Echtes Interesse des Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 20:39

Meine Therapeutin hat mir auch mal erzählt, dass Sie sich meine (berufliche) Homepage - also damals kurz vorher - angeschaut hat. War aber in sofern im Zusammenhang als dass es da einen grundsätzlichen Kontext zu den Stunden gab.

Frag ihn doch beim nächsten mal wie er zu der Aussage kommt und schau was passiert? Das fände ich zB. interessant an Deiner Stelle.

Mich hat auch mal ein Finanzbeamter gegoogelt, ist heutzutage einfach Standart wenn man sich "ein Bild" machen möchte und vielleicht gibst Du ihm in den Stunden zu wenige Anknüpfungspunkte dass er sich dann so "beholfen" hat?

Ich würde es glaube ich echt ansprechen, dann weisst Du mehr.

Und na ja, klar hat er ein Interesse an Dir, wenn er Dir helfen möchte. Ich würde das "Interesse" jetzt aber eher beruflich verorten, nicht privat. ;)

Die Frage ist halt, warum sich sein Interesse an Dir auf die Art und Weise "bedienen" muss finde ich.

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Solage
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 23:45

diesoderdas hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 19:40

Ich weiß aber z.B. von 4 Therapeuten, dass sie sich z.B. gerne mal hier im Forum aufhalten oder ihnen diverse Psycho youtube Kanäle (z.B. von Dami Charf) bestens bekannt sind. Nach Feierabend geht es bei einigen wohl doch mit Psycho weiter.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das für einige Therapeuten einen echten Reiz hat hier mitzulesen.

Und was das anschauen von Instagramm oder anderen Profilen angeht ebenso (womit ich nicht sagen will, dass ich das gut fände).
Es gibt Stimmen, die sagen, dass dieses Forum eine Sozialstudie sei.
Da ist dann doch echtes Interesse!


montagne
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 03:06

Ist so eine Sache mit Instagram und Co. Seinen Freunden erzählt man ja Dinge im Vertrauen. Was man auf Insta teilt, ist ja extra dafür bestimmt, das JEDER es sehen kann.

Ich persöhnlich habe da keinen aktiven Account, sehe mir aber gerne Bilder von bestimmten professionellen Accounts an, weil Fotografie ein Hobby von mir ist und man kann sich da schon Inspirationen holen.
Und ja nun, wenn ich höre, dass ein Klient einen Account hat, schaue ich ihn an. Nicht, weil ich den stalken will oder ein weitergehende Interesse habe, sondern nur aus positiver Neugier. Einmal schauen, was gibt es da, welches Thema.

Zum einen finde ich es interessant, wie sich jemand in sozialen Medien darstellt, welches Bild er von sich erzeugt. Zum anderen können da ja Talente schlummern. Plus ich sehe mal was anderes von dem Menschen, als immer nur die problembeladene Seite. Das kann indirekt auch hilfreich sein.

Ich glaube soziale Medien haben in den letzten Jahren einfach eine andere Position bekommen.

Insofern stelle ich mir vor, dass das Interesse eines Therapeuten, der mal Insta seiner Klienten abschreckt schon wahrhaftig ist, aber dennoch nichts besonderes, auch nichts abnormales, sondern einfach normales zwischenmenschliche Interesse.
amor fati

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Mariejo13
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Beitrag So., 26.01.2020, 05:57

Mittlerweile denke ich auch so. Vielen Dank für deine Nachricht👍🏻
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 26.01.2020, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) gelöscht. Bitte Netiquette beachten.

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Jenny Doe
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Beitrag So., 26.01.2020, 06:28

