'Ich bin Sophia' Doku über Transgender-Kinder.

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stern
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Beitrag Fr., 28.09.2018, 19:18

Das Kind hat ja auch nicht um unsere Hilfe gebeten. :roll: Noch ist es eben so, dass Begutachtung notwendig ist, wenn die Identität geändert werden soll. Und doch, ich finde schon wichtig, was politisch bzw. gesellschaftlich anerkannt bzw. angestrebt wird. So normal, wie es sein sollte, ist es eben noch nicht...Transsexualität gilt ja noch als Krankheit (was aber, wie gesagt, geändert werden soll)... ein Arztbesuch ist also naheliegend. Und ohne kommt man auch nicht weiter... insbes. wenn man verhindern will, dass (vor einer Umwandlung) erst noch die Pubertät zur vollen Entfaltung kommt (was es umso schwerer macht, wenn jemand das Geschlecht eh nicht anerkennen kann) und ein Identitätswechsel eh wahrscheinlich ist. Soweit ich weiß wird öfters der Eintritt der Pubertät gestoppt bzw. hinausgezögert. Eine schnelle Entscheidung möchte sicherlich niemand vom Zaun brechen, weil man sich nicht schon vorher umfassend informiert hat.
Giffey forderte darüber hinaus die Aufhebung des derzeit geltenden Transsexuellengesetzes. Dieses müsse durch ein modernes Gesetz zur Anerkennung und Stärkung von geschlechtlicher Vielfalt ersetzt werden. Zwangssachgutachten über die geschlechtliche Identität von Menschen wie sie bisher vorgesehen sind, seien Giffeys Meinung nach "einfach nicht mehr zeitgemäß".
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... eskabinett

Die Frage ist eher, ob das in dieser Regierung tatsächlich durchsetzbar ist... siehe das Ringen um die Homo-Ehe.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 28.09.2018, 20:11, insgesamt 5-mal geändert.
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shesmovedon
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Beitrag Fr., 28.09.2018, 19:24

Ich denke, dass die Gutachten schon wichtig sind, damit eben auch Menschen wie ich rausgefischt werden, die einen weiblichen Anteil haben, der die GA anstrebt, aber nicht alle Anteile dies wollen. Außerdem will man ja schließlich auch, dass es von der Krankenkasse finanziert wird. Demnach rechtfertigt das auch, dass diese psychologische Gutachten in Auftrag geben. Warum sollte die Krankenkasse etwas finanzieren, nur weil irgendwer behauptet, er lebe im falschen Körper.

Wir könnens uns auch wie in Frankreich wünschen. Da ist es keine Störung, da übernimmt aber auch keine Kasse irgendwelche Kosten. Dann doch lieber Störung!

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stern
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Beitrag Fr., 28.09.2018, 20:48

Seerose47 hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 13:35 Es gibt nichts womit die Leute umgehen müssen, sie ist ein Mädchen, fertig. Bei den anderen Mädchen muss man damit ja auch nicht umgehen.
Nur wird der Körper das nicht so sehen... also zB wenn der der Stimmbruch oder Bartwuchs, etc. einsetzt (und das kann schon frühzeitig der Fall sein), wird der Unterschied zu anderen Mädchen größer. Zwar stehe ich Schablonen, was männlich und weiblich sein soll skeptisch gegenüber (es gibt Übergänge), aber solche Schablonen existieren und damit wird man auch konfrontiert. Und mW hat sie auch Schwierigkeiten ihren Körper, zumindest was männlich ist, anzunehmen bzw. lehnt das ja ab.

Daher wird man rechtzeitig die Entscheidung treffen müssen, ob man die körperliche Entwicklung zum Mann durchlaufen lässt, in der Pubertät (was aber für jemanden, der sein Geschlecht ablehnt, oft nicht wirklich ein Traum ist... Wenn ich mich richtig entsinnne, verträgt es Sophia ja bereits nicht, wenn sie ihren ursprünglichen Vornamen Philipp oä hörte). Oder man hält die Pubertät zunächst an... und versucht dann irgendwann die Entwicklung zur Frau zu ermöglichen... bzw. so kann man noch ein bisschen Zeit gewinnen.
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Beitrag Fr., 28.09.2018, 22:30

stern hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 17:14 insbes. auch wenn man bedenkt, wie lange es gebraucht hat, die Homo-Ehe durchzusetzen... und selbst das ging nur so, dass die SPD die Koalition platzen ließ (so bleibt also auch eine Beigeschmack, obwohl die Entscheidung längst überfällig war).
Kann ich überhaupt nicht verstehen. :kopfschuettel: Wenn zwei Männer oder zwei Frauen sich lieben, dann sollen sie heiraten dürfen... Völlig selbstverständlich heiraten dürfen. Ich glaube aber, dass die Gesellschaft gleichgeschlechtliche Liebe nie richtig akzeptieren und tolerieren werden.

