Problem mit dem eigenem Verhalten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Fr., 28.08.2020, 09:43

Sonnenstich hat geschrieben: Do., 27.08.2020, 21:03
Ich finde es sehr unangenehm. Ich fühle mich sehr unwohl mit diesem Bedürfnis.
Was ist denn dein Bedürfnis dahinter?

candle
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ziegenkind
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Beitrag Fr., 28.08.2020, 11:21

Sonnenstich, wenn Du es schaffst im hellen Licht des Therapieraums und nicht nur unter der Bettdecke eines anonymen Forums zu Deinem Bedürfnis zu stehen, das wäre ein RIESENschritt in Deiner Therapie, oder?

Warum?

Du würdest Dich so annehmen, wie Du bist und nicht so, wie Du Dich sehen willst.

Du könntest lernen, sanfter mit Dir und Deinem - wie Du siehst - nur allzu verständlichen Bedürfnis umzugehen.

Du könntest vielleicht sogar lernen, Dich Deiner biographisch wahrscheinlich gut begründeten Scham zu bekennen, die es Dir so schwer macht, zu Deinem Bedürfnis zu stehen.

Von daher: Ja, ich verstehe, wie schwer es ist, über solche Sachen zu sprechen. Vielleicht braucht es auch noch Zeit und mehrere Anläufe (man kann solche Themen ja gewissermaßen in Etappen angehen und erst sagen, da gibt es etwas, über das ich reden möchte, aber gleichzeitig schäme ich mich auch ganz fürchterlich).

Aber Du weißt es selber, oder? Wenn Du weiter kommen willst, MUSST Du den Mund auf machen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 28.08.2020, 11:35

tatsächlich ist es - von aussen betrachtet - ziemlich harmlos und normal das Parfum einer anderen Frau zu mögen, angenehme zu finden.

Natürlich kann das trotzdem in der Therapie unangenehm, peinlich, beschämend sein und dann lohnt es sich genauer hinzuschauen warum denn nun. Was dahinter steckt.

Das kann man auch erst mal alleine tun, sich selber hinterfragen.

Aber Therapeuten sind auch dafür da und eine Analytikerin wird es sicher nicht umhauen wenn jemand ihren Geruch schön findet und das Parfum gekauft hat.

Trotzdem nützt es dir natürlich nichts wenn WIR hier das harmlos finden.
Daher lohnt es sich hinzuschauen, nicht so streng zu sich zu sein. Die Scham verdeckt auch ziemlich viel

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Lilli-E
Helferlein
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Beitrag Fr., 28.08.2020, 18:00

ziegenkind hat geschrieben: Fr., 28.08.2020, 11:21 Wenn Du weiter kommen willst, MUSST Du den Mund auf machen.
Ich finde keineswegs, dass man das offenbaren MUSS.
Es ist natürlich ein gangbarer Weg, um weiterzukommen, aber nicht der einzige. Sich sich selbst gegenüber zu öffnen geht auf unterschiedlichen Wegen. Wichtig ist zunächst nur, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen (ganz ohne Druck). Therapie passiert nicht nur vor den Augen und Ohren der Therapeutin.

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kaputt
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 99

Beitrag Fr., 28.08.2020, 18:56

Wieso muss man so etwas sagen? Im Therapieprozess ist der Therapeut eine wichtige Stütze, da ist es nicht verwerflich sich davon ein Stück in den Alltag zu holen?
Ich hätte in dem Fall einfach gesagt, um den Namen vom Parfüm zu erfahren: Ihr Parfüm riecht ja toll, wie heißt das? oder so wie man manchmal fragt wo hast du dieses Kleidungsstück her. Weiter würde ich nicht darüber sprechen.


ziegenkind
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Beiträge: 3514

Beitrag Fr., 28.08.2020, 21:34

Wer Sehnsucht hat, das Parfüm der Therapeutin zu riechen, der hat - so meine Erfahrung - auch Sehnsucht danach, sich genau diesem Menschen so zu zeigen, wie er ist.

Leben ohne Angst, Überwindung von Scham, zu seinen Gefühlen stehen auch und gerade vor denjenigen, denen diese Gefühle gelten, lebendiger werden: all das sind für mich wichtige Therapieziele.

Das braucht Zeit, das ist schwer, das gelingt hier und da nicht ganz. das ändert aber nichts daran, dass es wichtige und schöne Ziele sind, die man sich nicht aus Angst klein- und wegreden muss.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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