Warten ohne Ende/Fortführungsantrag

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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stern
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Beitrag Di., 10.09.2019, 05:47

Wenn mir ein Therapeut sagt, dass er den Bericht unverzüglich geschrieben hat, dann würden mich Aussagen, wie aufwändig so ein Gutachterverfahren doch ist und dass er länger brauchte, doch sehr verwundern. Ich finde gerade die Diskrepanz auffällig, dass er einerseits unverzüglich nach dem Anruf der Kasse gehandelt haben will, sich andererseits aber rechtfertigt, dass auch er Zeit braucht.

Und was soll mit Jammern über Berichtspflichten bewirkt werden? Dass ein Patient sich um das Privatleben des Therapeuten zu sorgen hat, der -wegen eines Patienten, dessen Therapie er genauso nach eigenem Gutdünken beenden könnte, um sich Arbeit zu ersparen- weil er in seiner Freizeit einen Bericht zu schreiben hat(te). Finde und fand ich tatsächlich meist nie vertrauensbildend, wenn ein Therapeut sich beim Patienten wegen Berichtskram oder dessen Bezahlung ausjammerte. Es gehört halt zum (freiberuflichen) Job, weswegen Therapeuten gewisse Zeiten für Büroarbeiten idR einplanen. Es ist der Antrag des Patienten und er muss (falls erforderlich) einen Bericht dazu beisteuern. Hat sich der Patient ja auch nicht ausgedacht.

Vertrauensbildend war, wenn ein Therapeut versuchte, (mir und auch sich selbst) möglichst Planungssicherheit zu bieten... nicht umsonst gibt es Fristen bis wann Anträge von Kassen zu bewilligen sind. Hier noch nicht einmal ein Wort des Bedauerns, dass es (aus welchen Gründen auch immer) nun zu einer Verzögerung gekommen ist. Müsste ich jetzt nachsehen, aber ich meine, auch Therapeuten sind gehalten, Berichte nicht unnötig hinauszuzögern, weil das ansonsten (wie jetzt) zu ungünstigen Behandlungsunterbrechungen kommt. Das lässt sich einfach dadurch verhindern, dass man frühzeitig (mit Puffer) damit beginnt, Antrag und Bericht zu schreiben... wann die Stunden auslaufen, ist ja exakt bekannt. Dann fängt man eben früher damit an, wenn man länger braucht oder nicht von seinem unplanbaren Privatleben überrascht werden will... und erkundigt sich notfalls, was benötigt wird. Wenn bereits ein Obergutachter mit von der Partie war, finde ich die Annahme jedenfalls nicht naheliegend, dass die Kasse bei der nächsten Verlängerung einfach durchwinkt, ohne einen Gutachter einzuschalten (aus welchen Gründen auch immer schickte er anfangs nur einen Antrag ohne Bericht. M.W. schreiben die Gutachter dem Therapeuten auch ein paar Zeilen. Zumindest Bedenken waren nicht unbekannt).
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spirit-cologne
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Beitrag Di., 10.09.2019, 07:16

Stern, was bringt es, darauf herumzureiten, was ein Therapeut tun sollte und was nicht? Wie es im Idealfall ablaufen sollte, wissen wir doch alle, ich glaube nicht, dass das diskutiert werden muss. Aber es bringt auch nichts, jetzt die Vertrauensfrage zu stellen, nur weil der Therapeut nicht in die Pötte kommt. Es ist ärgerlich, ja, aber eben nichts Persönliches. Natürlich gehören Berichte zum Job und müssen zeitlich mit eingeplant werden. Aber das ist z.B. mit einer Steuererklärung nix anderes, da weiß man auch, dass die jedes Jahr auf einen zu kommt und trotzdem schieben zig Unternehmer das ewig lang raus. Das nimmt sich sicherlich niemand so vor, und die Leute kriegen ja auch Mahnungen zugeschickt, aber es passiert halt.