Als ich mit einer Frau die ich damals sehr mochte in der Bahn unterwegs war, mussten wir uns was bieten lassen, nur weil wir "Händchen gehalten haben."

Waren aber auch zwei alte Damen, vielleicht sehen Menschen aus einer anderen Generation das anders.
ENA hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 17:46 Noch ein letztes: MIr ist nicht bekannt, dass Sophia zu dem Psychiaterbesuch gezwungen wurde.
Das meinte ich auch nicht. Sie wurde / wird nicht gezwungen hinzugehen, aber es war nicht ihr Wunsch, es kam nicht von ihr. Kinder verstehen das ja noch nicht. Wenn sie dann da waren, gehen sie natürlich hin, weil sie ja nicht verstehen was da läuft und die Therapeuten entsprechend agieren.
ENA hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 17:46 und: Ich glaube nicht, dass es dem Kind was hilft, wenn wir jetzt darüber diskutieren, wie dort gehand habt wurde, wie es sein sollte und ob das, was mit ihr ist, nun eine F-Diagnose ist oder nicht.
Kann sein, aber grundsätzlich ist es wichtig über so Themen zu sprechen / schreiben, und es auch in der Gesellschaft immer öffentlicher zu machen. Von daher finde ich den Austausch hier gut und wichtig. :)
stern hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 19:18 Soweit ich weiß wird öfters der Eintritt der Pubertät gestoppt bzw. hinausgezögert.
Kann man den Menschen die ihr biologisches Geschlecht ablehnen nur wünschen... Alles andere muss qualvoll sein.


stern hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 20:48 Nur wird der Körper das nicht so sehen... also zB wenn der der Stimmbruch oder Bartwuchs, etc. einsetzt (und das kann schon frühzeitig der Fall sein)



Stimmt. :-(

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ENA
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Beitrag Fr., 28.09.2018, 22:48

Seerose47 hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 22:30 Sie wurde / wird nicht gezwungen hinzugehen, aber es war nicht ihr Wunsch, es kam nicht von ihr.
Mir ist keine 10-jährige bekannt (ich glaube, sie ist 10), die sich überlegt, sie könnte mal zum Psychiater gehen und das zu ihrer Mutter sagt (damit die mit ihr dahin geht).
Sie sieht ja auch nur das Jetzt und es ist schwer, sich vorzustellen, was man sein könnte (vielleicht ganz gut, wenn sie hier nicht mitliest. Das könnte das Gefühl von "da ist irgendwas anders, da sollte irgendwas anders sein" verstärken).

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CrazyChild
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 06:37

ENA hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 10:21 Warum ist es für Dich jetzt zu spät, Crazy? Kann so eine OP zu spät sein oder ist es eher so, dass Du Dich mit dem "Weiblich-sein" so sehr arrangiert hast (bzw. dem Körper) und so weit in der Rolle sozialisiert bist (Stichwort auch: Umfeld), dass es für Dich leichter ist, so zu bleiben?
Ja, das ist wohl der wichtigste Grund. Und was soll ich jetzt mit fast Mitte 50, verheiratet, Job, etc. alles umschmeissen was mein ganzes Leben lang einigermassen gut funktioniert hat. Ich habe mich damit arrangiert, genauso wie ich mich mit anderen Dingen, die nicht so gelaufen sind aber unveränderbar sind, arrangiert habe. Ich kleide mich immer noch ausschliesslich burschikos, bin ungeschminkt und habe kurze Haare. Ich liebe immer schon Fussball und all die wilden Sportarten, die sonst Mädchen oder Frauen nicht machen.
Als Kind und Jugendliche war es das höchste für mich wenn im Geschäft die Leute sagten, Burschi (so sagt man bei uns im Dialekt) was kriegstn Du....
Ich habe als Kind auch im Fussballverein in ner Jungenmannschaft gespielt bis rauskam, dass ich ein Mädchen war :kopfschuettel:
LG, CrazyChild

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ENA
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 08:15

Ja.Vermutlich-würde-es-jetzt-nur-alles-um-Vieles-mehr-verkomplizieren-und-auf-dem-Kopf-stellen.Ich-kann-schon-verstehen,wenn-man-sich-dann-entscheidet,Dinge-einfach-so-zu-lassen,wie-sie-sind,wenn-man-ansonsten-zumindestens-"okay"-damit-leben-kann-und-akzeptabel-eingebunden-ist.-Man-lebt-ja-auch-nicht-fit-rund-200-Jahre.
Von-daher:gucken,was-ist,welche-Möglichkeiten-es-für-sich-gäbe-und-dann-abwägen.

