Einbildung!?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Philosophia
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 14:25

Ja es gibt so etwas - ich habe es auch schon als Beobachterin sehen müssen ... und ich sage nur: Ich wünschte, ich hätte so was nie sehen müssen. Es ist doch Murks und die Intentionen, die dahinter stecken, sind wohl eher kindlich/unreifer Natur (von beiden Seiten).
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 14:29

Hallo PinkPearl
Mein Therapeut hat für mich mehr gemacht als nötig, mit mir geflirtet, mir immer Kaffee und Kekse oder Süssigkeiten angeboten. Ich weiss privates. Wir bauten auch ein freundschaftliches Verhältnis auf.
Ich denke auch, dass in vielen Fällen vorschnell alles als Übertragung abgetan wird. Wenn ich bei manchen Usern lese, was der Therapeut alles für den betreffenden Klienten tut, ... so wie bei dir, ... er flirtet, er schenkt übermäßig viel Aufmerksamkeit, er erzählt Privates, sucht außerhalb der Therapiesitzung den Kontakt, ist rund um die Uhr für den Klienten da, ... dann wundert es mich nicht, dass sich die Klienten in ihreTherapeuten verlieben, sich nach deren Nähe sehnen und von ihnen abhängig werden. Mit Übertragung hat so was meiner Einsicht nach nichts zu tun, sondern mit einem Fehlverhalten des Psychotherapeuten, der seinen Klienten durch sein eigenes falsches Verhalten mehr oder weniger bewusst von sich abhängig macht. Mit solchen Verhaltensweisen provozieren Therapeuten nicht nur die Abhängigkeit des Klienten, sondern auch das Verliebtseinsgefühl.
Ich finde es zuweilen echt schlimm (hier) zu lesen, wie ein solches Fehlverhalten des Therapeuten als "Übertragung vom Klienten auf den Therapeuten" abgetan wird. Damit wird das Problem beim Klienten gesucht und nicht im Fehlverhalten des Therapeuten.

Dass Du dich zu deinem Therapeuten hingezogen fühlst kann ich mehr als verstehen. So wie du den Ablauf deiner Therapiesitzungen beschreibst erscheint es mir logisch, dass an ihm hängst.
Hätte er das alles nach Beendigung des Therapieverhältnisse gemacht würde ich sagen "okay, ist wohl wirklich mehr". Aber das Flirten usw. fand in der Therapiesitzung statt. Da hat ein solches Verhalten definitiv nichts zu suchen. Dein Therapeut hätte dir helfen sollen von ihm loszukommen und dich nicht durch Flirten und anderen Verhaltensweisen an sich binden dürfen.

Dass es dir heute damit gut geht und du die Beziehung zu deinem Ex-Therapeuten weder als Übertragung empfindest noch als Missbrauch kann ich ebenfalls total verstehen. Eine therapeutische Beziehung auf Augenhöhe verschleiert, dass Du dich in einem Abhängigkeitsverhältnis befandst. Da kann leicht das Gefühl entstehen, "Wieso, wir sind doch gleichgestellt, ich weiß soviel von ihm, wie er von mir, wir sind auf Augenhöhe, ... also kann ich nicht von ihm abhängig sein".
Tatsache ist aber, dass du dich in einem Abhängigkeitsverhältnis befunden hast (und wohl immer noch befindest) und sich dein Therapeut durch Verhaltensweisen wie Flirten falsch verhalten hat. Er hat durch sein falsches Verhalten eine Situation geschaffen, die es dir unmöglich macht zu spüren, dass du dich in einem Abhängigkeitsverhältnis befunden hast.

