Unterschied ein EP versus mehrere EPs/strukturelle Dis.

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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SuspiriaHysteria
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Beitrag So., 19.07.2020, 18:31

Hallo malerin,

danke für deine Antwort. Tatsächlich sehe ich das, was du beschreibst, auch bei mir. Es sind verschiedene und wiederkehrende Stimmungen bzw. Anteile, in denen ich mich wiederfinde. Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich das aktiv steuern oder beenden kann. Stattdessen ist es so, dass ich auch noch einmal aus einer beobachtenden Perspektive mitbekomme, was „ich“ da gerade in Stimmung/als Anteil XY mache und mir teilweise denke „Was machst du da?“. Zusätzlich habe ich immer mal wieder kleine Amnesien, einmal fehlte mir auch schon eine größere Zeitspanne.

Im Netz habe ich dazu u. a. die Diagnose (keine ICD-10 Diagnose) „Ego State Disorder“ gefunden. Ich will mich keinesfalls selbst diagnostizieren, finde aber das Konzept interessant. Die ESD ist nicht wie eine DIS zu verstehen. Es gibt nur einen ANP, aber mehrere EP, die abwechselnd „die Macht ergreifen“.

Ich selbst wehre mich noch gegen die Idee, dass es da verschiedene Anteile in mir gibt. Mein Therapeut meinte dazu, dass aber genau diese Sichtweise (also mit den Anteilen) auf mein Störungsbild passen würde.

Zudem nehmen die Anteile auch Kontakt mit mir auf, erzählen mir Dinge, die ich dann notiere. Ich habe Ihnen auch Titel gegeben, wie z. B. „Die Wohlwollende“. In den letzten Wochen sind da echt ein paar spooky Sachen passiert, die aber alle zusammenpassen.

Da habe ich auch gleich noch eine Frage: hast du auch so starke Kopfschmerzen?

LG
Suspiria

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malerin
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Beitrag So., 19.07.2020, 19:34

Zitat:
dass ich auch noch einmal aus einer beobachtenden Perspektive mitbekomme
___

Hast du schon mal was von Derealisation und Depersonalisation gehört (auch eine Form von Dissoziationen)?

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SuspiriaHysteria
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Beitrag So., 19.07.2020, 19:56

Hallo malerin,

ja, na klar. Ich leide schon sehr lange unter Depersonalisation/Derealisation. Das ist mir auch alles klar. Zwei voneinander unabhängige Therapeuten haben bei mir den Verdacht geäußert, dass ich dissoziiere. Für mich ergibt das auch absolut Sinn und ich bin auch irgendwie froh, dass "das Kind endlich einen Namen hat".

Bei mir wird also schon länger eine Dissoziative Störung vermutet plus PTBS-Symptome (Intrusionen, etc.). Mit den ganzen Ausprägungen - körperlich sowie das Bewusstsein betreffend - bin ich "bestens" bekannt...leider. Mir ist dann auch irgendwann bewusst geworden, dass ich schon viele Jahre dissoziiere. Ich dachte z. B. immer, dass "das alles" jeder Mensch hat. Wenn meine Erinnerungsbilder/Vermutungen stimmen, habe ich nicht nur eine traumatische Erfahrung gemacht (um es mal so auszudrücken...mehr kann ich dazu gerade nicht schreiben).

Mein Therapeut kennt sich mit Traumafolgestörungen (einfach und komplexe sowie Dissoziative Störungen) gut aus. Von daher passt es. Inzwischen sind mir viele Dinge klarer.

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malerin
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Beitrag So., 19.07.2020, 21:20

Ich kenne mich noch nicht so gut mit dem Thema aus. Ich weiß erst seit kurzem, was es ist, weil mir in einer Therapiesitzung ein Derealisations u. Derealisationserleben passiert ist und ich dem Thera beschreiben konnte, was ich empfinde. Vorher konnte ich da auch nie zu irgendwas zuordnen.
Ich hab danach gefragt, weil du geschrieben hast, das du manchmal das Gefühl hast, was von außen zu betrachten.

Auch das, dass ich in verschiedene Anteile "schlüpfe" konnte ich vorher nicht verstehen, was da mit mir passiert.

Nein, Kopfschmerzen habe ich im Zusammenhang mit DIS nicht. Ich habe generell Kopfschmerzen durch eine Verletzung der HWS.

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SuspiriaHysteria
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Beitrag So., 19.07.2020, 21:32

Ach so. Generell habe ich den Eindruck, dass es bei den dissoziativen Erscheinungsformen so viele Ausprägungen gibt, dass Betroffene wohl länger im Nebel stochern bis die Diagnose klar ist.

