Gruppentherapie vs.Einzeltherapie
O.K., ich nehme es zurück: Das, was du sagst, IST falsch. Je mehr du schreibst, umso falscher wird es. Und das ist der Punkt, an dem es albern wird.
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Oh ja. Natürlich kann der Nichtschwimmer zeitlebens das Wasser meiden, er könnte aber auch schwimmen lernen. Ebenso wie jemand mit sozialen Schwierigkeiten oder Abgrenzungsproblemen sich einfach ins Eiscafe setzen kann oder - je nach Leidensdruck - sich damit auseinander setzen und entwickeln möchte (P.S. Soziale Phobie mit Paniksstörung und ja, ich habe die ersten Monate schwer gelitten ). Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, aber i.d.R. sind solche Ängste (vor Scham, Verletzung, whatever) doch eher unbegründet. Oder was soll denn deiner Meinung nach in der Gruppe passieren? In einer guten Therapie braucht man vor einer (Re-)Traumatisierung (scheint ja antizipierte Todesangst in deinen Beispielen durch) denke ich keine Angst zu haben und das wäre das Einzige, was auch mir da jetzt als guter Grund weiterhin in der Angst sitzen zu bleiben, einfiele. Aber: relativ unwahrscheinlich.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 14:13Wirklich? Würdest du nicht zumindest in Betracht ziehen, dass Ängste begründet sein können? Und es Fälle gibt, in denen man gut daran täte, auf sie zu hören? Es kann sehr gut sein, dass der Nichtschwimmer die Nähe von tiefen Gewässern meidet. Oder die Frau sich nachts ein Taxi ruft, anstatt durch leere Straßen zu laufen. Und wenn man Angst davor hat, sich mit den Problemen von zahlreichen Fremden auseinanderzusetzen, kann es gut für die Psyche sein, darauf zu verzichten und stattdessen mit einer Freundin ins Eiscafe zu gehen.
Zuletzt geändert von Scars am So., 22.07.2018, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
Remember to leave pawprints on hearts.
Es könnte aber auch sein, dass der Nichtschwimmer intuitiv weiß, dass sein Element nicht das Wasser ist - und dass er sich an Land viel wohler fühlt. Nur weil viele Menschen gerne schwimmen, muss das nicht für jeden zutreffen (das sehe ich nur als Metapher, denn in der Tat ist es wichtig, dass alle Kinder schwimmen lernen).
Ja, natürlich, wenn sich's im Leben so einrichten lässt. Gruppen sind auch nicht mein Element, nur lebe ich halt als Mensch unter Menschen. Und da kommt's doch einfach drauf an, was man will.
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Ich mag Gruppen. Immer wieder bin ich begeistert von dem tollen VHS-Angeboten hier. Aber meines Erachtens nach sollte man seine Probleme niemals mit zahlreichen Fremden besprechen. Persönlich habe ich, außer einer Person, noch niemanden kennengelernt, der von eine Therapiegruppe profitiert hat. Wobei sie vielen im besten Fall einfach nicht geschadet hat.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Ich denke, dass jeder selbst entscheiden sollte, welche Therapieform ihm zusagt. Dass man etwas angeboten bekommt oder dass ein Therapeut auch sagt: "Ich würde Ihnen etwas anderes empfehlen, und wenn Sie es trotzdem machen wollen, dann kann ich Sie nicht annehmen", ist sinnvoll.
Aber die Entscheidung selbst bleibt beim Betroffenen, denn das gehört schon zur Selbstwirksamkeit, die man ja wohl als Th. nicht untergraben möchte. Bei der Frage, wer wem was anbietet und wer ablehnen möchte, kommt es auf so viele Faktoren an, und nicht alle davon sind tatsächlich therapeutisch relevant.
