Wird in einer Verhaltenstherapie nicht direkt gesagt, was man am besten machen sollte? So meine ich es ja nicht, sondern eher, dass Ideen geäußert werden und man dann darüber spricht und dann alle Optionen bei einem selber liegen. Oder ist dass genau Verhaltenstherapie, was ich jetzt meine?Philosophia hat geschrieben: ↑Sa., 31.08.2019, 10:34Nein, dann wäre es nicht mehr dein Weg. Analyse ist keine Verhaltenstherapie.
Was kann ich in einer Analytischen Therapie wirklich erwarten?
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Ja, stimmt, in der VT werden direkt Hausaufgaben gegeben. Aber in der Analyse ist das halt echt nicht vorgesehen, weil das als Beeinflussung angesehen wird.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Also ist man in einer Analyse für sich alleine, redet nur und muß am ende des Tages alles mit sich alleine ausmachen, so als ob man nicht zur Therapie gehen würde? Ergo, ich bleibe zu hause, spar mir die Zeit und grübel weiter herum, wie ich meine Probleme verbessern könnte?
Wie ich schon meinte, ich werde alle meine Gedanken und vor allem auch Wünsche bei der nächsten Sitzung, meinem Therapeuten ganz direkt mitteilen, aber mich beschleicht das Gefühl, dass für mich doch ein andere andere Therapieform viel hilfreicher wäre.
Wie ich schon meinte, ich werde alle meine Gedanken und vor allem auch Wünsche bei der nächsten Sitzung, meinem Therapeuten ganz direkt mitteilen, aber mich beschleicht das Gefühl, dass für mich doch ein andere andere Therapieform viel hilfreicher wäre.
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Nö, bloß weil sich mein Gegenüber in meine Angelegenheiten nicht einmischt, sondern diese an mich selbst zurückgibt, heißt es nicht, dass es im Austausch nicht doch Resonanz entstehen kann. Ich habe in meiner analytischen Therapie sehr viel Resonanz bekommen, ohne dass sie meine Schritte vorgezeigt hat.
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Vielleicht liegt es auch mehr in der Person des Therapeuten als grundsätzlich in der Therapieform.
Ich mache eine analytische PT und die Therapeutin ist halt überhaupt nicht klassisch, weiße Wand und so. Wir sitzen uns meistens gegenüber und reden "normal". Mehr im Fokus als bei der VT ist tatsächlich die Beziehungsebene. Es geht auch mehr um unbewusste Vorgänge, z.B. wenn ich Aufstellungen zu bestimmten Themen mache, äußert sie da auch sehr viel ihre Eindrücke. Das hat mir dabei geholfen um meinen eigenen Gedanken mehr auf die Spur zu kommen und jetzt nach 3 Jahren kann oder traue ich mich da auch mehr ran, meinen eigenen Ideen und Vorstellungen Raum tu geben. Also tatsächlich auch mal auszusprechen wie sich das für mich anfühlt. Und das dann so setzen und fur mich nachklingen lassen.
Konkrete Aufgaben waren in der VT damals mehr. Und Vorschläge xy zu machen. Fur mich hat sich das aber immer falsch angefühlt. Also wie so ein Training mit Aussicht darauf, dass der Kopf sich dann irgendwann darauf einstellt.
Jetzt ist es mehr ein nachspüren, warum und was empfinde ich in Situation xy. Woher kenne ich das Gefühl, also kann ich es mit der Vergangenheit verknüpfen. Und es dann halt nicht überspielen sondern meinen eigenen Weg damit finden.
Aber halt auch nochmal anders als in der Schematherapie.
Ich hatte aber auch ein Vorgespräch bei einer Analytikerin die sehr klassisch eingestellt war. Ich kam damals nicht damit klar, mir hat das einfach nur Angst gemacht. Und somit auch gleich Angst vor ihr (was wiederrum dazu geführt hat, dass mir da echt immer Sachen vorher "passiert" sind, auf dem Weg zu den probatorischen Stunden...Weg nicht gefunden, das nächste mal ins Parkhaus gefahren und Portemonaie aber zuhause vergessen gehabt).
