Therapeutin hat plötzlich doch keinen Platz frei...?!

[nelliyo123]

Es kann auch sein, dass die Therapeutin damals einfach die verbleibenden drei Sitzungen nutzen wollte, um mich zu überreden in eine Klinik zu gehen.

Das mit der Klinik ist bei mir denke ich zu 100% nicht der Fall, aber ich hege immer mehr den Gedanken, dass sie sich einfach sehr geschämt hat, dass ihr nach dem "Hoffnung machen" erst aufgefallen ist, dass doch nichts frei ist... ich vermute echt, sie hatte ein schlechtes Gewissen, mich nach alldem so komplett ohne irgendwas vor die Türe zu setzen und hat mir deshalb diesen Termin gegeben...
Mhm, mal sehen, ob ich den noch annehmen soll. Meine hoffnungsvolle Seite glaubt noch daran, dass es doch noch bei ihr klappt, die realistische eher nicht .

*Meint ihr ich soll ca. 1-2 Wochen vor diesem Termin (angenommen ich habe noch keinen neuen Thera) einfach mal eine E-Mail schreiben und fragen ob es dann noch Sinn macht, den Termin wahrzunehmen?*

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[candle.]

*Meint ihr ich soll ca. 1-2 Wochen vor diesem Termin (angenommen ich habe noch keinen neuen Thera) einfach mal eine E-Mail schreiben und fragen ob es dann noch Sinn macht, den Termin wahrzunehmen?*

Bloß nicht, nein auf keinen Fall! Da du ja noch Therapieanfängerin bist, rate ich dir das gar nicht erst anzufangen. Abgesehen davon fühlt es sich für mich leicht manipulativ an, weil das Gegenüber ja gerade zu einer Antwort gezwungen wird, was an sich schon klar geregelt ist. Du bist erst 18, aber volljährig, jung genug um solche Sachen gleich eigenverantwortlich zu regeln- nach Möglichkeit. Also selbst entscheiden, ob du zur Stunde gehen willst oder nicht.

LG candle

[Anna-Luisa]

*Meint ihr ich soll ca. 1-2 Wochen vor diesem Termin (angenommen ich habe noch keinen neuen Thera) einfach mal eine E-Mail schreiben und fragen ob es dann noch Sinn macht, den Termin wahrzunehmen?*

Nein. Ich würde auch meine Verärgerung darüber zum Ausdruck bringen, dass ich mich bereits zuvor umsonst zu ihr bemüht hätte. Aber per Mail.

Ebenso würde ich sie im Netz bewerten.

[stern]

Die Therapeutin hat den Termin doch selbst angeboten! Wenn es nutzt, um noch etwas zu klären oder zu besprechen, würde ich ihn wahrnehmen, ansonsten nicht. Und na ja, vielleicht hat sie ja wirklich die zeitlichen Möglichkeiten vergessen. Sollte nicht passieren, ist aber passiert. => Zukünftig vllt. vorab klären.

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[No Twist]

@Anna-Luisa: Im Netz bewerten? Ganz toll. Ich finde das eine Unart, weil da zwischenmenschliche Beziehungen, persönliche Beziehungen im Nachhinein für jeden einsehbar sind.

Auch finde ich es jetzt nicht so dramatisch, dass die Therapeutin festgestellt hat, dass das mit den Terminen bei den Beiden nicht passt. So etwas kann doch mal vorkommen. Ich finds menschlich, nicht unprofessionell oder gleich bewertungswürdig.

[candle.]

@Anna-Luisa: Im Netz bewerten? Ganz toll. Ich finde das eine Unart, weil da zwischenmenschliche Beziehungen, persönliche Beziehungen im Nachhinein für jeden einsehbar sind.

Ich finde diesen Ratschlag auch nicht prächtig. Aber abgesehen davon trauen sich dann doch viele nicht sich mit eigenem Namen zu outen. So kann man geschickt allem was einem nicht paßt anonym aus dem Weg gehen. Ich gucke mir Bewertungen eh nie an. Das hat für mich gar keine Aussagekraft, zumal man daran auch viel rummanipulieren kann.

