Neue Leitlinie zur Gesundheits­versorgung von transsexuellen Menschen

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stern
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Beitrag Mi., 24.10.2018, 15:43

changnoi hat geschrieben: Mi., 24.10.2018, 14:50 Das biologische Geschlecht ist an den Chromosomenpaaren festzumachen.
Aha... es gibt auch sog. XX-Männer und XY-Frauen. :-D .

Schade, aber das dachte ich mir schon, dass nicht mehr als Küchentisch-Biologie von dir kommt. :bw:

Die Geschlechtsidentität gibt es ferner als Kategorie, neben biologischen Kategorien. Noch nicht einmal biologisch determiniert der Genotyp alles, wovon die Geschlechtsentwicklung abhängt.
Auch ein Caitlyn Jenner ist ein Mann
Deiner Fremdfestlegung nach... ist aber unerheblich sein, was du anderen für ein Geschlecht zuschreibst.
das gilt aber nicht für den Fall, dass Frauen sich als Männer definieren und Männer als Frauen, denn wenn der Penis und Hodensack ab ist oder die Gebärmutter entfernt, dann wird das "die Biologie" (du meist vermutlich die Evolution) ganz sicher nicht belohnen - sondern so etwas stirbt einfach aus.
Was ein Evolutionsvorteil ist, entscheidest nicht du, sondern die Natur. Es gibt in der Natur viele Varianten, die lebensfähig sind, ja noch nicht einmal offziell als krank schubladisiert sind.
Also mit anderen Worten: Menschen verändern die Definitionen früherer Menschen.
Die WHO korrigiert frühere Fehleinschätzungen, ja. Du versuchst gerade jahrzehntelange Forschung auf den Kopf zu stellen.

Phänome werden bleiben, selbst wenn man sie für nichtig erklärt oder umdefiniert. :-D
Und Transgender-Leute bzw. solche mit Geschlechtsidentitätsstörungen haben eine je nach Studie bis zu ZEHNFACH erhöhte Depressionsrate und Suizidrate (auch NACH den Operationen und bei historisch noch nie dagewesenen Unterstützungsmöglichkeiten und äußerst hoher gesellschaftlicher Akzeptanz
:lol: :lol: :lol: die äußerst hohe gesellschaftliche Akzeptanz sieht man an deinen Beiträgen, gell. Krank macht höchstens die Umwelt, der man begegnet. Können viele im Forum ein Lied singen, dachte ich mal... aber Ablehnung von transsexuellen Menschen ist natürlich etwas gaaanz anders. Denn die sind ja wirklich extrem schwer persönlichkeitsgestört, gell...
So hat beispielsweise Prof. Dr. Rauchfleisch, Klinischer Psychologe und Psychotherapeut an der Universität Basel, bei seiner Arbeit mit Transsexuellen die Erfahrung gesammelt, dass es unter transsexuellen Menschen sowohl psychisch völlig unauffällige als auch psychisch erkrankte gibt – wie in der Normalbevölkerung auch. Nach Rauchfleischs Beobachtungen besteht zwischen Transsexualität und psychischer Gesundheit beziehungsweise Krankheit keine kausale Beziehung. „Wir können Transsexualismus nicht als eine Störung der Geschlechtsidentität betrachten, sondern müssen ihn als Normvariante ansehen, die in sich, wie alle sexuellen Orientierungen, das ganze Spektrum von psychischer Gesundheit bis Krankheit enthält“, so Rauchfleisch.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/59749 ... -maennlich
ich habe noch nie jemanden getroffen oder gehört, der Angst vor Transgender-Leuten hat.
Und was soll das aussagen, wen du kennst? Aber ich stimme insoweit zu, dass Transfeindlichkeit mitunter als treffendere Bezeichnung angesehen wird.
Dass sie sich anders fühlen als ihr Körper tatsächlich und objektiv gesehen IST, IST ein Problem

Betroffene meist nicht mehr nach offizieller Änderung der Identität bzw. körperlicher Angleichung (es entscheidet sich auch nur ein Teil für eine OP). Welches Problem hast du damit, wie sich ANDERE fühlen?