Ich mache eine analytische PT und die Therapeutin ist halt überhaupt nicht klassisch, weiße Wand und so. Wir sitzen uns meistens gegenüber und reden "normal". Mehr im Fokus als bei der VT ist tatsächlich die Beziehungsebene. Es geht auch mehr um unbewusste Vorgänge, z.B. wenn ich Aufstellungen zu bestimmten Themen mache, äußert sie da auch sehr viel ihre Eindrücke. Das hat mir dabei geholfen um meinen eigenen Gedanken mehr auf die Spur zu kommen und jetzt nach 3 Jahren kann oder traue ich mich da auch mehr ran, meinen eigenen Ideen und Vorstellungen Raum tu geben. Also tatsächlich auch mal auszusprechen wie sich das für mich anfühlt. Und das dann so setzen und fur mich nachklingen lassen.
Konkrete Aufgaben waren in der VT damals mehr. Und Vorschläge xy zu machen. Fur mich hat sich das aber immer falsch angefühlt. Also wie so ein Training mit Aussicht darauf, dass der Kopf sich dann irgendwann darauf einstellt.
Jetzt ist es mehr ein nachspüren, warum und was empfinde ich in Situation xy. Woher kenne ich das Gefühl, also kann ich es mit der Vergangenheit verknüpfen. Und es dann halt nicht überspielen sondern meinen eigenen Weg damit finden.
Aber halt auch nochmal anders als in der Schematherapie.
Ich hatte aber auch ein Vorgespräch bei einer Analytikerin die sehr klassisch eingestellt war. Ich kam damals nicht damit klar, mir hat das einfach nur Angst gemacht. Und somit auch gleich Angst vor ihr (was wiederrum dazu geführt hat, dass mir da echt immer Sachen vorher "passiert" sind, auf dem Weg zu den probatorischen Stunden...Weg nicht gefunden, das nächste mal ins Parkhaus gefahren und Portemonaie aber zuhause vergessen gehabt).
Wie ich sagte, leer, vielleicht wäre es wichtig zu klären was für eine Therapie er genau mit Dir macht und was genau Du willst. Wir können Dir hier viel erzählen, aber so lange das nicht klar ist, kann man auch wenig dazu sagen. Frag ihn doch mal ganz direkt. Weiter oben habe ich ja die 3 Tiefenpsychologischen Möglichkeit genannt. Und einige haben Dir ebenso gesagt, dass tiefenpsychologisch nicht gleich tiefenpsychologisch und Therapeut/in nicht gleich Therapeut/in. Das führt Dich nur insofern weiter, als dass Du jetzt weißt, dass Du Therapeuten/innen erstmal Deine Fragenbezüglich stellen musst. Dafür sind die Probestunden ja auch gedacht.
Kann es sein, dass Deine Erwartungen zu hoch sind ? Oder Du gerade nicht so beurteilen kannst, was JETZT das wichtigste, was Du bräuchtest. Du sprichst von akuter Problematik, da kann es tatsächlich besser sein, eine Verhaltenstherapie zu machen und erst anschließend, wenn Du es dann noch brauchst, eine tiefenpsychologische. Hängt natürlich auch davon ab, was für akute Probleme das sind. Aber für akute Geschichten ist es eher unüblich, dass man direkt eine tiefenpsychologische Therapie, denn deren Schwerpunkt ist ein anderer. Dafür wiederum macht es Sinn, dass man in einer etwas gefestigteren Position ist. Wenn es innerhalb der Therapie wieder zu akuten Symptomen kommt, ist es ein wenig anderes.
Kann es sein, dass Deine Erwartungen zu hoch sind ? Oder Du gerade nicht so beurteilen kannst, was JETZT das wichtigste, was Du bräuchtest. Du sprichst von akuter Problematik, da kann es tatsächlich besser sein, eine Verhaltenstherapie zu machen und erst anschließend, wenn Du es dann noch brauchst, eine tiefenpsychologische. Hängt natürlich auch davon ab, was für akute Probleme das sind. Aber für akute Geschichten ist es eher unüblich, dass man direkt eine tiefenpsychologische Therapie, denn deren Schwerpunkt ist ein anderer. Dafür wiederum macht es Sinn, dass man in einer etwas gefestigteren Position ist. Wenn es innerhalb der Therapie wieder zu akuten Symptomen kommt, ist es ein wenig anderes.
Liebe Grüße, Maskerade
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Atmen - Durchhalten - Sein
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Das Schweigen im Walde... ja, das ist für mich auch nicht leicht auszuhalten. Was hab ich mich gewunden!
