Aufregung vor der 1. Stunde der Gruppentherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Filousmere
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Beitrag Do., 29.08.2019, 08:04

diesoderdas hat geschrieben: Mi., 28.08.2019, 22:21 falls du vielleicht mal wieder darüber weiter schildern magst (z.B. in deinem anderen thread) - ich würde gern mitlesen, wie es bei dir weiter geht. (Und wie dort schon gesagt, ich könnte mich aber auch raushalten mit Kommentaren, sofern dir das lieber wäre, falls dir meine istdp Ansichten vielleicht zu heftig sind. Wäre absolut ok für mich, könntest es jederzeit sagen!)
Ja, ich werde die istdp-Geschichte im anderen Thread fortführen, aber momentan gibt es da nichts zu berichten. Meine Eltern bringen mich manchmal zur Weißglut, und vorgestern abend habe ich ein Telefonat mit meinem Vater wütend abgebrochen und das Telefon an die Wand geschmissen, dass es mein Mann wieder flicken musste. Das macht er einfach so, ohne Vorwürfe, denn er kennt die Situation und alles Drumherum ganz genau und versteht mich 100%ig. Was für ein Glück!
Also die Wut in mir ist da, hab auch noch ein paar andere Explosionen gehabt, da muss dringend was abgebaut werden.

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Filousmere
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Beitrag Di., 28.01.2020, 23:43

Liebe Community,
ich möchte mal einen aktuellen Stand meiner Gruppentherapie geben. Jetzt sind 5 Monate durch und ich habe wirkliche Vertrautheit erfahren. Die Themen haben teilweise Schnittstellen, so dass ich mich bei einigen in der Arbeit mit dranhängen konnte, und sie bei mir. Anfangs hatte ich richtig viel Aggression abgeladen - auf die Psychologen geschimpft, die mich in die Trigger reinrennen lassen, auf meine Kollegen und die Eltern geschimpft, das Setting kritisiert... in der 5. SItzung sagte die Thera: Ohne den obligatorischen Eimer Scheisse geht's bei Ihnen wohl nicht?
Das hat dafür gesorgt, dass ich das Muster aufgeben konnte. Ich habe dann etliche traumatische Erlebnisse und Alpträume durchgearbeitet, was von den anderen immer ganz gut aufgenommen wurde - bis letzte Woche. Da gab es einen Knacks, der jetzt wieder repariert ist; ist vielleicht ganz interessant.
Letzte Woche kam von zweien aus der Gruppe der dezente Hinweis, dass sie von meinen Storys genervt sind und dass ich mich ständig als Opfer präsentiere. Die Therapeutin meinte auch, ich würde mich in der Geschichte suhlen. Ich müsste mal Verantwortung übernehmen für meine Täterschaft, was ich mit meinem Verhalten anderen antat/antue. Außerdem hat sie eine faustdicke negative Übertragung festgestellt (ich hatte mehrfach geträumt, dass mich die Thera umbringen will).Und als ich die Frage, wie ich mich fühle, wenn ich das in der Gruppe erzähle und wie ich ihr gegenüber empfinde, nicht beantworten konnte (weil ich nix spürte), wurde mir glatt noch Arbeitsverweigerung unterstellt.
