Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?
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Ich könnte es nachvollziehen, wenn die Thera nach der letzten Stunde oder kurz vorm Urlaub sagt, dass sie fertig ist. Ich hätte damit überhaupt kein Problem, weil's einfach menschlich ist.
Aber ich denke, dass viele Patienten damit wirklich ein Problem haben. Trotzdem sind Theras nicht gleich unauthentisch - denn sie können es ja in vielen anderen Bereichen während der Therapie sein.
Aber ich denke, dass viele Patienten damit wirklich ein Problem haben. Trotzdem sind Theras nicht gleich unauthentisch - denn sie können es ja in vielen anderen Bereichen während der Therapie sein.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Volle Zustimmung!
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Eben!Anna-Luisa hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass die meisten Verkäufer freundlich beraten, OBWOHL sie genervt sind. Und in vielen Fällen die besagte Kreuzfahrt der Kundschaft vorziehen würden. Gleiches gilt für andere Berufe.
Wenn jeder immer und überall nur tun und ausagieren würde, wonach es ihm grade ist, hätten wir Menschen uns schon gegenseitig ausgerottet.
Nennt sich wohl "Sozialverhalten", wenn man das nicht automatisch und "total" machen "muss".
Und wozu wird das nun im Forum diskutiert? Was soll an Therapeuten anders sein als an anderen Menschen?
candle
Now I know how the bunny runs!
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Auch hier Zustimmung!Waldschratin hat geschrieben: ↑Do., 11.07.2019, 11:14 Wenn jeder immer und überall nur tun und ausagieren würde, wonach es ihm grade ist, hätten wir Menschen uns schon gegenseitig ausgerottet.
Nennt sich wohl "Sozialverhalten", wenn man das nicht automatisch und "total" machen "muss".
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Wozu DU es diskutiert weiß ich nicht candle. ICH finde das Thema interessant.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Wie gut, dass jeder selber entscheidet was er interessant findet - oder eben nicht.
Warum du hier schreibst, finde ICH z.B. wiederum uninteressant.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Interessanter Thread, danke dafür! Irgendwie beruhigt mich das ein bißchen, wenn ich höre, dass ich mit einer ähnlichen Erfahrung nicht alleine bin.
Persönlich denke ich manchmal daran, dass Psychotherapeuten in der Regel ein sehr gutes Abitur gemacht haben, eifrige Studenten waren und in meist jungem Lebensalter praktische Erfahrungen zum ersten Mal im Rahmen ihrer Ausbildung am Institut und/oder in einer Klinik sammeln.
Das heißt auch, dass deren Lebensrealität und Alltagswahrnehmung sich sehr von der ihrer Patienten unterscheidet und sie Probleme aus dem Blickwinkel des "Pathologischen" betrachten. Was natürlich nicht bedeutet, sie hätten keine Probleme, aber erklären sich diese vielleicht viel mehr als andere durch Störungen von Personen in ihrem Umfeld bedingt. So erlebt in einer WG mit einer Psychologiestudentin.
Auch fehlt eine prägende Erfahrung in der Arbeitswelt außerhalb von "Psych-XY", so dass sie vielleicht solche Unhöflichkeiten gar nicht erkennen, weil sie keine andere Arbeitskultur kennen gelernt haben, in der man eben nicht so prompt oder „problembezogen“ sagt, was man denkt.
Selbstverständlich sind nicht alle so. Aber ich war mal mit einer Therapeutin als Privatperson im Gespräch und während einer Unterhaltung mit ihr war ich leider total baff, wie unverblümt, distanzlos und mehrdeutig sie kommuniziert hat und mir dann später vorwarf, ich wäre so unfair gegenüber ihr gewesen und hätte sie in ihrer Rolle als Therapeutin angesprochen, sie in etwas "verstrickt" - wo sie doch privat unterwegs war.
