Wie lange dauert(e) eure Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 10:57

nosweets hat geschrieben: Sa., 29.12.2018, 10:53 Danke, ja, ich weiß. Es geht mir eher um meine innere Frage, was mein Therapeut dazu sagt... und ich habe mich bisher nicht getraut zu fragen ;) (steht ja weiter oben schon... :( )
Warum nicht? Du hast doch mit deiner anstehenden Prüfung eine klassische "Schwellensituation", die ein guter Grund für eine Verlängerung ist, da sonst der Therapieerfolg gefährdet sein könnte, wenn du durch die Prüfung außergewöhnlichen psychischen Belastungen ausgesetzt bist.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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nosweets
Helferlein
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 11:51

Danke, spirit-cologne, das klingt schlüssig und ist ja Fakt. Ich nehme es mit in meine Gedanken :)

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Vivy
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 12:02

Hallo nosweets!

Bei mir geht das schon länger.

Vor knapp 25 Jahren hatte ich das erste mal die Empfehlung einer PA, vor der ich reissaus genommen habe (zum Glück, wie ich jetzt weiß, weil das einfach nicht gepasst hätte)

Damals war ich so am Ende, dass ich nach 4 Versuchen, einen passenden Therapeuten zu finden, aufgegeben habe, u.a. auch weil das mit der Kostenübernahme nicht geklappt hat und ich keine Kraft mehr hatte, drum zu kämpfen.

Aus mir nicht mehr richtig ersichtlichen Gründen ging’s dann ne Zeitlang, bis dann Jahre später der nächste Zusammenbruch kam.
Zumindest mit einem passenden Therapeuten hat’s dann geklappt, bei ihm war ich 4 Jahre. Mit Überschneidungen dann nochmal 3 Jahre bei einem Körpertherapeuten, bei dem aber, wie mir jetzt so langsam klar wird, auch Retraumatisierungen gelaufen sind. (Und das hatte null mit der Arbeit über den Körper zu tun, sondern es waren ganz andere Dinge, die richtig scheizze gelaufen sind)

Danach war ich nochmal bei 2 unterschiedlichen für jeweils ca 10 Stunden.

Bei meinem jetzigen bin ich seit März (39 Stunden) und das wird auch noch ne Weile dauern. Bei ihm hab ich auch das Gefühl, endlich mal angekommen zu sein.
Da musste so viel Zeit vergehen ....
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 12:09

Ca 20 Stunden bevor es in eine Klinik ging (noch sehr jung). Im Anschluss daran ca 60 (habe ich aber nicht aufgepasst) in etwa 2 Jahren.
Jahrelang nichts. Dann jetzt wieder 100 Std. in etwas über 3 jahren

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Fighter1993
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 14:02

bin momentan seit 13 Monaten in analytischer Therapie, aufgebraucht sind die 24 Kurzzeitstunden und von den im August genehmigten 140 im Erstantrag dürften so 40 weg sein. Ich mach seit einiger Zeit Doppelstunden, also 100Minuten am Stück, dafür aber nur einmal in der Woche. Anders bekomm ich es beruflich nicht unter einen Hut. In Urlauben oder wenns passt, geh ich auch noch ein zweites Mal in der Woche zu ihr. Schätze also mit den momentanen Rahmenbedingungen bleiben mir noch knapp 2 Jahre und dann können ja auch immer noch 160 weitere beantragt werden. Hab also noch bisschen was vor mir und werde das ziemlich sicher auch brauchen.

Meine erste Therapie 2013 war tiefenpsychologisch und wurde von mir nach ca 1 1/2 Jahren abgebrochen, schätze das waren so 50-60Stunden, weil da zum Teil auch mal nur alle 2 Wochen ein Termin war.
Zwischen der ersten und der jetzigen Therapie war ich als Selbstzahler in einer psychologischen Beratungsstelle, 2 Jahre lang aber mit nur ca. 25-30Stunden und zwischen den Stunden 2-6 Wochen Abstand.

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Wirbel-Uschi
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 14:07

Fighter1993 hat geschrieben: Sa., 29.12.2018, 14:02 bin momentan seit 13 Monaten in analytischer Therapie, aufgebraucht sind die 24 Kurzzeitstunden und von den im August genehmigten 140 im Erstantrag dürften so 40 weg sein. Ich mach seit einiger Zeit Doppelstunden, also 100Minuten am Stück, dafür aber nur einmal in der Woche. Anders bekomm ich es beruflich nicht unter einen Hut. In Urlauben oder wenns passt, geh ich auch noch ein zweites Mal in der Woche zu ihr. Schätze also mit den momentanen Rahmenbedingungen bleiben mir noch knapp 2 Jahre und dann können ja auch immer noch 160 weitere beantragt werden.
Aber werden die (24) Kurzzeit-Stunden dann nicht vom Kontinent der Langzeit-Stunden abgezogen?
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

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Le_na
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 15:50

Hmm, Stundenbegrenzungen wie in Deutschland gibt es in Ö ja so nicht und auch viel mehr zugelassene Therapieformen. Wenn man selbst zahlt, gibt es da wenig Limit, außer eben das was man sich mit dem Therpeuten ausmacht.

Die erste Therapie war lange wöchentlich, ganz zum Schluss monatlich. Werden schon an die 200 Stunden gewesen sein, vielleicht ein bisschen weniger. Nun bin ich bei ca. 45 Stunden in der aktuellen Therapie (im Laufe eines Jahre).

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Beitrag Sa., 29.12.2018, 18:33

Zahlen die Krankenkassen denn die Therapien bis zu einer gewissen Stundenzahl auch bei mehr Therapieformen? Das wäre Luxus (ich weiß, dass es in Österreich anders ist, und beneide euch sehr darum ;) ).

