Ich fahre negative Filme
Hi Candy,
das Phänomen kenne ich auch (auch ohne Schizophrenie).
Für mich ist es Ausdruck einer tiefsitzenden Hypervigilanz. Ich scanne quasi permanent meine Umgebung und gehe gedanklich "Worst-Case-Szenarien" durch (um darauf "vorbereitet" zu sein etc). Dass diese Vorstellungen dann phasenweise sehr plastisch und sehr konkret werden, ist für mich auch belastend. Bei mir ist es oft (nicht immer) so, dass diese Vorstellungen vor allem Menschen betreffen, die mir wichtig sind und die mir nahestehen. Neben der Hypervigilanz vielleicht auch Ausdruck meiner Verlustängste?
Das alles wird bei mir deutlich stärker, wenn ich in der inneren Aktivierung bin. Also wenn das Grundrauschen ohnehin schon sehr hoch ist. Es hilft dann, bewusst zu versuchen, diese Aktivierung etwas runterzuregulieren. Das geht auch über Körper- und Entspannungsübungen etc.
das Phänomen kenne ich auch (auch ohne Schizophrenie).
Für mich ist es Ausdruck einer tiefsitzenden Hypervigilanz. Ich scanne quasi permanent meine Umgebung und gehe gedanklich "Worst-Case-Szenarien" durch (um darauf "vorbereitet" zu sein etc). Dass diese Vorstellungen dann phasenweise sehr plastisch und sehr konkret werden, ist für mich auch belastend. Bei mir ist es oft (nicht immer) so, dass diese Vorstellungen vor allem Menschen betreffen, die mir wichtig sind und die mir nahestehen. Neben der Hypervigilanz vielleicht auch Ausdruck meiner Verlustängste?
Das alles wird bei mir deutlich stärker, wenn ich in der inneren Aktivierung bin. Also wenn das Grundrauschen ohnehin schon sehr hoch ist. Es hilft dann, bewusst zu versuchen, diese Aktivierung etwas runterzuregulieren. Das geht auch über Körper- und Entspannungsübungen etc.
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― Anne Lamott
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Ich kenne das auch sehr gut. Es war stärker als meine Angsstörung noch ausgeprägter war und konnte dann auch mal in Panik enden, wenn die Vorstellung zu real wurde. Es ging dabei hauptsächlich um meine Kinder oder meinen Mann, manchmal aber eher selten auch um mich.
Ich denke auch, es hat etwas mit Hypervigilanz zu tun. Und das ist ja auch u.a. ein Symptom der PTBS. Wenn man über Jahre in ganz normalen Alltagssituationen Gewalt und Traumatisches erlebt hat, geht man einfach davon aus, dass immer und in jeder Situation etwas passieren kann. Diese Vorstellungen sind vielleicht auch eine Mischung aus Angst und man möchte "dieses Mal" wenigstens darauf vorbereitet sein. Bei mir ist es auch schlimmer, wenn ich allgemein angespannter bin. Eine richtige Lösung habe ich dafür bisher auch noch nicht gefunden außer dass ich versuche, mich nicht mehr so in diesen Vorstellungen zu verlieren, in dem ich mir, so bald es anfängt ein "Stopp" setze und mir sage, "es sind nur meine Gedanken...in diesem Moment, in dieser Minute ist alles in Ordnung"
Es ist wie mit vielem anderen auch...manchmal klappt das, manchmal nicht.
Ich denke auch, es hat etwas mit Hypervigilanz zu tun. Und das ist ja auch u.a. ein Symptom der PTBS. Wenn man über Jahre in ganz normalen Alltagssituationen Gewalt und Traumatisches erlebt hat, geht man einfach davon aus, dass immer und in jeder Situation etwas passieren kann. Diese Vorstellungen sind vielleicht auch eine Mischung aus Angst und man möchte "dieses Mal" wenigstens darauf vorbereitet sein. Bei mir ist es auch schlimmer, wenn ich allgemein angespannter bin. Eine richtige Lösung habe ich dafür bisher auch noch nicht gefunden außer dass ich versuche, mich nicht mehr so in diesen Vorstellungen zu verlieren, in dem ich mir, so bald es anfängt ein "Stopp" setze und mir sage, "es sind nur meine Gedanken...in diesem Moment, in dieser Minute ist alles in Ordnung"
Es ist wie mit vielem anderen auch...manchmal klappt das, manchmal nicht.