Im kommenden ICD wird Transsexualität aus den psychischen Störungen gestrichen sein, auch wenn du das basierend auf deinen Wunschvorstellungen und subjektiven Überzeugungen gerne anders hättest und noch so sehr auf einer Persönlichkeitsstörung beharrst.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 24.10.2018, 16:31, insgesamt 5-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 24.10.2018, 15:57

"Süßer Welpe ist ein Zwitter - und es gibt noch mehr intersexuelle Tiere"

https://www.hna.de/lokales/fritzlar-hom ... 09361.html
Als Mitarbeiter des Tierheims den Hund untersuchten, der unter einer massiven Darmverstopfung litt, machten sie eine überraschende Entdeckung. "Er sah aus wie ein Weibchen, aber in der Scheide war ein Penis", sagt Leiterin Nicole Reubert: "So etwas hatten wir zum ersten Mal." Haben die Besitzer Yannie ausgesetzt, weil er ein Zwitter ist? Ausgeschlossen ist das nicht. Es kann sein, dass sich in den nächsten Monaten ein Geschlecht durchsetzt. Es ist aber auch möglich, dass Yannie deswegen operiert werden muss.
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Beitrag Mi., 24.10.2018, 22:21

Warum sind eigentlich nicht-transsexuelle bzw. nicht-intersexuelle Menschen gegenüber transsexuellen bzw. intersexuellen Menschen schlechter gestellt?

Aus welchem Grund bekommen solche Menschen Psychotherapien, Hormonbehandlungen und Operationen bezahlt, nicht-transsexuelle bzw. nicht-intersexuelle Menschen aber nicht? Die leiden ja genauso darunter, nicht männlich oder weiblich genug zu sein (für ihr Empfinden).

Nehmen wir den User Roland150 als Beispiel. Für sein Empfinden ist er zu klein, zu dünn, zu unmännlich. Eigentlich müsste ihm seine Krankenkasse Fitnesscenter plus Trainer plus Ernährungsberater (er ist Hardgainer) plus Hormontherapie (Testosteron) plus Operation (Verlängerung der Beine) bezahlen. Ist aber nicht der Fall, das macht keine Krankenkasse, er müsste alles aus eigener Tasche zahlen.

Warum?


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Beitrag Mi., 24.10.2018, 23:34

Ich bin ganz ehrlich überrascht, wie schnell der Backlash kommt:

https://www.nytimes.com/2018/10/21/us/p ... ition.html

Wird der Bogen überspannt, bricht er – und alle gehen am Ende leer aus.

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Beitrag Sa., 27.10.2018, 11:37

https://www.psychotherapie-wissenschaft ... ew/254/496
Autorin
Myshelle Baeriswyl, Dr. phil., Psychologin und Sexualpädagogin, Geschäftsleiterin der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen, Leiterin der Sprechstunde Gendervarianz Ostschweiz, Mitglied der Fachgruppe Trans*.

„Die Annahme, es gäbe nur Frauen und Männer, ist so absurd,
als würde man auf dem Standpunkt verharren, die Erde wäre eine Scheibe.“
Lucie Veith (2012, S. 95)
Die interessante Forschungsfrage ist somit weniger die nach den Ursachen von Geschlechtsvarianten, denn diese hat es immer gegeben, sondern vielmehr die, warum in den abendländischen Gesellschaften das Primat der Zweigeschlechtlichkeit derart verbreitet ist.
Dabei zeigt es sich, dass Varianten in der körperlichen Geschlechtsentwicklung auf allen Ebenen vorkommen können, und keine Ebene die geschlechtliche Entwicklung determiniert. (...)
– so befindet sich ein Grossteil der die Geschlechtsentwicklung beeinflussenden Gene nicht auf dem Y-Geschlechtschromosom –, vielmehr ist die menschliche Geschlechtsentwicklung ein offener Entwicklungsprozess mit Interaktionen, Kommunikationen sowie Reaktionen auf Umgebungseinflüsse ohne dichotomes Ergebnis (Voß, 2010).
Hinter der Haltung, ein Zugang zu geschlechtsangleichenden Massnahmen nach eigenem Belieben müsse verhindert werden (Richter-Appelt & Nieder, 2014), steckt letztlich die paternalistische Grundhaltung, nicht die Betroffenen selbst seien in der Lage, Entscheidungen über ihren Körper zu treffen, sondern nur „Fachpersonen“.
Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass „die Frage, welchem Geschlecht sich ein Mensch zugehörig empfindet, ‚seinen Sexualbereich‘ betrifft, der als Teil der verfassungsrechtlich geschützten Privatsphäre zu betrachten ist“ (...). Damit hat das Gericht bereits 1996 erklärt, dass „die Geschlechtszugehörigkeit als eine individuelle Entscheidung zu respektieren“ ist (BVerfG, 15.08.1996 – 2 BvR 1833/95), anstatt sie durch Differentialdiagnostik und standardisierte Einstufung als psychische Erkrankung in Frage oder die Entscheidungsfähigkeit selbst in Abrede zu stellen.
Vorbeiträge ignoriert
Zuletzt geändert von stern am Sa., 27.10.2018, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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changnoi
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Beitrag Sa., 27.10.2018, 11:42