Davon war ich echt geplättet und hab mich unverstanden gefühlt. Ich hab den Rest der Stunde wie in Trance erlebt und mich ausgeschlossen und abgehängt gefühlt wie seinerzeit in der Schule, als ich gemobbt worden war.
Nach der Stunde ging es mir dreckig wie sonstwas, und ich schrieb per Mail, dass ich kündigen möchte, weil ich nicht das Gefühl hab, verstanden zu werden und dass ich keinen weiter nerven möchte, wenn ich den Anforderungen nicht entspreche. Naja, sie lud mich postwendend zum Einzelgespräch ein, und wir haben geklärt, dass die negative Übertragung schleunigst aufgelöst werden muss. Und wenn es mit ihrer Person zusammenhängt, weil sie mich u.U. zu stark an die dunklen Seiten meiner Mutter erinnert, dann müssten wir tatsächlich abbrechen und ich müsste mir jemand anderes suchen. Das macht mir emotional zwar Panik, aber vom Kopf her verstehe ich die Logik natürlich. Als Aufgabe bekam ich, genau nachzudenken, was mich an ihr an meine Mutter erinnert.
Ich kam drauf, dass es wohl doch nicht ihre Person ist, sondern die Situation (Kontrollverlust, Angst vor emotionaler Nähe, Angst vor dem Fallenlassen). Und durch ein Gespräch mit einer Freundin bin ich auf die Idee gekommen, mal die Perspektive zu ändern und meinen Fokus auf die positiven Erinnerungen mit meiner Mutter zu lenken. Also habe ich eine Liste von schönen Erinnerungen gemacht, und die ist echt lang geworden und hat mir gezeigt, wie nah ich meiner Mutter stehe und wie liebevoll sie in ihrem Kern ist. Das hat einiges relativiert, und ich war geradezu gelöst, als ich heute in die Therapie ging. Es war auch wieder eine gute Stimmung, alles wie früher, und die Therapeutin fand die Idee mit der Liste ganz gut. Ich hab jetzt das Gefühl, meiner Mutter und ihr gegenüber nicht mehr so negativ eingestellt zu sein. Zudem hatte eine andere Patientin ihre negative Übertragung heute durchgearbeitet, und das half mir auch gleich mit. Ich hoffe, die negative Übertragung ist damit gelöst (weiß jemand, ob sich so was tatsächlich so schnell auflösen lässt?) Ich weiß aber auch, dass ich das Thema Fallenlassen demnächst mal auf den Tisch packen muss. Ein ganz heißes Eisen, denn da habe ich immer gleich das Gefühl sterben zu müssen, wenn ich nicht 1000% Vertrauen habe. :kopfschuettel: Und alles, was ich bräuchte, um mich fallen lassen zu können, wäre mehr emotionale Nähe, mehr sanfte Blicke und weniger Strenge. Aber die Therapeutin verschenkt ihre sanfte Art eher als "Belohnung" denn als Vorschuss und kann in der Gruppe da ja auch keine Zweiklassenmedizin machen. Naja, dass ich die Sanftheit brauche, um mich fallen lassen zu können, sieht sie nicht so und meint, das kriege ich auch anders hin. Mal sehen. Zu den anderen hab ich ein echt gutes Verhältnis, aber diesen sanften Blick, der mich aus den Angeln hebt, den haben die halt nicht drauf. Insofern wird es spannend bleiben.
Also: ich bin angekommen in der Gruppentherapie und find es hochinteressant, der Thera von der Seite quasi bei der Arbeit zuzusehen.
viele Grüße an euch alle!