Persönlich finde ich das WAS weniger bedeutsam. Also es macht durchaus Sinn, dass im Bewusstsein irgendwo verankert ist, dass man hier und da besser vorsichtig ist... und was passieren könnte, wenn man das unterlässt. Das halte ich für normal... und beschäftigt (mich) dann auch nicht großartig und erzeugt auch nicht direkt Angst.
Ob es störungswertig ist (z.B. Angststörung, spezifische Phobie, Zwangsstörung, Traumastörung, Schizophrenie, wahnhafte Störung, Persönlichkeitsstörung, usw.) hängt eher davon ab, WIE es sich äußert sowie evtl. wie häufig und wie massiv. Alles ist möglich, je nach individuellen Symptomen, ausschließen oder eingrenzen können es aber nur Fachleute.
Ob es störungswertig ist (z.B. Angststörung, spezifische Phobie, Zwangsstörung, Traumastörung, Schizophrenie, wahnhafte Störung, Persönlichkeitsstörung, usw.) hängt eher davon ab, WIE es sich äußert sowie evtl. wie häufig und wie massiv. Alles ist möglich, je nach individuellen Symptomen, ausschließen oder eingrenzen können es aber nur Fachleute.
Liebe Grüße
stern
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Ja, das könnte wirlich mit erhöhter Wachsamkeit zu tun haben. Ich habe auch die Diagnose PTBS, finde aber im MOment trifft sie nicht zu, phasenweise schon. Aber könnte ja trotzdem daher kommen. Es ist interessant, dass das doch so viele Menschen kennen, ich dachte, ich spinn da allein wieder rum :D
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Ich kenne das auch. Ich führe das aber auf meine Ängste und Zwänge zurück. Ich habe sehr oft richtig schlimme Gedanken wie es sein wird, wenn meinem Mann oder meinem Patenkind oder mir selbst irgendwas Schlimmes passiert. Oder überhaupt irgendwas Schlimmes passiert. Ich spüre dann richtig, wie das dann wäre. Die Verzweiflung, die Angst, den Schmerz.
Ich muss mich dann wirklich gewaltsam aus diesen Horrorszenarien ausklinken weil sonst steigert sich das zu richtiger Panik.
Ich versuche dann das aus der Therapie anzuwenden und dran zu denken, ich bin im Hier und Jetzt und alles ist gut.
Ich denke, das ist bei psychischen Störungen ein Stück weit fast normal. Das hängt mit den damit eingergehenden Ängsten, Verlustängsten und dem ganzen Gedöns zusammen.
Man muss halt aufpassen, dass sich das nicht verselbständigt. Mir gelingt es oft ganz gut, die Kontrolle darüber zu behalten. Da hat die Therapie schon geholfen sich nicht zu sehr in den eigenen negativen Gefühlen vollkommen zu verlieren.
Ich muss mich dann wirklich gewaltsam aus diesen Horrorszenarien ausklinken weil sonst steigert sich das zu richtiger Panik.
Ich versuche dann das aus der Therapie anzuwenden und dran zu denken, ich bin im Hier und Jetzt und alles ist gut.
Ich denke, das ist bei psychischen Störungen ein Stück weit fast normal. Das hängt mit den damit eingergehenden Ängsten, Verlustängsten und dem ganzen Gedöns zusammen.
Man muss halt aufpassen, dass sich das nicht verselbständigt. Mir gelingt es oft ganz gut, die Kontrolle darüber zu behalten. Da hat die Therapie schon geholfen sich nicht zu sehr in den eigenen negativen Gefühlen vollkommen zu verlieren.