Aussagen, die ich selbst schon, von verschiedenen Therapeuten und manchmal in Erstgesprächen hörte, waren:
"Warum wollen Sie sich nicht umbringen?" (Person 1)
"Ihr Leben ist ja das totale Desaster". (Person 2)
"Nur gegen Geld! In meinem Privatbereich versuche ich, mit Patienten nichts zu tun zu haben" (Person 3)
Eine Therapeutin in einer Gruppentherapie meinte in die Runde: "Wissen Sie, was ich mir denke, wenn ich jemanden mit einer Frühstö.. äh jemanden mit Problemen schon seit Kindheit vor mir habe: es ist nicht mein SCHEIß! Problem! (Person 4)
Eine Therapeutin hat meinen Vater bei einem gemeinsamen Termin dazu gebracht, mir zu „beichten“, dass er gar kein weiteres Kind mehr hätte haben wollen“. (Heute streitet es mein Vater ab, er hätte es nicht gesagt, trotzdem bin ich mir seitdem nicht sicher, ob ich seine grundsätzliche „Zumutung“ bin und wir haben manchmal Streit deswegen)
„Ein SUV fährt an der Baustelle ganz anders vorbei als ein Mazda“ (ich brauchte ein bißchen um zu verstehen, dass die Therapeutin mit dem SUV sich selbst meinte)
Leider könnte ich die Seite mit derlei vollmachen ☹
Das ist alles authentisch, aber leider ned hilfreich.
Persönlich denke ich manchmal daran, dass Psychotherapeuten in der Regel ein sehr gutes Abitur gemacht haben, eifrige Studenten waren und in meist jungem Lebensalter praktische Erfahrungen zum ersten Mal im Rahmen ihrer Ausbildung am Institut und/oder in einer Klinik sammeln.
Das heißt auch, dass deren Lebensrealität und Alltagswahrnehmung sich sehr von der ihrer Patienten unterscheidet und sie Probleme aus dem Blickwinkel des "Pathologischen" betrachten. Was natürlich nicht bedeutet, sie hätten keine Probleme, aber erklären sich diese vielleicht viel mehr als andere durch Störungen von Personen in ihrem Umfeld bedingt. So erlebt in einer WG mit einer Psychologiestudentin.
Auch fehlt eine prägende Erfahrung in der Arbeitswelt außerhalb von "Psych-XY", so dass sie vielleicht solche Unhöflichkeiten gar nicht erkennen, weil sie keine andere Arbeitskultur kennen gelernt haben, in der man eben nicht so prompt oder „problembezogen“ sagt, was man denkt.
Selbstverständlich sind nicht alle so. Aber ich war mal mit einer Therapeutin als Privatperson im Gespräch und während einer Unterhaltung mit ihr war ich leider total baff, wie unverblümt, distanzlos und mehrdeutig sie kommuniziert hat und mir dann später vorwarf, ich wäre so unfair gegenüber ihr gewesen und hätte sie in ihrer Rolle als Therapeutin angesprochen, sie in etwas "verstrickt" - wo sie doch privat unterwegs war.
Aussagen, die ich selbst schon, von verschiedenen Therapeuten und manchmal in Erstgesprächen hörte, waren:
"Warum wollen Sie sich nicht umbringen?" (Person 1)
"Ihr Leben ist ja das totale Desaster". (Person 2)
"Nur gegen Geld! In meinem Privatbereich versuche ich, mit Patienten nichts zu tun zu haben" (Person 3)
Eine Therapeutin in einer Gruppentherapie meinte in die Runde: "Wissen Sie, was ich mir denke, wenn ich jemanden mit einer Frühstö.. äh jemanden mit Problemen schon seit Kindheit vor mir habe: es ist nicht mein SCHEIß! Problem! (Person 4)
Eine Therapeutin hat meinen Vater bei einem gemeinsamen Termin dazu gebracht, mir zu „beichten“, dass er gar kein weiteres Kind mehr hätte haben wollen“. (Heute streitet es mein Vater ab, er hätte es nicht gesagt, trotzdem bin ich mir seitdem nicht sicher, ob ich seine grundsätzliche „Zumutung“ bin und wir haben manchmal Streit deswegen)
„Ein SUV fährt an der Baustelle ganz anders vorbei als ein Mazda“ (ich brauchte ein bißchen um zu verstehen, dass die Therapeutin mit dem SUV sich selbst meinte)
Leider könnte ich die Seite mit derlei vollmachen ☹
Das ist alles authentisch, aber leider ned hilfreich.