Oder interessiert ihn das wirklich, was ich in meiner Freizeit mache?
Ich finde das gar nicht mal so verkehrt, wenn sich Therapeuten ein Bild davon machen, wie der Klient im Realleben (wirklich) ist. Denn im Praxisraum lernt der Therapeut ja eigentlich nur das "Patienten-Ich" kennen, also den Klienten, der über seine Probleme berichtet, soziale Interaktionen und Probleme aus seiner sujektiven Wahrnehmung heraus beschreibt, ... Aber er kann niemals (im Gegensatz zu Gruppentherapeuten) selber miterleben, wie der Klient privat tatsächlich ist, was er privat macht, wie er sich im privaten Umfeld verhält, wie er sich tatschlich Menschen gegenüber verhält, wie Menschen tatsächlich auf ihn reagieren, ... Er lernt den Klienten nur aus der Perspektive kennen, wie er sich einem Therapeuten gegenüber verhält.
Ich selber, ... ich verhalte mich Therapeuten gegenüber nicht so, wie ich mich Freunden gegenüber verhalte. Eine therapeutische Beziehung ist für mich eine Arztbeziehung. In dieser Beziehung verhalte ich mich in der Patientenrolle meinem Gegenüber anders als wenn ich meinen Freunden auf Augenhöhe gegenübersitze.
Deshalb begrüße ich es, wenn Therapeuten die Realität mit in die Praxis holen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Thread-EröffnerIn
Mariejo13
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Beitrag So., 26.01.2020, 08:07

Sehr schön! Das sehe ich auch so 👏🏻
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 26.01.2020, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gelöscht. Bitte keine Komplettzitate verwenden, siehe Netiquette.

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Philosophia
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Beitrag So., 26.01.2020, 09:15

Aber was bitte ist so toll an Instagram, dass es die Persönlichkeit oder sonst was wirklich wichtiges widerspiegelt?
Wie dem auch sei, ich würde ihn einfach fragen, wie er auf gewisse Dinge kommt, damit du Gewissheit hast.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


montagne
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Beitrag So., 26.01.2020, 09:41

@Philosophia:
Ich persöhnlich denke nicht, das soziale Medien nun die ganze Persönlichkeit wiederspiegeln und schon garnicht bis in die Tiefe. Es ist auch nichts besonderes toll an Insta. Es ist einfach.
Ich denke aber auch, die wirklich ganze Persönlichkeit kommt auch in der Therapie nicht vor. Wie Jenny auch sagt, dort ist es das Klienten-Ich. Man kann dann zwar von seinem PartnerIn-Ich, Kollegen-Ich, Profi-Ich, Kumpel-Ich, usw. berichten, aber man ist die ganze Zeit im Klienten‐Ich.
Erst die Summe aus allem ist die ganze Persönlichkeit und man selbst die Einzige, die alle Facetten kennt. Ist schon wieder ein anderes Thema.

Ich persöhnlich finde es interessant, was Freunde, Kollegen und auch Klienten im WhatsApp-Status oder auf Insta teilen. Es ist eine Facette, sie kommunizieren darüber ja auch und vor allem junge Leute.
Es ist ein Anknüpfungspunkt zu connecten, für mich.
amor fati


Fighter1993
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Beitrag So., 26.01.2020, 10:11

Also ich hab bei Insta zum Teil Fotos von Dingen drin, die ich durchaus sehr gerne tue, die ich hier aber im Kontakt mit anderen nicht zeige, weil ich bspw weiß, meine Freunde können nix damit anfangen oder weil es Dinge sind, die ich gerne an anderen Orten mache, nur eben hier vor Ort nicht, weil es mir hier nicht gefällt (denke da ans Wandern, setz mich an meinem Herzensort im Nationalpark aus und ich wandere da stundenlang, seelenruhig rum, bin voll und ganz bei mir und kann durchatmen, sag mir hier zuhause dass ich spazieren/wandern gehen soll und ich zeig dir den Vogel, weil mich hier die Umgebung null reizt, weil das Stück "Natur" was hier greifbar ist zwischen Bahnlinie und Autobahn liegt und meilenweit entfernt von bei mir selbst sein ist). Auch mein Hobby nähen ist sowas, ich machs total gern und mein Umfeld weiß, dass ich es tue. Aber ich weiß, dass ich denen das was ich nähe nicht zeigen brauch, weils für sie nicht relevant ist. Also zeig ich Fotos davon auf Insta und kann es mit Gleichgesinnten teilen. Ja auch meine Freunde sehen es dort, aber für gewöhnlich ist die Resonanz darauf von denen eher gering. Bei anderen, fremden Menschen denen einzelne Fotos gefallen, hat sich hingegen durchaus schon auch mal ein kurzer Nachrichtentausch ergeben.
Also bei mir ist es tatsächlich so, dass mein Insta und Facebook Seiten meiner Persönlichkeit zeigt, die definitiv im Alltag kaum bis gar nicht sichtbar sind. Klar kann man daraus jetzt nicht tiefergehend irgendwas rauslesen, aber es bietet eben Gesprächsanlass und wenn ich bspw merke, mein Gegenüber hat ehrliches Interesse an dem was ich da zeige, dann kann ich auch mit einer Tiefe und Leidenschaft darüber erzählen, was dann wiederum für mein Gegenüber greif- und spürbar wird.