Auch finde ich es jetzt nicht so dramatisch, dass die Therapeutin festgestellt hat, dass das mit den Terminen bei den Beiden nicht passt. So etwas kann doch mal vorkommen. Ich finds menschlich, nicht unprofessionell oder gleich bewertungswürdig.

candle

[Montana]

Ich finde es ziemlich normal, sich als arbeitender Mensch vor oder nach der Arbeit eine Therapiestunde anzutun und sich auf der Fahrt dazwischen einigermaßen auf die kommende Situation einzustellen. Wie sonst soll es denn funktionieren? Ich habe das selber lange so gemacht und natürlich ist das nicht toll, aber ich kann auch nicht erwarten, am Wochenende oder am späten Abend Termine zu bekommen. Die fehlende Arbeitszeit konnte ich nicht komplett vor- oder nacharbeiten und habe das mit Urlaub, zu großen Teilen unbezahlt, kompensiert. "Freistellen lassen" wird wohl bei kaum einem Arbeitgeber gehen. Bei uns gibt es Gleitzeit und Arzttermine legt man so, dass sie vorher oder nachher liegen. Außer natürlich, man reist zum Spezialisten nach Buxtehude. Aber sowas ist ja die Ausnahme.
Die Stunde im Januar könnte dazu dienen, das mit der Arbeit nochmal zu besprechen. Wer dringend eine Therapie sucht, der findet nämlich Lösungen.
Btw. mich hat auch mal einer in der dritten Stunde abgelehnt, weil er mir nicht helfen konnte (mein Problem war nichts für ihn). Trotzdem gab es eine vierte Stunde. Denn ich war ja plötzlich wieder völlig am Anfang und habe mich damit einfach nur total übel gefühlt. Es war gut, diesen Termin noch zu haben, um nicht völlig ins Bodenlose zu fallen.

[Lady Nightmare]

@ candle: Ja, das war ganz zu Anfang im Rahmen von probatorischen Sitzungen. Als ich die Therapeutin dann auf ihre Ambitionen klar angesprochen habe, meinte sie: "Ja, das würde ich richtig sehen. Sie sei der Meinung, dass bei mir vieles für eine frühe Störung spräche. Ich sei in einer Klinik besser aufgehoben." Und sie hat schon rumgeeiert, sonst hätte ich ja nicht nachfragen müssen. Sie wollte die weiteren drei Termine nutzen, um mich davon zu überzeugen. Aber das führt jetzt ein bisschen weit von Nelliyos Thema weg. Ich wollte eigentlich nur "dalassen", dass eine direkte, möglichst klare Kommunikation bei der Therapeutensuche hilfreich ist.

[Anna-Luisa]

@Anna-Luisa: Im Netz bewerten? Ganz toll. Ich finde das eine Unart, weil da zwischenmenschliche Beziehungen, persönliche Beziehungen im Nachhinein für jeden einsehbar sind.

Das ist dir unbenommen. Ich fändert es dreist, drei probatorische Termine wahrnehmen zu können - und dann mit der Begründung "passt zeitlich nicht" hinauskomplimentiert zu werden.

Allzu schwer sollte es nicht sein Termine abzugleichen.

Wenn ein Patient eine Stunde, unentschuldigt oder kurzfristig, versäumt, muss er dafür nicht zu knapp zahlen. Wenn jedoch eine Therapeutin meine Zeit verschwendet, sollte ich das als "menschlichen Fehler" schlicht akzeptieren? Warum? Ich hätte in dieser Zeit arbeiten können.

[Vanda]

Nein. Ich würde auch meine Verärgerung darüber zum Ausdruck bringen, dass ich mich bereits zuvor umsonst zu ihr bemüht hätte. Aber per Mail.

Ebenso würde ich sie im Netz bewerten.

Stimme Anna-Luisa zu. Leider habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, dass man scheinbar zum 2., 3. Termin eingeladen wird, um die Pflichtstunden oder das Monatsbudget voll zu kriegen. Seitdem ich auch als Selbstzahlerin suche, kann ich da bei manchen entweder die Scham feststellen mich noch mal einzuladen oder werde quasi angefleht, es über die Kasse laufen zu lassen. Spätestens in der 2. oder 3. Stunde wird dann eindeutig ausgesprochen, was davor schon im Raum stand.

Und bewerten ebenso! Nachdem ich bei meiner Therapeutin, mit der vieles schief gegangen ist, so tolle Bewertungen fand, die so klangen, als hätte sie sie selbst geschrieben (die meisten innerhalb ein oder zwei Monaten), juckt es mich ständig in den Fingern. Es las sich auch so, wie eine Idealbeschreibung dessen, was sie bei mir lediglich versuchte und nicht im Stil verschiedener Personen oder gar Laien. Ich finde, es sollte endlich mehr Einblick in die Therapien geben, damit nicht jeder dieselbe Erfahrung machen muss und sich dafür schämt und die Schuld bei sich sucht.

