Umfeld von mir nahen Menschen kaum zu ertragen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Kirchenmaus
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Beitrag Sa., 21.03.2020, 18:12

FloBro hat geschrieben: Do., 19.03.2020, 20:02 Aber warum habe ich aufgrund dieser Erziehung solche krassen Verlustängste (hauptsächlich im Zusammenhang mit Menschen außerhalb unserer Beziehungskonstallation llation)? Ich verstehe und sehe den Zusammenhang irgendwie nicht.
Weil du nicht gelernt hast, dass du alleine zurechtkommst. Du brauchst unbedingt diesen anderen Menschen, mit dem du eine symbiotisch Beziehung leben kannst – wie damals mit deiner Mutter. Und wenn der andere da nicht mitzieht, sondern sein – gesund abgegrenztes – eigenes Ding macht, dann reagierst du mit (Todes-)angst.

Du hast ja auch wie ein Baby nach seiner Mutter geschrien, wie du geschrieben hast. Und nicht als erwachsener Mann nach seinem Partner – der bräuchte das ja auch nicht.

Die gute Nachricht ist: Du bist tatsächlich erwachsen und du wirst nicht sterben. Und du kannst dich jetzt um diesen verletzten, jammervollen Anteil in dir kümmern.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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FloBro
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Beitrag Mi., 25.03.2020, 15:27

Das sind wahre Worte.
Ich frage mich auch immer wieder, was ich früher gebraucht hätte. Als ich noch jung war und alles anfing.
Als ich ganz klein war hätte ich echte Liebe und Nähe und Distanz gebraucht, das ist mir relativ klar.
Aber als ich dann noch zusätzlich durch das Mobbing in der Schule beladen war? Ich habe komplett dicht gemacht. Wollte nur noch im dunklen Zimmer am PC sitzen. Habe kaum mehr gesprochen. Alle guten und schlechten Ratschläge habe ich angeschmettert. Ich war mir selbst entfremdet und habe mich in Fantasiewelten geflüchtet.

Selbst bei meinem ersten Klinikaufenthalt hat man mich nur gepusht und gepusht. Ich sollte schnell wieder funktionieren, aufblühen, aus mir raus kommen. Ich konnte aber nicht.

Ich denke mir oft, ich hätte einfach einen Ort gebraucht, an dem ich mich zurückziehen könnte. Vielleicht eine Art Farm oder Retreat. Achtsamkeit, Ruhe, Natur, Entspannung, simple Arbeiten. Für längere Zeit. Um wieder zu mir und zur Welt zu finden.

Nicht eine geschlossene Klinik mit 15 Jugendlichen, die aufeinander hocken. Plus noch Personal. Und ständige Kritik. Ich bin zu unmotiviert. Zu passiv. Zu ruhig. Viel, viel zu ruhig. Ständig wollte man etwas aus mir rauspressen. Und mir wurde ganz stolz erzählt, dass ein anderer Patient, der computersüchtig war so ja aus sich raus gekommen ist und dann sogar Singstar gesungen hat.

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FloBro
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Beitrag So., 29.03.2020, 13:35

Ich bin übrigens die letzte Woche noch um einiges weiter gekommenen, bei dem Thema. Ich hab gegoogelt, wie man Anteile heilt und dabei eine "Spiegelung" gemacht. Letztendlich eine Art Achtsamkeitsübung plus das Umkehren von "mein Partner lässt mich allein" zu "Ich selbst lasse mich allein". Dann habe ich den Anteil noch gefragt, was er von mir braucht, um sich geliebt zu fühlen und dann blieb ich bei ihm, bei mir. Während mein Freund telefoniert hat. Ich hab dann Sport gemacht, mit Musik, und mich auf mich konzentriert. Hat nicht permanent geklappt, aber ich hab immer wieder zu mir gefunden.

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Kirchenmaus
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Beitrag So., 29.03.2020, 15:22

Genau so! Ganz genau so funktioniert das! Was für ein Durchbruch – wunderbar. :)
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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FloBro
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Beitrag Do., 16.04.2020, 15:42

Ich kann die Übung sehr empfehlen!
Eine detaillierte Beschreibung findet sich hier: https://www.transformative-glaubenssatz ... ebung.html

Das Problem ist nach wie vor da, aber viel, viel, viel leichter geworden. Und ich fühle mich nicht mehr hilflos.

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Beitrag Fr., 17.04.2020, 15:13

Ach, super. Vielen Dank fürs Posten! Werde ich ausprobieren.

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