Verhaltenstherapie bei Ängsten/Phobien - wem hat's geholfen?
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Also bezüglich der Verhaltenstherapie kann ich dir von 2 Erfahrungen von ungefähr vor 8 Jahren erzählen.
Hatte damals Im Medizinstudium mit einer massiven Prüfungsangst zu kämpfen. Es war so weit, dass ich wochenlang vor Prüfungen nicht mehr schlafen konnte, beim Lernen blockiert war, Durchfall, Übelkeit und das wochenlang (und die hatten wir so alle 5 Wochen). Hab dann Prüfungen aus Panik heraus geschoben wodurch die Prüfungsangst noch schlimmer wurde.
Zumindest wars dann an der Zeit für professionelle Hilfe. War bei einem Verhaltenstherapeuten in der Probe Sitzung. Der hat mir mehr oder weniger zu verstehen geben, wenn ichs nicht pack soll ich abbrechen (lag aber wohl weniger an der Therapieform als an ihm.).Beim zweiten war ich dann insgesamt 10 mal aber gebracht hats mir tatsächlich gar nicht. Er hat immer versucht alles auf eine zu rationale Ebene zu ziehen (ich wusste ja das nichts schlimmes passiert wenn ich die Prüfung nicht bestehe, aber ich konnte halt die Gefühle nicht abstellen). Hat dann immer gesagt ich soll halt Sport machen (war ich sowieso schon jeden Tag), mir ungefähr bei jeder Einheit die Funktion von Sympathikus und parasymatikus erklärt (ähm ja als Medizinstudent kann ich das ja eh in und auswendig) dann nur autogenes training etc. Das hatte ich ja selbst schon alles versucht.
Naja gebracht hats mir direkt nichts. Aber ich denke es kommt immer drauf an welchen thera man erwischt.
Hatte damals Im Medizinstudium mit einer massiven Prüfungsangst zu kämpfen. Es war so weit, dass ich wochenlang vor Prüfungen nicht mehr schlafen konnte, beim Lernen blockiert war, Durchfall, Übelkeit und das wochenlang (und die hatten wir so alle 5 Wochen). Hab dann Prüfungen aus Panik heraus geschoben wodurch die Prüfungsangst noch schlimmer wurde.
Zumindest wars dann an der Zeit für professionelle Hilfe. War bei einem Verhaltenstherapeuten in der Probe Sitzung. Der hat mir mehr oder weniger zu verstehen geben, wenn ichs nicht pack soll ich abbrechen (lag aber wohl weniger an der Therapieform als an ihm.).Beim zweiten war ich dann insgesamt 10 mal aber gebracht hats mir tatsächlich gar nicht. Er hat immer versucht alles auf eine zu rationale Ebene zu ziehen (ich wusste ja das nichts schlimmes passiert wenn ich die Prüfung nicht bestehe, aber ich konnte halt die Gefühle nicht abstellen). Hat dann immer gesagt ich soll halt Sport machen (war ich sowieso schon jeden Tag), mir ungefähr bei jeder Einheit die Funktion von Sympathikus und parasymatikus erklärt (ähm ja als Medizinstudent kann ich das ja eh in und auswendig) dann nur autogenes training etc. Das hatte ich ja selbst schon alles versucht.
Naja gebracht hats mir direkt nichts. Aber ich denke es kommt immer drauf an welchen thera man erwischt.
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Hm, sowas ist bei mir aber nie festgestellt worden. Ich habe mit Brille sogar über 100% Sehkraft, sagte mal ein Optiker zu mir - wie auch immer das gehen soll.
Tatsächlich ist aber mal eine neue Brille fällig, weil ich den Eindruck habe, nicht mehr ganz so gestochen scharf zu sehen wie sonst.
Vielleicht sollte das das erste sein, was ich in Angriff nehme?
Tatsächlich ist aber mal eine neue Brille fällig, weil ich den Eindruck habe, nicht mehr ganz so gestochen scharf zu sehen wie sonst.