Grade in den ersten Stunden hat mein Therapeut sehr wenig gesprochen. Immer erst gegen Ende der Stunde hat er das was ich so von mir gegeben habe zusammengefasst und versucht zu "übersetzten".
Ich habe (und tue es noch immer) auch immer wieder thematisiert, wie schwer mir das freie Sprechen fällt. Wir haben dann gemeinsam versucht zu schauen, warum das so ist. Irgendwann meinte er sanft "hilft ja nix, da müssen WIR wohl durch"
Nachdem sich mir etwas aus meiner Vergangenheit offenbat hat, fiel mir auf, dass er seine Methode/ Strategie geändert hat. Er ging viel früher auf mein Gesagtes ein. Das hat mich auch erst mal irritiert und ich dachte, he, warum quatscht er denn jetzt so viel
Er hat sich der aktuellen Situation angepasst. Mir tat und tut das sehr gut. Derzeit scheint es eher wieder in die andere Richtung zu gehen und er überlässt mir wieder mehr den Raum.
Ich würde also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern mit ihm darüber reden. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen, warum du dich so schwer tust und du dir sein Feedback so sehr wünschst.
Alles Gute
Anti Lope
Grade in den ersten Stunden hat mein Therapeut sehr wenig gesprochen. Immer erst gegen Ende der Stunde hat er das was ich so von mir gegeben habe zusammengefasst und versucht zu "übersetzten".
Ich habe (und tue es noch immer) auch immer wieder thematisiert, wie schwer mir das freie Sprechen fällt. Wir haben dann gemeinsam versucht zu schauen, warum das so ist. Irgendwann meinte er sanft "hilft ja nix, da müssen WIR wohl durch"
Nachdem sich mir etwas aus meiner Vergangenheit offenbat hat, fiel mir auf, dass er seine Methode/ Strategie geändert hat. Er ging viel früher auf mein Gesagtes ein. Das hat mich auch erst mal irritiert und ich dachte, he, warum quatscht er denn jetzt so viel
Er hat sich der aktuellen Situation angepasst. Mir tat und tut das sehr gut. Derzeit scheint es eher wieder in die andere Richtung zu gehen und er überlässt mir wieder mehr den Raum.
Ich würde also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern mit ihm darüber reden. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen, warum du dich so schwer tust und du dir sein Feedback so sehr wünschst.
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"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort
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leer hat geschrieben:
Lächel, ganz so Unrecht hast Du mit dieser Aussage nicht, denn der Therapeut ist ja da, nur das es im eigentlichen Sinne kein Gespräch gibt. Ich könnte damit, ehrlich gesagt nichts anfangen, zumal mir die Beziehung zur Therapeutin sehr wichtig ist und diese auch eine wichtige Rolle spielt. Wenn ich völlig auf mich allein gestellt wäre, würde ich aus dem Sumpf nicht heraus komme. Das Beispiel der weißen Wand finde ich hier so treffend.
Also ist man in einer Analyse für sich alleine, redet nur und muß am ende des Tages alles mit sich alleine ausmachen, so als ob man nicht zur Therapie gehen würde?
Lächel, ganz so Unrecht hast Du mit dieser Aussage nicht, denn der Therapeut ist ja da, nur das es im eigentlichen Sinne kein Gespräch gibt. Ich könnte damit, ehrlich gesagt nichts anfangen, zumal mir die Beziehung zur Therapeutin sehr wichtig ist und diese auch eine wichtige Rolle spielt. Wenn ich völlig auf mich allein gestellt wäre, würde ich aus dem Sumpf nicht heraus komme. Das Beispiel der weißen Wand finde ich hier so treffend.
Liebe Grüße, Maskerade
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Hallo Leer
Meiner Erfahrung nach kann man jedoch nicht sagen "das ist in der Analyse geundsätzlich so". Ich selber kenne sowohl die klassische Form und empfand sie als eine Zumutung, als Zeitvergeudung, da zu sitzen und nur mit mir selbst zu reden. Jetzt bin ich bei einer Analytikerin, die zwar klassisch ausgebildet wurde, aber selber sagt "Das kann man keinem Patienten zumuten". Sie ist auf die moderne Variante umgestiegen und begegnet mir auf Augenhöhe, gibt mir Tipps im Umgang mit Problemen usw.
Überleg dir was du brauchst, ob es Dir wichtig ist, dir dein Verhältnis zu deiner Mutter näher anzugucken und darüber deine Probleme aufzulösen oder ob es dir wichtiger ist, direkte Hilfestellung zu bekommen.
