Belastung durch Corona-Krise

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Vivy
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:03

saffiatou hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 17:51

Ich bin froh, dass in meinem Bundesland eine Ausnahme möglich ist. Viele mit einer PTBS oder Panik werden getriggert und man darf sie doch nicht noch dafür bestrafen, dass sie zu Hause bleiben müssen und noch mehr Isolation ertragen als so schon. Vor allem für eine Verordnung, die ich für sinnlos halte und die meisten Fachleute auch.
Saffia, ich unterschreibe.
Das schlimme ist doch eigentlich,dass weder klar ist, ob es wirklich was bringt und dass jedes Bundesland seine eigene Suppe kocht.

Ich hab jetzt zwei Optionen:
Es doch versuchen unter der Gefahr, dann in der Öffentlichkeit eine Panikattacke zu bekommen, oder wahlweise einen Asthmaanfall wegen der Panik. Oder beides.

Oder nur noch daheim zu bleiben (außer in den Wald zu gehen, aber so langsam wird sogar der öde) und zuzulassen, dass ich noch depressiver werde, als ich sowieso schon bin.

Aber ich werd jetzt nicht mehr drüber nachdenken, das macht’s nur noch schlimmer.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

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hawi
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:13

Vivy hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 16:49 Also, die Bayern wieder.
Es gibt keine Ausnahmegenehmigungen, weder bei Panik, noch bei Asthma.
Ich sag da jetzt einfach gar nichts dazu.
Vivy, wer sagt das?

Das, was das Bayerisches Staatsministerium dazu schreibt, klingt (mir) zwar (zu) streng, aber auch in Bayern, wie wohl in den meisten anderen Bundesländern gilt, dass jemand, dessen Gesundheit dies nicht zulässt, keine Maske tragen muss (Darf auch gar nicht anders sein). Dass diesen Menschen dann empfohlen wird, Geschäfte und ÖPNV zu meiden, kann ich wenigstens halbwegs verstehen. Es wird ihnen aber nicht verboten, soweit ich lese, auch nicht in Bayern.
Muss ich als Asthmatiker auch eine Maske tragen? Gilt Atemnot zum Beispiel wegen Asthma als Ausnahmegrund, keine Maske zu tragen?
Im Fall akuter Atemnot und eines akuten Panikanfalls ist die Alltags-Maske abzunehmen und, sofern möglich, das Geschäft bzw. das Transportmittel zu verlassen. Wenn medizinisch notwendig ist umgehend ein Arzt zu kontaktieren.
Eine Alltags-Maske muss nur dann nicht getragen werden, wenn dies aus medizinischen Gründen eine ernsthafte Gefährdung der Gesundheit bedeuten würde oder aus zum Beispiel medizinischen Gründen unmöglich ist. In diesen Fällen liegt es allerdings nahe, dass aus Rücksichtnahme auf die Mitmenschen auf Fahrten mit dem ÖPNV und den Besuch von Geschäften möglichst verzichtet wird.
Ein, die Unzumutbarkeit bestätigendes, ärztliches Attest ist im Fall einer Kontrolle sicherlich hilfreich, um dies nachweisen zu können.
https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus ... te-fragen/
LG hawi
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und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:20

NRW hat da ja echt Glück. Laschet zeigt, wie man die Maske tragen muss, damit man noch Luft kriegt :lol:

https://www.rtl.de/cms/mundschutz-gegen ... 14580.html
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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saffiatou
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:23

Wenn man mit der Maske eine Panikattacke bekommt, dann muss das Geschäft oder die Bahn verlassen werden - in Bayern, das heißt für Menschen, die darunter leiden dass sie nicht einkaufen können oder Bahn bzw Bus fahren dürfen.

Hier im Norden darf ich mit Attest wenigstens weiterhin einkaufen und Bahn fahren. Kann weiter selbständig leben, ohne nur auf lieferdienste zurück greifen zu müssen oder nur zu Hause zu sitzen ....

