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Mi., 25.03.2020, 15:27
Das sind wahre Worte.
Ich frage mich auch immer wieder, was ich früher gebraucht hätte. Als ich noch jung war und alles anfing.
Als ich ganz klein war hätte ich echte Liebe und Nähe und Distanz gebraucht, das ist mir relativ klar.
Aber als ich dann noch zusätzlich durch das Mobbing in der Schule beladen war? Ich habe komplett dicht gemacht. Wollte nur noch im dunklen Zimmer am PC sitzen. Habe kaum mehr gesprochen. Alle guten und schlechten Ratschläge habe ich angeschmettert. Ich war mir selbst entfremdet und habe mich in Fantasiewelten geflüchtet.
Selbst bei meinem ersten Klinikaufenthalt hat man mich nur gepusht und gepusht. Ich sollte schnell wieder funktionieren, aufblühen, aus mir raus kommen. Ich konnte aber nicht.
Ich denke mir oft, ich hätte einfach einen Ort gebraucht, an dem ich mich zurückziehen könnte. Vielleicht eine Art Farm oder Retreat. Achtsamkeit, Ruhe, Natur, Entspannung, simple Arbeiten. Für längere Zeit. Um wieder zu mir und zur Welt zu finden.
Nicht eine geschlossene Klinik mit 15 Jugendlichen, die aufeinander hocken. Plus noch Personal. Und ständige Kritik. Ich bin zu unmotiviert. Zu passiv. Zu ruhig. Viel, viel zu ruhig. Ständig wollte man etwas aus mir rauspressen. Und mir wurde ganz stolz erzählt, dass ein anderer Patient, der computersüchtig war so ja aus sich raus gekommen ist und dann sogar Singstar gesungen hat.