Therapeutin zu passiv ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:42

No Twist hat geschrieben: So., 05.01.2020, 12:34 Und wenn dann die Therapeutin sagt "ich sehe den Wald vor lauter Bäumen jetzt leider auch nicht" ist es für den Patienten zusätzlich frustrierend, erscheint ihm seine Lage noch aussichtsloser...
Ich finde, das ist jetzt deine leicht übertriebene Aussage zu der Aussage der Therapeutin. Es wird ja offenbar nachgefragt. Und ich denke, dass ein Klient schon in der Lage ist einen kleinen Teil beizutragen und wenn er nur sagt: Mir würde jetzt yx helfen, da jeder ja auch im Alltag Strategien hat zur Bewältigung von Problemen. Ich habe mal als Beispiel gesagt, das mir eine Tasse Kaffee hilft um mich muckelig zu fühlen und habe dann eine bekommen.

Vielleicht sind die Selbsterwartungen auch einfach zu groß, aber es geht vielleicht erstmal nur um ganz kleine Dinge.


Und was mich nebenher noch interessieren würde: Wie kam diese Diagnose schon nach einem Jahr zustande? Das fände ich jetzt nicht ganz unproblematisch.

LG candle
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Fairness
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:44

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 11:45 ich erzähle ihr Dinge da fragt sie auch genauer nach und versucht es zu verstehen und ich glaube sie versteht es auch nur danach kommt nicht das von mir erwartete d.h. sie gibt mir keine Ratschläge oder sie bezieht keine Stellung so dass es oftmals in der Luft einfach so stehen bleibt und dann sind die 50 Minuten auch schon vorbei und ich muss wieder eine Woche warten
Du könntest auch nachfragen, z.B. wie gehen andere Patienten mit einem konkreten Problem oder einer Situation, welche du beschreibst, um?
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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:49

[/quote]
Du könntest auch nachfragen, z.B. wie gehen andere Patienten mit einem konkreten Problem oder einer Situation, welche du beschreibst, um?
[/quote]

Auch da sagt sie dass sie noch nicht viele mit nps hatte und es nicht weiß, und wir zusammen ausprobieren bis wir es gefunden haben was ich brauche


No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:57

Hat sie das diagnostiziert? Und weiß dann nicht, wie sie es zu behandeln hat? Ich würde tatsächlich woanders hingehen? Ich bin da ganz bei candle... so eine Diagnose innerhalb eines Jahres... von einer damit unerfahrenen Therapeutin?

@candle, du findest es übertrieben, ich nicht- gerade auch, wenn ich den letzten Beitrag dann auch noch lese.
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Coriolan
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:08

Ob die Therapeutin die Diagnose (korrekt?) gestellt hat, finde ich unerheblich.

Ich finde es allerdings echt schlimm, wenn man nach 1 Jahr immer noch am "Ausprobieren" ist (völlig unabhängig von der Diagnose) und es dem Patient nach jeder Sitzung schlecht geht.

Das letztere wäre für mich der ausschlaggebende Punkt, die Behandlung bei dieser Person zu hinterfragen.
Zuletzt geändert von Coriolan am So., 05.01.2020, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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candle.
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:09

No Twist hat geschrieben: So., 05.01.2020, 12:57 @candle, du findest es übertrieben, ich nicht- gerade auch, wenn ich den letzten Beitrag dann auch noch lese.
Naja, ich kenne deinen Kenntnisstand nicht und wenn es sich wirklich um eine NPS handelt, ist eine Therapie auch nicht einfach.

Mein Kenntnisstand ist, dass man bei dieser Diagnose dann meistens keinen Therapeuten aufsucht, wobei sich die weibliche Variante ja nochmal von der männlichen zu unterscheiden scheint.

Übertrieben ja, weil es nicht so klingt bei dir als ob du nur den Teil kritisierst, sondern die ganze Therapie und die Therapeutin fachlich zugleich. Aber ohne ein bißchen Eigenleistung geht es nicht. Therapie ist ja keine Show, die man sich online streamt, sondern schon Arbeit an sich selbst.
Vielleicht meinst du es aber auch nicht so drastisch wie du es schreibst? Aber das macht ja auch nichts wie wir das sehen, es geht ja um die TE.

LG
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No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:15

Nein, Therapie ist viel Eigenleistung. Aber gerade wenn du anfängst in Therapie zu gehen, hast du meist massive Probleme, bist sehr instabil und da geht es erstmal darum, dich zu stabilisieren... und schon da scheint es hier nicht zu klappen. Wer, wenn nicht die Therapeutin, kann denn Strategien zur Stabilisierung an die Hand geben? Und dann auch noch damit zu kommen, dass sie ratlos ist? Du musst das aber nicht sehen, wie ich...
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:19

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 12:49 Auch da sagt sie dass sie noch nicht viele mit nps hatte und es nicht weiß, und wir zusammen ausprobieren bis wir es gefunden haben was ich brauche
Ach so, vielleicht will sie dir nichts überbügeln. Es könnte sinnvoll sein, zu lernen, sich in der Sitzung klarer auszudrücken, deine Probleme, Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Wünsche offen auf den Tisch zu legen, damit ihr etwas greifbares habt, wo ihr anknüpfen könnt. Denn sie kann nicht ahnen, was dich beschwert, du bist gefühlsmäßig und gedanklich ein eigenständiger Mensch, so wie jeder andere auch.
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:23

No Twist hat geschrieben: So., 05.01.2020, 13:15 Wer, wenn nicht die Therapeutin, kann denn Strategien zur Stabilisierung an die Hand geben?
Naja, wir wissen ja noch nicht mal, ob es Strategien gab. Immerhin ist es ja ein Jahr schon gelaufen.