Wenn du konkrete Hilfestellung suchst, dann wäre ein modern arbeitender Tiefenpsychologe besser. Wenn du noch konkretere Hilfestellung wünschst, dann wäre die Verhaltenstherapie nicht schlecht.Aber ist es nicht die Aufgabe des Therapeuten, dann Hilfestellung zu geben oder Aufzulösen, was mein Verhalten bedeutet?
Du scheinst in einer klassischen tiefenpsychologischen Psychotherapie gelandet zu sein.Also ist man in einer Analyse für sich alleine, redet nur und muß am ende des Tages alles mit sich alleine ausmachen, so als ob man nicht zur Therapie gehen würde?
Meiner Erfahrung nach kann man jedoch nicht sagen "das ist in der Analyse geundsätzlich so". Ich selber kenne sowohl die klassische Form und empfand sie als eine Zumutung, als Zeitvergeudung, da zu sitzen und nur mit mir selbst zu reden. Jetzt bin ich bei einer Analytikerin, die zwar klassisch ausgebildet wurde, aber selber sagt "Das kann man keinem Patienten zumuten". Sie ist auf die moderne Variante umgestiegen und begegnet mir auf Augenhöhe, gibt mir Tipps im Umgang mit Problemen usw.
Überleg dir was du brauchst, ob es Dir wichtig ist, dir dein Verhältnis zu deiner Mutter näher anzugucken und darüber deine Probleme aufzulösen oder ob es dir wichtiger ist, direkte Hilfestellung zu bekommen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hallo Jenny,
das würde mich jetzt doch interessieren, was verstehst Du unter " moderne Variante ?"
Es gibt ja, wie ich weiter oben geschrieben habe verschiedene Formen, die Analytiker durchführen können.
Neben der klassischen Analyse die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie.
Meinst Du das mit modern ?
Meine Therapeutin ist auch klassisch ausgebildet, soweit ich es weiß müssen diese Ausbildung alle erst mal machen, damit sie sich Facharzt nennen können. Wie sie danach weiter arbeiten, ist deren Entscheidung. Aber sie arbeitet mit mir tiefenpsychologisch, so steht es jedenfalls im Antrag. Macht sie auch, aber sie hängt nicht an einer Methode. Wie Du auch berichtest, arbeiten wir auf Augenhöhe. Eine reine Analyse, also liegend, würde sie nie mit mir machen, weil sie der Meinung ist, dass mir eine solche mehr schaden würde, als helfen.
das würde mich jetzt doch interessieren, was verstehst Du unter " moderne Variante ?"
Es gibt ja, wie ich weiter oben geschrieben habe verschiedene Formen, die Analytiker durchführen können.
Neben der klassischen Analyse die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie.
Meinst Du das mit modern ?
Meine Therapeutin ist auch klassisch ausgebildet, soweit ich es weiß müssen diese Ausbildung alle erst mal machen, damit sie sich Facharzt nennen können. Wie sie danach weiter arbeiten, ist deren Entscheidung. Aber sie arbeitet mit mir tiefenpsychologisch, so steht es jedenfalls im Antrag. Macht sie auch, aber sie hängt nicht an einer Methode. Wie Du auch berichtest, arbeiten wir auf Augenhöhe. Eine reine Analyse, also liegend, würde sie nie mit mir machen, weil sie der Meinung ist, dass mir eine solche mehr schaden würde, als helfen.
Liebe Grüße, Maskerade
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Guten Morgen Maskerade
Auch meine wurde klassisch ausgebildet, hat sich aber schnell von dem klassischen analytischen Ansatz distanziert.
Meine Erfahrung: Es gibt so viele Therapieverfahren wie es Therapeuten gibt. Jeder arbeitet anders. Ich habe noch nie gleicharbeitende Verhaltenstherapeuten erlebt. Und mit meiner jetzigen Analytikerin kann ich dasselbe auch von der Analyse sagen: Sie ist zwar Analytikerin, aber sie arbeitet ganz anders als jene, die ich bisher kennengelernt habe.
Also alles, was man in den Lehrbüchern über die Analyse nachlesen kann, trifft auf meine Analytikerin nahezu Null zu. Sie mischt alle Therapieverfahren und ergänzt diese durch persönliche Einstellungen wie z.B. die Einstellung, dass Klienten ihre Therapeuten auch persönlich kennen lernen dürfen, was ja eigentlich in der Analyse ein No-Go ist.