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Montana
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 00:32

Interessant, dass dir da auch etwas eingefallen ist zu den positiven Erlebnissen mit deiner Mutter. Ich kann das selber nicht und weiß doch, dass da etwas gewesen sein muss. Denn ich habe zwei Fotos, auf denen sie mich als Kleinkind im Arm hält. Wir sehen darauf sehr vertraut aus. Es sind schöne Bilder, aber ich sehe darauf nur ein Kleinkind, nicht mich als Kleinkind. Ich habe auch eine Theorie dazu, warum das so ist: wie soll ich zu jemandem stehen, der zugleich das liebste und das schrecklichste in meinem Leben war? Die Liebe ist fort und ich kann zumindest irgendwo stehen. Wie geht das, wenn beides da ist? Ist immer beides da? Denkst du, dass es dir in einer schwierigen Situation helfen könnte, wenn du diese Liste zur Hand nimmst und sie durchliest?
Ich wünschte im Nachhinein, ich hätte in meiner Jugend ein Tagebuch geführt. Es hätte so viel zu schreiben gegeben.

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 10:33

Schön, wieder von dir zu lesen :-D
Filousmere hat geschrieben: Di., 28.01.2020, 23:43 in der 5. SItzung sagte die Thera: Ohne den obligatorischen Eimer sch*** geht's bei Ihnen wohl nicht?
Filousmere hat geschrieben: Di., 28.01.2020, 23:43 Die Therapeutin meinte auch, ich würde mich in der Geschichte suhlen. Ich müsste mal Verantwortung übernehmen für meine Täterschaft, was ich mit meinem Verhalten anderen antat/antue.
Wie schaffst du es, dass das nicht respektlos/provokant bei dir ankommt?
Filousmere hat geschrieben: Di., 28.01.2020, 23:43 Außerdem hat sie eine faustdicke negative Übertragung festgestellt (ich hatte mehrfach geträumt, dass mich die Thera umbringen will).Und als ich die Frage, wie ich mich fühle, wenn ich das in der Gruppe erzähle und wie ich ihr gegenüber empfinde, nicht beantworten konnte (weil ich nix spürte), wurde mir glatt noch Arbeitsverweigerung unterstellt.
Davon war ich echt geplättet und hab mich unverstanden gefühlt. Ich hab den Rest der Stunde wie in Trance erlebt und mich ausgeschlossen und abgehängt gefühlt wie seinerzeit in der Schule, als ich gemobbt worden war.
Nach der Stunde ging es mir dreckig wie sonstwas, und ich schrieb per Mail, dass ich kündigen möchte, weil ich nicht das Gefühl hab, verstanden zu werden und dass ich keinen weiter nerven möchte, wenn ich den Anforderungen nicht entspreche. Naja, sie lud mich postwendend zum Einzelgespräch ein, und wir haben geklärt, dass die negative Übertragung schleunigst aufgelöst werden muss. Und wenn es mit ihrer Person zusammenhängt, weil sie mich u.U. zu stark an die dunklen Seiten meiner Mutter erinnert, dann müssten wir tatsächlich abbrechen und ich müsste mir jemand anderes suchen. Das macht mir emotional zwar Panik, aber vom Kopf her verstehe ich die Logik natürlich.
Da musste ich ein bisschen schlucken. Mir kommt das wie ganz gewaltig Druck machen vor und dich in die Enge treiben. Entweder du "stoppst" die (angebliche) negative Übertragung (empfindest du selbst das denn auch so?) oder aber du stoppst, dass die Therapeutin dich an die dunklen Seiten deiner Mutter erinnert (ist das so?). Dunkle Seite heißt dann ja soviel wie, Eigenarten die du nicht magst an ihr?

Wie gehts dir denn sonst? Bringts dir denn etwas? Also kannst du Verbesserungen /Erleichterungen in deinem Leben feststellen?

Lieben Gruß

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Filousmere
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 10:40

Liebe monatana,
diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Ich habe übrigens auch erst nach dem 20. Geburtstag mit Tagebuch begonnen. Es ist wirklich schwer für mich, beide Teile meiner Mutter zusammenzubringen. Sie hat mich mehrfach verlassen, z.T. in bedrohlichen Situationen wie einem Gewitter allein stehen lassen, aber in der meisten Zeit war sie - wenn sie da war - sehr, sehr liebevoll. Nur sind diese Ausnahmesituationen und die emotionale Misshandlung so stark, dass sie meiner Wahrnehmung nach viel stärker wiegen. 10 Prozent Übel gegen 90 Prozent Liebe, vielleicht auch 20:80, aber egal , jedenfalls ist es sehr schwer beide Bilder zusammenzudenken. Die Verlassenheitsangst übertrage ich auch permanent auf die Therapeutin, die wird bald wahnsinnig wegen meiner ständig leicht zu triggernden Angst. Ein missverständliches Wort genügt. Ich verstehe es auch nicht, wie jemand, der so innig und liebevoll war, mir sowas antun konnte. Oder andersrum: jemand, der zu solchen Entscheidungen fähig ist, zugleich so eine Warmherzigkeit in seinem Kern haben kann. Das ist die Übung, und die braucht Zeit. Ich habe meine Mutter bis zum 18. Geburtstag verherrlicht (dann habe ich von ihrer Erkrankung erfahren), und im letzten Jahr habe ich mich in die negativen Sachen so reingesteigert, dass ich ihr nicht mehr wohlwollend gegenübertreten konnte, sondern nur noch ihre Defizite sah. Mit der Liste versuche ich das wieder geradezurücken. Im persönlichen Kontakt ist immer bei ihr so ein ganz dünner Film einer Fassade da, und wenn man die falschen Worte sagt, dann reisst der ein oder, wenn's ganz schlimm kommt und sie unter Druck gerät, dann bricht ihre Architektur zusammen. Somit ist bei mir immer beides präsent.
Schade, dass du so gar keine Erinnerungen hast. Kennst du nicht Verwandte oder so, mit denen du dich darüber austauschen könntest, was ihr in deiner Kindheit so gemacht habt?
Liebe Grüße, Filousmere

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Filousmere
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 10:49

diesoderdas hat geschrieben: Mi., 29.01.2020, 10:33 Schön, wieder von dir zu lesen :-D

Wie schaffst du es, dass das nicht respektlos/provokant bei dir ankommt?