Kann also sagen, bei mir würde Insta und co eine Brücke bieten und es könnte neue Türen öffnen

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Philosophia
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Beitrag So., 26.01.2020, 10:23

Ja...mag sein...ich sehe das trotzdem kritisch...dieses Sich-Zeigen verbraucht auch ziemlich viel Server...und somit auch Energie. Ich finde zum Beispiel Austausch auch gut - sonst wäre ich nicht in diesem Forum. Aber ich sehe überhaupt keinen Sinn darin, mich derart zu zeigen, wie dies auf Instagram geschieht.
Natürlich spiegelt Therapiekontakt nie den echten Menschen von draußen wieder. Ich war in der Therapie auch anders. Und ich wollte das auch - weil wenn nicht, hätte ich mich ja wie draußen geben können. Therapie ist auch irgendwie Arbeit. Und was ich in den Therapiekontakt reingebracht habe, war meine Entscheidung. Gut, ist es irgendwie auch bei einem öffentlichen InstagramProfil. Aber ich sehe eben nachwievor nicht den Nutzen, außer sich selbst darzustellen. Für mich zeigt Instagram die Selbstverliebtheit bzw. den emotionalen Mangel des Menschen auf... facebook wird oft auch so genutzt, aber dort kann man sich in gezielten Gruppen über diskussionswürdige Inhalte austauschen. Darum versteh ich facebook auch mehr als wirklichen Austausch - Instagram ist ne Präsentierplattform...die immer nur ichichich zu schreien scheint.
Für mich wäre daher ein Therapeut, der da zu viel Wert drauf legt, unten durch. Ist meine persönliche Meinung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag So., 26.01.2020, 13:19

Philosophia hat geschrieben: So., 26.01.2020, 10:23 Für mich wäre daher ein Therapeut, der da zu viel Wert drauf legt, unten durch. Ist meine persönliche Meinung.
Ich glaube nicht, dass der Therapeut da Wert drauf legt, eher dürfte die Person selbst - in dem Falle der Patient - da Wert drauf legen (also auf das was auf dem Insta-Profil zu sehen ist). Der Therapeut hat wahrscheinlich einfach nur den Namen in eine Suchmaschine eingegeben und geschaut was er findet, so wie das heutzutage nahezu jeder macht, wenn er etwas über einen Menschen erfahren möchte. Er hätte ja genauso gut andere Informationen oder Profile finden können.

Im besten Fall decken sich persönlicher Eindruck und die Darstellung in den sozialen Medien einigermassen, klafft das weit auseinander, dann deutet das darauf hin dass zwischen Selbstbild und Fremdbild eine große Diskrepanz herrscht und das wäre ja zB. etwas das für eine Therapie durchaus von Interesse ist.


Waldschratin
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Beitrag So., 26.01.2020, 19:46

Was man ins Internet reinschreibt/stellt, kann nunmal halt die ganze Welt lesen und angucken.
Ich finds weitaus befremdlicher, wenn jemand alles mögliche mit der ganzen Welt ohne Probleme teilen kann, dann aber aufschreit und als NoGo empfindet, sobald der eigene Thera es liest oder anguckt. Würde ich so drauf reagieren, würde ich mir echt Gedanken machen, was da in meiner therapeutischen Beziehung wohl alles nicht stimmen mag...

Andererseits, würde mein Thera das einfach so machen und nicht mit mir (möglichst vorher schon) drüber reden, was ich davon halte, und bei mir käme ein Verdacht auf wie jetzt bei dir, Mariejo13, dann würde ich das von selber direkt beim Thera ansprechen. Hier kriegst du halt Meinungen und Ansichten, aber dein ungutes Gefühl und deine Unsicherheit deinem Thera gegenüber bleiben ja dieselben. Was hält dich ab, es direkt mit ihm zu besprechen?