Und irgendwie suchen sich doch die Therapeuten die Patienten aus, nicht umgekehrt. Und sie wollen am liebsten YAVIS Patienten.

[nelliyo123]

Ich finde es ziemlich normal, sich als arbeitender Mensch vor oder nach der Arbeit eine Therapiestunde anzutun und sich auf der Fahrt dazwischen einigermaßen auf die kommende Situation einzustellen. Wie sonst soll es denn funktionieren? Ich habe das selber lange so gemacht und natürlich ist das nicht toll, aber ich kann auch nicht erwarten, am Wochenende oder am späten Abend Termine zu bekommen. Die fehlende Arbeitszeit konnte ich nicht komplett vor- oder nacharbeiten und habe das mit Urlaub, zu großen Teilen unbezahlt, kompensiert. "Freistellen lassen" wird wohl bei kaum einem Arbeitgeber gehen. Bei uns gibt es Gleitzeit und Arzttermine legt man so, dass sie vorher oder nachher liegen. Außer natürlich, man reist zum Spezialisten nach Buxtehude. Aber sowas ist ja die Ausnahme.
Die Stunde im Januar könnte dazu dienen, das mit der Arbeit nochmal zu besprechen. Wer dringend eine Therapie sucht, der findet nämlich Lösungen.
Btw. mich hat auch mal einer in der dritten Stunde abgelehnt, weil er mir nicht helfen konnte (mein Problem war nichts für ihn). Trotzdem gab es eine vierte Stunde. Denn ich war ja plötzlich wieder völlig am Anfang und habe mich damit einfach nur total übel gefühlt. Es war gut, diesen Termin noch zu haben, um nicht völlig ins Bodenlose zu fallen.

Naja, die Therapeutin wollte das ja nicht, obwohl ich meinte, ich würde meinem Chef unter den Umständen doch von der Therapie erzählen und dann halt während der Arbeitszeiten fahren. Sie war der Ansicht, dass das für mich viel zu viel Druck sei, was an sich nicht so ganz falsch ist, aber ich hätte es in Kauf genommen

[candle.]

Naja, die Therapeutin wollte das ja nicht, obwohl ich meinte, ich würde meinem Chef unter den Umständen doch von der Therapie erzählen und dann halt während der Arbeitszeiten fahren. Sie war der Ansicht, dass das für mich viel zu viel Druck sei, was an sich nicht so ganz falsch ist, aber ich hätte es in Kauf genommen

Ich hätte mich das nicht getraut und nicht gewollt damals. Auch, weil dann ja klar wäre, dass ich psychisch nicht auf der Höhe bin, was sich zweifellos auch auf die Arbeit auswirken kann.
Schätzt du deinen Chef denn so human ein?

candle

[candle.]

Und sie wollen am liebsten YAVIS Patienten.

Was ist das, wenn ich fragen darf?

candle

[Vanda]

young, attractive, verbal, intelligent, and successful

https://en.wikipedia.org/wiki/Yavis

EDIT: wie mir scheint im Jahr 2019 vorallem successful, die Selbstoptimierung lässt grüßen. Bald kriegen wirklich Kranke keine Therapieplätze mehr, mal provokant gesagt

[nelliyo123]

@candle.

Mein Chef ist an sich seehehr human, ein Pädagoge . Er kümmert sich auch wirklich gut um uns und will auch immer alles wissen. An sich würde er sich jedoch glaube ich unnötige Sorgen machen, wenn er wüsste, dass ich eine Therapie machen möchte, selbst wenn ich ihm sage, dass es per se nichts absolut dramatisches ist, würde ich mich allerdings doch immer sehr "beobachtet" fühlen. Klar, ne Therapie ist nichts schlimmes, aber man hat dann schon so eine Art Stempel und so möchte ich dann doch nicht gesehen werden.
Deshalb würde ich es ihn am allerliebsten auch nicht wissen lassen.

PS: Ich glaube er wäre aber an sich trotz des Mitgefühls schon angepisst, wenn ich mitten in der Arbeitszeit auf einmal 2 h (wegen Anfahrt etc.) von der Arbeit verschwinde... er war ja schon bei den Probatorischen Stunden bei dieser Thera bisschen beleidigt, wenn ich später auf die Arbeit kam (gut, kann es auch verstehen, habe ihm halt was von Krankengymnastik erzählt...)
Blöd ist nur, dass ich die Krankengymnastik nicht mehr sooo lange als Ausrede nehmen darf und jetzt so viele vorgeschützte KG Termine für diese Thera "aufgebraucht" habe...

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