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stern
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 08:20

Sie weiß, dass sie anders (als andere Mädchen) ist, also dass sie ein Mädchen ist, das aber als Junge geboren wurde, obwohl sie schon immer ein Mädchen war. Und sie reagiert recht aggressiv darauf, wenn sie mit ihrem Jungennamen angesprochen wird, hat laut Aussage ihre Eltern Probleme mit ihrem Geschlechtsteil (das sie noch nicht einmal anfassen möchte)... und will Medizin, dass sie nicht wie Papa Haare an den Beinen bekommt, usw. Also sie erkennt gut die Diskrepanz. https://www.noz.de/lokales/samtgemeinde ... 0&0&741245

Die Therapie soll sie unterstützen... und wenn das eine wirklich Unterstützung auf dem Weg ist (und ihr nicht eingeredet wird, sie sei falsch), kann sie hoffentlich auch davon profitieren. Und so tolerant Eltern auch sein mögen: Ich denke als Eltern weiß man auch nicht unbedingt, damit umzugehen.

In der Pubertät kommt es meist nochmals zu einer Verschärfung. Klar könnten die Eltern einfach sagen, wir behandeln dich einfach als Mädchen und lassen alles laufen, wie es kommt. Das wäre die (in erster Linie von ihr) unerwünschte körperliche Entwicklung zum Mann. Aber ob das eine Hilfe wäre? Sie lehnt ihre männlichen Anteile eben sehr stark ab (auch in ihr Zimmer wollte sie nicht mehr gehen bis es pink ist und die Trekker von der Wand entfernt sind). Heute gibt es ja Möglichkeiten noch weiteres Leid durch die Pubertät zu reduzieren... aber das ist an viele Voraussetzungen gebunden, da es ja auch ein starker Eingriff ist.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 15:48

Seerose47 hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 22:30 Ich glaube aber, dass die Gesellschaft gleichgeschlechtliche Liebe nie richtig akzeptieren und tolerieren werden.
Ich denke, es wird immmer solche und solche geben, sowohl was Homo- als auch Transsexualität angeht (was tatsächlich aich irreführende Bezeichnungen sind. Beides, wohlgemerkt). Was die Homo-Ehe angeht, war (gemäß Umfragen zur Befürwortung) die Gesellschaft weiter als die Politik (wo das nur mittels Koalitionsbruch durchsetzbar war... und das insbes. auch aus wahltaktischen Erwägungen heraus).
Kann sein, aber grundsätzlich ist es wichtig über so Themen zu sprechen / schreiben, und es auch in der Gesellschaft immer öffentlicher zu machen. Von daher finde ich den Austausch hier gut und wichtig. :)
Eben... Seit das Transsexualität mehr Öffentlichkeit hat (also nicht mehr so tabuisiert ist), gibt es auch mehr Leute, die entsprechende Stellen in Anspruch nehmen. Alle Fortschritte fielen auch nicht vom Himmel (wie viele Jahrzehnte Engagement hat es alleine für die Homo-Ehe gebraucht?)... sondern weil immer und wieder der Diskurs gesucht wurde und wird. Von alleine geschieht nichts, weil Minderheiten naturgemäß nicht Mehrheiten auf ihrer Seite haben. In der Gesellschaft herrsch nach wie vor eher das Bild vor, dass es Mann und Frau gibt... und Grautöne werden vernachlässigt bzw. wurden lange für nicht existent erklärt... die dritte Option gibt es ja erst seit kurzem (und wurde so eng wie möglich beschränkt).
Als ich mit einer Frau die ich damals sehr mochte in der Bahn unterwegs war, mussten wir uns was bieten lassen, nur weil wir "Händchen gehalten haben."
Die Selbstverständlichkeit, mit der manche Leute glauben, es stehe ihnen zu, anderen vorzuhalten, wie sie zu sein haben (es geht hier ja nicht nur ums Händchenhalten, auch nicht um eine Laune, sondern ums Sosein, Transsexualität dito) befremdet mich. Daher bin ich gerade was die eigene Identität, Partnerschaft und Sexualität sehr für Selbstbestimmung (klar, solange andere nicht zu Schaden kommen... aber darum geht es hier ja auch nicht).
Liebe Grüße
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ENA
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 19:48

Hab eben an ner Bushaltestelle einen 2-3-jährigen erlebt, der seine Mutter darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Nagellack von seinen Zehen abgeht. Da musste ich an diesen Thread denken.