"es gibt auch sog. XX-Männer und XY-Frauen. :-D . "

danke für die Biologie-Nachschulung, die brauchst gerade du mir nicht zu geben ..... aber um diese 0,01% oder was auch immer geht es bei dieser Thematik nicht, sondern um biologische Männer und Frauen, die sich "im falschen Körper empfinden".

Nebenbei gefragt: bezeichnest du Elizabeth Warren seit ihrem Gen-Test als Indianerin und Angehörige einer Randgruppe? Immerhin trägt sie doch 1/1024 Gene! Oder würdest du als gestrenges Kriterium anlegen, dass sie sich als Indianerin fühlen müsste, damit du sie - dann aber konsequenterweise allen Ernstes! - als Indianerin bezeichnest? :lol:

"Noch nicht einmal biologisch determiniert der Genotyp alles, wovon die Geschlechtsentwicklung abhängt."

jajaja, ist schon klar, dass es noch dutzende andere Störungen oder "Ausreisser" in der Biologie gibt. Diese extrem seltenen Abweichungen werden immer dann gern ins Treffen geführt, wenn es darum geht, die Geschlechtsunterschiede noch weiter zu verwässern und vom eigentlichen Thema abzulenken: Gender-Dysphorie.

Caitlyn Jenner

Und auch wenn du anderer Meinung bist: Jenner ist genetisch/körperlich ein biologischer Mann und leidet an einer Gender-Dysphorie.

Wenn er/sie so happy wäre, würde er/sie sich einfach Frauenkleider anziehen, sich weiblich (so, wie "sie" sich "wirklich" fühlt! ;-) ) verhalten und fertig. Ist aber nicht so einfach. Das sagt er/sie ja selbst, und das liegt nicht an der Umwelt, sondern an den psychischen Problemen, die damit verbunden sind.
Die drastisch erhöhten Depressionsraten und Suizidraten kommen ja nicht von ungefähr. Und die gibt es global, auch in Ländern, in denen Transgender sehr gut integriert sind, z.B. in den USA, Thailand. Canada oder Australien.

"Was ein Evolutionsvorteil ist, entscheidest nicht du, sondern die Natur. Es gibt in der Natur viele Varianten, die lebensfähig sind, ja noch nicht einmal offziell als krank schubladisiert sind."


lol, erkläre mir dann doch bitte mal, wie sich Post-Op-Transgender fortpflanzen sollen!
Nene, die Biologie "weiss" schon, was gesund ist und was dysfunktional.

"Phänome werden bleiben, selbst wenn man sie für nichtig erklärt oder umdefiniert. :-D "

ja, genau ,das sage ich ja die ganze Zeit.

„Wir können Transsexualismus nicht als eine Störung der Geschlechtsidentität betrachten, sondern müssen ihn als Normvariante ansehen, die in sich, wie alle sexuellen Orientierungen, das ganze Spektrum von psychischer Gesundheit bis Krankheit enthält“, so Rauchfleisch.

Transsexualismus als Normvariante ... lol, das ist natürlich völlig ideologiefrei und hochwissenschaftlich. :-)

"Welches Problem hast du damit, wie sich ANDERE fühlen? "


sie können sich fühlen, wie sie wollen (hoffentlich gut!), aber wenn ihre Selbstwahrnehmung nicht zu ihrem Körper passt, dann haben nicht nur sie selbst ein Problem, sondern es gilt dann halt nun einmal als Störung, als "Abweichung".
Dass manche Menschen ein Problem haben, das beim Namen zu nennen, sagt wohl mehr über sie selbst und einen gewissen Schuldkomplex aus, unter dem sie offenbar leiden, als über die objektiv überprüfbare und statistisch nachweisbare Tatsache.

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Beitrag Fr., 02.11.2018, 12:39

Wenn es deiner Meinung nach nur verschwindend geringe Minderheiten sein sollen, sollte dich das ja nicht weiter aufregen.

