Montana, natürlich ist Verdrängung auch ein Segen, keine Frage! Wenn sie denn vollständig und konsequent ist. Bei der Posterin habe ich den Eindruck, dass die schöne Oberfläche ganz schöne Risse hat und was durchkommt, das belastet sie ja ganz akut im Hier und Jetzt: Ihr Vater, der Opa ihres Kindes, steht am Kinderbett, sie bekommt danach ewig Panikattacken. Das Gefühl, der Vater sei nicht integer, die Möglihckeit, dass Missbrauch als Zuwendung von ihr (um)gedeutet wurde, das schlechte Gewissen deshalb.
@Miss, auch im Interesse deines eigenen Kindes würde ich dir dringend raten, deinem Verdacht nach zu gehen. Ich frage mal ganz direkt: Willst du riskieren, dass ihm/ihr das gleiche geschieht? Das machst du aktuell, auch wenn es hart klingt.
Missbrauch pflanzt sich fort...
Therapie - eventuell verdrängter sex. Missbrauch
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 4650
Und es gibt auch Missbrauch, der nicht wirklich stattfindet, aber dennoch im Raum steht, weil unbewusst dennoch was abgeht. Und auch das kann spürbar sein und solche Folgen haben.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Ja, aber ist es denn Verdrängung, oder Dissoziation. Verdrängtes kann man wieder an die Oberfläche holen, wo es schon mal war. Ist es dissoziiert, dann ist das evtl. nicht möglich. Wie bei mir. Es ist woanders abgelegt - wie eine externe Festplatte, deren Stecker inzwischen gezogen wurde. Das halte ich für sehr wahrscheinlich bei der TE, weil sie sehr jung war. Es gibt keine einfache Methode, an die Erinnerungen heranzukommen. Und natürlich haben sie trotzdem Wirkungen im jetzigen Leben, wie Panikattacken.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 4650
Nun, das meine ich nicht. Ich meine, was wenn der Vater den Missbrauch nicht begangen hat, aber in ihm schon solche Tendenzen waren, die spürbar waren für die Tochter?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
- Werbung
Meine Antwort bezog sich auf RoboCat. Du meinst, dass schon ein Bedrohungsgefühl da ist, obwohl noch nichts passiert ist. Dass man da als Mutter etwas merkt. Hmm. Ich kann mir das zwar nicht vorstellen. Aber ich hatte bei einem bestimmten Menschen auch immer Angst, dass der meiner Schwester etwas tut. Es war für mich schwer zu ertragen, wenn er auf ihrer Bettkante saß. Aber was das jetzt zu bedeuten hatte, keine Ahnung. Er war nicht derjenige, welcher später. Und meine Schwester sagt, ihr gegenüber sei keiner übergriffig geworden. Das betraf nur mich. Ist das vielleicht der Grund, warum sie sich erinnert und ich nicht? Ich weiß es nicht. Ich finde das alles extrem schwer zu verstehen. Interessant fand ich die Beschreibung meines Vaters aus der Zeit, in der ich regelmäßig beim Psychologen war, mit zwölf, kurz nachdem wir zu unseren Eltern kamen. Sehr aufschlussreich. Ich war ein Kind, das konsequent mit niemandem gesprochen hat. Absolut "unknackbar". Dass ich nicht ok war, das war offensichtlich. Aber was GENAU passiert war...
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Von mir aus gesehen muss für eine EMDR Behandlung auch eine Erinnerung "da" sein.
Uuuund ganz wichtig, es muss Stabilität dafür vorhanden sein.
Das sehe ich bei Dir leider absolut nicht.
Hast Du denn Möglichkeiten um Deine Anspannung wieder runter zu bringen,
kannst Du dich selber "in Sicherheit" bringen, kennst Du Skills, Imaginationen usw.
Ohne so etwas macht man keine Konfrontation, und genau das ist EMDR (Konfrontation.
Aber ganz sicher macht man das nicht ohne Stabilität
Uuuund ganz wichtig, es muss Stabilität dafür vorhanden sein.
Das sehe ich bei Dir leider absolut nicht.
Hast Du denn Möglichkeiten um Deine Anspannung wieder runter zu bringen,
kannst Du dich selber "in Sicherheit" bringen, kennst Du Skills, Imaginationen usw.
Ohne so etwas macht man keine Konfrontation, und genau das ist EMDR (Konfrontation.