Ich habe nur gesagt, dass es keinen Sinn macht, deswegen jetzt in Frage zu stellen, ob der Therapeut noch hinter ihr steht. Denn das bringt ihr jetzt in der Situation gar nix.
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stern
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Beitrag Di., 10.09.2019, 10:57

Ich werde mich sicher nicht für meine Meinung rechtfertigen. Was mir dazu einfällt, ist meine Sache, die dir nichts bringen braucht! Das Vertrauen WURDE BEREITS angeknackst. Sollte man in jeder Therapie besprechen können, zumindest in solchen, in denen auch Beziehungsthemen relevant sind. In einer VT mag das teils anders sein. Wie gesagt, in dem Fall würde ich noch nicht einmal von (übermäßigen) Misstrauen reden, sondern angemessener Reaktion, wenn bereits die Kasse den Therapeuten 2x auf Versäumnisse aufmerksam machen musste. Das Verhalten des Therapeuten wirft eben, wie begründet, Zweifel auf - aus meiner Sicht. Und natürlich kann sich Formalkram auch auf die Beziehung auswirken (im positiven wie im negativen). Kein TFPler oder PAler würde das negieren, behaupte ich. Manche VTler sehen das vielleicht bestenfalls als lästige Störung, mag sein.

Ich sehe ferner keinen Grund, Therapeuten auf Biegen und Brechen zu verteidigen (dass er etwas verschusselt hat ist spekulativ... die armen Würstchen müssen sogar ihr WE und ihre Freizeit opfern,... sowas passiert halt... und die Leier). In einer vernünftigen Therapie sollte angeknackstes Vertrauen ansprechbar sein, so dass es im Optimalfall wieder herstellbar ist (und zwar selbst wenn etwas verschusselt wurde... aber hier ist dann Transparenz von Vorteil und keine Eiern oder weiterhin Widersprüche aufwerfendes Verhalten). Und so ein Antrag ist keine Essensbestellung, sondern hat viel Gewicht. Das sollte daher nicht nur auf der Beziehungsebene besprechbar sein, sondern auch sachlich. Es muss ja nachvollziehbar sein, was veranlasst wurde. ICH wäre nicht begeistert, wenn ein solch intimer Bericht in der Weltgeschichte unauffindbar umhergeistert. Ich glaube aber, meine Argumente, warum ich es so sehen wie ich es sehe, waren einigermaßen nachvollziehbar. An so einem Antrag hängt einiges... da kann man schon mal nachfragen, zwecks Klärung anstelle sich mit vagen Aussagen zufrieden zu stellen (denn das passiert halt). Man trägt ja auch die Konsequenzen. Und durch Sorgfalt sind solche Vorkommnisse begrenzbar.
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Sehn-Sucht
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Beitrag Di., 10.09.2019, 14:10

Wenn ich Südländerin richtig verstanden habe, hat sie den Therapeuten erst- und einmalig am 20.08. auf den fehlenden Bericht angesprochen und dann keine weiteren Termine wahrgenommen, also aktiv unterbrochen. Es gab also gar keine Möglichkeit, diese Vertrauenssache auf der Beziehungsebene zu klären.

Ich hatte dich, Südländerin, vorgestern schon mal gefragt, warum du die Therapie unterbrochen hast. Er hätte doch trotz noch ausstehender Genehmigung der KK weitergemacht, auf eigenes Risiko, dass er die Stunden womöglich nicht bezahlt bekommt.

Ich versteh´s noch weniger, als du selbst doch sagst, eine laufende ambulante Therapie für deinen Klinikplatz im Herbst vorweisen zu müssen.

Edit: Du schadest dir doch selbst, oder?

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Candykills
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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:01

Ich würde da erstmal nicht von ausgehen, dass der Therapeut dir (bewusst) schaden wollte. Der wird viel zu tun haben und vielleicht - das weiß ja niemand - ging der Bericht halt verloren.
Ich würde die KK oder den Thera nochmal kontaktieren, ob er inzwischen angekommen ist. Vielleicht ist er das ja und alles geht seinen gewohnten Weg.
Dem Thera jetzt irgendwas negatives zu unterstellen, halte ich eher für fragwürdig, vor allem weil keiner der hier Schreibenden den Thera überhaupt kennt, außer du selbst.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Südländerin
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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:06

spirit-cologne hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 23:36
Südländerin hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 18:02
Ich denke, ich werde das Gespräch mit dem Therapeuten suchen müssen, sonst lässt es sich nicht klären .Und ich muss
herauszufinden, ob er noch hinter mir steht.
Tu dir selbst einen Gefallen und nimm das nicht zu persönlich.