Und was die Einordnung von Transsexualität angeht, sieht die WHO das zukünftig anders als du. :dunno: Der ICD ist die Referenz, was offiziell als krank klassifiziert wird, auch wenn du das anders siehst. Die Erde wird nicht zur Scheibe, wenn du das 10x sagst.


"Neue ICD-Einstufung
WHO will Transsexualität als psychische Krankheit streichen"


https://m.tagesspiegel.de/berlin/queers ... 09114.html


Normierungen und Krankheitsdefintionen waren schon immer ein man-made Konstrukt... die Natur kennt höchstens Varianten.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 02.11.2018, 13:32, insgesamt 5-mal geändert.
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Beitrag Fr., 02.11.2018, 12:47

Englischsprachige Doku über Transgender-Kinder: Growing Up Trans:

viewtopic.php?f=41&t=41399&p=1039126#p1039126



Menschen hautnah: Männlich, weiblich - oder was? Leben mit dem dritten Geschlecht
(07.06.2018 | 44 Min. | UT | Verfügbar bis 07.06.2019)

https://www.ardmediathek.de/tv/Menschen ... d=52978732
Christian, Sandrao und Talisha sind weder männlich noch weiblich, sie sind intersexuell: Sie stehen zwischen den Geschlechtern, besser gesagt, sie haben von beiden Geschlechtern etwas. Wie schwierig das Thema ist, wird schon bei der Anrede oder der Suche nach einer treffenden Bezeichnung klar: Zwitter oder Hermaphrodit oder auch Intersexueller? Autor/-in: Franziska Ehrenfeld, Insa Rauscher, Hannah Reineke
Alternativlink: https://m.youtube.com/watch?v=TYXBgUJaY4I
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changnoi
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 11:01

"Wenn es deiner Meinung nach nur verschwindend geringe Minderheiten sein sollen, sollte dich das ja nicht weiter aufregen."

es geht um das Übertrumpfen wissenschaftlicher Tatsachen durch "Gefühle",
und die Deutungshoheit linksextremer Ideologie in Politik und Wissenschaft, das sind sehr wesentliche Vorgänge, und die sollten jede/n beschäftigen und "aufregen".

Die WHO ist keine wissenschaftliche Organisation, sondern ein Teil der UN, die das fördern soll, was als "gesund" betrachtet wird. So weit so gut. Sie unterliegt allerdings dem politischen Einfluss von Staaten. Die USA und die EU haben darin viel Macht, sind aber ihrerseits aktuell stark von politischen und gesellschaftlichen Strömungen beeinflusst, die "Gender" und "Geschlecht" in einen Topf werfen wollen.
Insofern "beweist" die Positionsänderung in der WHO nichts anderes, als dass Lobby-Gruppen der USA und EU nach wie vor zu viel Einfluss in der UN (und damit auch der WHO) haben. Aber das ist ja nichts Neues und z.B. auch aus dem Bereich der Ernährung oder dem Umgang mit diversen anderen Erkrankungen bekannt, zu denen die WHO seit ihrer Gründung schon mehrfach die offiziellen Positionen geändert hat.

Zu deinen Videos: nun ja, Hermaphroditen sind halt nun mal eine Chromosomen-Störung (nenn es von mir aus "Abweichung"), aber definitiv keine "neue Normalität" oder "andere Normalität". Für die Betroffenen ist diese (auch selbst empfundene) Abweichung mit all ihren hormonellen, psychologischen und anderen Auswirkungen denn auch tatsächlich schlimm und wirft verdammt viele Probleme auf, aber zum Glück gibt es ja mittlerweile medizinische und psychologische Wege, damit bestmöglich umzugehen und ein weitgehend normales und friktionsfreies Leben damit zu führen (im Unterschied zu früher). Das ist eine Errungenschaft und freut mich. Trotzdem muss (und darf!) man es nicht als "normal" bezeichnen.
Selbstverständlich ist es auch nicht "normal", wenn eine als biologischer Mann geborene Person sich als Frau empfindet und umgekehrt. Das ist nicht nur im Sinne der Fortpflanzung ein potenzielles Problem, sondern vor allem auch psychologisch. Nicht mal die meisten Transgender bezeichnen sich selbst als "normal" (ausser vielleicht, wenn sie öffentliche Reden darüber halten). Wer sich das "normalredet", muss sich ernsthaft fragen, wie sehr ideologische Phrasen das eigene rationale Denken beeinträchtigen. Wir erklären ja auch nicht aus "Respekt vor den persönlichen Gefühlen, der persönlichen Realität" die Sicht eines Messies zur allgemeinen Realität, der sagt, er fühle sich in seiner schmuddeligen Wohnung so wohl. Oder die Sichtweise eines Menschen mit paranoiden Wahnvorstellungen, der sagt, dass Botschaften aus Handy-Masten sein Gehirn zerstören. Was für ein Unsinn.