Aber ganz sicher macht man das nicht ohne Stabilität
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Ich muss zugeben, dass ich die Beiträge überflogen, aber nicht alle detailliert durchgelesen habe.
Ich selber bin in Traumatherapie aufgrund von sex. Missbrauch, der lange verdrängt war. Mit den ersten Erinnerungen kamen die ersten Flshbacks und ich habe mich in Therapie begeben.
Während der Therapie, und zwar der eigentlichen Traumatherapie mit EMDR, sind gaanz langsam neue Erinnerungen hochgekommen, ohne jegliche Suggestion oder Interpretation im Vorfeld, aber es hat immer gedauert, bis ich soweit war. Erst dann kamen neue Erinnerungen. Im instabilen Zustand kam auch nichts neues hoch,egal, wie sehr ich es teilweise wollte.
Zu sagen, das Verdrängen ist gut und man belässt alles, wo es ist, ist nur dann richtig, wenn es einem auch gut geht. Scheint aber nicht der Fall zu sein, also wieso sollte man ausschließen, auch eine Traumatherapie bspw Mut Emdr zu machen? Für diese braucht man übrigens KEINE expliziten Erinnerungen, ein Fetzen, ein Gefühl, eine Körpererinnerung... Reicht aus, um mit der Arbeit zu beginnen. Vielleicht (!) kommt noch mehr hoch, vielleicht auch nicht. Helfen kann Emdr in beiden Fällen.
Miss, wenn du das Gefühl hast, es gibt etwas in deinem Leben, das du alleine nicht verarbeiten kannst, dann wäre doch der Vorschlag zu überdenken, dir einen Traumatherapeuten zu Rate zu ziehen. Der kennt sich eben aus. Und dann kann man stabilisieren, per emdr verarbeiten und dann alles integrieren.
Ich selber bin in Traumatherapie aufgrund von sex. Missbrauch, der lange verdrängt war. Mit den ersten Erinnerungen kamen die ersten Flshbacks und ich habe mich in Therapie begeben.
Während der Therapie, und zwar der eigentlichen Traumatherapie mit EMDR, sind gaanz langsam neue Erinnerungen hochgekommen, ohne jegliche Suggestion oder Interpretation im Vorfeld, aber es hat immer gedauert, bis ich soweit war. Erst dann kamen neue Erinnerungen. Im instabilen Zustand kam auch nichts neues hoch,egal, wie sehr ich es teilweise wollte.
Zu sagen, das Verdrängen ist gut und man belässt alles, wo es ist, ist nur dann richtig, wenn es einem auch gut geht. Scheint aber nicht der Fall zu sein, also wieso sollte man ausschließen, auch eine Traumatherapie bspw Mut Emdr zu machen? Für diese braucht man übrigens KEINE expliziten Erinnerungen, ein Fetzen, ein Gefühl, eine Körpererinnerung... Reicht aus, um mit der Arbeit zu beginnen. Vielleicht (!) kommt noch mehr hoch, vielleicht auch nicht. Helfen kann Emdr in beiden Fällen.
Miss, wenn du das Gefühl hast, es gibt etwas in deinem Leben, das du alleine nicht verarbeiten kannst, dann wäre doch der Vorschlag zu überdenken, dir einen Traumatherapeuten zu Rate zu ziehen. Der kennt sich eben aus. Und dann kann man stabilisieren, per emdr verarbeiten und dann alles integrieren.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Serrter, würdest Du es denn auch ohne eine einigermassen vorhandene Stabilität befürworten?
Ich nicht. Ob es eine klare Erinnerung braucht, das kann ich nicht beurteilen, da ich ohne EMDR Traumatherapie mache.
Bei mir kommen die Erinnerungen übrigens egal ob ich stabil bin oder nicht. Es ist sogar eher so, dass wenn ich eher instabil bin, die Erinnerungen nicht zwingend häufiger sind, aber sie machen mir sehr viel mehr aus.
Ich wollte die Erinnerungen nie, und sie kamen trotzdem, v.a. in Situationen in denen ich eben eh schon am Anschlag bin.
Deswegen meinen Einwurf wegen der Stabilität. Was meiner Meinung auch dafür spricht ist, bist Du einigermassen stabil kannst du sicherlich anders damit arbeiten, als wenn Du eh schon grenzwertig bist.
Genau gleichwichtig zur Stabilität finde ich persönlich, über genügend Ressourcen zu verfügen, weil solch auftretende Erinnerungen destabilisieren können. Habe ich dann nicht genügend oder v.a. genügend gut wirksame Ressourcen zieht es mich stärker runter, als wenn ich auf Dinge zurück greifen kann, die ich in guten Situationen gelernt und verinnerlicht habe.