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Ich finde es so oder so gut wenn Therapeuten authentisch sind.
Also, wenn z.B. gesagt wurde, dass er nicht mehr kann weil wir uns so spät am Abend getroffen haben, dann kann ich das gut nachvollziehen und störte mich nicht im geringsten.
Mein ( ehemaliger)Therapeut hat aber zum Beispiel auch mal gesagt, dass man diesen Beruf ja nun nicht ewig ausüben kann und er mittlerweile viel lieber mit den Leuten joggen gehen würde oder Touristen in einer Rikscha kutschieren würde, in dem Moment war ich schon verletzt und habe mich nicht gut gefühlt mit diesem Wissen das er seinen Beruf nicht gerne macht. Ich bin dann aber trotzdem (leider) noch viel zu lange bei ihm geblieben.
Inzwischen würde ich bei solchen Aussagen meine Konsequenzen ziehen.
Aber das authentische finde ich gut, dann weiß ich woran ich bin und kann handeln.
Und Sachen wie das der Therapeut/in überanstrengt ist, müde wie auch immer, finde ich menschlich. Ich finde es auch okay wenn Stunden dann eben mal nicht sonderlich effektiv sind weil der Therapeut nicht kann, will.
Wenn die generelle Lust auf den Beruf nicht (mehr) gegeben ist , dann möchte ich das natürlich auch wissen.
Also, wenn z.B. gesagt wurde, dass er nicht mehr kann weil wir uns so spät am Abend getroffen haben, dann kann ich das gut nachvollziehen und störte mich nicht im geringsten.
Mein ( ehemaliger)Therapeut hat aber zum Beispiel auch mal gesagt, dass man diesen Beruf ja nun nicht ewig ausüben kann und er mittlerweile viel lieber mit den Leuten joggen gehen würde oder Touristen in einer Rikscha kutschieren würde, in dem Moment war ich schon verletzt und habe mich nicht gut gefühlt mit diesem Wissen das er seinen Beruf nicht gerne macht. Ich bin dann aber trotzdem (leider) noch viel zu lange bei ihm geblieben.
Inzwischen würde ich bei solchen Aussagen meine Konsequenzen ziehen.
Aber das authentische finde ich gut, dann weiß ich woran ich bin und kann handeln.
Und Sachen wie das der Therapeut/in überanstrengt ist, müde wie auch immer, finde ich menschlich. Ich finde es auch okay wenn Stunden dann eben mal nicht sonderlich effektiv sind weil der Therapeut nicht kann, will.
Wenn die generelle Lust auf den Beruf nicht (mehr) gegeben ist , dann möchte ich das natürlich auch wissen.
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Das fände ich nicht okay. Ich glaube kaum jemand kann es sich leisten zu sagen: "Chef ich bin müde, arbeite aber natürlich weiter. Nur eben nicht so effektiv." Aber das Geld soll schon gezahlt werden....Noenergetik hat geschrieben: ↑Do., 11.07.2019, 13:29 Und Sachen wie das der Therapeut/in überanstrengt ist, müde wie auch immer, finde ich menschlich. Ich finde es auch okay wenn Stunden dann eben mal nicht sonderlich effektiv sind weil der Therapeut nicht kann, will.
(...)
Wenn die generelle Lust auf den Beruf nicht (mehr) gegeben ist , dann möchte ich das natürlich auch wissen.
Ich würde es nicht wissen wollen, wenn meine Ärztin, Psychotherapeutin oder Friseuse keine Lust mehr auf ihren Beruf hätten.
