Anteil am Missbrauch.

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

shesmovedon
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Beitrag So., 28.10.2018, 12:40

candle. hat geschrieben: So., 28.10.2018, 11:57

Was für mich- fern dieses Threads- immer diese Frage ist: Warum keine Angst vor diesen fremden Menschen und da offenbar die Möglichkeit dann doch Vertrauen aufbauen zu können. Für mich ist das schwierig, weil ich bin vor Angst dann weggelaufen, irgendein Bauchgefühl sagte mir, dass das nichts Gutes werden könne. Überwog dann bei dir und anderen der Drang Zuwendung zu bekommen egal wie? Das ist so ein Punkt, den ich schwer verstehen kann.
Hattest du gar keine Angst vor diesem Mann?

LG candle
Ich kann da nur von "meinem" Täter sprechen. Der war halt nicht nur sehr böse zu mir, sondern auf der anderen Seite sehr gut. Das macht einen als Kind schier kirre. Deswegen bin ich wahrscheinlich auch multipel, weil das schwer für ein Kind zu verkraften ist. Aber es erklärt halt, was mich auch immer zu ihm gezogen hat. Und ich wurde halt von meiner Mutter stark emotional vernachlässigt.

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candle.
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Beitrag So., 28.10.2018, 12:50

Hm, aber der Kontakt muß ja erstmal entstehen, wobei ich bei der TE konkret einen Fremdtäter verstanden habe. Ich denke, dass sollte ich hinzu fügen. Ich weiß ja nicht wie es bei dir nun war Schlendrian. Ich will das nur nochmal differenzieren.

LG candle
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shesmovedon
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Beitrag So., 28.10.2018, 12:58

Also bei mir war's der Nachbar, der quasi ein Opa für mich war. Ich bin schon im Alter von zwei die Treppe untergekrabbelt und zu denen gegangen. So ist der Kontakt entstanden. Also ich wollte da auch hin, weil sie sich auf der anderen Seite um mich auch gekümmert haben!
Also es ist auch ein Fremdtäter. Ich habe ihn übrigens sehr geliebt (und irgendwie hasse ich ihn auch). Es ist sehr schwierig mit der Gefühlslage.

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candle.
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Beitrag So., 28.10.2018, 13:08

Schlimm, dass deine Eltern das zugelassen haben!

LG candle
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Schnuckmuck
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Beitrag So., 28.10.2018, 15:19

Meine Eltern haben mich gegen Kohle hergegeben. Da war nie Liebe. Ich musste oft abwägen, zu welchem von den Schweinen ich ging auf Parties. Wen ich anbaggerte, danit ich nicbt den gewalttätigsten von den perversen abbekam. Da musste ich andere kinder ausljefern.

Das macht Schuldgefühle.

Natürlich gab es auch nette. Aber auch die wollten Sex oder Sekt und Kaviarspiele, etc.

Ich hattejaauch null zuwendung der Familie. Für mich war das der einzige körperkonTakt oder die einzige Form von Fürsorge. Kotz...
Entweder wäre ich ohne gestorben. Oder, ja was oder?..

Ich fühle mich schuldig, sehe die Augen der anderen.

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Beitrag So., 28.10.2018, 15:44

candle. hat geschrieben: So., 28.10.2018, 11:57 OK, Anteil haben hieß dann lediglich leider beteiligt zu sein, nicht im Sinne von Schuldzuweisung, sondern um die Zusammenhänge zu erkennen, dass es eben nicht anders gehen konnte, wenn man kein Vertrauen zu den Eltern hat oder anderen Personen, die einem da raushelfen bzw. schützen konnten.
Wenn ich einen Anteil an etwas habe, bin ich schuld dran. So sehe ich das für mich und das wude mir ja auch gesagt: "Sie haben ihrer Mutter nichts erzählt, also haben sie ja schon auch einen Anteil daran."

Es war echt heftig und verfolgt mich immer noch.
Von einer therapeutisch tätigen Person hätte ich das nicht erwartet.
candle. hat geschrieben: So., 28.10.2018, 11:57 Warum keine Angst vor diesen fremden Menschen und da offenbar die Möglichkeit dann doch Vertrauen aufbauen zu können. Für mich ist das schwierig, weil ich bin vor Angst dann weggelaufen, irgendein Bauchgefühl sagte mir, dass das nichts Gutes werden könne. Überwog dann bei dir und anderen der Drang Zuwendung zu bekommen egal wie? Das ist so ein Punkt, den ich schwer verstehen kann.
Hattest du gar keine Angst vor diesem Mann?
Es ist so, dass (auch bei mir) emotionale Vernachlässigung durch die Mutter bestand und man deswegen "Zuwendung", "Fürsorge" etc woanders sucht. Und deswegen geht man zum Täter. Das sind ja oft Täter die dem Kind nicht fremd sind. Und vor allem, die das Kind liebt oder gern hat.


