Probleme mit meiner Therapeutin

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Sadako
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:37

Jenny Doe hat geschrieben: Fr., 09.10.2020, 15:21
Dann scheint in Deiner Therapie während der Konfrontationstherapie etwas schiefgelaufen zu sein.
Zum Vermeidungsverhalten gehört nämlich nicht nur, dass man zu Hause bleibt. Auch im Kopf kann man vermeiden, z.B. mittels Dissoziation. Wenn man sich "Wegbeamt" konfrontiert man sich nicht.

Kennst Du den Auslöser für Deine Panikattacken? Weißt du wann und warum sie angefangen haben?
Absolute Zustimmung.
Darüber hinaus würde ich sogar vermuten, wenn man sich wegbeamt verfestigt man das Muster.
Der erste Schritt sollte also sein, am Wegbeamen zu arbeiten. Erst wenn das funktioniert, kann man konfrontativ arbeiten.

Für mich funktioniert es wie candle es beschreibt, in ganz kleinen Schritten den Raum zu erweitern, wo man sich einer angstauslösenden Situation stellt . Für mich ist wichtig das ich möglichst nicht in den Bereich komme, wo automatisierteSchutzmechamismen greifen wie Dissoziation. Erstens, weil es für mich dann unkontrollierbar wird und zweitens weil ich dann kein Erfolgserlebnis habe sondern nur erlebe wie krank ich bin.
Irgendwo muss man anfangen, aber die Schritte müssen so sein, dass sie schaffbar sind.

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Bilderbuch
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:39

Eigentlich brauchst du aktuell eine Person, der du vertrauen kannst.
Mit derartigen Konfrontation hat deine Therapeutin Dir das Gefühl gegeben, dass du ihr nicht vertrauen kannst.
Besprich es mit ihr, dann wird sich das klären.

Ja, deine Lage ist wirklich besch....!

Du scheinst In der Regression gefangen zu sein u d jemand muss dich daraus behutsam begleiten.

Wer kann dir helfen außer der Therapeutin?
Vermutlich keiner außer Dir selbst. Rede mit ihr darüber was der Satz bei Dir ausgelöst hat und was du dir wünscht.
Zuletzt geändert von Bilderbuch am Fr., 09.10.2020, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:42

Zitat: Allso ich bin wegen Panikattacken in Therapie gegangen. Hatte sie nur im Bus und beim Einkaufen.

D.h., verstehe ich das richtig, dass die Panik erst durch die Therapie so schlimm geworden ist?

Zitat: Dann musste ich in der Therapie 1 Jahr lang über meine Kindheit sprechen. Bis ins letzte Detail. (...) Jetzt bin ich in einer "Traumatherapie ".

Wie geht es Dir in deiner jetzigen Traumatherapie damit damit, dass du wieder über die Vergangenheit reden "musst"?
Hilft es Dir?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Salina1982
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:45

Irgendwo muss man anfangen, aber die Schritte müssen so sein, dass sie schaffbar sind.
[/quote]

Ja das mit den kleinen Schritten,hat Sie mir auchmal gesagt.
Aber wo ist der kleine Schritt ohne Panik?
Die geht bei mir schon los wenn ich vor die Haustüre gehe.
Allso da ist es schon vorbei.
Meine jetzige Thera und ich haben vor ein paar Wochen das 2 man versucht.
Sind gemeinsam vor die Türe gegangen.
Beide male begann und endete es mit heftiger Panik.
Ich muss nur wissen,das ich jetzt raus muss,dann geht es schon los.
Das hat weniger mit der Angst vor der Angst zu tun.Vielmehr damit sas ich weiss das es drausswn eben hunderte trigger gibt und ich deswegen Panik bekomme.
Ich müsste die Angst vor den Triggern verlieren.
Aber keine Ahnung wie.
Sie sagt immer ,es ist Vergangenheit.
Aber seit der ersten Therapie mit all dem was hochgelobten ist ,ist es gerade immer wieder Realität anstatt Vergangenheit.

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Salina1982
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:47

Jenny Doe hat geschrieben: Fr., 09.10.2020, 15:42 Zitat: Allso ich bin wegen Panikattacken in Therapie gegangen. Hatte sie nur im Bus und beim Einkaufen.

D.h., verstehe ich das richtig, dass die Panik erst durch die Therapie so schlimm geworden ist?

Ja das verstehst du richtig.
Naja so richtig darüber gesprochen haben wir nicht.
Sie weiss alles von Emails.
Letztes Jahr haben wir über einige wenige Dinge gesprochen.
Hat mich dann ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte so heftige Panikattacken das ich dachte ich müsste sterben.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:47

Zitat: Darüber hinaus würde ich sogar vermuten, wenn man sich wegbeamt verfestigt man das Muster.

