Fürsorge zulassen können

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Fighter1993
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Beitrag Mi., 20.02.2019, 21:04

Nun, ich bin echt kein Profi in Fürsorge annehmen können. Bei gewissen Dingen kann und will ich es auch gar nicht wirklich und ich kann es ehrlich auch nur von einer handvoll Menschen annehmen bzw. von einer handvoll Menschen ist es für mich von Bedeutung und ich kann es "genießen" sozusagen. Andernfalls löst es eher Unwohlsein aus und vorallem Unsicherheit, weil ich einfach nicht weiß, wie ich reagieren soll bzw. manche Versuche der Fürsorge oder des Tröstens einfach nicht "ernst" nehmen kann, überwiegend bei Menschen, die die Situation nur flüchtig und oberflächlich kennen. Bei meinen paar wenigen, bei denen ich das zulassen kann ist es so, dass es mir einfach schon ein gutes Gefühl gibt nicht allein zu sein in solchen schwierigen Situationen in denen Fürsorge üblich ist. Ich muss den Mist dann einfach für einen Moment nicht alleine tragen.
Aber ich bin da auch bei weitem noch nicht so geübt drinne und mache vieles eben doch auch alleine mit mir aus.

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Federchen
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Beitrag Mi., 20.02.2019, 22:26

Nach meinem eigenen Thread hier wohl schwer nachzuvollziehen, aber die einzige Person, von der ich wirklich echtes Mitleid annehmen kann (und wo ich es aufgrund der Intensität des Themas wohl auch brauche), ist mein Thera. Alles andere weise ich meist schnell zurück, mach nen Witz, ziehe es ins Lächerliche. Ich sehne mich nach Anteilnahme und dem Erkennen meines Schmerzes. Aber wenn mich jemand in den Arm nehmen würde und sowas sagen würde wie „es wird alles gut..halb so wild“, würde ich kich schämen, unwohl fühlen, usw. :neutral:

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Philosophia
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Beitrag Do., 21.02.2019, 06:07

Na ja...'es wird alles gut' ist eh ne maßlose Übertreibung...'halb so wild' ist ne Untertreibung. Beides sind Worte die realitätsfern, undurchdacht und undurchfühlt sind. Ich hasse es sowieso, wenn jemand 'alles gut' sagt...das ist für mich ne Unart schlechthin.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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candle.
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Beitrag Do., 21.02.2019, 06:12

Federchen hat geschrieben: Mi., 20.02.2019, 22:26 Nach meinem eigenen Thread hier wohl schwer nachzuvollziehen, aber die einzige Person, von der ich wirklich echtes Mitleid annehmen kann (und wo ich es aufgrund der Intensität des Themas wohl auch brauche), ist mein Thera.
Dann hoffe ich, dass du das ausweiten kannst auf dein Umfeld.

Man muß dann auch echt unterscheiden von Floskeln, allerdings höre ich es doch auch mal gerne, dass alles gut wird. Es gibt Kraft.

Vielleicht liegt es bei dir auch daran, dass du gerade sehr viel Aufmerksamkeit brauchst?

candle
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Federchen
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Beitrag Do., 21.02.2019, 08:07

Philosophia Stimmt, da hast du Recht. Sowas kommt aber recht häufig, finde ich. Habe ich bei anderen, die andere Leute trösten, relativ oft beobachtet. Es hat ein wenig was von Eltern-Kind.. da ist ein „es wird alles gut“ aber meist angemessen. :->

candle Kann sein.

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candle.
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Beitrag Do., 21.02.2019, 11:58

Federchen hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 08:07 candle Kann sein.
Das ist ja nicht schlimm! Nur wenn man das so nur für die Therapie aushält, wird es dann im Reallife nicht besser. Der kindliche Aspekt ist immer ebenso dabei wie der des Erwachsenen.
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Federchen
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Beitrag Do., 21.02.2019, 14:06

candle. hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 11:58 Das ist ja nicht schlimm! Nur wenn man das so nur für die Therapie aushält, wird es dann im Reallife nicht besser.
Ich glaube, ich lerne gerade in der Therapie, sowas auszuhalten.. also für mich selbst erst mal. ;-)
candle. hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 11:58 Der kindliche Aspekt ist immer ebenso dabei wie der des Erwachsenen.
Wie meinst du das?