Es nützt ja irgendwie nichts, wenn man der TE sagt: "Die Therapeutin wird schon Recht haben" - sie muss sich ja selbst vorstellen können, ob das eine Option wäre, die sich grundsätzlich gut anfühlt. Problematisch wird es, wenn man das Gefühl hat, gedrängt zu werden, und da bin ich mir in diesem "Fall" nicht so sicher.
Das Argument "da könnte ich Sie auch mal in der Gruppe erleben" - hm. Ein Patient erzählt dem Therapeuten ja von seinen Gruppenerfahrungen, und der Therapeut merkt selbst, an welcher Stelle das Problem sitzt: Hat man ein Problem mit sich selbst? Hat man zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und neigt dazu, sich in Gruppen eher zurückzuziehen? Hat man nie die ungeteilte Aufmerksamkeit eines Anderen bekommen? Möchte der Patient seine Schüchternheit überwinden? Glänzt er in der Zweierbeziehung, während er die Existenz des "Dritten" erfolgreich ignoriert? Gelingt es auch in der Einzeltherapie, den Dritten einzubeziehen?* - Eigentlich sagt das schon recht viel darüber, wie jemand in der Gruppe auftritt. Das noch mal "erleben" zu wollen, klingt für mich - offen gesagt - nicht ganz aufrichtig.
Ob der Patient mit der Situation des "gespaltenen" Therapeuten klarkommt, muss er ganz alleine entscheiden. Kann ein Training sein, kann verwirrend sein. Kann auch dazu führen, dass man sich gar nicht mehr einlassen kann. Muss aber nicht.
edit:* - und das Ganze dann auf verschiedenen Ebenen bzw. in verschiedenen "Schichten": Es ist für viele Menschen gar kein Problem, sich in einer Gruppe oder vor einem Dritten "locker" / gut / angemessen zu verhalten und so aufzutreten, dass kaum jemand ein Problem vermuten würde. Während auf einer "tieferen" Ebene alles ganz anders aussieht.
Aber die Entscheidung selbst bleibt beim Betroffenen, denn das gehört schon zur Selbstwirksamkeit, die man ja wohl als Th. nicht untergraben möchte. Bei der Frage, wer wem was anbietet und wer ablehnen möchte, kommt es auf so viele Faktoren an, und nicht alle davon sind tatsächlich therapeutisch relevant.
Es nützt ja irgendwie nichts, wenn man der TE sagt: "Die Therapeutin wird schon Recht haben" - sie muss sich ja selbst vorstellen können, ob das eine Option wäre, die sich grundsätzlich gut anfühlt. Problematisch wird es, wenn man das Gefühl hat, gedrängt zu werden, und da bin ich mir in diesem "Fall" nicht so sicher.
Das Argument "da könnte ich Sie auch mal in der Gruppe erleben" - hm. Ein Patient erzählt dem Therapeuten ja von seinen Gruppenerfahrungen, und der Therapeut merkt selbst, an welcher Stelle das Problem sitzt: Hat man ein Problem mit sich selbst? Hat man zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und neigt dazu, sich in Gruppen eher zurückzuziehen? Hat man nie die ungeteilte Aufmerksamkeit eines Anderen bekommen? Möchte der Patient seine Schüchternheit überwinden? Glänzt er in der Zweierbeziehung, während er die Existenz des "Dritten" erfolgreich ignoriert? Gelingt es auch in der Einzeltherapie, den Dritten einzubeziehen?* - Eigentlich sagt das schon recht viel darüber, wie jemand in der Gruppe auftritt. Das noch mal "erleben" zu wollen, klingt für mich - offen gesagt - nicht ganz aufrichtig.
Ob der Patient mit der Situation des "gespaltenen" Therapeuten klarkommt, muss er ganz alleine entscheiden. Kann ein Training sein, kann verwirrend sein. Kann auch dazu führen, dass man sich gar nicht mehr einlassen kann. Muss aber nicht.
edit:* - und das Ganze dann auf verschiedenen Ebenen bzw. in verschiedenen "Schichten": Es ist für viele Menschen gar kein Problem, sich in einer Gruppe oder vor einem Dritten "locker" / gut / angemessen zu verhalten und so aufzutreten, dass kaum jemand ein Problem vermuten würde. Während auf einer "tieferen" Ebene alles ganz anders aussieht.