LG, CrazyChild
***stay strong***
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Weder Schizophrenie noch PTBS wurden mir diagnostiziert, aber ja, ich kenne das auch. Meistens geht es um meinen Hund, und ich leide sehr darunter und steigere mich oft so sehr da hinein, dass ich weinen muss. Oft gehe ich dann auch nachschauen, ob mein Hund ok ist und es ihm gut geht. Wenn ich also z. B. unten im WZ bin und denke, er liegt oben im Bett und ist ok, dann gehe ich nachschauen, ob das auch wirklich so ist. Ansonsten bin ich nicht so negativ eingestellt, also Negativismus trifft auf mich auch nicht zu, eher Ängste und Zwangsgedanken. Wie geht man denn nun am besten damit um?
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ich Habe es mal mit Achtsamkeit versucht die letzten Tage, aber immer wenn ich so einen Film schiebe, vergesse ich diese anzuwenden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Das ist auch logisch, rein physiologisch betrachtet, falls diese Negativ-Filme für dich auch mit Hypervigilanz zu tun haben, weil dein Körper dann in der Aktivierung ist (fight/flight/freeze response) und in dem Zustand funktioniert das Großhirn nicht mehr so richtig optimal, da übernimmt dann tendenziell eher das Stammhirn mit den automatisierten Reaktionen.Candykills hat geschrieben: ↑Mo., 02.12.2019, 16:39 aber immer wenn ich so einen Film schiebe, vergesse ich diese anzuwenden.
Also erst versuchen, für Entspannung zu sorgen, auf körperlicher Ebene. Such dir Übungen, die den Parasympathikus aktivieren (als Gegenspieler zum Sympathikus), da gibt es eine Menge, einfach mal googlen und dann ausprobieren was für dich gut funktioniert. Und dann danach, als zweiter Schritt ist das mit der Achtsamkeit dann vielleicht besser möglich. Also Dinge, die dich im Hier und Jetzt verorten, mit deren Hilfe du dir klarmachen kannst, dass 'objektiv' keine Gefahr drohen sollte.
Vielleicht kannst du dir auch einen visuellen Anker oder Akronym ausdenken, das dich an diese Abfolge erinnert. Oder Post-Its an ein paar Orten aufhängen, oder deine Freundin darf dich daran erinnern, oder so?
LG l.
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Also wenn das längere Zeit anhält und man sich von diesem Eindruck nicht gut lösen kann, würde ich sagen, dass es zu einer Schizophrenie, das was ich darüber weiß, passen könnte.
Im Allgemeinen ist der klar im Vorteil, der vorausschauend erahnen kann, wie sich etwas anfühlen/zutragen könnte, als es selbst real erleben zu müssen. Gerade das Beispiel mit dem zu nah am Gleis sein (ist eine nicht zu unterschätzende Alltagsgefahr) und dem körperlichen Erahnen (mit allen Sinnen fühlen, hören, sehen..), wie es wäre wenn, oder auch beim Autofahren in Situationen, wenn jemand ausschert, auch in noch harmlosen Situationen, in denen aber dennoch meine Reaktion gefordert ist -aber bei mir sind das Sekunden, dann löst sich dieser Eindruck auf und ich wende mich gedanklich und sensitiv wieder anderen Inhalten zu, vergesse schnell dieses Szenario.
Vielleicht ist es aber ein Zeichen des Sich-einer-großen-Verantwortung bewußt sein, was ja auch nicht primär negativ ist. Vielleicht geht es vielen erstmals Elterngewordenen so (da würde ich im Bekanntenkreis rumfragen). Wenn man aber in diesen Szenarien der Verursacher eines Unglücks ist, würde ich denken, es könnte eine Zwangsstörung sein. Bestimmt weiß dein Psychiater am besten, wie deine Qual damit einzuschätzen ist.
Grundsätzlich halte ich es für gesund, aber vielleicht kommt es auf Häufigkeit, Dauer, Belastungsgrad und Distanzierungsmöglichkeit an? Wenn du dafür Skills benötigst, würde ich es als zu viel ansehen.