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Beitrag Do., 21.02.2019, 14:21

Liebe Alle,

danke für euer Brainstorming und eure Erfahrungen :-> . Ich werde auf jeden einzelnen eingehen und beginne daher mit:


Liebe Candle,

ja was alles so als negativ betrachtet werden kann, ist durchaus Auslegungssache. Daher hatte ich das mal Tüttelchen gesetzt.^^ Ich persönlich meine damit Gefühle wie Trauer, Schmerz, Angst etc., also alles, was Verletzbarkeit signalisiert. Das dürfte sich mit meinem „Autonomen-Fels-Pol“ beißen. Ich war/bin es wie gesagt gewohnt, für andere der Fels zu sein und ein Fels hat eben keine Risse, der ist stabil…immer…deswegen ist er ja der Fels. Und ich denke, ich habe ziemliche Probleme aus dieser Funktion auszutreten und deutlich zu zeigen, dass auch dieser Fels nur ein Stein ist, der Kalk und Risse hat. Versteht man, was ich meine oder bin ich gerade zu bildlich? :gruebel:

Ja, über den Alltag rede ich auch nur, wenn es tatsächlich etwas zu berichten gibt. Sprich, ich habe schon mal „geübt“ an Freunden, mich mehr mitzuteilen, indem ich erstmal banale Alltagsgeschichten teile, die mich gefreut oder aber aufgeregt/besorgt gemacht haben. Das sind dann aber eben sehr kleine Dinge und damit noch nicht so tiefgehend. Aber für mich war das schon mal ein Schritt nach vorn. Ewig erzähle ich darüber dann auch nicht. Und ja Hollywood-Material sind wohl die wenigsten Alltagsgeschichten, da hast du Recht ;) . Allerdings gibt es durchaus Menschen, die jede Schnitte, die sie sich schmieren, als die Hit-Story empfinden :lol: Ist ja auch ok, wenn sie sich dann freuen.^^

Mit Feminismus hat das (bei mir) wenig zu tun. Eher mit der Vergangenheit. So wie Waldschratin es bei sich auch beschreibt. Man hat Menschen gesehen und erlebt, die sich so abhängig verhalten haben und man hat sich einfach vorgenommen, „so“ nicht zu werden. Ja, in meinem Denken bin ich da gerade sehr starr…oder im Fühlen? Ich glaube einfach, es ist schwer, sich das so vorzustellen, wenn man es nicht richtig kennt.

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Beitrag Do., 21.02.2019, 14:50

Liebe Waldschratin,

vielen Dank, dass du deine Erfahrungen da mit uns teilst :-> . Es tut mir leid, dass auch du von klein auf damit konfrontiert warst :trost: . Und auch wenn es bei mir tatsächlich etwas die Tränen hervorgebracht hat, als ich deinen Post las, weil es bei mir viel hochgebracht hat, so habe ich mich doch gefreut ihn zu lesen (hoffe, dass ist nicht fies, also ich freue mich natürlich nicht über dein Leid), da ich mich verstanden gefühlt habe. Fühle mich dadurch dir gerade sehr verbunden. :->

Ja, ich hatte und habe bei besonders „Bedürftigen“ auch häufig das Gefühl, gar nicht als Person gesehen zu werden. Irgendwie fühlt man sich so idealisiert, als könnte man alles. Und weil das eben nicht der Fall ist, reagieren diese Menschen dann mit Abwertung und Frust, wenn man ihre Wünsche nicht erfüllt. Ja Überraschung: weder konnte, noch wollte ich die erfüllen, denn sie waren völlig irrational und fehlplatziert.