Wie geschrieben, mir war erstmal nicht klar, dass andere Menschen nicht in bestimmten Situationen wegkippen oder ich dachte, dass es andere Menschen auch kennen, wenn sie sich plötzlich von einer anderen Ebene aus betrachten.

Bist Du denn ursprünglich wegen einer anderen Sache in Behandlung oder wurde erst jetzt die Diagnose K-PTBS gestellt?

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Montana
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Beitrag So., 19.07.2020, 22:24

@malerin: Vorsicht mit der Abkürzung DIS für Dissoziationen. DIS bezeichnet allgemein die Dissoziative Identitätsstörung. Die hast du aber in deinem letzten Beitrag nicht gemeint, oder, sondern alle Formen von Dissoziation? Sonst korrigier mich bitte.

@all: Das Gemeine ist ja gerade, dass sich die "Symptome" nicht beschreiben lassen, wenn man sie als solche nicht erkennt. Erst vor Kurzem hatte ich eine denkenswerte Therapiestunde mit dem Thema "Erinnerungen an frühere Therapiestunden". Ich hatte ja gar nicht gewusst, dass andere sich regelmäßig an die vorangegangenen Stunden erinnern und wie gut sie das können. Woher ich das nun wieder weiß? Mein Therapeut nimmt die Stunden auf Video auf und wenn ich möchte, dann bekomme ich die Aufnahmen. Das ist total abgefahren. Ich kann mir die Aufnahmen immer wieder anschauen und bin immer wieder erstaunt über den Inhalt. Nie hätte ich gedacht, welche Ausmaße meine Einschränkung diesbezüglich hat. Absolut gesehen und auch im Vergleich mit anderen Menschen. Und natürlich hätte ich niemals in eine Therapie gehen und DAS beschreiben können.

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malerin
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Beitrag So., 19.07.2020, 23:40

@Montana
Nein, die habe ich nicht gemeint. Ich war nur faul und hab es nicht richtig ausgeschrieben ;)
@Suspiria
Sie wurde jetzt erst u. a. festgestellt.

Ich schreib ein anders mal mehr dazu. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht!

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 06:00

@Montana: ja, so geht es mir auch. Ich kann mich meistens nicht an die Stunden erinnern und ich habe auch Probleme, mich an das Gesicht und die Stimme des Therapeuten zu erinnern. Obwohl ich jetzt schon fast ein halbes Jahr hingehe.
Wir haben das Thema aber auch schon besprochen.

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malerin
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 06:46

@ Suspiria Zitat:
in bestimmten Situationen wegkippen
___
was meinst du mit wegkippen?

Bei mir tritt das DD-erleben meistens im Zusammenhang mit Panikatacken oder Stress auf und hält dann einige Tage lang an.
Ich glaube, es gibt sehr viele Formen von Dissoziationen. Wie der einzelne sie erlebt und in welchen Ausmaß sie sich zeigen, hängt glaube ich auch von der Ursache ab, ob es z.B. ein kurzes Traumaerlebnis war oder ein sich immer wiederholendes Trauma war und es ist glaube ich auch abhängig von der schwere des Traumas.

@montana Zitat: Das Gemeine ist ja gerade, dass sich die "Symptome" nicht beschreiben lassen, wenn man sie als solche nicht erkennt
___
Bei mir ist das anders, ich habe keine Gedächtnislücken, ich merke sehr wohl meistens, wenn ich in diese anderen Anteile "geschlüpft" bin, nur ist es mir nicht immer sofort bewußt. Ich schaffe es dann aber trotzdem nicht, da mit eigenem Willen wieder raus zu kommen. Ich kann mich auch an das meiste erinnern.

Vor einigen Jahren, bei meinem 1. Klinikaufenthalt war das aber anders, nur damals wußte ich noch gar nicht, das man verschiedene Anteile in sich haben konnte und hab auch gar nicht verstanden, was mit mir los ist. Die Thera damals fragte mich nur, warum ich mich nicht mehr an die vorherigen Sitzungen erinnern konnte aber ich wußte nicht, wie ich ihr das erklären sollte, weil ich es ja selbst nicht verstand.

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Candykills
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 08:32

SuspiriaHysteria hat geschrieben: Mo., 20.07.2020, 06:00 @Montana: ja, so geht es mir auch. Ich kann mich meistens nicht an die Stunden erinnern und ich habe auch Probleme, mich an das Gesicht und die Stimme des Therapeuten zu erinnern. Obwohl ich jetzt schon fast ein halbes Jahr hingehe.
Wir haben das Thema aber auch schon besprochen.
Ich weiß gar nicht, ob das so wirklich mit der Dissoziation zu tun hat. Wir hatten das selbe Problem. Bei jeder Therapiestunde dachte ich erneut "ah, so so sieht sie also aus". Ich muss dazu sagen, dass wir die ersten 3 Jahre die Therapeutin auch nie anguckten in der Therapie, aber wenn sie wegguckte, erhaschten wir uns schon mal einen Blick.
Wie auch immer - ich denke, dass das eher mit Objektpräsens/Objektkonstanz zu tun hat, als mit Dissoziation.
Inzwischen - nach 6 Jahren - ist es nicht mehr so ein Problem für uns. Also inzwischen bin ich nicht mehr so überrascht, wenn ich sie sehe, wie sie denn nun eigentlich aussieht, sondern kann sie innerlich ganz gut halten, auch wenn sie NICHT da ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 19:11