Im Allgemeinen ist der klar im Vorteil, der vorausschauend erahnen kann, wie sich etwas anfühlen/zutragen könnte, als es selbst real erleben zu müssen. Gerade das Beispiel mit dem zu nah am Gleis sein (ist eine nicht zu unterschätzende Alltagsgefahr) und dem körperlichen Erahnen (mit allen Sinnen fühlen, hören, sehen..), wie es wäre wenn, oder auch beim Autofahren in Situationen, wenn jemand ausschert, auch in noch harmlosen Situationen, in denen aber dennoch meine Reaktion gefordert ist -aber bei mir sind das Sekunden, dann löst sich dieser Eindruck auf und ich wende mich gedanklich und sensitiv wieder anderen Inhalten zu, vergesse schnell dieses Szenario.
Vielleicht ist es aber ein Zeichen des Sich-einer-großen-Verantwortung bewußt sein, was ja auch nicht primär negativ ist. Vielleicht geht es vielen erstmals Elterngewordenen so (da würde ich im Bekanntenkreis rumfragen). Wenn man aber in diesen Szenarien der Verursacher eines Unglücks ist, würde ich denken, es könnte eine Zwangsstörung sein. Bestimmt weiß dein Psychiater am besten, wie deine Qual damit einzuschätzen ist.
Grundsätzlich halte ich es für gesund, aber vielleicht kommt es auf Häufigkeit, Dauer, Belastungsgrad und Distanzierungsmöglichkeit an? Wenn du dafür Skills benötigst, würde ich es als zu viel ansehen.
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Ich finde aber die Erklaerung mit Hypervigilanz auch sehr aufschlusreich.klar, vielleicht hat die Schizophrenie auch damit was zu tun,aber es könnte auch andere Erklaerungen geben, wenn das so häufig vorkommt.
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Letzlich kann das eh nur ein Arzt oder PT beurteilen, ob sich etwas in eine bereits bestehende oder noch zu diagnostizierende Störung einfügt... oder keinen Krankheitswert hat. Und das hängt nicht nur davon ab, was sich äußert, sondern auch wie... und was ansonsten für Symptome bestehen. So kann ein Mensch mit Zwang Angst haben, dass jemandem etwas passiert und ein Mensch mit Schizophrenie (sowie Leute mit anderen Diagnosen)... und doch ist es evtl. etwas deutlich anderes, das dahinter steckt, und damit evtl. auch im Umgang. Daher: Ich tendiere zum Ansprechen (siehe Frage).
Liebe Grüße
stern
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Candy, darf ich dich fragen, ob das auch Szenarien mit deinem Kind betrifft? Und ob du mit deiner Partnerin darüber sprichst? Vielleicht sind es auch Zeichen von Überforderung, schon psychisch gesunde Eltern können sehr an ihre Grenzen geraten und sich überfordert fühlen, das ist keine Schande. Erkennen davon ist der erste Schritt, es gut zu bewältigen. Das weißt du bestimmt besser, als ich.
Will dir nicht zu nahe treten, aber ich würde in deiner Situation all sowas mit einem Arzt oder Psychotherapeut meines Vertrauens besprechen, um eigene Sicherheit zu gewinnen, um Ängste vorzeitig einzudämmen.
Will dir nicht zu nahe treten, aber ich würde in deiner Situation all sowas mit einem Arzt oder Psychotherapeut meines Vertrauens besprechen, um eigene Sicherheit zu gewinnen, um Ängste vorzeitig einzudämmen.
Ja, ich kenne das. Denke nicht, dass es an Schizophrenie liegt.Candykills hat geschrieben: ↑Sa., 30.11.2019, 20:26 Kennt das jemand und liegt das an der Schizophrenie oder lohnt es sich das mal in der Psychotherapie anzusprechen/anzugucken?
Ein stückweit ist es wohl ganz normal, dass man solche negativen Filme fährt. Sie warnen uns ja vor Gefahren und sichern unser Überleben/das von anderen. Also ich denke, dass das jeder mal so hat. Es kommt wohl drauf an wie krass das wird und wie sehr man sich da reinsteigert.
Das mich jemand vor den Zug schubst, hab ich auch seitdem das so krass in den Medien war. Finde ich aber auch noch normal.
Was ich bei mir nich mehr so normal fand:
Bei mir war es mal so, dass ich 10 Tage langs im Urlaub quasi Todesangst hatte, weil ich ständig solche Filme geschoben habe wie z. B. Ich werde beim Autounfall sterben.