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CrazyChild
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 22:37

ENA :jo: :thumbsup:
LG, CrazyChild

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mio
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 23:01

Crazy, glaubst Du denn dass es Dir heute besser gehen würde wenn Du das damals alles hättest ermöglicht bekommen?

Ich frage das weil ich glaube dass es einen Unterschied macht ob man seine "Rolle" ablehnt oder aber wirklich seinen Körper.
Ich hab den Film auch gesehen (schon vor einigen Wochen) und fand es schon erstaunlich wie klar die Vorstellungen von "das passt alles so nicht zu mir" waren in Bezug auf den Körper. Ich hatte als Kind auch so ein "Ich lehne diese Rolle ab" Verhalten und hab das auch ziemlich klar durchgezogen, meinen Körper hab ich aber eigentlich nie wirklich abgelehnt soweit ich mich erinnern kann (gut, ich bin eh eher maskulin was den Körper angeht so insgesamt betrachtet).

Wenn es nur um die Rolle geht, dann ist das ja was anderes als wenn es wirklich um den Körper geht? Oder nicht?

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Beitrag So., 30.09.2018, 11:58

mio hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 23:01 Ich frage das weil ich glaube dass es einen Unterschied macht ob man seine "Rolle" ablehnt oder aber wirklich seinen Körper.
Das ist ein sehr gute Frage, Mio, die ich tatsächlich so spontan gar nicht beantworten kann, wenn ich mehr drüber nachdenke.
Es ist auf alle Fälle schon in erster Linie die Rolle, aber auch den Körper, den ich ablehne. Ich lehne aber nicht grundsätzlich Frauenkörper ab, ganz im Gegenteil. Ich glaube sogar, es ist nur mein weiblicher Körper, den ich ablehne.
Das ist wirklich sehr interessant, Mio. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Da muss ich jetzt nochhmal drüber nachdenken.
Und ob ich glücklicher in einem Männerkörper wäre ? Spontan würde ich JA sagen. Aber auch hier muss ich hinterfragen, ob es mir nicht wirklich mehr um die Rolle geht.
LG, CrazyChild

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ENA
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Beitrag So., 30.09.2018, 12:17

Ich denke, es gibt Leute, die ihren Körper ablehnen, weil sie mit ihm etwas verbinden. Also wenn eine Frau ihren weiblichen Körper ablehnt, weil sie ihn mit etwas verbindet, was weniger mit dem Körper, sondern mit Erleben, Rollenzuteilungen, Erfahrungen zu tun hat. Mag sein, dass das bei Männern auch so sein kann, also dass sie ihren (männlichen) Körper ablehnen, weil er für sie mit etwas Anderem verbunden ist.


(Ich schreib ja hier immer noch... .)


mio
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Beitrag So., 30.09.2018, 17:27

Bei mir ist es zB. so dass ich schon als Kind einen "Ekel" vor dem Körper meiner Mutter hatte, da kann ich mich noch gut dran erinnern. In erster Linie vor ihren Brüsten. Ich erkläre mir das mit einem "unpassend" und "überstillt" worden sein. Ich sah die "Dinger" und hatte sofort sowas wie: Das wird mir gleich ins Gesicht gedrückt...ihhhgitt...(natürlich nicht so bewusst, so erkläre ich es mir rückwirkend) und verschärft wurde dieses "Unwohlsein" durch so Kleidung wie "Korsetts" (die meine Mutter bis heute trägt), also so was was einen total "einschnürt". Und ich weiss nicht wie ich mich fühlen würde wenn ich selbst große Brüste hätte? Wahrscheinlich würde ich mich damit auch nicht gut fühlen, aber ich glaube es hätte in erster Linie mit dieser "unbewussten Assoziation" zu tun.

Einen Penis hingegen wollte ich nie wirklich. Ich wollte zwar mal ne Zeit lang pinkeln wie die Jungs (und habs wohl auch einfach getan, geht ja durchaus, wenn auch nicht 1:1, aber scheiß der Hund drauf...), aber ernsthaft so ein "Gebamsel" hätte ich nicht zwischen meinen Beinen gewollt. Das stört doch mehr als es nutzt...

Die Rollengeschichten waren eher so Dinger wie: Das macht ein Mädchen nicht...das kann ein Mädchen nicht...das darf ein Mädchen nicht... Das hab ich nie eingesehen, warum ein Mädchen etwas nicht machen, können oder dürfen soll nur weil es ein Mädchen ist. Das war einfach kein besonders haltbares Argument für meine Begriffe.

Ebensowenig hätte ich es haltbar gefunden dass ein Junge nicht mit Puppen spielen darf oder Häkeln lernen oder so wenn er das will? Geht doch, stört niemanden, warum also nicht einfach tun?

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