Ich würde also in jedem Fall davon ausgehen, dass er noch hinter dir steht, selbst wenn er da ein wenig schusselig gewesen sein oder prokrastiniert haben sollte.
Dieser Post hat mir sehr geholfen spirit-cologne. Also dass nicht zu persönlich zu nehmen und die folgende Erklärung dazu.
Heute Morgen habe ich ihm geschrieben und für morgen einen Termin bekommen. Ich werde diplomatisch sein und ich
möchte meinen Therapeuten auch nicht verlieren.

Was am Ende beim Antrag rauskommt bleibt abzuwarten, ich vertraue ihm da wieder und deswegen habe ich doch nicht
die Krankenkasse angerufen, ob denn inzwischen der Bericht eingegangen ist. Dafür sehe ich ihn als Ansprechpartner und
ja alles andere wird sich zeigen. Danke ::?

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stern
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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:19

Die Kasse reklamierte am 29.7. einen fehlenden Bericht (er schickte zunächst nur einen Antrag weg. Ob ihm von Anfang an ersichtlich hätte sein können, dass auch der Fortführungsantrag gutachterpflichtig ist, hängt davon ab, was ihm der Gutachter bzw. Obergutachter seinerzeit mitteilte)

Und die Kasse reklamierte erneut am 3.9. dass ihr immer noch kein Bericht vorliegt.

Woran lag's. Wird sich wahrscheinlich eh nicht klären lassen, wo der Bericht effektiv unterging, außer es wurde z.B. offensichtlich falsch adressiert. Ist dann Vertrauenssache. Für meinen Teil gehe ich dann schon auch danach. für wie authentisch und glaubwürdig ich Aussagen wahrnehme und wie die Erfahrungen bisher waren.

Ich habe es einmal erlebt, dass versehentlich eine falsche Stundenzahl beantragt wurde (eigentlich nur ein ganz kleiner Formfehler, aber damit mit größerer Auswirkung). Nicht nur bei mir, sondern auch bei eine anderen Patientin. Erläuterte die Therapeutin kurz und das war dann für mich durch. Herauslavieren wäre (bei mir) zu Lasten des Vertrauens gegangen, nicht aber dieser Lapsus. Also an sich ist sowas kein Beinbruch, wenn etwas schief geht, außer es hat irgendwelche gravierenden Nachteile. Ich würde auch erstmal davon ausgehen, dass Vertrauen nicht nachhaltig angekratzt sein muss.
Zuletzt geändert von stern am Di., 10.09.2019, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:20

stern hat geschrieben: Di., 10.09.2019, 05:47 Wenn mir ein Therapeut sagt, dass er den Bericht unverzüglich geschrieben hat, dann würden mich Aussagen, wie aufwändig so ein Gutachterverfahren doch ist und dass er länger brauchte, doch sehr verwundern. Ich finde gerade die Diskrepanz auffällig, dass er einerseits unverzüglich nach dem Anruf der Kasse gehandelt haben will, sich andererseits aber rechtfertigt, dass auch er Zeit braucht.
Hallo Stern, ich finde es beeindruckend mit welchem Elan du Kritisches bemerkst. Und du hast auch recht damit,
nur für mich ist im Moment angesagt die Wogen zu glätten und ich schiebe erstmal Kritisches beiseite., wie zum
Beispiel höchst vertrauliche Post, von der man nicht weiß wo sie gelandet ist und ob sie überhaupt je verschickt
wurde.

Wobei ich heute fest davon , dass er sie seinerzeit verschickt hat.
::? :kopfschuettel:

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stern
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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:30

Wie gesagt, vielleicht ist das eh nie klärbar, weswegen der Bericht nie ankam... und damit ist es dann eh Vertrauenssache.

Und was heißt Kritisches verteidigen... Misstrauen mit Schönreden zu begegnen wäre irgendwie das gleiche, nur in die andere Richtung. Jetzt ist eine Vertrauensfrage (also: kannst du dann annehmen, was er sagt). Eine Irritation fand ich bisher jedoch sehr nachvollziehbar (weil du ja geschrieben hast, dass du gerne Dinge zu unterstellen). Also darum ging es mir mehr, dass ich übermäßiges Misstrauen nicht so sehe... da es ja Anlaß gab, um sich zu fragen, was Sache ist. Und darum, dass ein Klärungsversuch etwas anders ist als eine Unterstellung.
Zuletzt geändert von stern am Di., 10.09.2019, 15:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:35