Da musste ich ein bisschen schlucken. Mir kommt das wie ganz gewaltig Druck machen vor und dich in die Enge treiben. Entweder du "stoppst" die (angebliche) negative Übertragung (empfindest du selbst das denn auch so?) oder aber du stoppst, dass die Therapeutin dich an die dunklen Seiten deiner Mutter erinnert (ist das so?). Dunkle Seite heißt dann ja soviel wie, Eigenarten die du nicht magst an ihr?

Wie gehts dir denn sonst? Bringts dir denn etwas? Also kannst du Verbesserungen /Erleichterungen in deinem Leben feststellen?
Hi,
das kommt bei mir provokant an, klar. Aber ich weiß ja, dass sie die scharfe Methode vollzieht und mir eigentlich helfen will. Ich sag mir dann immer, boah, Therapie ist halt hart. Und sie wählt bewusst diese Worte, um mich aus der Reserve zu locken. Sonst würde ich mich nicht bewegen. Mit mir kann man ziemlich viel machen, ich wehr mich nicht. Daher der raue Ton und der Druck. Sie hat das schon im Blick und schaut, ob wir es schaffen, dass ich mich noch ein bisschen weiter drehen kann ober ob wirklich bei diesem oder jenem Punkt Schluss ist. Das soll ich ihr halt signalisieren. Und mein letzter Hinweis war: ich glaube, da ist schon noch Entwicklungspotential und Veränderung möglich. Ich bin noch nicht am Ende, auch wenn ich zwischendurch richtig tiefe Tiefs hab. Sie sagte, sie will mich um Gottes Willen nicht überfordern, aber ich soll es ihr in der Stunde sagen, wie es mir geht. Das fällt mir aber schwer, wenn's mir mies geht. Hab ich mir aber vorgenommen. Die negative Übertragung hab ich schon mehrfach festgestellt, und ja, es ist einfach die Kühle und Härte in der Atmosphäre. Aber nur mit Kuschelkurs würde ich wahrscheinlich nicht vorwärtskommen.Mal sehen, ob sie nach unserer letzten Einzelsitzung jetzt auch mal probiert, was Sanftheit mit mir macht und bei mir bewirkt. Dürfte ganz interessant für sie werden, wenn sie das mal testet. Mehr als darum bitten kann ich nicht.
Inzwischen weiß ich auch, was gegen meine Panikschübe (sind eigentlich Momente der kompletten Überforderung) hilft: die dauern immer ca. 1h , und da brauch ich einfach absolute Ruhe, mein Bett und sonst nix. Wenn ich es noch abfangen kann und mir mein Mann die Kinder abnimmt, dann krieg ich es mit Beethovensonaten oder Klavierspielen oder Waldspaziergang hin. Dadurch sind die Attacken kalkulierbarer.
Liebe Grüße Filousmere

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Montana
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 11:32

Für meine Verwandtschaft ist sie das personifizierte Böse. Es hat schon seit Jahrzehnten niemand mehr Kontakt zu ihr.
Diese Angst kenne ich auch. Mein alter Therapeut hat mal (nach Jahren) ganz erschrocken zu mir gesagt: "Sie vertrauen mir ja ÜBERHAUPT nicht." Tja, sorry, sowas ist von mir nicht böse gemeint und es heißt auch nicht, dass jemand etwas falsches getan hat. Das ist das Resultat, wenn eine Mutter total unberechenbar ist. Ich weiß das, aber ich kann das nicht willentlich verändern.
Ist das überhaupt veränderbar? Ich glaube es nicht.