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Beitrag Sa., 03.11.2018, 12:53

Was gibt es dir, dich zu einer Instanz aufzuschwingen, die glaubt, ihr stehe es zu, darüber befinden zu können, wie normal andere sind bzw. sich zu fühlen haben?

Wie gesagt: Die Geschlechtsidentität ist noch nicht einmal eine biologische Kategorie. Verbeiße dich doch nicht so in die Biologie... in der es, wie gesagt, auch Zwischenstufen (bzw. Varianten) gibt. Biologie ist nicht alles. Es gibt verschiedene Dimensionen des Geschlechts, für die die deutsche Sprache leider nur einen Begriff kennt. Andere Sprachen bilden die Realität differenzierter ab.
Stimmt die Behauptung, Aktivisten hätten die WHO zu dieser Entscheidung getrieben - entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse?

Tatsächlich fordern Interessensverbände die WHO seit Jahren auf, vom Zusammenhang "psychisch krank" und Transgender im ICD-11 Abstand zu nehmen. Die ICD-Koordinatorin der WHO, Lale Say sagt, dass man bei der Entscheidungsfindung auch die Stimmen der Patientengruppen berücksichtigt habe. Vor allem aber basiere die Entscheidung auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die eine Expertenkommission zusammengetragen hat.
Die meisten Transsexuellen sehen sich selbst nicht als krank und wollen sich entsprechend auch nicht "heilen" lassen.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -1.4024794
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 13:32

changnoi hat geschrieben:es geht um das Übertrumpfen wissenschaftlicher Tatsachen durch "Gefühle", und die Deutungshoheit linksextremer Ideologie in Politik und Wissenschaft, das sind sehr wesentliche Vorgänge, und die sollten jede/n beschäftigen und "aufregen".
Stimmt. Und damit wird zwangsläufig der Nährboden geschaffen für noch viel schlimmere Dinge.
changnoi hat geschrieben:Die WHO ist keine wissenschaftliche Organisation, sondern ein Teil der UN, die das fördern soll, was als "gesund" betrachtet wird. So weit so gut.
Wobei man die Empfehlungen der WHO wie alles andere auch mit Skepsis betrachten sollte. Ein Beispiel dafür ist die Suggerierung, dass Beschneidungen von Männern ein adäquates Mittel zur Verhinderung der Übertragung von Geschlechtskrankheiten sein soll. Was nicht der Fall ist. Trotzdem hält die WHO daran fest.
stern hat geschrieben:Was gibt es dir, dich zu einer Instanz aufzuschwingen, die glaubt, ihr stehe es zu, darüber befinden zu können, wie normal andere sind bzw. sich zu fühlen haben?
Gegenfrage: Was gibt es Dir, Dich zu einer Instanz aufzuschwingen, die glaubt, ihr stehe es zu, darüber befinden zu können, wie normal andere sind bzw. sich zu fühlen haben?

Guckst Du: https://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung

Laut wissenschaftlichen, empirisch gewonnenen Daten ist Trans- als auch Intersexualität sehr, sehr weit von der Norm entfernt.
stern hat geschrieben:Die Geschlechtsidentität ist noch nicht einmal eine biologische Kategorie.
Sie ist aber auch nicht vollständig losgelöst von biologischen Faktoren, denn sonst könnte man die Geschlechtsidentität von Menschen einfach so durch Therapie bzw. Sozialisierung verändern. Kann man aber nicht, hat noch nie geklappt.

Dazu passend: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7477289


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Beitrag Sa., 03.11.2018, 13:35

stern hat geschrieben:Biologie ist nicht alles.
Zeige mir einen Menschen, der nicht biologischen Ursprungs ist und auf den keine biologischen Faktoren einwirken.