Vielleicht sollte das das erste sein, was ich in Angriff nehme?
Danke für deine Erfahrungen, Singingsaskia!
Ja, auch unter den Therapeuten gibt es leider so Luschen, sag ich jetzt mal, mit denen man nicht weiterkommt. Siehe meinen VW-Bus-Fahrer.
Ich kenne da allerdings einen, der hat immer die richtigen Worte gefunden und mir, mehr mit Gesprächstherapie, sehr geholfen bei meinem Scheidungstrauma. Weiß gerade nicht, ob ich den im Eingangsbeitrag erwähnt hatte...
Ja, auch unter den Therapeuten gibt es leider so Luschen, sag ich jetzt mal, mit denen man nicht weiterkommt. Siehe meinen VW-Bus-Fahrer.
Ich kenne da allerdings einen, der hat immer die richtigen Worte gefunden und mir, mehr mit Gesprächstherapie, sehr geholfen bei meinem Scheidungstrauma. Weiß gerade nicht, ob ich den im Eingangsbeitrag erwähnt hatte...
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Muss ja auch nix sein bei dir, ist mir in dem Zusammenhang nur eingefallen.
Unsereiner denkt eh immer gleich "psychisch".
Schaden kanns aber bestimmt nicht, wenn du auch mal beim Augenarzt vorbeischaust.
Käme denn sowas wie ein paar "Trainingsstunden" bei nem Coach in Frage für dich? Die gehen meist direkter, konfrontativer an die Dinge dran, stehen einem aber dennoch zur Seite. Muss dann aber halt auch passen.
Oder du fragst einfach mal bei dem Thera nach, der dir schon mal geholfen hat. Der bietet bestimmt auch Kurzzeittherapie an.
Unsereiner denkt eh immer gleich "psychisch".
Schaden kanns aber bestimmt nicht, wenn du auch mal beim Augenarzt vorbeischaust.
Käme denn sowas wie ein paar "Trainingsstunden" bei nem Coach in Frage für dich? Die gehen meist direkter, konfrontativer an die Dinge dran, stehen einem aber dennoch zur Seite. Muss dann aber halt auch passen.
Oder du fragst einfach mal bei dem Thera nach, der dir schon mal geholfen hat. Der bietet bestimmt auch Kurzzeittherapie an.
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Stimmt!
Coach käme infrage für mich, ist nur nicht gewiss, ob sowas hier in der Nähe überhaupt angeboten wird. Werde ich gleich mal googeln.
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@Hamna ja ich musste so lachen bei deinem Beitrag, weil ich zuerst dachte du machst einen Scherz
Ich verstehe dein Problem, wenn jemand hinter einem fährt, auch, wenn nicht ganz so schlimm. Ich habe mich da früher immer so unter Druck gesetzt gefühlt, ob ich die ganze Zeit beobachtet werde etc.
Die Tante einer Freundin ist durch die anfängliche kleine Angst bei bestimmten Situationen beim Autofahren ins Vermeidungsverhalten gerutscht und irgendwann gar nicht mehr gefahren. Auch nicht optimal.
Ich denke auch dass ein Coach da ein guter Ansprechpartner wäre. Und es gibt sicher auch Therapeuten die auf sowas spezialisiert sind und mit im Auto sitzen würden.
Ich verstehe dein Problem, wenn jemand hinter einem fährt, auch, wenn nicht ganz so schlimm. Ich habe mich da früher immer so unter Druck gesetzt gefühlt, ob ich die ganze Zeit beobachtet werde etc.
Die Tante einer Freundin ist durch die anfängliche kleine Angst bei bestimmten Situationen beim Autofahren ins Vermeidungsverhalten gerutscht und irgendwann gar nicht mehr gefahren. Auch nicht optimal.
Ich denke auch dass ein Coach da ein guter Ansprechpartner wäre. Und es gibt sicher auch Therapeuten die auf sowas spezialisiert sind und mit im Auto sitzen würden.