Ich sage dir das alles, weil ich das, was du gerade durchmachst, auch durchgemacht habe. Ich sage auch bis heute, dass es echte Liebe war, dass es keine Übertragung war, ... Da bleibe ich auch bei. Dennoch, meine Therapeutin hatte sich falsch verhalten als sie in der Therapiesitzung mit mir flirtete, mehr für mich tat als sie hätte tun müssen, außerhalb der Therapie den Kontakt gesucht hat, die Therapiesitzungen ans Ende des Tages gelegt hat, so dass wir Open End hatten (meist bis 4 Uhr morgens), als sie mich Persönliches von sich erzählte, als sie sich von mir Rat für eigene Probleme holte, ... Das alles sind Verhaltensweisen, die sich weder nach Missbrauch noch als Übertragung anfühlen. Es tut ja gut, man, es fühlt sich gut an, dem Therapeuten so gleichgestellt zu sein, ...

Die Gefühle mögen auf beiden Seiten echt sein. Klient und Therapeut mögen tatsächlich auf Augenhöhe sein, ... Tatsache ist und bleibt aber, dass sich der Therapeut in der Therapie falsch verhalten hat. Er hat durch sein Fehlverhalten die Abhängigkeit und das Verliebtseinsgefühl provoziert. Er hat den therapeutischen Kontext für eigene Bedürfnisse benutzt.
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Sa., 29.09.2018, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Malia
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 14:30

Ich kenne 2 Frauen, die mit ihren Therapeuten seit vielen Jahren verheiratet sind, Kinder haben, inzwischen auch Enkelkinder.
Mit einer der Frauen war ich lange befreundet, hab mit ihrem Mann und dem Sohn in einer WG gelebt und fand den Umgang der beiden miteinander "normal".
Klar, war es am Anfang eine komplizierte Situation, eben wegen dieses Abstinenzgebotes, aber ist eben doch alles gut gegangen.

Fazit:
es gibt für jede Regel Ausnahmen.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 14:32

Schnaaarch! Meine Güte, geht es hier etwa um das 8te Weltwunder? Nein, in der Therapiegeschichte gab es viele Patienten, die mehr als nur eine platonische Beziehung mit ihrem Thera hatten.
Strafbar? Echt? Ich kenne das deutsche Strafgesetzbuch nicht. Mag jetzt auch nicht recherchieren.
Aber ja, natürlich bist du stabil. Alle anderen verliebten sind es nicht. Du hast sicher auch immer wert auf eine offene Beziehung auf Augenhöhe gelegt, während es bei mir andersrum war. Ich suche mir den Therapeuten danach aus, dass er mich nach Strich und Faden verarscht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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PinkPearl
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 15:00

Hallo Jenny
Danke für deinen Beitrag, der sehr hilfreich ist. Es ist schön zu sehen, dass noch jemand anderes, so etwas wie ich erlebt hat.

Genau, man kann nicht immer alles oder jede Situation als Übertragung abstempeln. Auf "Augenhöhe" denke ich, weil ich einen ähnlichen Beruf ausübe und den Umgang mit Patienten bestens gewohnt bin.
Er hat mich nicht bewusst abhängig gemacht. Ich fand es süss das er mir mehr Aufmerksamkeit schenkt und besonderes für mich macht. Ich hab zwar geflirtet aber nie thematisiert, dass ich Gefühle für ihn entwickelte. Ich hoffte immer, dass er es nicht bemerkt. Ja, du hast Recht. Flirten, Kaffee und Süssigkeiten gehören nicht in die Therapie. Überzogen hat er auch, ca. 10 min oder 20-30 min und deiner gleich bis 4 Uhr morgens. Oha, dass ist krass. Nach Ende der Therapie, suchte Ich den Kontakt. Er hätte sich nie als Erster gemeldet. Ob ich abhängig bin. das weiss ich nicht. könnte es sein dass er auch abhängig von mir wurde? hast du dich nach Ende der Thera mit deinem Therapeuten getroffen?