Bei mir ist es eher, dass ich mich immer vehement gegen dieses Ausgenutztwerden gewehrt habe und dann eben die Abwertung erfolgte. „Du bist gemein; du bist nie für mich da; du kümmerst dich nicht; schimpf nicht mit mir; du hast nicht müde zu sein; du weißt genau, dass du dich um mich kümmern musst und machst es trotzdem nicht, du bist ne schlechte Freundin“ usw. usf.
Dieses permanente Nein-Sagen macht sehr sehr müde. Früher oder später bleibt da auch nur Kontaktabbruch. Aber es zerrt und zehrt ja trotzdem.
Und ich möchte einfach niemand sein, der so bedürftig ist und „bettelt“.

Meine beiden Theras hatten mir aber jeweils nahe gelegt, dass es mir sehr gut tun würde, wenn ich die andere Seite auch zulassen könnte. Dass ich mir das autonome beibehalten soll, aber eben auch lernen sollte, mal jemanden für mich da sein zu lassen. Ich verstehe nur noch nicht ganz, wie das funktioniert oder aussieht, ohne die Selbstständigkeit dabei aufzugeben. Wie gesagt: Schwarz-Weiß-Denken….wird sich wohl nur durch Erfahrung korrigieren lassen. Bei mir läuft da der Automatismus im Kopf „wenn man sich einmal trösten/halten lässt, braucht man es immer“, quasi „einmal schwach = immer schwach“. Dabei ist sich einen Raum zu nehmen an und für sich ja nicht schwach.

Was ihr mir schon sehr schön nochmal deutlich zeigt, ist, dass ich mit meinem Kopf eigentlich immer im hier und jetzt bin. Probleme, Situationen, Zukunft lass ich alles auf mich zukommen und denk mir da mach ich mir Gedanken wenns soweit ist und werde dann auch ne Lösung finden. Und damit fahre ich sehr gut bisher. Beruflich wie privat. Aber was die Emotionen betrifft….da ist das, was ich fühle nie im Hier und Jetzt. Sondern immer in der Vergangenheit oder einer von Angst geschaffenen möglichen Zukunft. Mal gucken, wie ich meine Gefühle im Jetzt halten kann.

„Die Wahl haben“. Das gefällt mir auch sehr gut. :-> Vielleicht habe ich die ja, sobald die Gefühle im Jetzt sind und ich damit nicht mehr in meinen vermeidenden Angstmustern stecke.
Ja in der TfP ist dafür sehr viel Platz und ich bin auch genau deswegen in Therapie. Damit hab ich mich auch gleich mal vorgestellt gehabt.^^ Aber wir stehen wie gesagt noch sehr am Anfang. Geht jetzt erst so richtig los und ich dachte (weil Ungeduld :roll: ), ich hole mir im Forum vielleicht ein paar Anregungen, wie ich bis zur nächsten Stunde schon mal „mit mir selbst weiterarbeiten kann“.

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candle.
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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:08

Federchen hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 14:06 Wie meinst du das?
Du bist erwachsen, reagierst aber eher so wie du es in der Kindheit tun mußtest als Kind.

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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:12

stern hat geschrieben: Mi., 20.02.2019, 20:14 Es gibt angemessen Fürsorge für eine nahestehende Person oder einen anderen Menschen... oder meinetwegen auch die Fürsorge eines Arztes für einen Patienten. Was das bringt, liegt auf der Hand: Nämlich das, was es braucht.
Liebe Stern,