Já, der gute Laschet.... was soll man da noch sagen, nach den letzten Glanzleistungen in der Talk Show.... nur peinlich
Zuletzt geändert von saffiatou am Di., 28.04.2020, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:24

Jenny Doe hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 17:39 Anna-Luisa, es geht nicht nur um Lebensmittel. Lebensmittel werden mir geliefert. Aber auch Schwerbehinderte müssen Busfahren, zum Arzt gehen, in Apotheken gehen, Haare schneiden lassen, zur Bank gehen, neue Klamotten kaufen, ...
Ich bezog mich nur auf das hier:
Jenny Doe hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 17:07 Ich bekam als Antwort, dass mir Einkaufszentren, auch wenn ich ein Arztattest habe, den Zutritt verweigern dürfen. "Das bedeutet also, dass ich als Schwerbehinderte nichts zu Essen einkaufen darf?", fragte ich. Antwort "So ist es".
Was den Rest angeht würde ich minimieren. Schauen, ob Klamottenkäufe überhaupt nötig sind (ggf. online bestellen), Online-Banking einrichten, Haare wachsen lassen (oder selbst zur Schere greifen), Folgerezepte in die Apotheke faxen lassen usw. Man könnte derlei Dinge quasi auf Arztbesuche reduzieren. So man denn will.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Vivy
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:27

hawi hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 18:13
Vivy, wer sagt das?
Hawi
Ich hab die Info von meinem Hausarzt.
Die wussten es nicht als ich angerufen habe, haben sich dann erkundigt und mich zurückgerufen. Woher die die Info haben weiß ich nicht.

Bzw
So ähnlich wurde es mir gesagt. Dass ich dann halt nur noch meinen Mann zum einkaufen schicken soll und selbst daheim bleiben.
Ich sag doch: in Bayern Ausgangssperre für alle bei denen das nicht geht.
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hawi
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:36

Jenny Doe hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 17:07 Krass. Ich habe gerade bei der Hotline angerufen. Ich bekam als Antwort, dass mir Einkaufszentren, auch wenn ich ein Arztattest habe, den Zutritt verweigern dürfen. "Das bedeutet also, dass ich als Schwerbehinderte nichts zu Essen einkaufen darf?", fragte ich. Antwort "So ist es".
Jenny,

vielleicht war da die Hotline etwas kurz in ihrer Erklärung.
Egal ob Einkaufszentrum, einzelnes Geschäft, wenn du reingehst haben die Inhaber dort Hausrecht.
Nicht erst seit „Corona“. Und wer das Hausrecht hat, darf auch sagen, wen er nicht reinlässt. Das vom Hausrecht gedeckt, wenn Eintrittsverbote nicht diskriminieren.
In Corona Zeiten können also die Inhaber sagen, ohne Maske darf keiner ins Geschäft. Das auch, weil die Inhaber nun ja selbst auf den „Infektionsschutz“ zu achten haben.

Aber ob es z.B. Einkaufszentren wirklich so eng sehen?
Bestimmt nicht überall! Frag doch mal bei den Geschäften, Einkaufzentren direkt an.

Oder du besorgt dir ein Attest, gehst maskenlos in die Geschäfte, guckst, was passiert?!

LG hawi
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Darksheep
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Beitrag Di., 28.04.2020, 18:50

boar Leute jetzt grad gehts mir wieder total mies :( bestimmt weil Abend ist.... ich bin so im Zwiespalt nicht zum therapeuten zu gehen. Klar würde ich gerne, er kann nichts dafür. Aber diese Regelungen machen mich so fertig das gibts nicht :( gerade heute wieder beim Abschied... er verkroch sich richtig in die Ecke, als ich ging wollte ich nur noch wo runter springen.