Das ist auch meine große Angst, dass ich anfange zu vermeiden und irgendwann gar nicht mehr fahren mag. Soweit will ich es auf keinen Fall kommen lassen.
Mensch, früher war ich eine so offensive Fahrerin, fast schon ein bisschen zu forsch.
Mensch, früher war ich eine so offensive Fahrerin, fast schon ein bisschen zu forsch.
Und wie ich schon befürchtet habe: es scheint hier in der Nähe keine Coaches oder Fahrschulen für Fahrangst zu geben. Dann bleibt wohl nur die VT? Und 'ne neue Brille.
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Es lohnt sich da trotzdem bei einigen Fahrschulen nachzufragen.
Da gibt es einige, die bewerben das zwar nicht offiziell, haben auch keine ausgebildeten Coaches, aber sehr wohl Erfahrung damit und entsprechend geschulte und einfühlsame Fahrlehrer
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Da stimm ich chrysokoll zu!
Fragen kostet nix und du kannst ja offen sagen, worum es dir geht.
Solche Ängste beim Autofahren sind bestimmt nicht grade selten, so viel wie heutzutage auf den Strassen los ist. Da kann ich mir schon auch vorstellen, dass das den meisten Fahrlehrern öfter mal unterkommt.
Und vielleicht kann dir ja von denen einer jemanden empfehlen, Coach oder VTler etc., mit denen die häufiger mal zusammenarbeiten.
Fragen kostet nix und du kannst ja offen sagen, worum es dir geht.
Solche Ängste beim Autofahren sind bestimmt nicht grade selten, so viel wie heutzutage auf den Strassen los ist. Da kann ich mir schon auch vorstellen, dass das den meisten Fahrlehrern öfter mal unterkommt.
Und vielleicht kann dir ja von denen einer jemanden empfehlen, Coach oder VTler etc., mit denen die häufiger mal zusammenarbeiten.
das mit dem Stereosehen wollte ich auch schon ansprechen.
Ich bin auch so ein Kandidat, hab auch kein Stereosehen.
Bei mir ist es schon mit 16 „rausgekommen“ vor einer Schiel-OP.
Aber da war es ganz genauso, wie du es beschreibst. Ich kenne das nicht anders, deshalb war Hirn gar nicht klar, dass das bei anderen anders ist.
Damals haben sie mir gesagt, ich dürfte den Führerschein machen, hab ich auch gemacht.
Nur: ich kann einfach nicht Autofahren.
Das geht mir alles einfach viel viel zu schnell.
Vor längerer Zeit war ich nochmal hier in der Augenklinik, die fanden es gut, dass ich nicht fahre, meinten aber, ich soll meinem Gefühl folgen, was geht und was nicht geht. Ich könne das scheinbar sehr gut einschätzen.
Seit ein paar Jahren fahre ich 50er Roller. Das geht. Ist nicht so schnell, scheinbar gehen diese Geschwindigkeiten für mich noch. Ich kann außerdem einschätzen, wann das Ding anfängt und aufhört, das kann ich bei einem Auto gar nicht.
Interessant an der Sache ist, dass die Angst vor dem Auto fahren einfach berechtigt war. Es war keine irrationale Angst, sondern eine sehr sinnvolle und gute Angst, die mich vor was geschützt hat, was ich einfach nicht kann.
Ich bin auch so ein Kandidat, hab auch kein Stereosehen.
Bei mir ist es schon mit 16 „rausgekommen“ vor einer Schiel-OP.
Aber da war es ganz genauso, wie du es beschreibst. Ich kenne das nicht anders, deshalb war Hirn gar nicht klar, dass das bei anderen anders ist.
Damals haben sie mir gesagt, ich dürfte den Führerschein machen, hab ich auch gemacht.
Nur: ich kann einfach nicht Autofahren.
Das geht mir alles einfach viel viel zu schnell.