Sehn-Sucht hat geschrieben: Di., 10.09.2019, 14:10 Wenn ich Südländerin richtig verstanden habe, hat sie den Therapeuten erst- und einmalig am 20.08. auf den fehlenden Bericht angesprochen und dann keine weiteren Termine wahrgenommen, also aktiv unterbrochen. Es gab also gar keine Möglichkeit, diese Vertrauenssache auf der Beziehungsebene zu klären.
Ja, genau so war es. Jetzt werde ich versuchen, die Vertrauenssache auf der Beziehungsebene zu klären. Ich weiß selbst
nicht mehr warum ich aussetzen wollte deswegen, denn das gab es bei der vorherigen Verlängerung nicht. Von nun an
nehme ich jede Stunde, die ich bekomm0 ::?

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Beitrag Di., 10.09.2019, 15:39

Candykills hat geschrieben: Di., 10.09.2019, 15:01 Ich würde da erstmal nicht von ausgehen, dass der Therapeut dir (bewusst) schaden wollte. Der wird viel zu tun haben und vielleicht - das weiß ja niemand - ging der Bericht halt verloren.
Dem Thera jetzt irgendwas negatives zu unterstellen, halte ich eher für fragwürdig, vor allem weil keiner der hier Schreibenden den Thera überhaupt kennt, außer du selbst.
Das sehe ich ganz genauso. Danke dass du das auch nochmal so wiedergibst.

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Beitrag Di., 10.09.2019, 16:00

stern hat geschrieben: Di., 10.09.2019, 15:30 Wie gesagt, vielleicht ist das eh nie klärbar, weswegen der Bericht nie ankam... und damit ist es dann eh Vertrauenssache.

Und was heißt Kritisches verteidigen... Misstrauen mit Schönreden zu begegnen wäre irgendwie das gleiche, nur in die andere Richtung. Jetzt ist eine Vertrauensfrage (also: kannst du dann annehmen, was er sagt). Eine Irritation fand ich bisher jedoch sehr nachvollziehbar (weil du ja geschrieben hast, dass du gerne Dinge zu unterstellen). Also darum ging es mir mehr, dass ich übermäßiges Misstrauen nicht so sehe... da es ja Anlaß gab, um sich zu fragen, was Sache ist. Und darum, dass ein Klärungsversuch etwas anders ist als eine Unterstellung.
Ich konnte das teilweise nicht mehr auseinanderhalten, ob es übermäßiges Misstrauen ist oder nicht. Deswegen habe
ich hier geschrieben und du und auch andere schrieben, dass sie das nachvollziehen können und das ja geholfen wieder
auf das eigene Gefühl zu hören.

Klärungsversuch und Unterstellung sind nicht immer klar trennbar, bei mir jedenfalls. Und ich finde es gut, dass du
Kritisches geschrieben hast, ich dachte ich wäre alleine damit.

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stern
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Beitrag Di., 10.09.2019, 17:01

Südländerin hat geschrieben: Di., 10.09.2019, 16:00
Klärungsversuch und Unterstellung sind nicht immer klar trennbar, bei mir jedenfalls.
Nicht nur bei dir, würde ich sagen... denn natürlich kann ein ergebnisoffner Klärungsversuch (der zunächst Spekulationen und Unterstellungen genau verhindern soll) durch gesteigertes Kontrollverhalten auch in deutliches Misstrauen und Unterstellungen (als Ausdruck eines verschärften Misstrauens) umkippen.

Aber u.a. genau deswegen, so denke ich zumindest, geht es um Vertrauen bzw. die Vertrauensfrage (eine Frage ist dabei anders als eine Antwort offen). Ich wollte auch keinesfalls suggerieren, dass er nicht vertrauenswürdig ist (dass er einen Bericht wegschickte, glaube ich durchaus). Mag sein, dass eine Herangehensweise eine andere ist als die anderer Menschen. Aber zumindest für meinen Teil kann (und will) ich nicht davon ausgehen, dass Menschen nie die Geschichte vom Pferd auftischen. Sondern die Kunst ist ja gerade, zu unterscheiden, ist man jetzt übermäßig misstrauisch (und verkennt die Vertrauenswürdigkeit von jemandem)... oder ist es angebracht, diesen oder jenen Aussagen zu Misstrauen (obwohl jemand das beteuert). Könnte zumindest ich nicht, wenn ich Skepsis ausblenden würde.