Video könnte ich mir niemals mit ihm vorstellen da ich bei mir zu Hause privat bin und er nichts sehen soll. Ich hab das Gefühl das alles falsch ist. Egal wie ichs mache. Gehe ich hin, gehts mir schlecht, gehe ich nicht, gehts mir schlecht...

und wegen dem Maskenproblem, ich habe mir heute eine eigene genäht aus SEHR! dünnem Stoff. Ich hoffe die Panikattacken bleiben dann weg. Man ich bin grad so down, es ist so schwer auszuhalten...
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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saffiatou
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Beitrag Di., 28.04.2020, 19:15

Merkwürdigerweise müssen die Mitarbeiter in den Einkaufszentren hier keine! Masken tragen.... da verrate mir jemand den Sinn der Maskenpflicht 😖
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mio
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Beitrag Di., 28.04.2020, 23:32

saffiatou hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 18:23 Wenn man mit der Maske eine Panikattacke bekommt, dann muss das Geschäft oder die Bahn verlassen werden - in Bayern, das heißt für Menschen, die darunter leiden dass sie nicht einkaufen können oder Bahn bzw Bus fahren dürfen.
Also ich wollte wenn ich ne Panikattakte hatte ganz freiwillig schnellstmöglich raus aus dem Geschäft oder der Bahn, musste mich dann eher zwingen "zu bleiben". Ne Maske würde DARAN wahrscheinlich wenig ändern, also an der Sache. Die Panik ist ja in erster Linie "Kopfkino", ob ich das nun mit oder ohne Maske habe? Ändert für mich nix. Aber bei mir geht das mittlerweile zum Glück auch.

Mir macht diesbezüglich zB. mehr der Gedanke Angst, dass ich mich "vorher" immer mit dem Gedanken trösten konnte, dass falls ich auf der Straße zusammenbreche (was nie passiert ist, sich aber bisweilen eben verdammt danach anfühlt) keiner mehr da ist der mir helfen wird weil eben KEINER mehr unterwegs ist manchmal.


mio
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Beitrag Di., 28.04.2020, 23:43

hawi hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 18:36 Das auch, weil die Inhaber nun ja selbst auf den „Infektionsschutz“ zu achten haben.
Ja, da wird die "Last" zumindest hier klar auf die Geschäftsinhaber abgewälzt. Und die Strafen fallen im Zweifel saftig aus. Einerseits: Wer soll es sonst kontrollieren? Andererseits: So mutieren die automatisch zu (im Zweifel wenig kundigen) "Hilfspolizisten".

Aber ich denke auch: Wenn man möchte dann findet sich da ein Weg. Etwas zu besorgen dürfte nicht so sehr DAS Problem sein, es so besorgen zu können wie man es vielleicht am Liebsten hätte schon eher. Aber das ist am Ende doch nix anderes als ein Luxusproblem.

Aber nun ja, der Mensch ist ein Wesen das Probleme zum Leben braucht. Hat er keine, dann sucht er sich welche. :lol:

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lisbeth
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Beitrag Mi., 29.04.2020, 06:59

Darksheep, mir geht es ähnlich. Ich empfinde diese Corona-Situation als immense Belastung, die mich wiederholt ans Limit bringt und mich in akute suizidale Zustände zurückkatapultiert hat. Absurderweise hat sich mein Alltag nicht besonders stark verändert, weil ich zurzeit AU bin. Aber trotzdem. Alle Versuche, das irgendwie zu rationalisieren, an meinen "vernünftigen" Teil zu appellieren schlagen immer wieder fehl. Und wenn andere mir sowas sagen von wegen "wir müssen jetzt alle Opfer bringen/einschränken/vernünftig sein/blablabla" dann krieg ich sonen Hals. Vor allem wenn dann angeführt wird, dass es darum geht, Leben zu schützen. Dass mein Leben grad genauso aber anders auf der Kippe steht, ist dabei scheinbar komplett egal und wird auch nicht gesehen. Ich mag dem Gegenüber in dem Moment auch nicht direkt sagen, dass für mich grad alles auf Messers Schneide steht, denn damit wären die wiederum überfordert... Ich kriegs gerade auch für mich nicht sortiert, was genau an dieser Gemengelage für mich so schwierig ist. Ist einfach so