Genau das meinte ich mit dem Satz, es sei nicht immer dasselbe drin was drauf steht.Meine Therapeutin ist auch klassisch ausgebildet, soweit ich es weiß müssen diese Ausbildung alle erst mal machen, damit sie sich Facharzt nennen können. Wie sie danach weiter arbeiten, ist deren Entscheidung.
Auch meine wurde klassisch ausgebildet, hat sich aber schnell von dem klassischen analytischen Ansatz distanziert.
Genau, im Antrag steht eine der drei Richtungen. Was Therapeuten dann tatsächlich machen, ist denen überlassen.Aber sie arbeitet mit mir tiefenpsychologisch, so steht es jedenfalls im Antrag.
Meine Erfahrung: Es gibt so viele Therapieverfahren wie es Therapeuten gibt. Jeder arbeitet anders. Ich habe noch nie gleicharbeitende Verhaltenstherapeuten erlebt. Und mit meiner jetzigen Analytikerin kann ich dasselbe auch von der Analyse sagen: Sie ist zwar Analytikerin, aber sie arbeitet ganz anders als jene, die ich bisher kennengelernt habe.
Im Vergleich zu den klassischen Analytikerin, die ich bisher hatte: Sie arbeitet patientenorientiert und problemorientiert. Also nicht so Schema-F-mäßig als "Wir machen jetzt Analyse, dass heißt wir durchleuchten jetzt ihre Kindheit und gucken, warum sie heute die und die Probleme haben". Kindheit ist in meiner Therapie überhaupt kein Thema. Sie arbeitet im Hier und Jetzt, schlägt Problemlösungen vor. Sie interpretiert nicht rum, wie ich es von den anderen her kenne, und sucht auch nicht die Schuld bei meinen Eltern. Ich habe von ihr auch noch nie das klassische analytische Vokabular wie "Verdrängung", "Übertragung", "Unterdrückung" usw. gehört. Ich liege weder auf der Coach, noch arbeitet sie mit Übertragungen. Sie erzählt auch von sich selber, was ich bei Analytikern noch nie erlebt habe.was verstehst Du unter " moderne Variante ?"
Also alles, was man in den Lehrbüchern über die Analyse nachlesen kann, trifft auf meine Analytikerin nahezu Null zu. Sie mischt alle Therapieverfahren und ergänzt diese durch persönliche Einstellungen wie z.B. die Einstellung, dass Klienten ihre Therapeuten auch persönlich kennen lernen dürfen, was ja eigentlich in der Analyse ein No-Go ist.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Es ist Therapeuten nicht überlassen, ein anderes Richtlinienverfahren zur Anwendung zu bringen als beantragt wurde. Die Richtlinien untersagen auch einen Mix verschiedener Verfahren (d.h. sowas würden sie nicht bezahlen. D.h. psychoanalytische Th., TFP und VT dürfen nicht gemixt werden). Das hatte ich an anderer Stelle Mal herausgesucht. Was unter klassischer PA zu verstehen wäre, wäre zu definieren. Die klassische PA NACH Freud wäre ebenfalls keine Kassenleistung, die bezahlt werden würde. Einzig eine psychoanalytische (Psycho-)Therapie, die als Heilbehandlung dient. Hiervon ging zumindest ich ich aus, weil es ja auch in der Fragestellung so bezeichnet wurde. Das lässt trotzdem viel Spielraum. So gibt es auch modifizierte Arbeitsweisen (im Gegensatz zu unmodifierten-klassischen... zB dass man, und das auch offiziell, im Sitzen arbeiten kann, falls das eher indiziert ist... also das sollte sich nicht nach Lust und Laune oder Vorlieben eines Therapeuten richten). Was Kassenleistung ist, ist also begrenzt... und nur das kann man erwarten, sofern man nicht Selbstzahler ist.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Tja, wenn man das so streng handhaben würde, dann hätten wir bald keine Psychotherapeuten mehr. Denn selbst Psychotherapeuten ist diese scharfe Trennung zwischen Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie - aus mir absolut verständlichen Gründen - inzwischen zuwider.Es ist Therapeuten nicht überlassen, ein anderes Richtlinienverfahren zur Anwendung zu bringen als beantragt wurde.