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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 15:05

Zur Aufklärung hier einmal kurz ein Auszug aus der Berufsordnung für Psychotherapeuten des Landes Baden-Württemberg:

§ 8 Abstinenz
...
2 Psychotherapeuten dürfen die aus der psychotherapeutischen Arbeit erwachsende Vertrauensbeziehung zum Patienten und seinem persönlichen Umfeld nicht zur Befriedigung eigener Bedürfnisse oder wirtschaftlicher Interessen ausnutzen. Das Annehmen von Geschenken ist nur zulässig, solange diese den Charakter von kleinen Aufmerksamkeiten behalten.

3 Jegliche sexuelle Kontakte zwischen Psychotherapeuten und Patienten sind unzulässig.

4 Die Verpflichtungen zur Abstinenz nach den Absätzen 2 und 3 gelten auch für die Zeit nach Beendigung der Therapie solange noch eine Behandlungsnotwendigkeit oder eine Abhängigkeits-beziehung des Patienten zum Psychotherapeuten gegeben ist. Innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Behandlung ist das Fortbestehen einer Abhängigkeitsbeziehung unwiderleglich zu vermuten.

Daraus folgt:
1. Wenn er mit dir während der Therapie private Ansichten ausgetauscht hat, die nicht ausschließlich der Therapie dienten (was ja eine Voraussetzung für eine Beziehung auf Augenhöhe wäre), hätte er bereits dadurch eigene Bedürfnisse erfüllt und damit gegen die Berufsordnung verstoßen.
2. Im Absatz 4 ist geregelt, dass im ersten Jahr nach Beendigung der Therapie eine Abhängigkeitsbeziehung unwiderleglich zu vermuten ist. Das heißt nicht im Umkehrschluss, dass sie nach einem Jahr erlaubt wäre, sondern nur, dass man nicht mehr automatisch von einem Abhängigkeitsverhältnis ausgeht. Davon abgesehen ist deine Therapie ja erst ein halbes Jahr her, insofern ist es sowieso strafbar.
3. Was die Ernsthaftigkeit der Therapie anbelangt, so sind da Zweifel berechtigt. Entweder du hattest eine ernsthafte, therapiebedürftige psychische Erkrankung, dann besteht in jedem Fall eine Abhängigkeit und ein Machtgefälle und dann wäre es seine Aufgabe gewesen, sich n der Therapie ausschließlich mit deinen Themen zu beschäftigen. Wenn er das nicht getan hat, sondern mit dir Privatgespräche geführt und private Informationen mit dir ausgetauscht hat, dann hat er entweder seine Pflichten verletzt oder es war eben keine behandlungsbedürftige Erkrankung (mehr) da, dann wäre es seine Verpflichtung nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot gewesen, die Therapie zu beenden. So hat die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten ziemlich teuer für euren privaten Plausch bezahlt. So oder so ist es ein Verstoß gegen seine beruflichen Verpflichtungen und ich würde mir vielleicht mal Gedanken darüber machen, wie toll denn ein Mann ist, der es mit dem Gesetz nicht so genau nimmt und sich mit seinen Patientinnen privat einlässt. Ich halte es tatsächlich für naiv und etwas selbstüberschätzend zu glauben, dass du die erste und letzte bist, bei der er so handelt. Wenn er sich wirklich ernsthaft in dich verliebt hätte(was ja durchaus vorkommen kann), wäre es seine Verpflichtung gewesen, zu deinem Schutz vor seinen Bedürfnissen sofort die Therapie zu beenden und dich an eine Kollegin/einen Kollegen weiter zu vermitteln. Dann hätte er abwarten müssen, bis zu deine Therapie dort abgeschlossen hast und hätte sich dann bei dir melden können. Das scheint vielleicht viel verlangt, aber das ist der besonderen Verantwortung geschuldet, die mit seinem Beruf verbunden ist. Alles andere ist sowohl rechtlich wie moralisch nicht in Ordnung.
4. Dass deine Tätigkeit im medizinischen Bereich nebst irgendeiner psychologischen Schmalspur-Ausbildung in irgendeiner Weise bedeuten würde, dass die Beziehung deshalb auf Augenhöhe sei, ist ziemlich abenteuerlich.
5. Dass du in deinem verliebten Zustand nur rosarote Herzchen siehst und das natürlich überhaupt nicht problematisch findest, ist verständlich. Gleichzeitig zeichnen sich Verliebte aber nicht gerade besonders durch Objektivität oder gar Kritikfähigkeit gegenüber dem begehrten Objekt der Liebe aus. Daher darfst du dich nicht wundern, dass andere Außenstehende da nicht in deinen Begeisterungssturm mit einstimmen. Und das hat nichts damit zu tun, dass dir jemand dein Glück nicht gönnt oder dir was Böses will, eher im Gegenteil. Du wärst nicht die erste Frau, die sich in einen Mann verliebt, der ihr nicht gut tut oder es nicht ernst mit ihr meint. Vielleicht kommst du sogar mit ihm zusammen und bist eine Weile glücklich - bis er sich in die nächste Patietin verliebt. Mit dem Verstoß gegen Recht und Moral scheint er ja wenig Probleme zu haben...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 15:17