Ja, die Therapie hat sich auch verändert, aber wir reden immer wieder darüber, die Analytikerin und ich. Mal selbstironisch (jetzt wollte ich Ihnen zum Abschied schon fast die Hand geben, hab mich grade noch erwischt..) mal ganz ernst. Für mich ist das wichtig, dass das auch Raum hat, diese ganze Situation und was das mit mir macht. Das darüber reden hilft dann auch, dass ich bestimmte Dinge die die Analytikerin im Setting verändert hat (Sessel stehen weiter auseinander, kein Handgeben, sie erwartet mich nicht mehr an der Tür weil zu eng, es steht kein Wasser/Gläser mehr da...) nicht so persönlich nehme (hab schon den Hang dazu solche Dinge dann ganz stark auf mich zu beziehen, was natürlich auch nicht hilft...). Die Analytikerin ist bei diesen Fragen auch ziemlich transparent, lässt manchmal auch ihre eigenen Fragen und ihre eigene Ratlosigkeit anklingen, finde ich auch hilfreich. Weil es deutlich macht, dass sie in dieser Situation sich genauso vorantasten muss wie alle anderen auch.

Ich versuche die Dinge die mich im Therapiekontext irritieren wirklich anzusprechen. Momentan schiebt sie zB Termine ziemlich viel hin und her. Weil sie Schulkinder hat, die jetzt zuhause sitzen und Betreuung brauchen (die sie zwar mit ihrem Mann teilt, aber ja, das macht Anpassungen in der Terminplanung erforderlich...). Ich verstehe das alles, vom Kopf her. Und emotional macht das aber mit mir ganz viel, dass "mein" gewohnter Termin nicht stattfindet. Sondern zu einer anderen Uhrzeit (die Straßen sind anders, das Licht im Praxisraum ist anders, ich komme komplett aus meinem Rhythmus raus...) manchmal sogar anderer Tag. Und auch wenn ich die Notwendigkeit nachvollziehen kann, ich merke grade wie wichtig es ist, trotzdem über diese Dinge zu sprechen und was sie mit mir machen und welche emotionalen Reaktionen das in Gang setzt. Das darf alles sein, diese komischen Reaktionen. Auch von ihr aus. Sie ist da überhaupt nicht wertend, sondern eher unterstützend. Schwierig wird es vor allem dann, wenn ich versuche, mir selbst meine Reaktionen auszureden oder zu versagen... Also dieser innere Dialog à la "stell dich nicht so an!"
Darksheep hat geschrieben: Di., 28.04.2020, 18:50 Egal wie ichs mache. Gehe ich hin, gehts mir schlecht, gehe ich nicht, gehts mir schlecht...
Kannst du nicht mit dem Therapeuten zusammen überlegen, wie ihr das Setting unter den aktuellen Bedingungen so gestalten könnt, dass es sich nicht ganz so "verkehrt" anfühlt? Das kann dann auch eine "gute" Erfahrung sein, in dem Sinne, dass du gesehen wirst und Unterstützung bekommst... Das macht natürlich etwas Experimentieren erforderlich und setzt auf beiden Seiten die Bereitschaft voraus, sich auf solche Experimente ein Stückweit einzulassen...

Zum Video: Ich hatte vor Ostern 2 Wochen lang Videostunden weil ich in Selbstisolation war. Fand den Gedanken auch ganz furchtbar. Aber Telefon ging für mich gar nicht. Und komplett absagen war auch keine Option. Ich hab es also ausprobiert - und es war besser als befürchtet. Es kommt an eine "normale" Stunde nicht ran, manches geht unterwegs verloren. Aber es war teilweise auch interessant zu sehen, dass sowohl die Analytikerin als auch ich selbst in unserer Kommunikation viel direkter waren als wenn wir zusammen in einem Raum sitzen. Ist uns beiden auch aufgefallen... Wäre es eine Möglichkeit für dich, das nicht doch mal auszuprobieren? Wenn es gar nix ist, kannst du es ja auch wieder lassen. Der Therapeut sieht ja auch nciht deine ganze Wohnung. Und notfalls räumst du eine Ecke an deinem Küchentisch so frei, dass sie halbwegs neutral aussieht, da lässt sich mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen...