Eine Reform in ein integratives Therapieverfahren ist schon seit 100 Jahren überfällig.
Ich kenne solche Therapie, in denen ich 300 Stunden lang rumhockte, und die ich nur mit der Erkenntnis verließ "Meine Mami ist Schuld", in der mir aber nicht beim Lösen der aktuellen Problemen geholfen wurde. Also ähnlich wie die TE berichtet. Und ich kenne es umgekehrt auch, dass nur am Verhalten bebastelt wird, nicht aber an der Ursache.
So wie das bisher läuft ist es kein Wunder, wenn Klienten von Verhaltenstherapie in die Tiefenpsychologie, und umgekehrt, rennen. Der Mensch ist nun mal ein Wesen aus Tiefe und Verhalten.
Ich persönlich begrüße es, wenn sich Psychotherapeuten über diese strenge Abgrenzung hinwegsetzen. Das sollte der Gesetzgeber auch mal tun.
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Boa, das wurde dir in der Analyse vermittelt, Jenny, dass deine Mami Schuld ist? Ist ja erbärmlich! Herauskommen soll zwar ein Verständnis, aber eben auch die Übernahme der Eigenverantwortung. Es nützt null immer nur den Schuldigen zu betrachten, man muss auch für sich Erkenntnisse rausziehen und ins Handeln kommen und seine eigenen Muster (auch die im Handeln) hinterfragen. Nur mit dem Finger auf wen zu zeigen, wird wohl nix bringen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Hallo Philosophia,
ich will dir mal ein Beispiel nennen: Erste Therapeutin, VT arbeitend, ging mit mir raus in die Welt. Stichwort "Konfrontation", die ja ein Hauptmerkmal der VT ist. Therapeutin 2 (Analytikerin) regte sich darüber auf, dass sich Psychotherapeuten so verhalten und mit Klienten rausgehen, anstatt brav auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Sie beschränkte sich auf "Was hat ihnen ihre Mutti, ihr Papi, ... angetan? Die müssen was getan haben, sonst hätten sie heute keine Probleme!" Wehe ich sagte "Papa hat nichts getan", dann flogen mir gleich die PA Floskeln um die Ohren, wie ich würde idealisieren, ich würde verdrängen usw. Halt die ganze Palette an Standardsätzen. Habs schriftlich von der PA in meinem Aktenordner liegen. Gut, diese PA war krass und absolut klassisch. Bin dann auch geflüchtet. Eine solche Frau wird hoffentlich nicht jedem Klienten über den Weg laufen.
Da sind mir die, die moderner - sprich integrativer - arbeiten 1000 mal lieber als einseitig beschränkte Therapeuten, die entweder nur in der Kindheit rumwühlen oder die Ursache völlig ignorieren. Ich wünsche mir eine Mischung aus beiden und bin saufroh darüber, dass es Therapeuten gibt, die sich über alle Regeln hinwegsetzen und mich als ein ganzes Wesen ansehen.
ich will dir mal ein Beispiel nennen: Erste Therapeutin, VT arbeitend, ging mit mir raus in die Welt. Stichwort "Konfrontation", die ja ein Hauptmerkmal der VT ist. Therapeutin 2 (Analytikerin) regte sich darüber auf, dass sich Psychotherapeuten so verhalten und mit Klienten rausgehen, anstatt brav auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Sie beschränkte sich auf "Was hat ihnen ihre Mutti, ihr Papi, ... angetan? Die müssen was getan haben, sonst hätten sie heute keine Probleme!" Wehe ich sagte "Papa hat nichts getan", dann flogen mir gleich die PA Floskeln um die Ohren, wie ich würde idealisieren, ich würde verdrängen usw. Halt die ganze Palette an Standardsätzen. Habs schriftlich von der PA in meinem Aktenordner liegen. Gut, diese PA war krass und absolut klassisch. Bin dann auch geflüchtet. Eine solche Frau wird hoffentlich nicht jedem Klienten über den Weg laufen.
Da sind mir die, die moderner - sprich integrativer - arbeiten 1000 mal lieber als einseitig beschränkte Therapeuten, die entweder nur in der Kindheit rumwühlen oder die Ursache völlig ignorieren. Ich wünsche mir eine Mischung aus beiden und bin saufroh darüber, dass es Therapeuten gibt, die sich über alle Regeln hinwegsetzen und mich als ein ganzes Wesen ansehen.
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