2x hintereinander Therapieabbruch durch Therapeut - was nun?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

shesmovedon
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Beitrag Di., 12.02.2019, 09:35

Es gibt auch Kliniken, da kann man sein Kind mitnehmen. Musste halt mal googeln.

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Hausdrache1984
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Beitrag Di., 12.02.2019, 09:36

War eine Frau. Habe auch nichts gegen eine Verhaltenstherapie. Ist natürlich sehr schwierig in Berlin einen Therapeuten mit Kassenzulassung zu finden, der 1) freie Kapazitäten hat und 2) so einen langen Atem hat, dass er bis zum Obergutachter gehen würde.

Bei den Kliniken, die Kinder mitaufnehmen, ist ein Maximalalter angegeben. Mein grosser Sohn hat dieses überschritten.

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Montana
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Beitrag Di., 12.02.2019, 09:49

Muss ja eine Möglichkeit geben, den großen Sohn unterzubringen. Und wenn das Jugendamt helfen muss. Wenn du plötzlich eine Blinddarmentzündung kriegst, dann musst du auch ins KH, und zwar ohne Kinder.
Baby mit in Therapie nehmen ist totaler Mist. Da ist doch gar keine richtige Therapie möglich. Ich hatte mein Baby auch einmal mit, und die ist echt brav, aber so eine Stunde ist einfach ganz anders. Ich dürfte das nicht regelmäßig machen.

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Shukria
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Beitrag Di., 12.02.2019, 10:26

Baby in Therapie bringt nicht viel, hab ich auch mal kurz versucht. Da bringt Therapie gar nichts.

Vielleicht ist es, wenn du gar keine betreuumgsmöglichkeit für wenigstens eine Stunde findest doch besser zu pausieren und du versuchst lieber ne familienhilfe über Jugendamt, das kann auch über den Alltag helfen oder den spdi mit einbeziehen.

Du könntest auch in ne kostenlose Mutter - Kind Gruppe vor Ort gehen und dich dort mit anderen Müttern treffen. Vielleicht findest du dort unter denen auch eine nette Frau die dein Baby gerne 1mal die Woche mit betreut bzw sind. Solche Gruppen auch angeleitet und die Betreuerinnen kennen sich meistens in der hilfelanfschaft aus, wissen an wen du dich wenden kannst.

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Hausdrache1984
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Beitrag Di., 12.02.2019, 10:33

Familienhilfe übers Jugendamt habe ich schon. Läuft noch 6 Monate, dann sind die 1,5 Jahre rum.

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Hausdrache1984
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Beitrag Di., 12.02.2019, 10:36

Montana hat geschrieben: Di., 12.02.2019, 09:49 Muss ja eine Möglichkeit geben, den großen Sohn unterzubringen. Und wenn das Jugendamt helfen muss. Wenn du plötzlich eine Blinddarmentzündung kriegst, dann musst du auch ins KH, und zwar ohne Kinder.
Baby mit in Therapie nehmen ist totaler Mist. Da ist doch gar keine richtige Therapie möglich. Ich hatte mein Baby auch einmal mit, und die ist echt brav, aber so eine Stunde ist einfach ganz anders. Ich dürfte das nicht regelmäßig machen.
Mein grosser Sohn geht in den Kindergarten. Das Baby muss mitgenommen werden.
Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes kämen die Kinder in Kurzzeitpflege des Jugendamtes.
Wenn ich das vermeiden kann, vermeide ich das. Im Falle einer Not-OP oder bei Unfall, wäre es nicht vermeidbar.

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blade
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Beitrag Di., 12.02.2019, 10:37

Hallo Hausdrache

Deine Situation kommt mir sehr schwierig vor. So wie: "Noch geht es irgendwie gerade mal so aber die Eisscholle auf der ich stehe schmilzt mir unter den Beinen weg und keiner kann/will mir helfen."

Ich kann mir das so richtig gar nicht vorstellen, wie das sein muss.