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 26.01.2020, 20:11

Waldschratin hat geschrieben: So., 26.01.2020, 19:46 Was man ins Internet reinschreibt/stellt, kann nunmal halt die ganze Welt lesen und angucken.
Ich finds weitaus befremdlicher, wenn jemand alles mögliche mit der ganzen Welt ohne Probleme teilen kann, dann aber aufschreit und als NoGo empfindet, sobald der eigene Thera es liest oder anguckt.
Ich sehe das datenschutzrechtlich als fragwürdig an. Es ist ja allseits bekannt, dass viele soziale Netzwerke eher durchlässig sind. Klar kann Hinz und Kunz sehen, was ich dort schreibe. Wenn mich die Therapeutin aber googelt, nutzt sie berufliches Wissen um sich zu bereichern. Denn sonst käme sie ja nicht darauf mich zu googeln...

Wir dürfen aus Datenschutzgründen nichts im Internet aufrufen, was nicht zwingend für die Arbeit erforderlich ist. Und am privaten PC keine "Insiderwissen" nutzen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Coriolan
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Beitrag So., 26.01.2020, 21:33

Waldschratin hat geschrieben: So., 26.01.2020, 19:46 Was man ins Internet reinschreibt/stellt, kann nunmal halt die ganze Welt lesen und angucken.
Ich finds weitaus befremdlicher, wenn jemand alles mögliche mit der ganzen Welt ohne Probleme teilen kann, dann aber aufschreit und als NoGo empfindet, sobald der eigene Thera es liest oder anguckt.
:thumbsup:

Ich denke, viele machen sich darüber halt keine (oder wenig) Gedanken, wenn sie was online stellen. Da ist halt der Wunsch nach Selbstdarstellung größer (nicht auf die TE jetzt bezogen).

Ich wurde auch schon auf meinem Profil (nein, kein Stasi-VZ, Instagramm, etc.) besucht von meinem Therapeuten - drüber geredet haben wir nie (warum auch?), da mir immer bewusst war/ist, dass das passieren könnte und man über mich sowieso fast nix bzw. nur sehr schwer was im Netz findet. Und das bisschen, was er da lesen konnte, hat ihm sicher nicht geholfen, sich von mir ein deutlicheres Bild zu machen, denn das waren unspektakuläre Dinge, die er längst wusste.

Ich denke schon, dass die meisten Therapeuten ein Minimum von Interesse an ihren Patienten haben - von daher finde ich es auch nicht verwerflich, ggf. von ihm gegoogelt zu werden. Und umgekehrt machen das ja viele Patienten auch, oder? Das ist halt der Vor- oder Nachteil der ganzen Internet-Sache.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.


mio
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Beitrag So., 26.01.2020, 22:00

Ich denke drüber reden macht dann Sinn, wenn es verunsichert bzw. irritiert, weil das ja auch die Beziehung beeinflusst.

Als mich der Finanzbeamte damals gegoogelt hat hab ich das erst mal gar nicht kapiert, ich habe mich nur gewundert, warum er mir so komische Fragen stellte. Im Nachhinein ging mir - aufgrund der Fragen - dann auf, dass er mich gegoogelt haben muss da die komischen Fragen mit den paar wenigen Ergebnissen zu tun hatten die Google über mich ausspuckt.

Bei einem Finanzbeamten ist mir das nun völlig egal, aber in einer Therapie würde ich es wohl schon ansprechen wenn mich das irritieren würde. Ich finde es auch ein wenig "ungeschickt" auf das so erworbene Wissen zurückzugreifen ohne dazu zu sagen, dass man Google befragt hat. Das würde dem Ganzen ja von vornherein mehr Transparenz verleihen und hätte nicht so was von "Ich weiss etwas über Dich von dem Du nicht weisst, dass ich es über Dich weiss.". Aber wenn jemand sich schon so seltsam verhält dann würde ich ihm zumindest sagen, dass er mich ja wohl gegoogelt hat und das "Warum eigentlich?" liese sich auch leichter klären.

Drüber aufregen darf man sich meiner Meinung nach nicht, der andere tut ja nichts was ich ihm nicht selbst ermöglicht habe. Ich sehe da also keinen Übergriff. Ob es so sinnig ist sich auf die Art und Weise Wissen zu verschaffen weiss ich allerdings auch nicht. Vielleicht wenn man an jemanden gar nicht rankommt und Anknüpfungspunkte sucht oder das Gefühl hat die Person lügt einem die Hucke voll oder so? In allen anderen Fällen könnte man ja auch einfach fragen, also zB. nach Hobbys oder Reisen etc..

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