Das Schiff wird untergehen und ich werde sterben. Wir werden beim Camping überfallen und getötet, im Hotel wird Feuer ausbrechen und da wir im hohen Stockwerk sind, werden wir sterben.
Usw. Jeder äußere Reiz hat in meinem Kopf sofort ein Horrorszenario ausgelöst.
Also das nahm einfach keine Ende. Und selbst mit allen möglichen verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, hab ich das nicht mehr in Griff bekommen.
Konnte wegen der Todesangst natürlich kaum schlafen, ständig extremes Herzrasen....
Konnte mich einfach nicht mehr beruhigen... wenn dann nur ganz kurz. War echt krass.
Ich denke, es liegt einfach an nem übererregten bzw. seht leicht zu erregenden Nervensystem. Das kommt ja bei vielen psychischen Krankeüheiten vor, dass das Nervensystem nicht so stabil is und krasser auf äußere Reize reagiert als bei Otto Normalo.
Hier habe ich allerdings meine Ängste in Griff. Und die Angst vor nen Zuug geschubst zu werden, ist eigentlich nur ein kurzer Gedanke. Keine wirkliche Angst. Ich fahr ja trotzdem jeden Tag mit der Bahn u es schränkt mich nicht ein.
Ähnlich auch bei Koffern die rumstehen, denke ich es is vieleicht ne Bombe drin oder so... aber weils mich nicht einschränkt, isses für mich gerade kein Thema in der Therapie,
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Die Filme beziehen sich auf jeden, der mir wichtig ist. Aber teilweise auch auf völlig fremde Menschen, die ich sehe und dann setzt ein Film ein, wie sie vom Bus überfahren werden. Und dann, wenn der Film vorbei ist, sehe ich "ok, der lebt noch".
Einschränken tut es mich nicht im Grunde, weil es ja überall passiert, ich den Filmen also gar nicht ausweichen kann.
Nur am Bahnhof bin ich halt besonders wachsam und achte darauf, dass nie jemand hinter mir geht oder steht.
Einschränken tut es mich nicht im Grunde, weil es ja überall passiert, ich den Filmen also gar nicht ausweichen kann.
Nur am Bahnhof bin ich halt besonders wachsam und achte darauf, dass nie jemand hinter mir geht oder steht.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Bin mir nicht sicher, ob wir alle vom selben sprechen.
Wenn ich meine eigenes, real mögliches, Risiko antizipiere, ist das eine Vorausplanung von Handlung in meinem Gehirn, das sich darauf vorbereitet, optimal und effizient in lebensbedrohlicher Situation zu reagieren.
Wenn ich aber in vielen Alltagssituationen auch ganz unwahrscheinliche Szenarien vor meinem geistigen Auge habe, mir kognitiv dazu Gedanken mache, Emotionen dazu habe, nicht nur kurz einschießend Sensorisches, dann ist das ja ein längerer Prozess und hat mit dem Antizipieren meiner Meinung nach nicht mehr so viel gemeinsam, weil es keinen Sinn macht, sich das aktuelle Leben mit Horrorszenarien auszugestalten, wenn es keinen akuten Anlass dazu gibt und das Gehirn solche umfangreichen Baupläne gar nicht sinnvoll vorab erstellen kann. Dazu müsste man in die Zukunft sehen können und die genauen Konstellationen eines Unfalls beispielsweise vorhersehen können. Das sind meiner Meinung nach pathologische Ängste.
Wenn ich andere Menschen, Tiere, Lebewesen etwas vor meinem geistigen Augen erleiden sehen würde (und das ist bei mir noch nie vorgekommen, obwohl ich bei dem ersten hier genannten Beispiel mit der Vorausplanung geschrieben habe, das kenne ich), dann würde ich davon ausgehen, es sind unterdrückte Aggressionen.