Wieviel Zeit hast Du noch für Lösungen bzw. Neustrukturierung?`(Könnte sein, daß Du neu priorisieren und auch strukturieren wirst müssen, denn wo immer Du Dich hinwendest - an die Stellen und für die Dinge, die bisher geholfen haben - scheint es kein Weiterkommen zu geben)

Was würdest Du jetzt als vordringliches Ziel definieren (ist es der psychische Aspekt, brauchst Du jetzt gleich psychische Entlastung? Ist es der finanzielle Aspekt? Ist es die Versorgung Deiner Kinder?)

So wie ich das gelesen habe sind alle diese Aspekte miteinander verquickt und greifen nun zwar noch wie ein Zahnrad ineinander aber da nun die Therapie beendet wurde fehlt ein wesentliches Rädchen und alles kommt zum Stillstand.

Du hast geschrieben die Therapie hätte Dich stabilisiert (nicht wortwörtlich aber es geht indirekt aus dem was Du geschrieben hast hervor).

Was genau hat Dich stabilisiert? Kannst Du das benennen?
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Hausdrache1984
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Beitrag Di., 12.02.2019, 10:49

Der plötzliche Abbruch hat die vorhandene Krise durch die in Schieflage geratene therapeutische Beziehung verstärkt. Die Versorgung der Kinder und das finanzielle Auskommen ist gesichert. Ich darf natürlich nicht ins Krankenhaus kommen, unabhängig aus welchem Grund...Die Therapeutin war, neben der Familienhilfe, meine einzige Ansprechpartnerin für Probleme. Leider habe ich mich irgendwann nicht mehr verstanden gefühlt, was vermutlich mit meiner Erkrankung zusammengehängt (Problem mit der Nähe-Distanz-Regulation). Habe mich drauf verlassen, dass die erfahrene Therapeutin weiss, wie man damit umgeht, aber dem war leider nicht so, denn sonst hätte sie wohl nicht hingeschmissen, sondern mit mir an der therapeutischen Beziehung gearbeitet...

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blade
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Beitrag Di., 12.02.2019, 11:01

Psychoanalyse ist eine sehr distanzierte Art der Therapie, so wie ich das verstehe.
Es ist zwar jemand da, aber steht nicht im Fokus der Aufmerksamkeit.
Ich weiss nicht ob das mit dem Sofa und zur Decke schauen noch so Usus ist, aber das scheint für Dich die richtige Mischung aus Distanz und Nähe gewesen zu sein.

Die Beweggründe der Therapeutin wird man nur spekulativ angehen können, das würde Zeit und Aufmerksamkeit erfordern.
Ich verstehe, daß das für Dich besonders schwierig sein muss, eben weil Vertrauen für Dich schwierig ist (glaube ich; ist es für viele, für mich nebenbei auch) und dann wird Dein aufkommendes Vertrauen herb enttäuscht, ohne Angabe von Gründen. Das ist hart (und noch andere Attributionen wären vielleicht nicht falsch aber da wäre man schon im Raum der wertenden Spekulation, das wird unmittelbar gar nichts bringen, und auch langfristig von nur zweifelhaftem Nutzen sein...wichtiger wäre die Frage: muss man vertrauen? oder gibt es eine andere Haltung, die günstiger wäre? die es einerseits erlaubt zuversichtlich zu leben und nicht zu Abgeschlossenheit zwingt aber einen auch nicht auf Gedeih und Verderb ausliefert...das nur nebenbei)


Eine ähnliches Mischungsverhältnis aus Nähe und Distanz zB würde ein Blog hier im Forum bieten.
Kann eine Therapie nicht ersetzen, es können verschieden Leute schreiben, das wird nicht immer angenehm sein und man tut es völlig auf eigene Verantwortung. Als Standbein nicht geeignet, aber eine Art von Unterstützung und auch (relativer) Fixpunkt könnte das zusätzlich sein.
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Hausdrache1984
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Beitrag Di., 12.02.2019, 11:05

Es war eine modifizierte Analyse mit einer Frequenz von 2 Std./Woche. Man saß sich gegenüber. Von den Rahmenbedingungen her, war das für mich geeignet...die Therapeutin war mir auch sympathisch...zumal sie sich bei Antragsstellung sehr dafür einsetzte den Gutachter und den Obergutachter davon zu überzeugen, dass es das geeignete Verfahren für mich ist...und ich als Laie auch darauf vertraut habe.