Fairness ist da schon gut dabei.

LG candle
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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:33

Ich arbeite mit, und bin sehr offen was das alles angeht, das hat sie auch schon oft betont.
I


Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:39

DieBeste hat geschrieben:Nein sie gibt mir keine Aufgaben einmal habe ich verzweifelt nach Aufgaben gefragt weil sie drei Wochen im Urlaub war und weil ich nichtwusste wie ich diese Zeit überstehen sollte und da hat sie gesagt ja mit Aufgaben geben bin ich bei ihn vorsichtig oder irgendwie sowas, Vermute weil...
Anstatt zu vermuten könntest du konkret zurückfragen : Warum sind Sie bei mir da "vorsichtig"? Welche Gründe hat das, was "transportiere" ich da zu Ihnen und was löst das in Ihnen aus? Irgendwie so in der Richtung. Nachhaken halt, nicht nur "zur Kenntnis nehmen und Begründungen/Gegenargumente etc. entwickeln", sondern Realitätsprüfung durch konkretes Nachfragen - Was beinhaltet, dann auch offen zuzuhören und sich auch mit Unbequemen und Dingen auseinanderzusetzen, die man an sich selber negiert, nicht haben möchte, untern Tisch kehrt, verdrängt, sich dafür verurteilt etc. pp.

Therapie ist ja zur Selbsterkenntnis da und nicht, um "Zustand xy" auf möglichst angenehme, unbeschwerliche Weise "herzustellen". Da geht's ja mehr drum, der/die zu werden, der/die man ist und sich, wo man das möchte, entsprechend "weiter/umzuentwickeln" und in sich zu integrieren, was man bisher aus welchen Gründen und Notwendigkeiten auch immer verdrängt und negiert und abgespalten hat - nicht wahrhaben möchte eben.
DieBeste hat geschrieben:Mein Problem ist eben auch selber das ich nicht genau weiß was ich brauche aber weiß man das denn immer wenn man krank ist
Das wissen wohl auch vermeintlich "Gesunde" nicht einfach so automatisch.
Therapie ist da eher eine Art "Lernprozess in geschütztem Umfeld", um zu entwickeln, wie man sich besser wahrnimmt und erkennen kann, wie man sich selber begegnet, ohne dass es gleich zu ner "Vernichtung" in irgend einer Form kommt, und diese gewonnenen Erkenntnisse dann selbstwirksam und eben halt aktiv umzusetzen, um dahin mit sich zu kommen, wo man hin will.

Du schreibst, du weißt, wie es dir "gehen sollte" nach erfolgreicher Therapie. Das ist doch schon mal die halbe Miete!
Guck dir an, was in dir - in DIR! - es verhindert, dorthin zu gelangen. Da dran kannst du dann immer mehr ins Detail gehen, warum und weshalb du (noch) nicht "dort" bist, was im Wege ist, was noch fehlt etc.pp.
Die Thera ist dabei lediglich Wegbegleiter und bietet dir im Bestfall den "tragenden Boden" und eben ne "geschützte Beziehung", so dass nicht alles Ausprobieren von einem gleich in Desaster, Zerstörung oder Chaos endet.
Die hockt sich im Bestfall mit dir hin und hilft dir aufzudröseln, was eigentlich "tatsächlich" vorgeht in dir selber und zwischen dir und anderen und geht das so lange mit dir durch, bis du dich getraust, da mal mit "offenen Augen" hinzugucken aufs Tatsächliche.

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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:43

Ich habe gefragt warum sie bei mir mit Aufgaben vorsichtig ist. Ich hatte im Vorfeld gesagt sie solle mit Aufgaben geben weil ich nicht weiß, wie ich die 3 Wochen Urlaub rumkriege soll. Und wenn sie mit Aufgaben gibt dann mache ich die und habe was zu tun. Und ich mache die, weil ich ihr vertraue und von jedem würde ich nicht die Aufgaben einfach so machen. Und darauf hin hat sie gesagt die ist Dankbrief mir vorsichtig damit weil sie eine Art Abhängigkeit vermeiden will


Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:51

DieBeste hat geschrieben:Und darauf hin hat sie gesagt die ist Dankbrief mir vorsichtig damit weil sie eine Art Abhängigkeit vermeiden will
Und du hast dann nicht weiter nachgefragt?
Was für ne Abhängigkeit?
Was sie darauf bringt und sie vorsichtig sein lässt, dass grade du ne Abhängigkeit entwickelst?
Was du alternativ tun könntest oder zusätzlich, damits nicht ne bloße Routinetätigkeit zur Überbrückung des Urlaubs von ihr wird?

Wie hast du denn reagiert, als sie das sagte? Verstummt, still geworden, dich zurückgenommen innerlich, das Thema gewechselt...?
Und was hat ihr Satz in dir ausgelöst? Frust, Angst, alleinegelassen werden, also Enttäuschung, Wut, Vorwurf an sie, Gefühl versagt zu haben, dumm zu sein, also Selbstabwertendes, Scham, Ohnmacht, Gefühl ihr "Opfer" zu sein....

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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 13:58

Ich hab ihr vertraut und hab auch so reagiert. uch dachte und denke ja immer noch, das da irgendein Konzept hinter steht und sie schon wissen muss, was sie da tut.


No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 14:00

Aber wenn sie dir doch mitteilt, dass sie ratlos ist? Widerspricht das nicht deiner letzten Annahme sehr?
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