Man hatte Angst, aber als Kind kann man es halt nicht begreifen, nicht rational und seelisch einordnen. Und leider sind die Täter sehr manipulativ und sorgen dafür dass das Kind schweigt, verschreckt ist und glaubt dass es normal wäre.

Und da die Mütter nicht präsent sind, haben die Kinder eh niemanden dem sie sich anvertrauen könnten.
Schlendrian hat geschrieben: So., 28.10.2018, 12:40 Ich kann da nur von "meinem" Täter sprechen. Der war halt nicht nur sehr böse zu mir, sondern auf der anderen Seite sehr gut. Das macht einen als Kind schier kirre. Deswegen bin ich wahrscheinlich auch multipel, weil das schwer für ein Kind zu verkraften ist. Aber es erklärt halt, was mich auch immer zu ihm gezogen hat.


Schlendrian, es tut mir echt unbeschreiblich leid für dich... :-(( :trost: Kann das aber sehr gut verstehen und nachempfinden was du da geschrieben hast. Weil es bei mir auch so war.
Schlendrian hat geschrieben: So., 28.10.2018, 12:40 Und ich wurde halt von meiner Mutter stark emotional vernachlässigt.
War bei mir genauso... Und ist immer noch so.
Schlendrian hat geschrieben: So., 28.10.2018, 12:58 Also bei mir war's der Nachbar
:eek: Bei mir auch... Mehr dann vielleicht per PN.
Schlendrian hat geschrieben: So., 28.10.2018, 12:58 Ich bin schon im Alter von zwei die Treppe untergekrabbelt und zu denen gegangen. So ist der Kontakt entstanden. Also ich wollte da auch hin, weil sie sich auf der anderen Seite um mich auch gekümmert haben!
Also es ist auch ein Fremdtäter. Ich habe ihn übrigens sehr geliebt (und irgendwie hasse ich ihn auch). Es ist sehr schwierig mit der Gefühlslage.
Auch wenn dir das nichts hilft, ich kann dich so gut verstehen... Ich finde mich wieder in dem was du geschrieben hast.
Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:19 Meine Eltern haben mich gegen Kohle hergegeben. Da war nie Liebe. Ich musste oft abwägen, zu welchem von den Schweinen ich ging auf Parties. Wen ich anbaggerte, danit ich nicbt den gewalttätigsten von den perversen abbekam. Da musste ich andere kinder ausljefern.

Das macht Schuldgefühle.
Schnuckmuck, das tut mir unbeschreiblich leid. :-(( Auch wenn ich genau weiß dass es an diesen grausamen Schuldgefühlen nichts ändert: Du bist nicht schuld, null.

Auch nicht daran, dass andere Kinder dann von den perversen missbraucht wurden. Du hattest Angst und hast dich geschützt, du warst doch ein kleines Kind! Wer schuld ist sind die, die Kindern sowas antun.

Für immer gehören die eingesperrt und gefoltert. Und wir alle haben es verdient dass wir irgendwann trotz der Hölle die wir durchmachen mussten und noch durchmachen unbeschwert leben können.

Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:19 Ich hattejaauch null zuwendung der Familie. Für mich war das der einzige körperkonTakt oder die einzige Form von Fürsorge. Kotz...
Entweder wäre ich ohne gestorben. Oder, ja was oder?..

Ich fühle mich schuldig, sehe die Augen der anderen.
:-(( :trost:

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Schnuckmuck
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Beitrag So., 28.10.2018, 15:58

Ich wollte damit eher aufzeigen, dass es immer Schuldgefühle gibt.
Dass diese tussnelda sie in dir verstärkt hat, geht gar nicht.

Wir werden uns aus diesen Blickwinkel sehen, dass andere sich dazu hinreissen lassen oder sich erdreisten. Ist unterirdisch.

Und ich will auch aufzeigen, dass man trotz Schuldgefühlen leben kann. Das geht.

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candle.
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Beitrag So., 28.10.2018, 15:59

Seerose47 hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:44 Wenn ich einen Anteil an etwas habe, bin ich schuld dran. So sehe ich das für mich und das wude mir ja auch gesagt: "Sie haben ihrer Mutter nichts erzählt, also haben sie ja schon auch einen Anteil daran."
Wenn du es SO siehst oder so gesagt wurde. Na gut! Kann ich jetzt nicht weiter was zu sagen. du solltest nochmal nachfragen.

Ja, Mütter die irgendwie nicht präsent sind, was immer das heißt, tragen ja in jedem Falle eine Teilschuld, weil sie nicht sensibel genug sind zu spüren, dass mit dem Kind was nicht stimmt.