Zuletzt geändert von isabe am So., 22.07.2018, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich habe hier keinen Therapeuten abgewertet und bezweifle auch, dass einer hier ernsthaft sagen würde, er sei nicht in der Lage, innerhalb der Probatorik eine Diagnose zu stellen...isabe hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 14:48 Ich habe explizit darauf hingewiesen, dass eine PS weder schnell festgestellt noch schnell ausgeschlossen werden kann. Schon gar nicht von Fremden, aber eben auch nicht vom Therapeuten selbst. Wer das behauptet, disqualifiziert sich selbst - und das, indem er die Therapeuten (nanu, ich denke, die sind alle so gut ausgebildet...?) zu entwerten versucht.
Ich habe ausdrücklich gesagt, dass ich weder entscheiden kann, ob bei der TE eine PS vorliegt oder nicht, es geht aber doch hier auch nur darum, ob ihre Therapeutin das kann oder nicht. Und ja, ich erwarte erstmal, bis es konkrete Hinweise dagegen gibt, dass sie das kann.
Natürlich kann man nicht grundsätzlich eine PS nicht im "Vorbeigehen" diagnostizieren, aber wenn du mal mit einer extrem zwanghaften Persönlichkeit oder einer knalle histrionischen Person näher zu tun hast, kannst du das echt kaum übersehen...Das war aber auch nur ein Beispiel für die "Offensichtlichkeit" mancher Symptome und ersetzt natürlich keine sorgfältige Diagnostik.
Das unterstelle ich keinesfalls dem "üblichen" Patienten (wer ist das überhaupt? Ich kenne nur Individuen...) Ich habe nur bei manchen Argumenten, die gegen eine Gruppentherapie vorgebracht werden, das Gefühl, dass das was damit zu tun haben könnte. Natürlich ist eine Gruppe nicht angenehm, wenn ich soziale Ängste habe oder sehr misstrauisch gegenüber Anderen bin, aber könnte es nicht gerade dann auch hilfreich sein daran zu arbeiten? Ein ehemaliger Therapeut hat mal gesagt: "Der weg aus der Angst führt durch die Angst." Die Frage ist nur, in welchen Dosen man die Konfrontation verträgt, und da sollte eigentlich die Therapeutin ein Gefühl für haben.isabe hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 14:48 Mit deiner Meinung über Einzeltherapien ist es ähnlich: Du unterstellst dem üblichen Patienten, er sei nur an kuscheliger Intimität und Bequemlichkeit ("angenehm") interessiert. Mich würde interessieren, wie du diese Behauptung legitimierst. Sie scheint mir eher deiner Phantasie zu entspringen, und vielleicht sprichst du da eher von deinen eigenen Erfahrungen oder Wünschen - die decken sich nicht unbedingt mit denen der anderen Patienten.
Ich würde niemandem, der es absolut nicht will eine Gruppentherapie empfehlen, weil er oder sie eine Blockadehaltung einnehmen würde, die keine guten Erfahrungen zulässt. Aber ich würde jemandem, der zweifelt (und so habe ich das Eingangsposting verstanden) immer raten, es einfach mal auszuprobieren, sich selbst ein Bild zu machen und sich nicht von negativen Erfahrungen anderer Patienten abschrecken zu lassen.isabe hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 14:48 Schließlich meinst du, bestens zu wissen, wem du eine Gruppentherapie empfehlen kannst: nämlich denen, die keine wollen - womit du dich dann wieder mal als "objektiv" konstruierst, was nicht ganz gelungen ist, denn dabei blendest du die Realitäten der Betroffenen aus, indem du ihre eigenen Vorstellungen als potentiell verzerrt darstellst (nach dem Motto: "Nur ich kann über dich wissen, was du nicht wahrhaben willst").
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Der Nichtschwimmer kann ohne jeden Leidensdruck beschließen Nichtschwimmer bleiben zu wollen. Fertig.
Von Todesangst war in meinen Beispielen nicht die Rede.
Und es ist nicht so, als würde jemand mit sozialen Schwierigkeiten nicht mit seinen Problemen auseinandersetzen oder sich nicht weiterentwickeln. Im Leben außerhalb der Gruppe gelten aber nicht die selben strengen Regeln. Es geht dort deutlich weniger wertsch (w)ätzend zu. Es wird eben nicht alles hinterfragt und beleuchtet - von Fremden!
Und es kann auch eine ganz profane Angst davor sein, etwas Wichtigeres zu verpassen, als die Probleme von etlichen Unbekannten: Ein Gespräch mit einer guten Freundin, im Sonnenschein vor einem großen Eisbecher.
Von einem Gruppenmitglied weiß ich, dass ihr ihr Traumjob durch die Lappen gegangen ist. Man sicherte ihr bereits zu, sich auf die künftige Zusammenarbeit zu freuen und würde bald von sich hören lassen. Und dann kam die Absage. Diese verwirrte sie aber nur, bis sie sah, wer aus dem Personalbüro unterschrieben hatte..... In der Gruppentherapie hat sie von ihrem ungeliebten Job und häufigen Krankschreibungen erzählt.
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Hm, hast du vllt. trotzdem eine Ahnung, weswegen du jetzt zweifelst, obwohl du grds. aufgeschlossen? Daher finde ich es auch gerade unschön, dass bekennende Gruppentherapiegegner, dich mit ihren Zweifeln übersähen. Das sind IHRE Zweifel und Ängste. Mache die dir am besten nicht zu eigen, sondern bleibe bei dir... evtl. lässt sich manches durch Absprachen ausräumen.Cloudless hat geschrieben: ↑Sa., 21.07.2018, 21:25
Meine Psychologin will im Folgeantrag in Langzeitherapie mit mir gehen. Dabei schlug sie mir etwas vor, wobei sie denke, dass es eine gute und wichtige Erfahrung für mich wäre. Sie würde gerne, dass ich neben der ambulanten Einzeltherapie auch eine Gruppentherapie in Anspruch nehme. Sie selber leitet diese Gruppe und würde so'auch dort für mich da sein können und mich so mit 'anderen' erleben.
Bei mir kommen jetzt Zweifel auf.
Ich weiß nicht, was sich plötzlich bei mir dazwischen schiebt.
Stationär (stationäre Therapie) habe ich Erfahrung mit der Kombi (eine Gruppe leitete mein Bezugstherapeut). Ich denke, am sinnvollsten wäre es, deine Zweifel mit ihr zu besprechen und worin du Chancen siehst... und inwiefern sie denkt, dass du profitieren kannst. Meine Erfahrungen sowie die bekennender Gruppentherapiegegner sehe ich nicht als übertragbar an, denn jeder hat andere Punkte, an denen es passen sollte bzw. schwer werden könnte... und inwiefern man profitieren kann oder es nicht so geeignet sein könnte. Das ist meiner Meinung nach am besten individuell abzugleichen. Auch die Störung kann eine Rolle spielen und vieles mehr. Die Kombi hat den Vorteil, dass der Therapeut in der Tat im Einzel noch etwas vertiefen kann, was sich in der Gruppe abzeichnete. Was in einer Nur-Gruppe so nicht geleistet werden kann, so intensiv nochmals auf einzelne einzugehen. Eine Nur-Einzeltherapie bietet keine Gruppenerfahrung, logisch. Insbes. bei einer Gruppe, bei man sich unschlüssig war, ob das indiziert ist, fand ich gut, dass darüber mit mir mein Bezugstherapeut redete und die Gruppentherapeuten. Dh man kann auch manches absprechen. Ich halte das tatsächlich für eine individuelle Sache. Und vllt. kann sie auch etwas zum Ablauf sagen.
Liebe Grüße
stern
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Es geht ja nicht wirklich bei dir um Gruppe vs Einzel, sondern beides gleichzeitig. Ich habe in der Gruppe sowohl negative als auch positive Erfajrungen gemacht.
Der wichtigste Punkt in meinen Augen ist, dass es halt nicht wie im Einzel zu 100 % um einen geht, sondern in 10 Sitzungen dann vielleicht 2 mal um sich selbst und die restliche Zeit um andere Mitglieder. Der eine kann damit, der andere nicht.
Ist die Geuppe gut geführt und passen die Teilnejmer von ihrem Störungsbild her zusammen, kann man gut davon profitieren. Ansonsten kann es auch einfach nur nervig und anstrengend sein.
Der wichtigste Punkt in meinen Augen ist, dass es halt nicht wie im Einzel zu 100 % um einen geht, sondern in 10 Sitzungen dann vielleicht 2 mal um sich selbst und die restliche Zeit um andere Mitglieder. Der eine kann damit, der andere nicht.
Ist die Geuppe gut geführt und passen die Teilnejmer von ihrem Störungsbild her zusammen, kann man gut davon profitieren. Ansonsten kann es auch einfach nur nervig und anstrengend sein.
stern:
Vielleicht sollte aber unterschieden werden zwischen einer Klinikerfahrung und einer ambulanten Therapie. Letztere ist ja (auch hier) langfristig angelegt; Erstere ist zeitlich begrenzter und dabei komprimierter. Wenn ich das richtig erinnere, gibt es wohl kaum (?) jemanden, der nur stationäre Therapien gemacht hat; es scheint sich (?) also immer auch eine langfristige ambulante Therapie anzuschließen, die den Patienten in einigen Lebensjahren begleitet. Da muss dann also geschaut werden, ob das ins aktuelle Lebenskonzept passt - und das kann von außen niemand sagen.
Und ich vermute, dass das nicht so gut vergleichbar ist mit einem stationären Setting, wo sich Menschen aus verschiedenen Regionen treffen, in dem Wissen, dass sie für diesen einen "Moment" (der freilich etwas länger dauert) zusammenkommen, in dem sie von ihrem aktuellen Leben Abstand haben.
Ich bin übrigens kein Gruppentherapiegegner, nur wenn jemand schreibt: "Meine Therapeutin rät mir dazu, ich bin eher nicht so begeistert", finde ich es wichtig, das Nicht-Begeistertsein besser erfassen zu wollen, als es wegwischen zu wollen. Es kann ja nicht darum gehen, die Meinung der Therapeutin zu übernehmen, sondern zu einer eigenen Meinung zu gelangen, die wiederum an der eigenen Skepsis ansetzt, die man erst einmal verstehen muss.
Vielleicht sollte aber unterschieden werden zwischen einer Klinikerfahrung und einer ambulanten Therapie. Letztere ist ja (auch hier) langfristig angelegt; Erstere ist zeitlich begrenzter und dabei komprimierter. Wenn ich das richtig erinnere, gibt es wohl kaum (?) jemanden, der nur stationäre Therapien gemacht hat; es scheint sich (?) also immer auch eine langfristige ambulante Therapie anzuschließen, die den Patienten in einigen Lebensjahren begleitet. Da muss dann also geschaut werden, ob das ins aktuelle Lebenskonzept passt - und das kann von außen niemand sagen.
Und ich vermute, dass das nicht so gut vergleichbar ist mit einem stationären Setting, wo sich Menschen aus verschiedenen Regionen treffen, in dem Wissen, dass sie für diesen einen "Moment" (der freilich etwas länger dauert) zusammenkommen, in dem sie von ihrem aktuellen Leben Abstand haben.
Ich bin übrigens kein Gruppentherapiegegner, nur wenn jemand schreibt: "Meine Therapeutin rät mir dazu, ich bin eher nicht so begeistert", finde ich es wichtig, das Nicht-Begeistertsein besser erfassen zu wollen, als es wegwischen zu wollen. Es kann ja nicht darum gehen, die Meinung der Therapeutin zu übernehmen, sondern zu einer eigenen Meinung zu gelangen, die wiederum an der eigenen Skepsis ansetzt, die man erst einmal verstehen muss.
Was in einer Gruppentherapie besprochen werden kann, ist stationär nicht komprimierter... sondern auch hier liegt es wesentlich an den Teilnehmern, was sie einbringen.
Ich denke, die grds. Überlegungen, inwieweit das passt oder nicht, unterscheiden sich nicht wesentlich. Außer dass in einer Klinik rund um die Uhr jemand anwesend sein müsste, falls es zu einem Zusammenbruch kommt. Sicher sind verschiedene Punkte abzuwägen, aber es macht keinen Sinn, wenn es bestimmte Userin jeden Thread zu Gruppentherapien mit ihren EIGENEN Zweifeln und Ängsten überzieht. Für andere kann anderes relevant sein und das würde ich mit der Therapeutin individuell besprechen. Auch die Zusammensetzung der Gruppe kann eine Rolle spielen, wie sehr man profitieren kann. Und so vieles mehr.
Ich denke, die grds. Überlegungen, inwieweit das passt oder nicht, unterscheiden sich nicht wesentlich. Außer dass in einer Klinik rund um die Uhr jemand anwesend sein müsste, falls es zu einem Zusammenbruch kommt. Sicher sind verschiedene Punkte abzuwägen, aber es macht keinen Sinn, wenn es bestimmte Userin jeden Thread zu Gruppentherapien mit ihren EIGENEN Zweifeln und Ängsten überzieht. Für andere kann anderes relevant sein und das würde ich mit der Therapeutin individuell besprechen. Auch die Zusammensetzung der Gruppe kann eine Rolle spielen, wie sehr man profitieren kann. Und so vieles mehr.
Liebe Grüße
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Na ja, das betrifft alle Themen in diesem Forum.Für andere kann anderes relevant sein und das würde ich mit der Therapeutin individuell besprechen
Natürlich könnte man konsequenterweise diesen Thread ignorieren, da bisher noch niemand geschrieben hat, der die Frage der TE tatsächlich hätte beantworten können.
Also tastet man sich ein bisschen heran: Was könnte auf dich zutreffen? Was würde ich in einer ähnlichen Lage tun? Oder was würde ich überhaupt in Erwägung ziehen?
Eh, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die Zweifel organisatorischer Natur sind. Da ich das aber nicht wissen kann, fragte ich nach, ob sich das doch etwas benennen lässt. Userzweifel tun jedenfalls am wenigsten zur Sache.
Und ja, es ist leider öfters so, dass manchmal etwas an ein Forum gegeben wird, obwohl es sinnvollerweise in der Therapie zu erörtern wäre... wobei man sich über die Zweifel auch selbst klar werden kann. Aber das kann man dann mit dem Therapeuten abgleichen. Aber kein Problem... ein Forum kann dazu auch ein erster Schritt sein bis es in der Therapie
landet. Ich denke schon, dass man mit einem Therapeuten die Indikation, relevante Störungsaspekte, evtl. Schwierigkeiten, Chancen, etc. individueller abgleichen kann als wenn man Usersorgen abwägt.
Liebe Grüße
stern
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Da sind wir wieder am gleichen Punkt wie in dem Thread Schweigepflicht in der Gruppentherapie. Und da sage ich dir wieder das Gleiche: Ja, es kann immer sein, dass jemand sich gegen die vereinbarte Schweigepflicht verhält und ja, es kann auch passieren, dass durch eine Verkettung unglücklicher Umstände eine Information irgendwo hin gelangt, wo ich sie nicht haben will. Das ist und bleibt eine Frage des Vertrauens innerhalb der Gruppe. Ich bin aber der Meinung, dass es dir genauso passieren kann, dass jemand das Gespräch mit Freundin und Eisbecher im öffentlichen Raum belauscht und dich irgendwie um 5 Ecken kennt und das jemand weitererzählt. Oder das besagte Freundin oder ein Ex intime Details ausplaudert oder eine Email mit persönlichem Inhalt versehentlich an einen falschen Adressaten gerät, oder, oder... Das Leben ist nunmal voller Risiken. Will ich sicher gehen, dass niemand etwas von mir erfährt, was ich nicht will, muss ich alleine auf einer einsamen Insel ohne Internet leben. Bei allem anderen bleibt immer ein mehr oder weniger großes Restrisiko. (OT, damit sind weder TE noch die Posterin gemeint: Ich wundere mich immer wieder, wie sensibel Menschen im realen Leben bezüglich ihrer Privatsphäre sind und gleichzeitig ihr Leben und ihre Kommunikation Facebook, WhatsApp und Co anvertrauen...)Anna-Luisa hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 15:35 Im Leben außerhalb der Gruppe gelten aber nicht die selben strengen Regeln. Es geht dort deutlich weniger wertsch (w)ätzend zu. Es wird eben nicht alles hinterfragt und beleuchtet - von Fremden!
Von einem Gruppenmitglied weiß ich, dass ihr ihr Traumjob durch die Lappen gegangen ist. Man sicherte ihr bereits zu, sich auf die künftige Zusammenarbeit zu freuen und würde bald von sich hören lassen. Und dann kam die Absage. Diese verwirrte sie aber nur, bis sie sah, wer aus dem Personalbüro unterschrieben hatte..... In der Gruppentherapie hat sie von ihrem ungeliebten Job und häufigen Krankschreibungen erzählt.
Was das Beispiel von dir betrifft, finde ich auch, dass da wieder jede Menge voreilige Schlüsse gezogen werden, von denen man gar nicht weiß, ob sie zutreffen. Es weiß doch niemand, ob sie wirklich deshalb abgelehnt wurde. Ich habe auch schon Bewerbungsgespräche gehabt, in denen man mir schon eine Fast-Zusage gemacht hat und 2 Wochen später kam die Absage. Auf Aussagen von Personalchefs sollte man sich m.E. erst verlassen, wenn der Vertrag auf dem Tisch liegt.
Aber selbst wenn die Indiskretion einer Angestellten für die Absage verantwortlich sein sollte, heißt das lange noch nicht, dass die Gruppenteilnehmerin tatsächlich ihren "Traumjob" verloren hat. Solange man nicht drinsteckt, kann man einen Job ja gar nicht wirklich realistisch beurteilen. Ich habe schon oft genug erlebt, dass mir im Bewerbungsgespräch der "Himmel auf Erden" versprochen wurde, und in der Realität war dann von den vollmundigen Versprechungen nicht mehr viel zu sehen... Oder wie man ja auch sagt: "Auf der Nachbarwiese ist das Gras immer grüner!" Ob ein Job in einer Fa., wo der Personalchef seine Personalentscheidungen vom Klatsch und therapeutischen Indiskretionen seiner Angestellten abhängig macht, wirklich so ein "Traumjob" ist, lasse ich erstmal dahingestellt sein.
In jedem Fall ist es aber eine Geschichte, die eine unerwartete Absage für den Selbstwert verdaulicher macht. (Eigentlich fanden die mich total toll, für meine Krankheit kann ich ja nichts...) Letztendlich kann ich nicht entscheiden, ob es so war oder nicht, aber das kannst du auch nicht wirklich, weshalb ich das Beispiel zwar eindrücklich (da denkt jeder sofort: "Oh wie schrecklich, hab' ich's doch gewusst...") aber nicht wirklich schlüssig finde. Aber wie gesagt: nur meine ganz persönliche Einschätzung...
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