genau da stehe ich ja auf dem Schlauch. Ich habe ein Problem damit, zu fühlen, dass ich etwas von jemand anderem bräuchte, was ich mir nicht selber geben kann. Wenn ich traurig bin, tröste und beruhige ich mich mit dem, was mir gerade gut tut. Wenn ich wütend bin, versuche ich mich runterzubringen. Wenn ich Ängste/Sorgen habe, versuche ich ebenso mich zu beruhigen und zu fokussieren. Wenn ich Probleme habe, versuche ich sie zu lösen oder sie zu akzeptieren. Ich bin einfach gewohnt, für mich selber da zu sein und mir das nicht woanders zu holen. Deswegen weiß ich auch nicht so richtig, wie das geht oder "was es mir bringt". Bindung ja. Da sehe ich so langsam ein, dass man das für eine gesunde Psyche auch braucht, dass man mal jemanden für sich da sein lässt. So theoretisch. Aber ich kann das nicht so richtig fühlen/annehmen, wenn man es mir bietet. Ich denke, weil die Angst vor Nähe das einfach blockiert? Aber ich finde den Zugang dazu echt schwer irgendwie. Ich mache es ja seit über 30Jahren anders. Da fehlt einfach ein Aspekt in der emotionalen Entwicklung bei mir. :cry:
stern hat geschrieben: Mi., 20.02.2019, 20:14 Schwer finde ich jedoch, so eine Art manipulativ abgenötigte Fürsorge (auf verschiedene Arten möglich). Und nicht minder, wenn jemand das selbst nicht annehmen kann und daher auf andere mit Neid, Aggressionen oder Abwertung reagiert, die das vermeintlich können.
Probleme habe ich damit keine, wenn jemand mit Sorgen, Ängsten, Nöten, Trauer etc. zu mir kommt (Freude etc. ist natürlich sowieso gern gesehen ;) ). Ich bin gerne für Freunde und Familie da. Aber wenn es in diese "du musst alles für mich regeln und machen" Richtung geht, sprich der Mensch jegliche Verantwortung und Mündigkeit versucht an andere abzugeben...das macht mich durchaus aggressiv. Weil ich es vermessen finde, wenn jemand mit solchen Erwartungen an mich heran tritt. Ich finde es einfach frech. Abwertung könnte da bei mir durchaus auch ein Thema sein, weil ich es als kindisch wahrnehme und es bei mir wenig Respekt erzeugt, wenn jemand sich so völlig passiv verhält und selber nichts in die eigenen Hände nehmen will, sondern sturr darauf wartet, dass die Menschen um einen rum alles regeln oder das Universum einen Wunderpuff macht und alles ist plötzlich super. Ich denke, dass Neid da durchaus bei mir auch eine Rolle spielen könnte. Darauf, dass andere sich so "schamlos" nehmen können, was sie brauchen und ich nicht, auch wenn ich es nicht ebenso "schamlos" betreiben möchte.

Und ich selber habe eben Angst, in dieses andere Extrem zu verfallen, sobald ich anfange, mal jemanden für mich da sein zu lassen. Ich erkenne da auf mich selbst bezogen die Mitte nicht. Bzw. ich habe extreme Angst davor, dass ich es nicht schaffe, diese Mitte zu finden und in das andere Extrem drifte.
Ich finde das ganz schwer, da eine Grenze auszumachen. Wann lasse ich jemanden genügend für mich da sein, damit es gleichberechtigt ist im emotionalen Sinne, eine tiefe Bindung entsteht und ich immer noch autonom bin und ab wann werde ich meinem Gegenüber gegenüber übergriffig und verhalte mich abhängig/uneigenständig? Ich denke nicht, dass man das klar definieren kann und es drauf ankommt, aber eben weil ich es nicht verstandesmäßig einfach greifen kann, macht es mir glaube ich so eine Angst. Was wenn ich... :roll: :kopfschuettel:

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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:19

