären.
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3551
Ich verstehe, was du sagen willst, finde es aber gruselig. "Wirklich an sich ranlassen"... siehe weiter oben, mein erster Zusammenrbuch damals und dass ich seitdem in Freunde eher nur "Ablenkung"und "Gesprächspartner" sehe. Zweckgemeinschaften und/oder reine Spaßgesellschaft. Ich schätze, an mich ranlassen, ist was anderes.
Wobei mir MANCHE davon in letzter Zeit durchaus näher kamen, während andere sich leider... (und sei es aus Unwissenheit)... ausgelaufen haben.
Vielleicht ist aber genau DAS mein wahres Problem, who knows?
Je bedeutender mir jemand war, um so mehr habe ich mich zurückgezogen. Und die Party-Freunde bedeuteten mir anfangs eher wenig, nun sind sie mir mehr ans Herz gewachsen, als mir lieb ist. Unter andern weil sie zumindest unter Party-Bedinungen für mich DA waren. Mich in den Arm nahmen. Trösteten. "Alles wird gut", sagten. Und so weiter. Egal ob ernst gemeint oder nicht, in diesem Momenten gab es nichts Wertvolleres, als ... so banal es auch ist... einfach nur in den Arm genommen zu werden.
Wobei mir MANCHE davon in letzter Zeit durchaus näher kamen, während andere sich leider... (und sei es aus Unwissenheit)... ausgelaufen haben.
Vielleicht ist aber genau DAS mein wahres Problem, who knows?
Je bedeutender mir jemand war, um so mehr habe ich mich zurückgezogen. Und die Party-Freunde bedeuteten mir anfangs eher wenig, nun sind sie mir mehr ans Herz gewachsen, als mir lieb ist. Unter andern weil sie zumindest unter Party-Bedinungen für mich DA waren. Mich in den Arm nahmen. Trösteten. "Alles wird gut", sagten. Und so weiter. Egal ob ernst gemeint oder nicht, in diesem Momenten gab es nichts Wertvolleres, als ... so banal es auch ist... einfach nur in den Arm genommen zu werden.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Wenn die Hölle über dir hereinbricht und du siehst wer dann noch neben dir steht, das sind echte Freunde.Kellerkind hat geschrieben: ↑Sa., 24.10.2020, 23:13 Was sind denn "echte" Freunde?
Ernstgemeinte Frage. Ist ein geflügeltes Wort, genau wie "echte" Liebe, aber was genau soll das sein?
Ich denke man hat nur ganz wenige echte Freunde, alles andere sind gute Bekannte.
After all this time ? Always.
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