Hallo PinkPearl,
Auf "Augenhöhe" denke ich, weil ich einen ähnlichen Beruf ausübe und den Umgang mit Patienten bestens gewohnt bin.
Ich kann dich verstehen, total. Ich bin selber auch Diplom Psychologin und habe schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Therapeuten mich mehr als ihre Kollegen empfinden als als ihre Klientin. Inzwischen ziehe meiner Therapeutin sofort diesen Zahn beim Erstgespräch. Denn ich sitze da nicht als Psychologin, sondern als Mensch mit Problemen. Zudem habe ich mich von dem ganzen Psychologenkram eh völlig distanziert. Ich identifiziere mich in keinster Weise mit meiner Ausbildung.
Nach Ende der Therapie, suchte Ich den Kontakt.
Wenn ich du wäre, ... das würde ich mir genauer angucken. Dass du den Kontakt gesucht hast lässt bei mir das Gefühl entstehen, dass du noch nicht völlig von ihm los warst. Ich würde mir angucken, was dich zu diesem Kontaktgesuch getrieben hat.
Ob ich abhängig bin. das weiss ich nicht. könnte es sein dass er auch abhängig von mir wurde?
Das ist die Frage. Diese kannst nur Du selber dir beantworten.
hast du dich nach Ende der Thera mit deinem Therapeuten getroffen?
Meine Therapeutin und ich, wir haben uns während der probatorischen Sitzungen ineinander verliebt. Sie hat deshalb nie einen Therapieantrag gestellt. Die Therapie, die sie mit mir gemacht hat, hat sich unbezahlt gemacht. Sie wollte alles für mich sein, Therapeutin und Lebensgefährtin. Ging gründlich in die Hose.
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 15:29

PinkPearl hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 13:48 Nein, dass macht er nicht mit allen Patienten. Ich bin die einzigste mit der er privaten Kontakt hält. Er hat sich eben auch in mich verliebt.
Das sagt er dir vielleicht. Und du möchtest ihm natürlich gerne glauben. Ich würde einer Person, die leichtfertig ihre Approbation riskiert, nicht vertrauen. Du magst dich zwar für die Einzige (Einzigste gibt es nicht, dass Wort "einzig" ist nicht steigerungsfähig :-D ) halten, jedoch wirst du es kaum sein.
PinkPearl hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 13:48 Ich bin froh, dass ich ihn während der Therapie als Mensch kennen lernte und nicht als Therapeut.
Eine Therapie ohne Therapeut also? Klingt interessant. Und Flirts auf Kosten der Krankenkasse....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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candle.
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 15:44

Eine Meisterin in Bären aufbinden.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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PinkPearl
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 16:39