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Hasenmaus123
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 11:41

Montana, ich vertraue auch niemandem so richtig.
Meinem Mann vertraue ich, soweit das für mich möglich ist, meiner Thera vertraue ich auch im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Erst gestern hatten wir Vertrauen als Thema. Für sie und auch für mich ist es jetzt total klar, warum ich niemandem vertrauen kann. Ich konnte ja nicht mal meiner Mutter vertrauen, weil sie so gemein war. Laut meiner Thera kann ich vertrauen lernen. Wie das gehen soll, weiß ich noch nicht. Nachdem sie mich noch nie enttäuscht hat, glaube ich ihr einfach mal....

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 14:00

Montana hat geschrieben: Mi., 29.01.2020, 11:32 Ich weiß das, aber ich kann das nicht willentlich verändern.
Ist das überhaupt veränderbar? Ich glaube es nicht.
Ich glaube nicht, dass man willentlich vertrauen kann. Vertrauen kommt ja von innen. Deshalb geht mir auch dir Hutschnur hoch, wenn manche z.B. verlangen, man müsse vertrauen.
Und wenn oft genug gute Erfahrungen gemacht werden, wird bestimmt auch irgendwann Vertrauen zumindest erwachen/wachsen.
Vertrauen muss man sich eben auch verdienen.

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Montana
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 14:11

Sehe ich auch so. Natürlich kann ich mich zusammenreißen und Dinge akzeptieren (üblicherweise mache ich das so), aber das hat mit Vertrauen dann nichts zu tun. Ich bin dabei innerlich in Angst und hoffe, dass nichts Schlimmes passiert. Kumulieren sich entsprechende Erwartungen an mich in kürzerer Zeit, dann versetzt mich das unglaublich in Stress. Danke für das Reflektieren darüber. Diese Gedanken finde ich so wertvoll, dass ich sie aufschreiben möchte.

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Beitrag Mi., 29.01.2020, 15:08

Ja, das ist auch bei mir ein Dauerbrenner-Thema, weil meine Thera mich gern (nun schon zum 3. Mal) damit unter Druck setzt, dass eine weitere Therapeie keinen Sinn macht, wenn ich nicht jetzt (!) an meine Gefühle rankomme oder mich überwinde, etwas rauszulassen. O Ton: Sie guckt sich das noch 2-3 Sitzungen an. Und dann sich wundern, dass ich mich nicht fallen lassen kann. Sie gibt aber zu, dass es kompliziert ist. Manchmal weiß ich nicht, ob es unmöglich ist.

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Beitrag Mi., 29.01.2020, 15:50

Für mich klingt das bedenklich und ich habe den Eindruck Du willst die Therapeutin schützen?
Vielleicht um nicht wahrzuhaben, dass diese Therapeutin eben nicht gut ist?

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 17:23

Filousmere hat geschrieben: Mi., 29.01.2020, 15:08 Ja, das ist auch bei mir ein Dauerbrenner-Thema, weil meine Thera mich gern (nun schon zum 3. Mal) damit unter Druck setzt, dass eine weitere Therapeie keinen Sinn macht, wenn ich nicht jetzt (!) an meine Gefühle rankomme oder mich überwinde, etwas rauszulassen. O Ton: Sie guckt sich das noch 2-3 Sitzungen an. Und dann sich wundern, dass ich mich nicht fallen lassen kann. S
Ich kriege da eine kleine Schreiattacke....

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Beitrag Mi., 29.01.2020, 17:33

Ich auch. Eher eine größere.
Was ich tun würde: genau darauf achten, was die Therapeutin möchte. Und ihr genau das geben. Damit sie die Therapie nicht abbricht. Nebenbei würde ich dann versuchen, meine Themen doch irgendwie zu bearbeiten; so weit sie das zulässt.
Und genau so sollte es sicher NICHT laufen.

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Beitrag Mi., 29.01.2020, 17:40

Tja, ja, wir hatten sogar Leute in der Gruppe die gesagt haben, sie finden es überhaupt nicht gut wir der Thera gehandelt hat, aber aus Angst die Gruppe und den Therapeuten zu verlieren, haben sie einiges eben nicht angesprochen.
Ganz, ganz wertvoll....

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