Dürfen Therapeuten einem Therapie verweigern?

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stern
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 17:03

Es gibt auch bei Ärzten keine Behandlungspflicht - außer im Notfall. Insofern stimme ich den Vorschreiben zu. Ein Therapeut kann sich eben nicht teilen. Spahns Lösungsansätze sind eben unzureichend, solange nicht mehr Nettokapazitäten für psychotherapeutische Behandlungen bereit gestellt werden. Dass die einen Behandlung brauchst, scheint aber weitergehend außer Frage zu stehen... insofern gilt es wohl, einen langen Atem zu haben. Es ist tatsächlich so, dass ein Therapeut idR nicht verpflichtet ist, dich als Patient anzunehmen.
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Philosophia
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 17:42

Richtig, Therapeuten suchen sich ihre Patienten aus, besonders bestimmt bei Langzeittherapien. Ohne Sympathie keine Heilung, heißt es da doch auch oft gern. Ist auch besser so, wie soll man jemandem sonst aufrichtig wohlwollend begegnen?
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lisbeth
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 19:32

Hm. Dass du dich persönlich als Opfer (mir wird eine Therapie verweigert) von etwas begreifst, was eher ein Systemfehler ist (und mit dem Problem Therapieplatzsuche haben viele zu kämpfen ), könnte ein Hinweis darauf sein, dass die dritte Therapeutin nicht so sehr daneben lag mit ihrer Einschätzung.
Rot1 hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 14:46 Nein, eine Verhaltenstherapeutin, die meinte ich sollte eine analytische machen. Eine analytische, die meinte ich soll eine Verhaltenstherapie machen :mad: Und die letzte hat Schematherapie angeboten.
Ja, und was meinst du, was dir weiterhelfen könnte? Die werden ja auch ein wenig erzählt haben zu ihren Methoden. Gab es da eine Richtung, die dich mehr angesprochen hat?

Kannst ja auch mal schauen, ob es Ausbildungsinstitute in deiner Nähe gibt, oder eine PIA (Psychiatrische Institutsambulanz), evtl sind dort die Chancen auf einen Platz besser.
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Rot1
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Beitrag Di., 07.05.2019, 16:30

Philosophia hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 17:42 Richtig, Therapeuten suchen sich ihre Patienten aus, besonders bestimmt bei Langzeittherapien. Ohne Sympathie keine Heilung, heißt es da doch auch oft gern. Ist auch besser so, wie soll man jemandem sonst aufrichtig wohlwollend begegnen?
Aber da beißt sich doch die Katze in den Schwanz. Sie finden mich unsympathisch, weil ich Störungen habe, aber ohne Therapie wird sich das auch nicht ändern. Das ergibt doch keinen Sinn.

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Montana
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Beitrag Di., 07.05.2019, 17:17

Wenn ein Therapeut Menschen mit Störungen aufgrund ihrer Störungen unsympathisch findet, dann wundert mich die Wahl des Berufes.
Wir packen Menschen meist innerhalb von Sekunden in eine Schublade und da spielen andere Faktoren eine sehr viel größere Rolle. Geruch zum Beispiel. Das findet unbewusst statt und hat nichts damit zu tun, ob jemand objektiv stinkt. Du kennst doch den Ausdruck "jemanden nicht riechen können"?

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Philosophia
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Beitrag Di., 07.05.2019, 17:36

Ich versteh, was du meinst, aber es geht sicher nicht nur nach Störung, sondern auch nach Einstellung. Manche jedoch nehmen nur Frauen oder nur Männer. Die Analytikerin von mir konnte mit Essgestörten, spez. Magersüchtigen nicht so gut und sie hat mir vorher ein bissl Angst gemacht, als sie mir mitteilte in der prob. Sitzung, dass von ihnen es bisher keine mit ihr ausgehalten hat. Später sagte sie mir, es war eher so, dass sie selbst mit ihnen nicht konnte und die Therapie dann beenden musste. Ganz ehrlich, ich hätte mit ihr nicht arbeiten wollen ohne Sympathie - und die war da, sehr viel. (Ein Glück stellte sie dann fest, dass ich nicht magersüchtig bin)
Zuletzt geändert von Philosophia am Di., 07.05.2019, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Di., 07.05.2019, 17:43

Es gibt auch (insbes. VT), die keine Persönlichkeitsstörungen behandeln (die zumindest im Raum steht)... würden das aber idR dann nicht so explizit sagen und verweisen stattdessen an einen Analytiker. Und ein Analytiker, der die Behandlung nicht übernehmen kann (Kapazitäten können ein Thema sein) oder will, findet bei z.B. Zwängen vllt. eine VT naheliegender. Dass das ätzend ist, liegt auf der Hand. Aber ich würde die Begründungen auch nicht überbewerten.
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