Denke ich auch. Denn durch das Dissoziieren wirst du keine Chance haben zu erfahren, dass es gar nicht schlimm ist Bus zu fahren. Du wirst nicht erfahren, dass Dir dabei gar nichts schlimmes passiert, wenn Du Bus fährst, ohne Dich selber mitzunehmen.

Zitat: Für mich ist wichtig das ich möglichst nicht in den Bereich komme, wo automatisierteSchutzmechamismen greifen wie Dissoziation. Erstens, weil es für mich dann unkontrollierbar wird und zweitens weil ich dann kein Erfolgserlebnis habe sondern nur erlebe wie krank ich bin. Irgendwo muss man anfangen, aber die Schritte müssen so sein, dass sie schaffbar sind.

Ich finde, Du hast deine situation sehr gut begriffen und weißt genau, was Du brauchst und was Dir helfen könnte.

Hast du das Deiner Therapeutin so gesagt?
Wie hat sie reagiert?
Hilft sie Dir bei der schrittweisen Annäherung?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 15:48

Salina1982 hat geschrieben: Fr., 09.10.2020, 11:03 Ich meine jeder der Panikattacken hat ,hat Angst rauszugehen. Man will aber kann nicht.
Das stimmt nicht unbedingt. Ich kenne eine Person, die z.B. fast NUR in ihrer Wohnung Panikattacken hatte. Und auch hier schrieben schon User, dass der Gedanke während einer möglichen Quarantäne nicht herauszufinden sie in Panik versetzen würde.

Der schräge Satz der Therapeutin ist ein lautmalerischer Buchtitel. Vielleicht wollte sie eine Phrase dreschen. Ich würde klären ob es ein Missverständnis gab.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:08

es ist sehr wichtig zunächst mal die Dissoziatonen zu bewältigen.
Und ja das geht, zumindest ein Stück weit.
Denn die behindern alles.
Erst dann kommt die Angst.

Wenn man immer wieder dissoziiert nützt der Rest nichts, man kommt nicht weiter.

Und Salina, wenn es so viel ist und so heftig, dann reicht vielleicht eine ambulante Therapie nicht aus.
Hast du mal über einen Klinikaufenthalt nachgedacht ?

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Sadako
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:18

Jenny Doe hat geschrieben: Fr., 09.10.2020, 15:47
Ich finde, Du hast deine situation sehr gut begriffen und weißt genau, was Du brauchst und was Dir helfen könnte.

Hast du das Deiner Therapeutin so gesagt?
Wie hat sie reagiert?
Hilft sie Dir bei der schrittweisen Annäherung?
Hallo Jenny Doe
Kann es sein, dass du mich mit der TE verwechselt hast?
Ich bin nicht die TE aber ich kenne dieses Problem- Trigger lösen Panik und Dissoziation aus.
Meine Therapeutin sieht das und bremst mich, wenn ich das zu große Schritte gehen will und wir machen langsam.
So kann ich tatsächlich (wenn auch im Schneckentempo) mich schwierigen Umständen nähern und aussetzen und dabei feststellen, alles ist ok.
Das braucht meiner Erfahrung nach echt mehr wie ein zwei Techniken zur Reorientierung genannt zu bekommen.
Wenn wir bei der Arbeit auf „Tretminen“ stossen (was paasieren kann, aber nicht der Plan ist, weil wir gegenwartsorientiert arbeiten) dannmacht sie mit mir so lange Übungen oder Skills oder... bis ich wieder klar im hier und jetzt bin.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:23

das macht meine Therapeutin auch so - jede Dissoziation schon im Ansatz aufgreifen, versuchen zu beenden.
Weiter arbeiten hat dann auch überhaupt keinen Sinn
Und ich finde mit ihrer Hilfe die "Tretminen" immer öfter heraus, kann sie benennen, anschauen, damit umgehen
(also ein Stück weit, einfach ist das keineswegs)

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Montana
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:26

Es bringt aber nichts, einem Lahmen die Krücken wegzunehmen um ihn zum Gehen zu zwingen. Wenn die Konfrontation zur Dissoziation führt, dann ist es zu viel. Jegliche Techniken, Dissoziationen zu unterbinden, sind da meiner eigenen Erfahrung nach absolut kontraproduktiv.
Ich würde schon eher behaupten, da wird viel zu viel Druck aufgebaut. Dissoziation an sich ist zwar nicht so super beim Rausgehen, aber eben auch keine Katastrophe. Macht man in Gedanken eine draus, dann wird das zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Wenn das Öffnen der Tür schon zur Panik führt, was ist mit einem Fenster? Oder wie wäre es, einen Stuhl an die offene Tür zu stellen und nur dort zu sitzen? Oder auch direkt neben der Tür, wie es viele alte Leute machen, die es drinnen langweilig finden und sich so frische Luft gönnen. Mit einem Buch vielleicht oder mit Handy oder Tablet? Es gibt doch Möglichkeiten, die Schritte noch viel kleiner zu machen.