Jetzt bist du aber erwachsen und "brauchst" das nicht mehr aushalten.

candle
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Pianolullaby
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Beitrag So., 28.10.2018, 18:21

Bei mir war es kein Fremder
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Beitrag So., 28.10.2018, 19:44

Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:58 Ich wollte damit eher aufzeigen, dass es immer Schuldgefühle gibt.
Dass diese tussnelda sie in dir verstärkt hat, geht gar nicht.
Ja, mit beidem hast du leider Recht. Ich verstehe nur nicht, warum die Menschen so eine Meinung haben... Laien, aber auch Fachmenschen. Gerade von letzteren kann man doch erwarten dass die wissen warum man als betroffenes Kind nichts erzählt... Nichts erzählen kann. Und dass die Mütter oft eh wegschauen, ignorieren und verdrängen...

Warum denken die so?
Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:58 Wir werden uns aus diesen Blickwinkel sehen, dass andere sich dazu hinreissen lassen oder sich erdreisten. Ist unterirdisch.
Wie meinst du das?
Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:58 Und ich will auch aufzeigen, dass man trotz Schuldgefühlen leben kann. Das geht.
Wenn man mit leben meint dass das Herz schlägt, dann leben wir alle. Aber Zuhause sitzen zu müssen weil man nie arbeitsfähig war, sich selbst zu verletzen, zu dissoziieren, Flashbacks, Selbsthass, Schuldgefühle, Ekel, Angst, Therapie etc, sind für mich kein Leben...



So ein Leben hätte ich nie gewollt.
candle. hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:59 Ja, Mütter die irgendwie nicht präsent sind, was immer das heißt, tragen ja in jedem Falle eine Teilschuld, weil sie nicht sensibel genug sind zu spüren, dass mit dem Kind was nicht stimmt.
Definitiv.
candle. hat geschrieben: So., 28.10.2018, 15:59 Jetzt bist du aber erwachsen und "brauchst" das nicht mehr aushalten.
Leider wohne ich noch bei ihr und kann noch nicht ausziehen.
Pianolullaby hat geschrieben: So., 28.10.2018, 18:21 Bei mir war es kein Fremder
Es tut mir leid für dich.

Bei Kindesmissbrauch ist es ja überwiegend so dass die Täter aus der Familie oder / und aus dem Bekanntenkreis kommen. Richtig fremd sind die Täter ja eigentlich nie.

Das macht es ja für die Kinder noch schlimmer... Es ist jemand den sie kennen, oft jemand den sie lieben oder mögen und der das Kind schützen sollte.

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Pianolullaby
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Beitrag So., 28.10.2018, 19:52

[quote=Seerose47 post_id=1038301 time=1540752241 user_id=71896

Wenn man mit leben meint dass das Herz schlägt, dann leben wir alle. Aber Zuhause sitzen zu müssen weil man nie arbeitsfähig war, sich selbst zu verletzen, zu dissoziieren, Flashbacks, Selbsthass, Schuldgefühle, Ekel, Angst, Therapie etc, sind für mich kein Leben...
So ein Leben hätte ich nie gewollt
[/quote]

Nun das könnte jedoch mit Therapie maßgeblich zum besseren verändern
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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candle.
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Beitrag So., 28.10.2018, 19:52

Seerose47 hat geschrieben: So., 28.10.2018, 19:44 Leider wohne ich noch bei ihr und kann noch nicht ausziehen.
Das geht schon! Da mußt du dich mal schlau machen. Niemand wird gezwungen mit jemanden zusammen zu leben, der einem so schadet.

candle

Korrigiert!
Zuletzt geändert von candle. am So., 28.10.2018, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 28.10.2018, 20:11

Schau mal wie falsch zitiert

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Beitrag So., 28.10.2018, 20:24

Seerose,
Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass wir selber uns ja eh aus dem Schuld Blickwinkel sehen. Dass andere sich das anmaßen ist unverschämt.

Und ich wollte dir Mut machen, dass man auch ein Leben leben kann, das gut ist, mit einer schlimmen Vergangenheit.

Bei mir ist es auch nicht primaspitzensupernuper, aber ich erlebe glückliche Zeiten, andere mit nicht so einer Vergangenheit sind ja nicht automatisch besser dran oder glücklicher.

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Beitrag So., 28.10.2018, 21:38

Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 20:24 Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass wir selber uns ja eh aus dem Schuld Blickwinkel sehen. Dass andere sich das anmaßen ist unverschämt.
Da stimm ich dir zu.
Schnuckmuck hat geschrieben: So., 28.10.2018, 20:24 Und ich wollte dir Mut machen, dass man auch ein Leben leben kann, das gut ist, mit einer schlimmen Vergangenheit.
Danke Schnuckmuck. :)

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