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Beitrag Sa., 29.12.2018, 18:35

(Mal was offtopic: Warum kann man nach einer Weile eigentlich seine eigenen Beiträge nicht mehr editieren? Das gefällt mir nicht :-( )

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 20:24

in der Schweiz nochmals anders, da kannst du eigtl. unabhängig von der Kasse so lange machen wie du willst. Es gibt keine Stundenkontingente und oftmals sind Psychiater gleichzeitig Psychotherapeuten. Es wird auch nicht auf die Fachgebiete aufgeteilt
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Le_na
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 20:46

Leider nein, nosweets. Die meisten Menschen die ich kenne und die Psychotherapie in Ö machen, bezahlen diese zu großen Teilen selbst. Es gibt kaum Kassenplätze und wenn doch, gibt es sehr lange Wartezeiten bzw. werden die nach schwere der Störung und sozialer Bedürftigkeit vergeben, soweit ich weiß. Es gab glaube ich mal Bemühungen, ein einheitliches System wie in D zu integrieren, da wären jedoch die TherapeutInnen sehr schlecht ausgestiegen (zu schlecht bezahlt von den Kassen). Daran ist es gescheitert. So ist es meistens so, dass man die Therapie privat bezahlt und die KK pro Stunde 28 Euro rückerstattet. Das sind Peanuts. Bei einmal wöchentlich und einem Honorar von 85 Euro/Stunde, bleiben noch 230 Euro aus eigener Tasche pro Monat zu zahlen. Sind dann gleich mal fast 3000 Euro im Jahr. Das ist für viele natürlich nicht finanzierbar. Wenn dann mal eine Notfallstunde in einer Krisensituation dazukommt, müsste ich die beispielsweise vollständig selbst bezahlen, weil die KK nur eine Stunde pro Woche bezuschusst. Da scheitert es in Krisen dann manchmal wirklich am finanziellen ob eine weitere Stunde möglich ist oder nicht.
Aber selbst für diesen Mini-Zuschuss muss man Anträge an die KK stellen und es werden sehr gerne nicht die beantragten Stunden genehmigt, sondern einfach mal aus Prinzip weniger. Spätestens nach 50 Stunden (maximal pro Jahr) muss dann ein neuer Antrag gestellt werden.

Bezuschusst werden dafür 23 Therapiemethoden. Unter anderem Integrative Therapie, Psychodrama, Klientenzentrierte Psychotherapie, usw.


Fighter1993
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 21:38

Wirbel-Uschi hat geschrieben: Sa., 29.12.2018, 14:07 Aber werden die (24) Kurzzeit-Stunden dann nicht vom Kontinent der Langzeit-Stunden abgezogen?
Hm ja glaube schon, aber ich muss gestehen, bei meiner dezeitigen Frequenz und dem was wir noch beantragen können, kommts jetzt auf 24 Stunden mehr oder weniger auch nicht drauf an.
Ich schätze ja, ich komm im Jahr auf nichtmal mehr 100Stunden, selbst bei Doppelstunde und gelegentlich noch einem Zusatztermin. Sind ja auch immer mal Feiertage oder auch Urlaub, ich nehme meinen nämlich nicht gleichzeitig mit meiner Therapeutin - soweit käms noch. Von daher hab ich da tatsächlich einen recht entspannten Blick auf meine Stunden und weiß, dass ich mir Zeit lassen kann und im Zeifelsfall auch mal die ein oder andere Stunde "verplempern" kann, mit weniger relevanten Themen oder so, ich muss also nicht jedes Mal in die Vollen gehen. Wobei wir deswegen ja zu den Doppelstunden übergegangen sind, damit ich mal in die vollen gehen kann und dennoch genug Zeit hab, um wieder in der Realität anzukommen.

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nosweets
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 21:50

Lena, vielen Dank für die Informationen! Das ist ja wirklich ziemlich heftig. Ich wusste, dass in Österreich viele Therapieformen von den Krankenkassen unterstützt werden, aber nicht, dass man so viel selbst zahlen muss. Das ist ja für manche Menschen schlicht nicht machbar :-(.
Pianolullaby, ist Psychotherapie denn in der Schweiz überhaupt Kassenleistung?
Psychiater können hier in Deutschland auch Psychotherapeuten sein, wenn sie die entsprechende Zusatzausbildung haben. Unterschieden wird hier in ärztliche und psychologische Psychotherapeuten.

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Le_na
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 21:59

Ja, leider ist für viele Menschen so Therapie nicht leistbar oder sie müssen eben sehr, sehr lange auf einen Platz warten. Ich will gar nicht nachrechnen, wie viel ich schon bezahlt habe für diese Therapie. Ich bin mir das durchaus wert, aber könnte das Geld auch verdammt gut für andere Dinge brauchen. Und nachdem ich ja auch brav in die gesetzliche Krankenversicherung einzahle, wäre es eben aus meiner Sicht einfach nur fair, wenn dann auch jede/r der/die es braucht, seine Therapie finanziert bekommen würde, es also genug Kassenplätze geben würde.

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 29.12.2018, 23:01

nosweets hat geschrieben: Sa., 29.12.2018, 21:50 Pianolullaby, ist Psychotherapie denn in der Schweiz überhaupt Kassenleistung?
Psychiater können hier in Deutschland auch Psychotherapeuten sein, wenn sie die entsprechende Zusatzausbildung haben. Unterschieden wird hier in ärztliche und psychologische Psychotherapeuten.
Ja ist es, aber bei uns wird nicht in Analyse, unterschieden
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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