Fighter1993 hat geschrieben: Mi., 20.02.2019, 21:04 Nun, ich bin echt kein Profi in Fürsorge annehmen können. Bei gewissen Dingen kann und will ich es auch gar nicht wirklich und ich kann es ehrlich auch nur von einer handvoll Menschen annehmen bzw. von einer handvoll Menschen ist es für mich von Bedeutung und ich kann es "genießen" sozusagen. Andernfalls löst es eher Unwohlsein aus und vorallem Unsicherheit, weil ich einfach nicht weiß, wie ich reagieren soll bzw. manche Versuche der Fürsorge oder des Tröstens einfach nicht "ernst" nehmen kann, überwiegend bei Menschen, die die Situation nur flüchtig und oberflächlich kennen. Bei meinen paar wenigen, bei denen ich das zulassen kann ist es so, dass es mir einfach schon ein gutes Gefühl gibt nicht allein zu sein in solchen schwierigen Situationen in denen Fürsorge üblich ist.
Liebe Fighter,

das ist schön, dass du da Menschen für dich gefunden hast, bei denen du dich damit wohl fühlst. Darf ich fragen, was diese an sich haben, dass du dich damit wohlfühlst? Könntest du das benennen (wenn du überhaupt möchtest)?

Ich persönlich kann mich am ehesten Leuten (mit meinen bisherigen Kleinkram) am ehesten "anvertrauen", wenn diese kein großes Ding drauf machen. Wenn ich was erzähle und man möchte mich dann drücken, dann wird das so....weiß nicht wie ichs nennen soll irgendwie so...größer gemacht als ich es empfinde? Oder ist das eben nur so, weil ich die Nähe dann nicht annehmen kann?
Angenehm finde ich, wenn Freunde damit "sachlich" umgehen. Ohne Gefühlsbekundungen oder Wertungen (im Stile von: wie schlimm/gemein; oh du arme, lass dich mal drücken; etc.).

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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:23

Federchen hat geschrieben: Mi., 20.02.2019, 22:26 Nach meinem eigenen Thread hier wohl schwer nachzuvollziehen, aber die einzige Person, von der ich wirklich echtes Mitleid annehmen kann (und wo ich es aufgrund der Intensität des Themas wohl auch brauche), ist mein Thera.
Liebe Federchen,

also Mitleid möchte ich von überhaupt niemandem haben. Das für mich wieder den Beigeschmack von kleinmachen. Wenn überhaupt, würde ich mir vielleicht Verständnis oder Mitgefühl wünschen? Oder doch eher viel banaler einfach mal gesehen und gehört werden? Hm...

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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:29

Philosophia hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 06:07 Na ja...'es wird alles gut' ist eh ne maßlose Übertreibung...'halb so wild' ist ne Untertreibung. Beides sind Worte die realitätsfern, undurchdacht und undurchfühlt sind. Ich hasse es sowieso, wenn jemand 'alles gut' sagt...das ist für mich ne Unart schlechthin.
Liebe Philosophia,

das war nur ein Beispielsatz, was jemand sagen könnte in so einer Situation. Ich hol mir ja nicht groß Trost etc., daher weiß ich gar nicht so richtig, was für Sätze ich bekommen würde, bzw. mit welchen ich mich wohlfühlen würde und denke auch, dass das sehr situationsbedingt ist.

Wenn ich z.B. Angst vor einer großen Sache im beruflichen Kontext habe, dann würde ein "wird schon gut laufen, du kannst das" sicherlich helfen. Wenn privat etwas schlimmes passiert und jemand sagt "wird schon wieder", dann hätte ich glaube ich eher den Eindruck, dass gerade jemand meine Gefühle "wegwischt" und gar nicht drüber reden will. Was ja auch dessen Recht wäre. Nur weil ich lernen soll, jemanden für mich da sein zu lassen, kann ich ja nicht verlangen, dass das alle immer sind, wenn ich möchte.^^

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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:45

GlaubAnDieSonne hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 15:29 Wenn privat etwas schlimmes passiert und jemand sagt "wird schon wieder", dann hätte ich glaube ich eher den Eindruck, dass gerade jemand meine Gefühle "wegwischt" und gar nicht drüber reden will.
Mir ist es immer so wenig konkret. Vielleicht ist ja auch alles richtig bei dir. Man muß ja auch nicht alles schlucken, was einem standardisiert serviert wird in Therapie. Was wäre denn privat ganz schlimm für dich wo du dich dann nicht wahrgenommen fühlst?

LG candle
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