Exzessiver Sport als SVV?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12125

Beitrag Fr., 20.12.2019, 16:58

candle. hat geschrieben: Fr., 20.12.2019, 14:51
Letztlich, wenn du einen klaren Blick darauf hast, mußt du wohl selber bewerten was es ist.

LG candle
Hätte sie den, würde sie wohl kaum hier posten und sich durch ihr Umfeld verunsichern lassen.

Mir sagt meine Erfahrung eher dass es schon sehr krass sein muss wenn das Umfeld schon darauf reagiert.
Um simples abendliches Joggen wird es sich eher nicht handeln.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Werbung

Benutzeravatar

_Leo_
Forums-Insider
Forums-Insider
anderes/other, 80
Beiträge: 176

Beitrag Fr., 20.12.2019, 17:14

Alles, was den Körper bewusst schädigt ist SVV. Ob nun Drogen, Erbrechen, Sport...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Zora_
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 114

Beitrag Fr., 20.12.2019, 19:48

Ich denke, ich habe keinen klaren Blick auf die Situation.
Aber mir ist klar geworden, dass mein Umfeld evtl. nicht so Unrecht hat...auch wenn ich das nicht hören will und mir das auch irgendwie zu krass formuliert ist. Und ich kann wahrscheinlich auch nicht erwarten, dass sie verstehen, welchen Nutzen ich trotz allem daraus für mich ziehe. Das ist ja auch ziemlich paradox...das muss ich schon zugeben.

Vielen Dank für eure Beiträge!


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Fr., 20.12.2019, 22:11

Es hat einen, mehrere Nutzen und auch viel Sport finde ich persönlich nicht per se schlecht. Nur weil andere sagen, es wäre ihnen zu viel, sie würden sich gequält fühlen, muss das ja nicht für einen selbst gelten.
Aber.....es hat eben Nachteile, die schwer wiegen können, nicht müssen. Leider kann es schon zu spät sein, wenn man es merkt.

Wenn man merkt, man hat Sozialleben und gar Arbeit/Karriere liegen lassen, für den Sport, mit dem man nichts verdient.

Und selbst wenn man Beruf, Familie, Freunde trotzdem gut hinbekommt, spielen die Gelenke irgendwann nicht mehr mit. Und das wird kommen, es ist nur eine Frage der Zeit.

Allerdings könnte man auch sagen, wie mein Trainingspartner: Es kommt nicht darauf an, wie lange man lebt, sondern wie gesund man stirbt.
Kann man ja mal doppelt sacken lassen.
amor fati

Werbung

Benutzeravatar

~~~
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 26
Beiträge: 1702

Beitrag Sa., 21.12.2019, 00:38

Zora_ hat geschrieben: Fr., 20.12.2019, 19:48 Und ich kann wahrscheinlich auch nicht erwarten, dass sie verstehen, welchen Nutzen ich trotz allem daraus für mich ziehe
Nein, ich denke, dass können die meisten Menschen einfach nicht nachvollziehen, weil sie in einer ganz anderen emotionalen Welt leben.
Sie regulieren zum Beispiel auch ganz automatisch ihre Emotionen auf gesundem Weg ohne viel darüber nachzudenken. Ihnen ist das Alles gar nicht bewusst. Somit können sie nicht mal ansatzweise erahnen, wie sich das anfühlt und was alles dahinter steckt.
Es ist einfach zu weit von ihrer Lebenwelt entfernt.

Klar, man kann versuchen es ihnen zu erklären. Aber es ist wie von einem Geburt an blinden Menschen Farbe erklären zu wollen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12125

Beitrag Sa., 21.12.2019, 08:22

Natürlich zieht man meist auch einen Nutzen daraus, auch wenn dieser meist eher kurzsichtig gesehen ist.
Auch das Saufen, Koksen, Fressen oder arbeiten über alle Maßen bringt ja einen Nutzen, sonst würde man es ja niemals tun.
Medikamentenmissbrauch z.B. ist erstmal ja sehr cool und befreiend, aber dann.....
Exzessiver Sport bringt den Nutzen nur solange man die Rechnung nicht zu Ende rechnet denn das Ergebnis ist stets negativ. Entweder ist der Körper hin und/ oder der soziale Umgang gestört oder man bricht irgendwann physisch u psychisch zusammen. Dann hat sich der Nutzen endgültig verflüchtigt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4023

Beitrag Sa., 21.12.2019, 09:10

Nico hat geschrieben: Sa., 21.12.2019, 08:22 Natürlich zieht man meist auch einen Nutzen daraus, auch wenn dieser meist eher kurzsichtig gesehen ist.
Auch das Saufen, Koksen, Fressen oder arbeiten über alle Maßen bringt ja einen Nutzen, sonst würde man es ja niemals tun.
Medikamentenmissbrauch z.B. ist erstmal ja sehr cool und befreiend, aber dann.....
Nico, ich glaube das ist den meisten auch klar. Und auch Zora hört sich für mich so an, als ob sie das nicht komplett verneinen würde.

Ich weiß für mich, dass ich auf diese direkte Konfrontation (Hör sofort auf damit, denn du schadest dir nur...) mit sehr viel Abwehr reagiere, gerade weil es das Paradoxe nicht stehenlässt. Diese Ambivalenz: Ja, ich weiß, das tut mir (auf lange Sicht) nicht gut. Aber gleichzeitig hilft es mir, ganz unmittelbar in einer schwierigen Situation nicht komplett unterzugehen oder durchzudrehen.

Dieses direkte "Hör auf damit!" lässt außen vor, dass das in aller Verdrehtheit mein hilfloser und überforderter Versuch ist, mir selbst irgendwie Entlastung zu verschaffen. Und mir diese Entlastungsstrategie einfach zu "verbieten" bringt mir auf lange Sicht wenig, wenn ich parallel nicht daran arbeite, mir alternative (und langfristig weniger schädliche) Entlastungsstrategien aufzubauen, und dabei auch Unterstützung erhalte, denn wenn ich es allein könnte, hätte ich gar nicht erst zu diesen etwas verdrehten Strategien gegriffen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Zora_
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 114

Beitrag Sa., 21.12.2019, 10:37

Danke für eure Beiträge!
Bei mir ist es ähnlich, wie lisbeth es auch beschrieben hat.
Mir ist klar, dass der Nutzen nur kurzfristig ist aber das ist mir im Moment ziemlich "egal", weil ich gefühlt keine Alternative habe um momentan klar zu kommen. Aber mir ist bewusst, dass ich langfristig etwas ändern sollte.
Trotzdem sehe ich es nicht ganz so extrem, wie mein Umfeld.

Benutzeravatar

Kaonashi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1244

Beitrag Sa., 21.12.2019, 14:11

lisbeth hat geschrieben: Sa., 21.12.2019, 09:10wenn ich parallel nicht daran arbeite, mir alternative (und langfristig weniger schädliche) Entlastungsstrategien aufzubauen, und dabei auch Unterstützung erhalte, denn wenn ich es allein könnte, hätte ich gar nicht erst zu diesen etwas verdrehten Strategien gegriffen.
Wie könnten alternative Strategien beispielsweise aussehen?

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag