Plötzlich lesbisch: etwas überfordert

[ENA]

Ja, hab schon gesehen. Du hast was von dem, was ich zitiert habe, wieder aus Deinem Beitrag genommen. Ist okay für mich. Weiß ja, was da stand.

[mondlicht]

OT Mondlicht an ENA: Mit Frauen unterwegs bin ich noch nicht verreist. Aber ich war in zwei Frauenferienhäusern, in der Eifel (Zülpich) und Franzenhof (Brandenburg). Hat mir ziemlich gut gefallen und damals (schon länger her) auch neue Kontakte entstehen lassen.

[Bunt]

Vielen Dank für eure Antworten!
Ich verliebe mich in die Seele einer Person,das Geschlecht ist wahrscheinlich egal, in Kategorien denken liegt mir nicht. Jemand beschrieb hier etwas ähnliches, von fliessenden Übergängen usw....das kann ich gut nachempfinden. Was schmerzt ist, dass ich die Person abgewehrt habe. Ich kenne ihr Interesse nicht,weiss nicht, ob überhaupt eines bestand, es fühlte sich so an. Freundschaft, beruflich ähnliche Ambitionen, Liebe.....ich weiss es nicht, aber sie geht mir nicht aus dem Kopf.... was auch immer sie in mir berührt hat, es war elementar. Und entweder muss sie mich endgültig in die Wüste schicken oder wir bleiben vorerst in Kontakt. Ich muss das Gespräch suchen, wenn ich es verdränge, bricht mein Herz erneut. Ich bin beruehrbar und das gebe ich zu und komme mit jedem Ergebnis klar. Ich will sehen was ist, meine Intuition wird mich hoffentlich leiten...ich kenne sie nicht und vielleicht bleibt das auch so, aber die Chance auf einen angenehmen zwischenmenschlichen Kontakt, wie auch immer geartet, kann ich mir doch nicht vergeben....ohne es versucht zu haben. Meine Abwehr war von meinem en Störungen, meiner Angst gelenkt....so kann ich es nicht stehen lassen. Und mehr als allein sein kann ich ja nicht, also habe ich nichts zu verlieren.

[Pianolullaby]

Tu das , hört sich gut an

[Farbenfroh]

Hallo, liebe bunte Frau,
Willkommen im Club- mir geht es ähnlich wie dir.
Das Chaos zulassen...
Eine Frage, mit der ich arg kämpfe und dabei erfahren muss, dass ich mich selbst verleumden würde, würde ich es in mir nicht zulassen, dass ich mich in eine Frau verliebt habe.
Letztendlich ist es egal- ob Frau oder Mann- ich habe mich in diesen Menschen verliebt.
Sie ist meine Arbeitskollegin, wir arbeiten relativ eng zusammen und verstehen uns sehr gut-was die Sache noch komplizierter macht. Ich habe lange meine Gefühle nicht wahrhaben wollen, aber ich kann mich auch nicht weiter selbst belügen.
Was ich jetzt mache? Ich versuche, diese Energie in Arbeitsenergie umzulenken. Ich kann ihr meine Gefühle nicht gestehen, weil wir beide unseren Job lieben und ich will und werde sie weder in Verlegenheit noch in Schwierigkeiten bringen. Wenn sie auf mich zukommen würde, kann ich für nicht garantieren.
Einerseits geht mir mein Herz auf, sie täglich sehen zu dürfen- mein Gott DIESE Augen(!) jedesmal...
andererseits bricht meine Seele jedes Mal aufs Neue, weil es nicht sein darf und wohl auch kann...
Und da wäre ich am Punkt: Ich muss lernen, sie lieben zu dürfen ohne daran irgendwelche Hoffnungen und Erwartungen zu knüpfen.
Ich wäre todunglücklich einen Menschen zu verlieren, der so einen festen Platz in mir gefunden hat und der mich mit all seinen Facetten so sehr bereichert.
Lass es fließen und wenn du Kontakte suchst, dann probiere es aus! Nur Mut! Für mich wäre es nichts, weil ich generell nicht auf der Suche bin...
Viele Grüße

[Farbenfroh]

Nochwas will ich sagen: Lass es zu und probiere dich aus. Es ist nicht schlimm, wenn wir anders sind. Anders sein bereichert und ergänzt die Vielfalt. Wir haben nur dieses eine Leben und das sollte selbstbestimmt und glücklich sein!
Dieses Berühren, das du ansprichst: Dieses Gefühl kenne ich gut. Da kommt ein Mensch, der deine Seele be- und anrührt. Es ist so ein ganz tiefes „mit diesem Menschen einverstanden zu sein“.

[Pianolullaby]

Wieso sollte es nicht sein dürfen, das ist doch absolut kein Problem?

[Farbenfroh]

Weil
1. sie bislang immer mit Männern zusammen war
2. weil es meinen Job kosten könnte
Es ist ein zu heißes Eisen... wie sollen wir jemals miteinander arbeiten können, wenn sie um meine Gefühle weiß, diese aber nicht erwidert? Da hab ich zuviel Angst davor.

[Pianolullaby]

wo liegt das Problem dass sie immer mit Männer zusammen war? War ich auch, bevor ich das erste Mal mit einer Frau zusammen gekommen bin? Wieso sollte es Deinen Job kosten? Was privat ist, ist privat, ihr müsst es ja nicht in der Firma rumposaunen.

Warum sollte man nicht miteinander arbeiten können?, Zwei erwachsene Menschen sollten darüber sprechen könnten ohne daraus ein Problem zu machen und bei nicht eintreten trotzdem wie Erwachsene umgehen können, sonst ist das sehr kindlich, du bist 41?

[Farbenfroh]

Es mag vielleicht kindlich klingen- aber ich will es nicht riskieren- da hängt zuviel dran, was ich hier nicht öffentlich machen möchte.

[Bunt]

Hallo Farbenfroh,
das klingt schön, die Art wie du mit deinen Gefühlen umgehst. Ich kann gut verstehen, dass du da so vorsichtig bist, es gibt Jobkonstellationen, wo es nicht so einfach ist. Bei mir ist es ähnlich schwierig, nur, ich sehe sie eigentlich gar nicht, da müsste ich schon aktiv den Kontakt herstellen, was ich eigentlich wollte, nicht um über Gefühle zu sprechen, sondern unverbindlich, so dass man sich evtl. kennenlernen kann....aber irgendwie stehen mir da doch ein paar innere Konflikte im Weg, ich habe außerdem genau die Sorge, sie oder mich in Verlegenheit bringen zu können, denn es ist eine Sache das Chaos in sich zuzulassen, aber eine ganz andere, das Chaos ins Außen zu lassen und ich kann im Moment gar nicht abschätzen, wie es mir gehen würde, wenn ich sie wiedersehe. Mehr oder weniger zufälliges Begegnen wäre etwas anderes, das ist flexibler, freier....ich würde mich selbst ziemlich unter Druck setzten (was das Chaos begünstigen könnte), wenn ich jetzt auf sie zuginge....ich befürchte außerdem, ich romantisiere mir da etwas zurecht, da ist das Bedürfnis es an der Realität zu prüfen, aber mir fehlt im Moment der Mut und das hat sicher auch seinen Grund.
Es ist kompliziert, aber der Kopf muss manchmal auf das Herz aufpassen und ein bißchen glaube ich auch an das Schicksal

[Ginko]

Hallo Bunt, durch Zufall bin ich auf deinen Beitrag gekommenen. Mich würde interessieren, wie es dir heute geht. Ich bin irgendwie in einer ähnlichen Situation. Das Chaos wütet seit einem Dreiviertel Jahr in meinem Kopf und ich hab keine Idee, wie ich es los werde. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich zu einer Frau so hingezogen fühlen kann. Nur kurze Momente und doch war da was, keine Ahnung, ob es ihr auch so geht... vielleicht steigere ich mich auch nur in das Gefühl rein, aber vermissen ist so anstrengend und tut weh. Aussprechen geht nicht, ich bringe sie in Verlegenheit und verletze meine Familie. Durchhalten bis es nachlässt und weiter machen wie bisher? Oder dem Bedürfnis folgen? Vielleicht sollte ich auch aufs Schicksal vertrauen. Danke für Deinen Beitrag, ist für mich schon beruhigend zu wissen, dass es nicht nur mir so geht.

[Bunt]

Hallo Ginko,
ich denke nicht mehr so sehr darüber nach.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich in so ein Gefühl reinsteigert und falls doch, dann würde ich mich fragen, wieso, welchen Zweck das wohl erfüllen soll oder vllt welche Lücke füllen, welche Sehnsucht oder oder .....in die Richtung hatte ich auch überlegt.

Ich denke Beziehungen brauchen Zeit und ehrliche Begegnung, wenn eins davon, aus was für Gründen auch immer, nicht geht, kann man nur noch auf das andere setzten. Wenn das auch nicht geht, dann ist es irgendwann vorbei (warum auch immer, vllt weil die Gefühle eben nicht zueinanderpassen), egal um was für einen Kontakt es geht-
Mehr fällt mir da momentan nicht ein, was es brauchen könnte. „Ehrliche Begegnungen“ brauchen als Bedingung Vertrauen…(zirkulär: Ehrlichkeit-Vertrauen und Zeit mAn als notwendige Bedingung)

Mein Ding ist es nicht, mich selbst abzuwürgen oder mich in meinen Gefühlen zu beschneiden, ich glaube das entfernt mich von mir selbst und ich stelle gerade erst wieder einen angenehmen Kontakt zu mir her (ich war mir fern, lange Geschichte und hier irrelevant). Das hat nichts mit anderen Menschen zu tun, eher damit, dass ich gut auf mich aufpasse und das wünsche ich dir auch.
Wie sich das praktisch zeigt ist ja ganz individuell und von vielen Faktoren abhängig, die man nicht alle selbst bestimmen kann, aber die, die man bestimmen kann, sollte man identifizieren und nach seinen Kräften und seiner Intuition zu beeinflussen versuchen und eigentlich kann man da nur bei sich selbst anfangen (wo es endet, weiß man nicht, aber es gibt auf jeden Fall ein Ende, bspw. ein Ende des Vermissens) und sehen wie sehr man wirklich aus sich rauskommen mag (wenn die Frage des Könnens geklärt ist)...wenn es da dann eine Richtung , zu dem anderen Menschen hin gibt, sieht man, wo der andere Grenzen setzt und dann findet man, ohne Eile, herraus, was sich wo und ob überhaupt berührt

Ich hoffe meine Antwort war nicht zu abstrakt oder gar kryptisch, ich sehe da viele Verbindungen, in Bezug darauf, wie man mit sich selbst, aber auch mit dem anderen umgeht...und ob dieser besondere Mensch, für einen selbst wirklich so besonders ist, findet man nur über die Zeit "in der Begegnung" heraus nicht im eigenen Kopf und auch nicht ausschließlich im eigenen Gefühl, wenn es "nur" da ist, hat es mehr/zu viel mit einem selbst zu tun, als mit der Person, von der man sich so berührt fühlt. So sehe ich es, vernunftsgesteuert und meistens fühle ich es auch so.

[Bunt]

Nochmal ein ganz anderer Denkansatz, bzgl intensiven Begegnungen.
Was mich an der Person so berührt, anzieht und fasziniert ist dieses Gefühl das ich habe, dass da bei ihr so viel "drunter liegt", sie wirkt auf mich so "tief....-sinnig"..... vllt ist das das richtige Wort, nee, irgendwie triffts das nicht, es muss dafür vllt auch kein Wort geben, es ist eben das Gefühl, das ich habe. Die meisten Menschen sind "flacher", das ist nicht böse, negativ oder wertend gemeint... ich versuche nur den Unterschied, den es da für mich gibt, deutlich zu machen. Ich habe dieses Gefühl nicht bei anderen Menschen, trotz Symapthie oder angenehmen Gesprächen.

Und das führte mich zu einem Phänomen, das sich traumaticboding nennt, solche Begegnungen können dann, durch ihre Intensität, irritierend usw. wirken. Und so ein Kontakt, kann sich in den Auswirkungen positiv wie negativ zeigen/ darstellen. Ich glaube, dass solche Verbindungen ein erhöhtes retraumatisierendes Risiko in sich tragen, man wird verletzbarer...und das Ganze kann ein inneres Chaos auslösen. Aber auch in die andere Richtung, kann das sehr besonders und schön sein, weil man sich eben auf so einer tiefen Ebene "verstehen" kann....fast schon besser ohne Worte (aber das kann eben auch nur ein Hirngespinst sein, das es bleiben wird, wenn es den realen Austausch nicht irgendwie gibt...)

Wichtig ist, dass man in der Lage ist, auf die Metaebene wechseln zu können, damit man die Trigger erkennt, bevor man unüberlegt auf einen alten Reiz reagiert und den anderen, der auch sensibel ist, dadurch verletzt. Man muss gut miteinander sprechen können und braucht vllt sogar ein gewisses analytisches Interesse und Mut....aber es gibt eben auch dieses erhöhte Risikopotenzial....

ich glaube dass es das so geben kann, das ändert nichts daran, dass man einen Umgang damit finden muss, aber als eine Erklärung finde ich das ganz hilfreich, um mich selbst besser zu verstehen...und evtl auch die andere Person, aber da kann ich nur spekulieren und das ist wiederum nicht so wirklich hilfreich, auf die Dauer

[mondlicht]

Hallo Bunt,

für mich sind deine letzten beiden Beiträge kaum zu verstehen, ich habe jetzt mehrere Anläufe unternommen. Schade drum. Einfache und grammtische Sätze wären hilfreich.

LG