Ich hätte dann vor mir selber Angst, wenn ich das Szenario sehe, ich falle auf meine Katze und sie ist querschnittsgelähmt. Und nicht Angst um meine Katze. Und ich würde in mich gehen, und überlegen, ob mir meine Katze, obwohl ich sie über alles liebe, momentan sehr an den Nerven zehrt und ich eine Pause von ihr brauche, damit die vorausgefühlte Version, ich stolpere und falle, gar keinen vorausgeplanten Bauplan keannt. Es gibt tatsächlich diese vorausgeplanten Baupläne/Antizipation, bevor eine Handlung ins Bewusstsein dringt und als Wille, eine Handlung auszuführen, erlebt wird. Manchmal, wenn ich einen schlechten, super gestressten Tag habe, dann denke ich und sehe ich voraus, dass mit gleich dieses Glas runterfallen wird und in tausend Stücke zerspringt. Und das ist dann komischerweise befreiend, wenn das Glas auch in tausend Scherben zerbricht, obwohl ich es bedaure, weil es mein Lieblingsglas war. Aber die Anspannung ist weg, und ich fühle im Nachhinein, wie ich meine Wut unterdrückt hatte. Auch das ist Vorausplanung, in diesem Fall, etwas Destruktives zu tun, nicht etwas, das mir Angst bereitet, verhindern zu wollen. Ich hatte es anscheinend, ohne mir darüber bewusst zu sein, provoziert.
Das nur mal als Gedankenanstoß, als eine generell ebenso mögliche Variante von negative Filme fahren.
Wenn ich meine eigenes, real mögliches, Risiko antizipiere, ist das eine Vorausplanung von Handlung in meinem Gehirn, das sich darauf vorbereitet, optimal und effizient in lebensbedrohlicher Situation zu reagieren.
Wenn ich aber in vielen Alltagssituationen auch ganz unwahrscheinliche Szenarien vor meinem geistigen Auge habe, mir kognitiv dazu Gedanken mache, Emotionen dazu habe, nicht nur kurz einschießend Sensorisches, dann ist das ja ein längerer Prozess und hat mit dem Antizipieren meiner Meinung nach nicht mehr so viel gemeinsam, weil es keinen Sinn macht, sich das aktuelle Leben mit Horrorszenarien auszugestalten, wenn es keinen akuten Anlass dazu gibt und das Gehirn solche umfangreichen Baupläne gar nicht sinnvoll vorab erstellen kann. Dazu müsste man in die Zukunft sehen können und die genauen Konstellationen eines Unfalls beispielsweise vorhersehen können. Das sind meiner Meinung nach pathologische Ängste.
Wenn ich andere Menschen, Tiere, Lebewesen etwas vor meinem geistigen Augen erleiden sehen würde (und das ist bei mir noch nie vorgekommen, obwohl ich bei dem ersten hier genannten Beispiel mit der Vorausplanung geschrieben habe, das kenne ich), dann würde ich davon ausgehen, es sind unterdrückte Aggressionen.
Ich hätte dann vor mir selber Angst, wenn ich das Szenario sehe, ich falle auf meine Katze und sie ist querschnittsgelähmt. Und nicht Angst um meine Katze. Und ich würde in mich gehen, und überlegen, ob mir meine Katze, obwohl ich sie über alles liebe, momentan sehr an den Nerven zehrt und ich eine Pause von ihr brauche, damit die vorausgefühlte Version, ich stolpere und falle, gar keinen vorausgeplanten Bauplan keannt. Es gibt tatsächlich diese vorausgeplanten Baupläne/Antizipation, bevor eine Handlung ins Bewusstsein dringt und als Wille, eine Handlung auszuführen, erlebt wird. Manchmal, wenn ich einen schlechten, super gestressten Tag habe, dann denke ich und sehe ich voraus, dass mit gleich dieses Glas runterfallen wird und in tausend Stücke zerspringt. Und das ist dann komischerweise befreiend, wenn das Glas auch in tausend Scherben zerbricht, obwohl ich es bedaure, weil es mein Lieblingsglas war. Aber die Anspannung ist weg, und ich fühle im Nachhinein, wie ich meine Wut unterdrückt hatte. Auch das ist Vorausplanung, in diesem Fall, etwas Destruktives zu tun, nicht etwas, das mir Angst bereitet, verhindern zu wollen. Ich hatte es anscheinend, ohne mir darüber bewusst zu sein, provoziert.
Das nur mal als Gedankenanstoß, als eine generell ebenso mögliche Variante von negative Filme fahren.
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