Hier kann ich mich dann auch nur an Schilderungen orientieren): manche Aussagen erzeugten auch bei mir in der Tat eine Irritation (Skepsis) - aber (und das ist entscheidend): Wieso sollten sich das nicht wieder auflösen lassen, wenn man sich bisher gut aufgehoben fühlte. Dass es angebracht gewesen wäre nach 3 Wochen nachzufragen, wie du gefragt hattest,
Selbst wenn er den Bericht seinerzeit verschickt hat, wäre es nicht
angebracht gewesen selbst mal nach so vielen Wochen bei Krankasse oder Gutachter nachzufragen. Erwarte ich mal
wieder zu viel. Es wird sich noch herausstellen.
sehe ich nicht. Wenn, dann verwundert (mich) eher, warum er nicht von Anfang an nachfragte, was die Kasse will (weil ja bei der letzten Verlängerung schon ein Obergutachter eingeschalten war).
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Beitrag Di., 10.09.2019, 20:36

stern hat geschrieben: Di., 10.09.2019, 17:01 . Wenn, dann verwundert (mich) eher, warum er nicht von Anfang an nachfragte, was die Kasse will (weil ja bei der letzten Verlängerung schon ein Obergutachter eingeschalten war).
Stern, das ist normale Praxis bei allen Therapeuten, dass Verlängerungsanträge zunächst mal ohne Bericht weggeschickt werden. Es ist der Normalfall, das diese Verlängerungsanträge von der Krankenkasse ohne Gutachter bewilligt werden. Ein Bericht kann im begründeten Einzelfall von der KK angefordert werden, muss aber nicht. Unabhängig davon, ob vorher ein Obergutachter eingeschaltet war oder nicht. Der Obergutachter wird ja nur dann eingeschaltet, wenn die ablehnende Entscheidung des eigentlichen Gutachters (bei einem gutachterpflichtigen Antrag auf Langzeittherapie) in Frage gestellt wird. Wenn der Obergutachter dann doch die Stunden genehmigt, kann die KK durchaus auch davon ausgehen, dass die Indikation damit geklärt ist und bei der Verlängerung selbst, also ganz ohne Gutachter, entscheiden. Natürlich besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die KK in solchen Fällen einen erneuten Bericht anfordert, aber den Antrag erst mal ohne Bericht wegzuschicken ist die normale Verfahrensweise.

Man muss sicherlich nicht jedes Versäumnis eines Therapeuten rechtfertigen, und auch ich habe den Therapeuten nicht versucht zu entschuldigen, sondern nur versucht zu erklären, wie es zu solchen Verzögerungen kommen kann und dass das in den seltensten Fällen was damit zu tun hat, dass der Therapeut die Patientin nicht mehr mag, nicht mehr hinter ihr steht o.ä. sondern einfach mit seinen Alltagsproblemen. Der Grund warum ich das erklärt habe, ist nicht, den Therapeuten zu schützen, sondern dazu beizutragen, dass Südländerin nicht womöglich noch denkt, es läge an ihr, dass da was schief gelaufen ist, weil er nicht mehr mit ihr arbeiten möchte oder so. Ich finde aber auch, dass es nichts bringt, jetzt überall nach möglichen Versäumnissen des "nachlässigen" Therapeuten zu suchen, wo keine sind.
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stern
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Beitrag Di., 10.09.2019, 21:01

Die Verzögerung kam hier nicht zustande, weil weil der Therapeut (aufgrund von Alltagsproblemen) länger am Bericht saß. Er will ihn ja unverzüglich (nach der ersten Reklamation) losgeschickt haben. Und die Verzögerung liegt auch nicht am Gutachterverfahren. Es lag ja bisher gar kein Bericht vor, der von einem Gutachter geprüft werden hätte können.

Sondern a) es lag nicht von Anfang an ein Bericht bei... hier hätte man nachfragen können, was gebraucht wird, um Zeitverzögerungen wegen fehlender Unterlagen zu vermeiden (so kenne ich das, wenn das nicht ganz klar war). Und b) der (mit entsprechender Verzögerung geschriebene) Bericht kam dann nie an - aus welchen Gründen auch immer. Niemand wurde zwischenzeitlich tätig. Es fiel erst auf Nachfrage hin auf (Patientin).
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