Hallo Jenny
Achso. Jetzt verstehe ich, warum du Fachwissen besitzt und wieso du dich therapeutisch auskennst. Als Psychologin und selbst Patientin verstehst du beide Seiten. Ihr habt euch verliebt und deshalb die richtige Therapie nicht begonnen. Das ist ehrlich. Und man kann sich nicht aussuchen in wen man sich verliebt.
Ich habe eher gegen Mitte/Ende der Therapie Gefühle entwickekt. Es hat echt nix mit Abhängigkeit zu tun. Ich bin noch jung und hübsch. Ich erhalte genug Aufmerksamkeit von Männern und habe keine Probleme zu daten. Er hat eben etwas an sich, was mich reizt. Ich habe Therapie beendet und habe einen neuen Therapeuten. Er hat mich extra gefragt ob ich freiwillig bei ihm sei oder er mich evtl. unbewusst manipuliert habe. Ich konnte ihm versichern, dass es mein freier Wille sei. Ich kann mich auf Initiuotion und mein Bauchgefühl verlassen.
Das verstehe ich. Du bist eben auch Psychologin, vom Fach. Du hast zwar die Seite gewechselt aber strahlst an deine Therapeutinnen vielleicht mehr als nur ein "Klient" aus. Wegen deinem Wissen. Aber natürlich müssen die dich ernst nehmen und deswegen auch den Klienten in dir sehen.

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PinkPearl
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 16:49

@jenny Er macht jetzt "mehr" als zuvor. Er schreibt von sich aus Nachrichten, macht Komplimente über meine Tasche oder Kette, möchte, er scheut keinen aufwand mir mein leben zu erleichtern z.b. ich kaufe neue möbel. er hilft mir mit transport und aufbauen. Er erzählte mir auch, dass er bemerkte, ich entwickle Gefühle aber er hätte nicht darauf eingehen dürfen und er spürte Enttäuschung in mir, da er auf Distanz ging. könnte ihn jemand anzeigen? oder müsste ich das? ich würde ihm nie schaden. ich fühle mich nicht manipuliert und ausgenutzt. Und jetzt helfe ich auch ihm. er kann sich auf mich verlassen.

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PinkPearl
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 16:52

@Anna
keine sorge, ich kann ihm vertrauen. ihm ist so etwas noch nie passiert. Es kann passieren. Selten aber wahr und keine Einbildung oder Übertragung.So naiv und leichtgläubig bin ich auch wieder nicht. sondern eher misstrauisch und reflektiere zuvor

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PinkPearl
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 16:54

ich bin in therapie aber bei neuen therapeuten. ich fühl mich stabil. jeder darf seine meinung äussern. ich kann kritik vertragen und ich möchte auch ehrliche meinungen und nix mit rosa brille bestätigen lassen. meine diagnose ist ADHS und zur zeit burnout

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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 17:11

PinkPearl hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 16:39 Achso. Jetzt verstehe ich, warum du Fachwissen besitzt und wieso du dich therapeutisch auskennst. Als Psychologin und selbst Patientin verstehst du beide Seiten. Ihr habt euch verliebt und deshalb die richtige Therapie nicht begonnen. Das ist ehrlich. Und man kann sich nicht aussuchen in wen man sich verliebt....Das verstehe ich. Du bist eben auch Psychologin, vom Fach. Du hast zwar die Seite gewechselt aber strahlst an deine Therapeutinnen vielleicht mehr als nur ein "Klient" aus. Wegen deinem Wissen. Aber natürlich müssen die dich ernst nehmen und deswegen auch den Klienten in dir sehen.
:roll: Wenn du deinen Therapeuten genauso idealisierst, dann wundert mich nix mehr...Was hat denn bitte ein Psychologiestudium mit "beide Seiten" zu tun? Von den 2 oder 3 Seminaren in klinischer Psychologie hast du in etwa soviel Ahnung von Therapie wie ein Führerscheinneuling von Gefahrguttransporten... :kopfschuettel: Nach dem Psychologiestudium hast du erst mal gaaanz viel Ahnung von Statistik und psychometrischen Tests. Geh' mal an eine Uni und schau dir die ganzen Absolventen an, die in die Personalberatungen usw. gehen, die möchtest du ganz bestimmt weder in fachlicher noch in persönlicher Hinsicht als Therapeuten haben. Psychologen sind normale Menschen wie du und ich, sie haben (sofern sie keine therapeutische Zusatzausbildung oder klinische Berufserfahrung haben) aufgrund ihrer Ausbildung weder besondere therapeutische Kenntnisse noch verfügen sie über mehr Einfühlungsvermögen als andere Menschen. Selbst Therapeuten haben grundsätzlich die gleichen Probleme wie alle anderen Menschen, sie haben sie nur im besten Fall in ihrer Selbsterfahrung hinreichend bearbeitet (was ich bei deinem Therapeuten bezweifle).