Guten Abend 😊

@malerin: Mit „wegkippen“ meine ich das Gefühl, wenn ich merke, dass ich mich vom „Hier und Jetzt“ entferne. Zwar bin ich dann noch physisch anwesend, aber nicht mehr richtig da. Als wäre da eine riesige Barriere zwischen mir und der Außenwelt. Man könnte es auch „abdriften“ nennen.

Mittlerweile ist mir klar geworden, dass die Dissoziation einmal – früher – für mich nützlich war, weil ich mich wiederholt in sie flüchten konnte, wenn es notwendig war. Heute bzw. in den letzten Jahren ist es jedoch so, dass ich selbst bei kleinen Belastungen/subjektiven Stressmomenten wegkippe. Das einst erlernte Verhalten ist nun hinderlich für mich. Es beeinflusst meine Lebensqualität. Zumindest phasenweise. Es gibt Zeiten, in denen ich sehr viel dissoziiere und dissoziative Zustände sogar mehrere Tage anhalten können. Dann aber wiederum habe ich Phasen, in denen ich kaum dissoziiere.

Genau, das habe ich auch schon gelesen/gehört. Dadurch, dass es so viele Formen und Ausprägungen der Dissoziation gibt, ist es wohl auch so schwer fassbar. Mein Therapeut, bei dem ich jetzt seit einem halben Jahr bin, hat mir auch schon verdeutlicht, dass ich mich auf eine längere Therapie einstellen kann. Da musste ich echt kurz schlucken. Nicht weil die Chemie nicht stimmt, jedoch weil mir dadurch erst bewusst wurde, dass es sich nicht um ein Kinkerlitzchen handelt, sondern um eine ernsthaft psychische Störung.

Oft merke ich auch, wenn ich die Anteile schlüpfe. Hinterher kann ich mich meistens jedoch nicht in die Zustände „reindenken“ und frage mich „Was hast du da gerade gemacht?“

Insgesamt fällt es mir immer noch sehr schwer zu akzeptieren, dass alles zusammenpasst und ich unter einer Traumafolgestörung leide. Aber natürlich ist es auch irgendwie eine Erleichterung, wenn man weiß, dass man sich seine Symptome nicht einbildet und alles in einen logischen Zusammenhang passt.
Ist Dein Therapeut denn auch auf Traumata spezialisiert?

@Candykills: Hm, also ich glaube schon, dass es da einen Zusammenhang gibt. Sonst hätte mein Therapeut das sicherlich nicht in dem Kontext erwähnt bzw. mich gefragt, ob ich mich an sein Gesicht erinnern kann? Aktuell kann ich das z. B. nicht. In den Stunden bin ich immer sehr angespannt, was ich ihm auch schon so mitgeteilt habe. Das ist sicherlich völlig normal. Nur sorgt diese Anspannung dann für Stress bei mir und dann dissoziiere ich. Das Ende vom Lied ist, dass ich dann nicht mehr bzw. nur noch bruchstückhaft weiß was wir in der Stunde besprochen haben. Mein Therapeut meinte zudem, dass Teile von mir vielleicht nicht wollen, dass ich mich an wichtige Dinge aus der Stunde erinnere.

LG
Suspiria

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Candykills
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 19:32

Wenn ich einfach dissoziativ bin, sehe ich schon die Gesichter der Menschen und kann sie mir auch durchaus einprägen (davon ab, dass ich mehr oder weniger gesichtsblind bin). Nur wenn ein anderer Anteil vorne ist (habe ne dissoziative Identitätsstörung), dann sehe ich das Gesicht vom Gegenüber nicht - logischerweise. Ich habe aber durchaus Anteile, die aus dem Hintergrund beobachten können.

Meiner Erfahrung nach hat das nichts mit einfachen Dissoziationen zu tun, ob man sich ein Gesicht merken kann oder nicht. Aber du musst meinen "Tipp" auch nicht annehmen. Ist ja auch umso besser, wenn du kein Problem mit der Objektkonstanz hast.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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malerin
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 19:46

Zitat: Ist Dein Therapeut denn auch auf Traumata spezialisiert?
___
Nein, er ist kein Traumaspezialist, macht also kein EMDR oder so aber er kennt sich natürlich trotzdem mit Trauma aus.