Vor längerer Zeit war ich nochmal hier in der Augenklinik, die fanden es gut, dass ich nicht fahre, meinten aber, ich soll meinem Gefühl folgen, was geht und was nicht geht. Ich könne das scheinbar sehr gut einschätzen.
Seit ein paar Jahren fahre ich 50er Roller. Das geht. Ist nicht so schnell, scheinbar gehen diese Geschwindigkeiten für mich noch. Ich kann außerdem einschätzen, wann das Ding anfängt und aufhört, das kann ich bei einem Auto gar nicht.
Interessant an der Sache ist, dass die Angst vor dem Auto fahren einfach berechtigt war. Es war keine irrationale Angst, sondern eine sehr sinnvolle und gute Angst, die mich vor was geschützt hat, was ich einfach nicht kann.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
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Hallo Hanna, ich habe auch das Problem mit dem Autofahren, wobei ich gar nicht mehr Auto fahre seit über 10 Jahren.
Was mich wundert, ich kenne einige Frauen, auch ehemalige Arbeitskolleginnen mit diesem Problem, habe das aber noch nie von einem Mann gehört. Es gibt auch einige, die sich da nach vielen Jahren wieder dran gewagt haben und sagten, es ist nur
Übungssache.
Was mich wundert, ich kenne einige Frauen, auch ehemalige Arbeitskolleginnen mit diesem Problem, habe das aber noch nie von einem Mann gehört. Es gibt auch einige, die sich da nach vielen Jahren wieder dran gewagt haben und sagten, es ist nur
Übungssache.
Südländerin, ist es bei dir denn auch Vermeidung, dass du nicht mehr fährst, oder hat das andere Gründe?Südländerin hat geschrieben: ↑Di., 11.08.2020, 20:32 wobei ich gar nicht mehr Auto fahre seit über 10 Jahren
Stimmt, ich auch nicht! Habe auch zwei Freundinnen, die auch Angst haben beim Fahren, aber auch sie fahren trotzdem, nur nicht mehr überall hin. Komisch, dass das nur Frauen zu treffen scheint.
Männer wird das genauso treffen. Allerdings sind sie wohl einem höheren Gesellschaftlichen Druck ausgesetzt was das Autofahren betrifft und ziehen es trotz Ängsten länger durch.
Frauen spricht man ja mit diversen dümmlichen Witzen und Vorurteilen eh ab gut Auto fahren zu können. Ich denke das wirkt sich durchaus auch auf Fahrängste aus. Wenn man permanent, offensiv oder unterschwellig, vermittelt bekommt quasi von Natur aus ungeeignet zum führen eines Kfz zu sein, glaubt man es irgendwann.
Sexismus bzgl. des Autos hat ja in Deutschland eine lange Tradition.
Frauen spricht man ja mit diversen dümmlichen Witzen und Vorurteilen eh ab gut Auto fahren zu können. Ich denke das wirkt sich durchaus auch auf Fahrängste aus. Wenn man permanent, offensiv oder unterschwellig, vermittelt bekommt quasi von Natur aus ungeeignet zum führen eines Kfz zu sein, glaubt man es irgendwann.
Sexismus bzgl. des Autos hat ja in Deutschland eine lange Tradition.
After all this time ? Always.
Liebe Hamna,
ist dein Partner vlt auch ein bisschen so, dass er über andere Autofahrer lästert, wenn's um solche Dinge geht?
Machen ja eh fast alle Autofahrer, dass sie über andere "schimpfen". Vlt setzt dir das innerlich zu? Nicht " abgestempelt " zu werden ... was ja logischer Weise auch Druck macht.
ist dein Partner vlt auch ein bisschen so, dass er über andere Autofahrer lästert, wenn's um solche Dinge geht?
Machen ja eh fast alle Autofahrer, dass sie über andere "schimpfen". Vlt setzt dir das innerlich zu? Nicht " abgestempelt " zu werden ... was ja logischer Weise auch Druck macht.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.
Albert Einstein
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