Das hat jetzt nix mit Jenny zu tun, kann sein, dass sie dich wirklich besser versteht, aber das hat nur was damit zu tun, dass sie schon mal in einer ähnlichen Situation war und nicht mit ihrem Studium. Und für Therapeuten ist das auch nix ungewöhnliches, weder dass Psychologen oder gar therapeutische Kollegen als Patienten bei ihnen sitzen, noch dass Patienten sich auf einmal berufen fühlen, selbst Psychologie zu studieren und Therapeuten zu werden, das kommt beides nicht wirklich selten vor. Ein guter Therapeut/eine gute Therapeutin wird deshalb noch lange nicht die Rollen vermischen oder gar eine Beziehung eingehen. Therapeuten, die das tun, haben immer selbst ein grundsätzliches Problem und sind den Anforderungen ihres Berufes nicht gewachsen. Ein Therapeut muss privates vom therapeutischen trennen können. Kann er das nicht, ist er für den Beruf nicht geeignet und stellt eine potentielle Gefahr für seine Patienten dar. Selbst wenn du ganz speziell mit heiler Haut aus der Nummer rauskommen solltest, macht es das nicht besser. Keiner weiß, wie die nächste Patientin damit umgehen kann.
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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 17:41

PinkPearl hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 16:54 ich bin in therapie aber bei neuen therapeuten. ich fühl mich stabil. jeder darf seine meinung äussern. ich kann kritik vertragen und ich möchte auch ehrliche meinungen und nix mit rosa brille bestätigen lassen. meine diagnose ist ADHS und zur zeit burnout
Ich zitiere dazu noch mal einen Auszug aus meinem Vorbeitrag:
"Die Verpflichtungen zur Abstinenz nach den Absätzen 2 und 3 gelten auch für die Zeit nach Beendigung der Therapie solange noch eine Behandlungsnotwendigkeit...gegeben ist."

Vorher hast du so geschrieben, als sei deine Therapie beendet. Das was du jetzt schreibst, macht es in meinen Augen nur noch schlimmer. Es ist nicht nur die Frist von 1 Jahr nicht eingehalten, sondern du bist auch noch behandlungsbedürftig und auch real in Behandlung - wenn auch nicht mehr bei ihm. Gerade mit Burnout ist man besonders bedürftig, was Zuwendung und Unterstützung angeht. Da saugt man jede Zuwendung auf, wie ein trockener Schwamm. Aus einem Burnout heraus ist es ohnehin schon schwierig eine Beziehung einzugehen, selbst wenn es kein Therapeut ist. Du bist ja während eines Burnouts nicht in deiner normalen Verfassung, zeigst vielleicht ganz andere Verhaltensweisen als normal. Außerdem ist man in einem Burnout so mit den eigenen Problemen beschäftigt, dass normalerweise wenig Platz für die Bedürfnisse Anderer da ist. Also nix mit auf Augenhöhe und so. Er hat wahrscheinlich ein Helfersyndrom und findet es toll, dass du so abhängig von ihm bist. Oder du bist schon wieder so gesund, dass du keine Therapie mehr brauchst Irgendwas stimmt da an deinen Erzählungen vorne und hinten nicht...
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