Aber ich bin auch kein Freund vom hochholen wollen.
Sind Erinnerungen da, bearbeite ich sie, sind keine da, lasse ich sie da wo sie sicher sind.
Bin damit in den letzten gut 20 Jahren recht gut gefahren
By the way, würdest Du stationär bevorzugen?
Ich nicht. Ob es eine klare Erinnerung braucht, das kann ich nicht beurteilen, da ich ohne EMDR Traumatherapie mache.
Bei mir kommen die Erinnerungen übrigens egal ob ich stabil bin oder nicht. Es ist sogar eher so, dass wenn ich eher instabil bin, die Erinnerungen nicht zwingend häufiger sind, aber sie machen mir sehr viel mehr aus.
Ich wollte die Erinnerungen nie, und sie kamen trotzdem, v.a. in Situationen in denen ich eben eh schon am Anschlag bin.
Deswegen meinen Einwurf wegen der Stabilität. Was meiner Meinung auch dafür spricht ist, bist Du einigermassen stabil kannst du sicherlich anders damit arbeiten, als wenn Du eh schon grenzwertig bist.
Genau gleichwichtig zur Stabilität finde ich persönlich, über genügend Ressourcen zu verfügen, weil solch auftretende Erinnerungen destabilisieren können. Habe ich dann nicht genügend oder v.a. genügend gut wirksame Ressourcen zieht es mich stärker runter, als wenn ich auf Dinge zurück greifen kann, die ich in guten Situationen gelernt und verinnerlicht habe.
Aber ich bin auch kein Freund vom hochholen wollen.
Sind Erinnerungen da, bearbeite ich sie, sind keine da, lasse ich sie da wo sie sicher sind.
Bin damit in den letzten gut 20 Jahren recht gut gefahren
By the way, würdest Du stationär bevorzugen?
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Pianolullaby, das mit der Stabilität stimmt natürlich. Die Stabilisierungsphase gehört natürlich dazu, danach könnte man, wenn man möchte, aber auch die eigentliche Traumatherapie anschließen.
Dass bei dir neue Erinnerungen hochgekommen sind, während du instabil warst, hätte ich nicht gedacht. Krass. Das klingt natürlich überhaupt nicht schön.
Dass bei dir neue Erinnerungen hochgekommen sind, während du instabil warst, hätte ich nicht gedacht. Krass. Das klingt natürlich überhaupt nicht schön.
-
- Forums-Insider
- , 27
- Beiträge: 433
Auch ich bekomme neue (oder auch mal die alten) Erinnerungen tendenziell eher in instabilen Phasen. Generell kamen die Erinnerungen, als eh alles um mich herum einstürzte. Ist für mich eigentlich auch irgendwie logisch, denn wenn ich stabil bin, hab ich mehr Kraft und Energie alles dort zu lassen wo es ist -bewusst und unbewusst. Aber wenn ich schwach bin, dann überhäuft es mich. Im Grunde fängt damit ja auch schon Missbrauch an. Jemand der stabil ist, der stark ist und sich seiner selbst bewusst ist, wird doch eher weniger Opfer als jemand der bedürftig, gerade instabil und am wackeln ist. Also klar ist das natürlich alles keine Garantie und ne general Aussage, aber ich schätze mal (und das sage ich jetzt ganz ohne Belege oder so, weil es meine ganz eigene persönliche Annahme ist, die durchaus auch daneben lieben kann) dass doch eher die anfällig sind, die in den Momenten eben nicht stark und selbstbewusst und sicher auftreten. Und so stelle ich es mir bei meinen Erinnerungen auch vor, dass sie meine schwachen, instabilen Momente abwarten und dann über mich herfallen.
Daher finde ich es überaus wichtig und sinnvoll, als aller erstes die Stabilität herzustellen und danach kann man schauen, was in welchem Maß getan werden könnte.
Daher finde ich es überaus wichtig und sinnvoll, als aller erstes die Stabilität herzustellen und danach kann man schauen, was in welchem Maß getan werden könnte.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 24 Antworten
- 8030 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von minds
-
- 14 Antworten
- 1202 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von münchnerkindl
-
- 23 Antworten
- 3146 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von sasi
-
- 24 Antworten
- 3172 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von blau
-
- 6 Antworten
- 1630 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von lamedia