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blade
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Beitrag Di., 12.02.2019, 11:08

Aber Gesprächstherapie gibt es doch nicht nur von Analysten?

Ich meine, da gäbe es ja eine größere Auswahl.


Was ich vorschlagen würde wäre: Den ersten und wichtigsten Punkt anzugehen.

Eine therapeutische Beziehung zur weiteren Stabilisierung etablieren. (scheint mir)

Und dann in Ruhe, ohne zuviel Druck in den anderen Bereichen schauen ob da nicht noch zusätzliche Sicherheitsstrukturen eine Art Sicherheitsnetz gewebt werden könnte. In einer Zeit in der nicht gerade der Hut brennt. Dieses Netz nur für den Fall der Fälle. Hoffentlich wird es nie gebraucht werden, aber auch das Wissen einen Plan B oder gar C in petto zu haben kann schon viel Entlastung bringen.
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candle.
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Beitrag Di., 12.02.2019, 12:17

Hausdrache1984 hat geschrieben: Di., 12.02.2019, 10:49 meine einzige Ansprechpartnerin für Probleme.
Das ist aber auch überhaupt nicht Sinn einer Therapie generell, sondern das Ziel die Probleme alleine lösen zu können.

Und wegen Klinik: Da gibt es ja sicher einen Kindsvater, der ja auch einspringen könnte.

candle
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Hausdrache1984
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Beitrag Di., 12.02.2019, 12:17

Dafür bräuchte ich aber einen neuen Therapeuten? Die Angst, dass der Nächste auch hinschmeisst, sitzt mir ja schon im Nacken...

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stern
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Beitrag Di., 12.02.2019, 12:29

Hausdrache1984 hat geschrieben: Di., 12.02.2019, 09:13 237 Stunden von 300 Stunden wurden verbraucht, dann plötzliche Info, dass sie abbrechen will.
Nein, kein Abschiedsprozess. Auf mich wirkte es so als wenn sie die Entscheidung spontan in der Sitzung getroffen hätte. Vermutlich wird sie aber länger drüber nachgedacht haben ohne mich einzubeziehen.
Und vorher war alles bestens... nie hat sie geäußert, dass etwas nicht passt... und in Stunde 237 fiel ihr ein aus bislang heiterem Himmel ohne Abschied abzubrechen?

Auf mich wirkt das alles nicht sehr schlüssig. Wenn ein Therapeut bis zum Obergutachter durchboxen soll (und dein Fall dort auch schon mehrmals) und es nicht der erste Abbruch war, so scheint es handfeste Bedenken zu geben. Und was war das für ein Obergutachter, der gem. deines anderen Fadens sogar ebenfalls ablehnte?) Das ist doch wichtig, das anzusehen....
Zuletzt geändert von stern am Di., 12.02.2019, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)


Jenny Doe
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Beitrag Di., 12.02.2019, 12:29

Hausdrache1984 hat geschrieben: meine einzige Ansprechpartnerin für Probleme.
Ganz ehrlich, ... sei froh, dass die Therapie vorbei ist und du jetzt die chance hast dir einen Therapeuten zu suchen, der dir wirklich hilft, ... und zwar nicht nur durch Sympathie und eine gute Beziehung. Das reicht nicht. Im Gegenteil, das kann auch nach hinten losgehen, wenn man eine nicht hilfreiche Therapie aus Sympathiegründen nicht beenden kann. Wenn nach 237 der Therapeut immer noch der einzige Ansprechpartner ist, dann ist in der Therapie gehörig etwas schief gelaufen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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