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stern
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 14:09

Die Glockenkurve bildet alle Wahrscheinlichkeiten ab. NORMALverteilung. :roll:

https://www.mathe-seite.de/videos/grafi ... ybWhct.jpg


Ach ja, die rechte Regierung in Ö hat einen neuen Erlass auf den Weg gebracht:
Das Unterrichtsprinzip soll laut dem neuen Erlass dazu beitragen, "einen professionellen und reflektierten Umgang mit der Dimension des Geschlechts in der von heterogenen Lebenswelten geprägten Schule zu entwickeln". Konkret geht es etwa darum, Vorurteile abzubauen, geschlechtsstereotypische Festschreibungen zu überwinden, vorhandene Potenziale von Frauen besser zu nutzen und Entscheidungen bei der Berufswahl zu erleichtern.

"Der neue Erlass geht über den Grundsatzerlass aus dem Jahr 1995 weit hinaus", betonte Unterrichtsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gegenüber der APA. Dies vor allem in der Definition des "Genderbegriffs in einer pluralistischen Gesellschaft und der Handlungsräume".
https://text.derstandard.at/20000904655 ... wieder-ein

Ich habe mal die Volksschulversion angelesen:

http://pubshop.bmbf.gv.at/download.aspx?id=191
Was ist Geschlecht? Geschlecht bewusst gemacht

‛Geschlecht ist nicht etwas, was wir haben, schon gar nicht etwas, das wir sind. Geschlecht ist
etwas, was wir tun “, sagt die deutsche Psychologin Gitta Mühlen Achs (1998, 21) in Anleh-
nung an die us-amerikanische Soziologin Carol Hagemann-White. Sie verdeutlicht damit die
sozialkonstruktivistische Theorie, wonach Geschlecht nicht biologisch vorprogrammiert oder
kulturell erzwungen ist, sondern ein Produkt von kontinuierlicher – bewusster wie unbewusster
– Interaktionsarbeit. Dabei greifen wir auf gelernte gesellschaftliche Muster von Weiblichkeit
und Männlichkeit – auf Geschlechterstereotype – zurück.
nach erstem Überfliegen noch ausbaufähig...


nicht alle Beiträge gelesen
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 14:51

stern hat geschrieben:Die Glockenkurve bildet alle Wahrscheinlichkeiten ab. NORMALverteilung. :roll:
Dir ist aber schon bewusst, was die Definition von normal ist? Normverteilung? Ich nehme Dir dieses Dummstellen ebensowenig ab wie Hiob.
stern hat geschrieben:Sie verdeutlicht damit die sozialkonstruktivistische Theorie, wonach Geschlecht nicht biologisch vorprogrammiert oder kulturell erzwungen ist, sondern ein Produkt von kontinuierlicher – bewusster wie unbewusster
– Interaktionsarbeit.
Bild

Damit macht man ein Fass auf, das verschlossen bleiben sollte. Denn was man auf Geschlecht anwenden kann, das kann man auch auf die Spezies anwenden – womit man dann auch Menschen mit abweichendem ("unmenschlichem") Verhalten die Zugehörigkeit zur menschlichen Spezies aberkennen, sie entmenschlichen und dadurch Menschenrechte nicht mehr anwenden muss. So etwas gab es ja schon einmal …


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Beitrag Sa., 03.11.2018, 15:08

Also wenn Geschlecht allein ein soziales Konstrukt ist, kann es also nur an der eigenen persönlichen Einstellung liegen, ob man in der Lage ist, Kinder zu gebären oder nicht. Das heißt, man kann sich in Zukunft sämtliche reproduktionsmedizinische Verfahren komplett sparen. Aber wohin können sich dann Frauen, die z.B. Probleme mit ihren Eierstöcken haben, wenden? Nicht an Ärzte und auch nicht an Psychotherapeuten. Bleiben also nur noch esoterische Gurus, Schamanen und sonstige Wunderheiler übrig. Damit wären dann mehr als tausend Jahre Wissenschaft und Forschung weggewischt, wenn nicht sogar mehr.

Wenn meine Freundin das nächste Mal menstruiert, muss ihr ich das unbedingt sagen, dass das Blut, die Verstimmungen und die Krämpfe nichts mit körperlichen, biologischen Faktoren zu tun haben – denn diese gibt es ja jetzt nicht mehr bzw. wurden auf dem Altar der politischen Korrektheit geopfert – sondern ausschließlich mit ihrem Selbstbild. :kopfschuettel:

Das lässt sich dann auch auf alle anderen biologischen Dinge anwenden, Krankheiten im Allgemeinen. Wird wohl nicht lange dauern, bis Krebstherapien nicht mehr von den Kassen bezahlt werden und sich der Mythos der "Krebspersönlichkeit" durchsetzt.

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