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Finde ich auch! Weil ich mir zum Beispiel denken würde, es ist wegen mir, weil ich so bin. Und ich würde das kognitiv nicht zusammenbringen, dass jemand einen Beruf ergriffen hat, um Menschen zu helfen und mir vermittelt, dass er wegen Patienten wie mir unter seinem Beruf leidet. Weil mir doch nicht zu helfen ist. Vielleicht würde ich mich fragen, was die Nachricht an mich sein soll.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 11.07.2019, 15:34 Ich würde es nicht wissen wollen, wenn meine Ärztin, Psychotherapeutin oder Friseuse keine Lust mehr auf ihren Beruf hätten.
Dass man es mit/wegen mir nicht aushält? Deshalb seinen Beruf nicht mehr machen will? Dieser Beruf gewählt wurde, aber hätte man gewußt, dass da "jemand wie ich" anfrägt, wäre man doch von Anfang an lieber Kunstwissenschaftlerin im Museum geworden.
Irgendwie (und ich habe mich das tatsächlich dann schon gefragt) würde ich mich fragen, warum einem dann keine Sterbehilfe oder ein Reservat angeboten wird, wohin man sich zurückziehen kann, wenn meine Entwicklungsmöglichkeiten so aussichtslos sind oder ich so unerträglich bin.
Nicht mal die Therapie abbrechen würde ich, weil ich es so verstehe, dass ich endlich so werden muss, dass man eben nicht wegen mir den Beruf hinschmeißen will und ich bleiben würde, um zu signalisieren, dass ich verstanden habe, wie groß dann die Notwendigkeit ist, dass ich Therapie mache und mich ändere, damit eben die Therapeutin Freude an ihrem Beruf hat, so wie das sein sollte.
Langer Rede kurzer Sinn, ich würde immer denken, ich bin falsch und bekäme das nicht zueinander, dass man mir aber dennoch nicht helfen will, damit ich endlich ok werde.
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So empfindet das wohl jeder anders.
Ich würde nicht denken das ich irgendwie verkehrt bin, aber wenn ich wüsste der oder die will diesen Beruf gar nicht mehr machen, hätte ich Befürchtungen das die Qualität leidet.
Beim Therapeuten sowie auch beim Friseur.
@ Anna-Luisa: Warum würdest Du es nicht wissen wollen?
Ich würde nicht denken das ich irgendwie verkehrt bin, aber wenn ich wüsste der oder die will diesen Beruf gar nicht mehr machen, hätte ich Befürchtungen das die Qualität leidet.
Beim Therapeuten sowie auch beim Friseur.
@ Anna-Luisa: Warum würdest Du es nicht wissen wollen?
Anm. der Mod.: Einen Beitrag gelöscht. Candle, bitte versuche, zukünftig wertschätzendere Beiträge zu verfassen. Es klingt doch arg herablassend, wenn man jemanden fragt, ob die eigene psychische Störung Grund für sein Interesse an einem Thema ist. Außerdem darf hier jeder interessant finden, was er interessant findet. Du solltest zukünftig vor dem Verfassen eines Beitrags überlegen, ob du selbst von anderen Usern so eine Antwort bekommen möchtest ...
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Weil es mir egal wäre, ob die Personen ihren Beruf toll finden oder nicht.Noenergetik hat geschrieben: ↑Do., 11.07.2019, 17:11 @ Anna-Luisa: Warum würdest Du es nicht wissen wollen?
Aber ich fände es unprofessionell, wenn mir das als Kundin/Patientin mitgeteilt wird.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Stimmt, unprofessionell ist es schon.
Trotzdem fände ich es gut wenn ich es weiß, weil ich dann wie gesagt meine Konsequenzen ziehen kann.
Aber da tickt wohl jeder anders.
Trotzdem fände ich es gut wenn ich es weiß, weil ich dann wie gesagt meine Konsequenzen ziehen kann.
Aber da tickt wohl jeder anders.
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