Zitat: bei dem ich jetzt seit einem halben Jahr bin, hat mir auch schon verdeutlicht, dass ich mich auf eine längere Therapie einstellen kann
_____
Machst du eine Verhaltenstherapie oder eine andere Therapieart? Wieviele Stunden, wurden dir denn von der Krankenkasse genehmigt? Ich habe erst eine Kurzzeittherapie gemacht, die dann in eine Langzeittherapie umgewandelt wurde.

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Sintje
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 22:14

@Suspiria und @Candykills: Ich finde es sehr spannend, dass ihr es ebenfalls kennt, Gesichter nicht zu erinnern.
Ich dachte auch, dass es etwas mit fehlender Objektkonstanz zu tun hat, da es typisch Borderline wäre. Aber ich dissoziere auch in Gesprächen und sehe mein Gegenüber verschwommen bishin zu vollständiger Unkenntlichkeit (als ob da ein weißer Fleck im Raum wäre). Irgendwie ist es dann ja logisch, sich nicht erinnern zu können. Kann beide Ansätze nachvollziehen.



malerin hat geschrieben:Mein Therapeut hat mir erklärt, dass jeder Mensch verschiedene Anteile in sich trägt - auch der Gesunde Mensch (z.B. den kindlichen Anteil, den älteren kindlichen Anteil und den erwachsenen Anteil).
Die Worte könnten von meinem Thera sein. Mich überfordert dieses Konzept aber. Teile-Arbeit ist oft ein rein metaphorisches Bild, um Gefühle besser greifbar und vorstellbar zu machen. Um Distanz zu eigenen dysfunktionalen Gedanken schaffen zu können, gibt es dann z.B. einen "Kritiker" und einen weiteren Anteil, der dem Kritiker glaubt.
Ich fühle das aber nicht so. Ich kann es mir vorstellen, es ist eine Spielerei - aber mein Thera setzt diese ausgedachten "Anteile" gleich mit meiner tatsächlich wahrgenommenen strukturellen Dissoziation.
Das bringt bei mir immer wieder Verunsicherung, ebenso wie die Aussage "versch. Anteile seien ganz normal"

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 22:17

malerin hat geschrieben: Mo., 20.07.2020, 19:46
Machst du eine Verhaltenstherapie oder eine andere Therapieart? Wieviele Stunden, wurden dir denn von der Krankenkasse genehmigt?
Offiziell ist es eine Verhaltenstherapie, mein Therapeut orientiert sich jedoch u. a. an relativ modernen Ansätzen, wie z. B. der Theorie der Strukturellen Dissoziation. Zurzeit und noch bis September/Oktober bin ich im Kontingent der Kurzzeittherapie. Danach wird - so wurde es mir gesagt - die Langzeittherapie beantragt. Mein Therapeut meinte, dass man bei einer Dissoziativen Störung von durchschnittlich 5 Jahren Therapie ausgehen kann. Unter den Umständen, dass man die richtige Therapieform und den für sich passenden Therapeuten gefunden hat.

Da für mich bis jetzt alles sehr gut passt (ich habe den Vergleich, da ich schon einige TherapeutInnnen "ausprobiert" habe) und mein Therapeut mir auch in der ersten Stunden gesagt hat, dass er sich die Fälle aussucht und nach dem Erstgespräch dann sagt, ob es passt oder nicht. Für ihn und für mich hat es gepasst und dann war es auch schon klar. Zumal er von Anfang an wusste, dass ich wahrscheinlich eine Dissoziative Störung habe bzw. hat er die Verdachtsdiagnose gestellt. Mein Therapeut hätte sich, so denke ich, nicht auf die Therapie mit mir eingelassen, wenn er gewusst hätte, dass er mir die entsprechende Therapie gar nicht bieten könnte. Damit meine ich auch den Zeitfaktor. Und so wie ich mitbekommen habe, gibt es neben den normalen Beantragungen über die KK auch noch andere Möglichkeiten, Therapien fortzuführen (z. B. über Fonds). Bitte fragt mich dazu nicht genau ;)

Bezüglich der Länge/Verlängerungen mache ich mir da also keine Sorgen und weiß, dass ich meinem Therapeuten da schon vertrauen kann und er es hinbekommt, dass wir ausreichend Zeit haben. Er meinte auch mal, dass wir ganz viel Zeit haben (ich neige nämlich dazu, dass ich mich unter Druck setze).

Momentan bin ich eher damit beschäftigt, mehr Stabilität im Außen für mich zu schaffen, damit ich mich ganz auf die Therapie einlassen kann. Aber wie heißt es so schön: mühsam ernährt sich das Eichhörnchen :)

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