Alles Gute!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Vivy
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Beitrag Mi., 29.04.2020, 08:35

Lisbeth, ich unterschreib bei dir jedes Wort.

Mich belastet vor allem die gefühlte Willkür der Regierung und dass jeder, der anderer Meinung ist, sofort als rechts dargestellt wird. Ich habe angst um die Demokratie und das nicht zu knapp.
Und dabei gehts mir nicht um Maßnahmen, die wirklich sinnvoll sind.
Zumindest eine Absprache würde mir helfen, nicht dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht. Ich hab ja nun das Pech in Bayern zu wohnen und es kommt mir so vor, als müsste hier Härte bewiesen werden.

Und: ich werde aktuell auch suizidal, dabei war das schon so lang nicht mehr ... vor ein paar Tagen ziemlich heftig, ich hab mich ertappt, wie ich gleichzeitig was dafür im Internet bestellt hab und die Seite der Telefonseelsorge offen hatte.

Und ja, auch das unterschreibe ich:
lisbeth hat geschrieben: Mi., 29.04.2020, 06:59 Vor allem wenn dann angeführt wird, dass es darum geht, Leben zu schützen. Dass mein Leben grad genauso aber anders auf der Kippe steht, ist dabei scheinbar komplett egal und wird auch nicht gesehen.
Interessanterweise hab ich eine Möglichkeit gefunden, damit ein kleines bisschen gesehen zu werden:
Es gibt im Internet momentan zuhauf Studien psychologischer Fakultäten über die psychischen Folgen der ganzen Maßnahmen. Ich hab die letzten Tage bei endlos vielen mitgemacht, auch bei einer, bei der man über einen längeren Zeitraum jeden Tag einen Fragebogen bekommt.
Irgendwie hat es mich ein bisschen entlastet.
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CrazyChild
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Beitrag Mi., 29.04.2020, 11:40

Weiss nicht. Ich finde, man kann aus allem ein Thema machen. Mir geht es seit Wochen auch nicht so toll. Ich habe auch seit 2 Monaten keine Therapiestunden mehr. Wann es hier wieder weiter geht, weiss keiner.

Ich denke auch manchmal, ich kann diesen Wahnsinn nicht mehr aushalten und fühle mich irgendwie alleingelassen mit meinen Ängsten.

Ich habe mittlerweile eigenständig mein AD hochgefahren, damit ich jeden Tag in Ruhe in der Firma arbeiten kann.

Ich möchte, dass das alles so schnell wie möglich wieder aufhört. Deswegen trage ich Maske, auch wenn es mich triggert, meine Brille Beschläge und ich es Scheizze finde.

Deswegen gehe ich damit einkaufen und mache da jedes Mal einen Spiessrutenlauf draus, um nicht zu viel Kontakt mit anderen Kunden zu haben.

Deswegen ertrage ich es auch, dass es keine Therapiestunden gibt und die Fortsetzung in den Sternen steht. Ich versuche Strategien zu finden um mit diesem ganzen Wahnsinn allein zurecht zu kommen.

Und ja, es geht. Ich finde, es gibt manchmal Situationen, in denen muss man seine eigenen Befindlichkeiten hinten anstellen und auch selbst aktiv werden.

Es kann einem leider nicht immer alles abgenommen werden und ich finde, das darf man auch nicht erwarten.

Ja, man ist teilweise auf sich selbst gestellt und alleingelassen. Aber man kann damit klar kommen. Und momentan muss man das. Es hilft ja nix.
LG, CrazyChild

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CrazyChild
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Beitrag Mi., 29.04.2020, 11:50

Ich weiss gar nicht mehr auf welchen Beitrag ich antworten wollte. Glaub, das war noch auf der ersten Seite. Egal......
LG, CrazyChild

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