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Sadako
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:27

Salina1982 hat geschrieben: Fr., 09.10.2020, 15:45
Ja das mit den kleinen Schritten,hat Sie mir auchmal gesagt.
Aber wo ist der kleine Schritt ohne Panik?
Die geht bei mir schon los wenn ich vor die Haustüre gehe.
Allso da ist es schon vorbei.
Meine jetzige Thera und ich haben vor ein paar Wochen das 2 man versucht.
Sind gemeinsam vor die Türe gegangen.
Beide male begann und endete es mit heftiger Panik.
Ich muss nur wissen,das ich jetzt raus muss,dann geht es schon los.
Bei mir reicht auch oft die Vorstellung. Und genau da kann man ansetzen. Da musst du gar nicht rausgehen, dass kannst du auch in der Praxis machen.
Und es ist nicht hilfreich, wenn du dir ausmalst, dass da tausende Trigger auf dich warten hinter der Wohnungstür.
Wenn überhaupt ist es sinnvoll einen Auslöser anzugucken und wenn möglich zu entschärfen.
Wenn du aber so instabil bist, dass dich jegliche Auseinandersetzung dermaßen zerlegt und du keine Stabilisierung in / nach der Therapiesitzung hinbekomnst derzeit, dann ist das aus meiner Sicht ein Hinweis, dass du diese Arbeit in einer Klinik machst, wo man dich unterstützen kann, wenn es nach einer Konfrontation schwierig wird bzw wo du erst mal Stabilisierung übst.

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Sadako
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:37

Montana hat geschrieben: Fr., 09.10.2020, 16:26 Es bringt aber nichts, einem Lahmen die Krücken wegzunehmen um ihn zum Gehen zu zwingen. Wenn die Konfrontation zur Dissoziation führt, dann ist es zu viel. Jegliche Techniken, Dissoziationen zu unterbinden, sind da meiner eigenen Erfahrung nach absolut kontraproduktiv.
Hmm Vielleicht war ich missverständlich, das Hauptziel ist es eine Situation zu schaffen, in der die Dissoziation nicht nötig ist.
Wenn es schief geht bei der Beschäftigung mit Triggern bin ich froh, wenn mir jemand in die Jetztsituation zurück zu finden.
Für mich gibt es da auch so unterschiedliche Zustände / Arten von Dissoziation... was die TE hier beschreibt klingt für mich ein bißchen wie bedingt durch Trigger in alptraumartige Zustände voller Panik zu gelangen (Richtung emotionale Flashbacks) und an denen ist echt nichts gut.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 16:45

Hallo Sadako
Kann es sein, dass du mich mit der TE verwechselt hast?
Oh, ..., ja, ..., das kann sehr gut sein, ... und ist wohl auch so ;) Ich hatte Zitierprobleme - die Funktion funktionierte nicht - und habe dann wohl das Falsche kopiert. Sorry.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Salina1982
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 19:06

Und Salina, wenn es so viel ist und so heftig, dann reicht vielleicht eine ambulante Therapie nicht aus.
Hast du mal über einen Klinikaufenthalt nachgedacht ?
[/quote]

Ein Klinik Aufenthalt kommt nicht infrage.
Ich war dort als Jugendliche wegen mehreren suizid Versuchen.
Diese Erfahrung muss ich nicht nochmal machen.

Weisst du ,was mir auch ziemlich zu schaffen macht?
Es gibt einen älteren Mann.Der ist so ca 75 Jahre.
Ich kenne ihn schon länger.Er ist öfter mit seinem elektrischen Rollator und seinem Hund draussen. Ist ein ganz netter. In den letzen 2 Wochen, wenn ich es mal geschafft habe mit meinem Hund ein bisschen rauszugehen habe ich ihn mehrmals gesehen und bin auch ein bisschen mit ihm zusammen spazieren gegangen.
Ist für mich eine riesige Herausforderung. Es gab auch Momente wo ich nach ein paar Minuten ganz schnell nach Hause bin,weil es zu schlimm mit der Panik wurde.
Aber ICH habe das entschieden.Ich habe das auch nur an den Tagen gemacht wo es mir damit gut ging.
Ich blöde erzähle ihr das allso heute.Und jetzt heisst es,wir machen erstmal nichts anderes als,das ich genau das die woche über weiter üben soll.
Jetzt ist es ein MuSS.
Ich MUSS mit ihm spazieren gehen,und ihr davon nächste Woche berichten.
Verstehst du was ich meine?Ich fühle mich dadurch jetzt wieder so unter Druck gesetzt. Ich habe das gemacht weil meine Angst und mein Gefühl an den Tagen gesagt haben "Okay mir geht's gerade noch einigermaßen gut"ich mache das jetzt.
Aber jetzt ist es ein "Ich muss das jetzt machen".
Wenn ich unter Druck gesetzt werde,dann klappt nie etwas.
Ich frage mich manchmal ob Sie überhaupt nicht merkt das Sie mich so unter Druck setzt.

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