Mama aus Telefon verbannt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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candle.
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Beitrag So., 15.07.2018, 15:36

Philosophia hat geschrieben: So., 15.07.2018, 15:26 Ich will sagen, dass es unterschiedliche Wege gibt. Und nicht nur: ich bin verdammt, mich mit der Mutter zu verstehen.
Du, das ist verdammt schwer und ich weiß wovon ich rede.
Dann hast du sehr gute stützende Menschen bei dir, die dir das möglich gemacht haben. Ich hatte immer den Eindruck, dass Tupsy alleine ist. Ich war auch alleine und es war echt nicht einfach die Familie zu verlieren. Ich habe einige Jahre verdaut sozusagen. Das kann nicht jeder so!

Eigentlich, wenn ich genau überlege, kenne ich auch niemanden, der Kontaktabbrüche konsequent gestartet hätte, es blieb immer bei den Beziehungen mit den Eltern und Wehklagen darüber.

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saffiatou
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Beitrag So., 15.07.2018, 15:39

Wie Philosophie bin ich für kontaktabburch, habe das ja auch hinter mir und es geht mir besser so.

Es kann doch sein,dass Tupsy in der Klinik vorgeschlagen wurde einen Brief an die Mutter zu formuliere, das hat mein thera damals auch gemacht, und wie tupsy habe ich den abgeschickt, ihre Mutter hat dann empört reagiert, satt endlich Reue und Verständnis zu zeigen, statt ihre Tochter zu unterstützen. Es ist einentypische Täterantwort, leider. Habe das auch genauso erfahren.

Tupsy hat das Recht diese Brief zu schicken, denn es hilft den Schmerz zu formulieren, wahrscheinlich ist da auch noch Hoffnung, dass die Mutter endlich hilft, einsieht, entschuldigt.

Egal wie traumatisierte sinarella ist, es ist meiner Meinung nach nicht nur unfair, sondern auch kontraproduktiv so zu antworten.

Einen gemeinsamen Weg zu gehen, liebe Candle, das geht eben nur, wenn die Mutter auch so reagiert, dass die Tochter darin eine Hilfe sieht und nicht weitere Abweisung und Beschuldigung.k es werden mal wieder die Eltern geschont.

Saffia
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saffiatou
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Beitrag So., 15.07.2018, 15:42

Ich habe den Kontakt konsequent abgebrochen, zur gesamten Familie ( außer einer Weile meiner Nichte, die um Kontakt bat). Es geht mir besser. Ich bin sicher, das wehklagen entsteht dann, wenn der Kontakt wieder aufgenommen wird, weil Hoffnungen da sind, oder man unter Druck der Familie steht und diese Hoffnungen und eventuellen Versprechungen nicht erfüllt werden.

Já, es mag sein, dass Tupsy alleine ist, aber lieber alleine, als in direkter Beziehung zu so einer Mutter! Meine Meinung.

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spirit-cologne
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Beitrag So., 15.07.2018, 15:56

Ich denke, dass gerade der Kontaktabbruch zu den Eltern ein sehr individuelles Thema ist, dass jeder für sich und in seinem Tempo bearbeiten muss. Ich finde auch, dass es besser ist, keinen Kontakt zu haben, als einen toxischen. Aber ich weiß auch, dass viele Menschen seeehr lange Zeit brauchen, um das realisieren und umsetzen zu können. Ich habe es getan, aber ich würde da nicht von mir auf andere schließen. Schließlich gibt man ja mit dem Elternkontakt auch die Hoffnung auf, dass da nochmal etwas wieder gut oder heil gemacht werden könnte und das ist verdammt schmerzhaft und braucht manchmal seine Zeit.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Seerose47
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:06

@Candle: Deine Antwort macht mich auch fassungslos. Mit einer Mutter, die davon wusste und das Kind nicht geschützt hat, und dann noch sowas sagt, sollte man keinen Kontakt haben.


Und es geht nicht darum dass die Mutter zusammenbricht oder zusammenbrechen könnte oder schon zusammengebrochen ist. Es geht um die Opfer, um die Überlebenden. Denn diese sind es, die damit überleben müssen.


Diese Mütter fügen den Überlebenden Schaden zu, und nicht umgekehrt. Und Frauen denen das passiert ist, haben auch nichts falsch gemacht.
Philosophia hat geschrieben: So., 15.07.2018, 15:18 Für mich hieß es da: Kontaktabbruch. Weil es für mich sonst "Täterkontakt" gewesen wäre
Ganz genau!

@Saffiatou: Ich stimme dir zu. Es ist eine Täterantwort, von einer Täterin.
Einen gemeinsamen Weg kann es meiner Meinung nach mit einer Mutter die davon wusste und das Kind nicht geschützt hat, und dann noch sowas sagt, gar nicht geben.

Und sollte es auch nicht. Weil es für keine Überlebende gut ist.
saffiatou hat geschrieben: So., 15.07.2018, 15:42

Já, es mag sein, dass Tupsy alleine ist, aber lieber alleine, als in direkter Beziehung zu so einer Mutter! Meine Meinung.

Genau!

@Spirit-cologne: Gute Antwort, ich stimm dir zu, und finde mich und meine Situation wieder in dem, was du geschrieben hast. Aber hier geht es ja um tupsy71.

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candle.
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:12

Seerose47 hat geschrieben: So., 15.07.2018, 19:06 @Candle: Deine Antwort macht mich auch fassungslos. Mit einer Mutter, die davon wusste und das Kind nicht geschützt hat, und dann noch sowas sagt, sollte man keinen Kontakt haben.
Und wenn Tupsy das nicht kann, was dann? Sie ist ja auch keine junge Frau mehr und über 40 Jahre verwoben mit der Mutter.

Ich verstehe eher diejenigen nicht, die sich so leicht tun mit einem Kontaktabbruch?!

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Philosophia
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:19

Candle...mein Kontaktabbruch hat mir schreckliche Schmerzen bereitet. Niemand hat hier geschrieben, dass es leicht ist. Ich tat es dann, als ich fühlte, jetzt mach ich das endlich. Aber ich leide...ich leide, weil ich nie eine Mutter hatte und die Erzeugerin nie eine Mutter für mich war - und sein wird (wobei ich es jetzt auch nicht mehr so wollte, wenngleich der Mangelschmerz da ist)
Nachtrag: Eine ehemalige Freundin von mir, 61, war auch, so lang ich mit ihr in Kontakt stand, darauf bedacht, aus ihrer Mutter eine Mama zu machen...was natürlich nicht geklappt hat. Warum die kostbare Lebenszeit verschwenden, wenn es erfüllende andere Kontakte geben kann (auch wenn das emotionale Loch wohl für immer bleibt, aber das bleibt es auch bei toxischem Mutterkontakt, nur die Hoffnung, die phantasiert sich die Erlösung durch die Mutter zusammen).
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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saffiatou
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:25

Liebe Candle,
candle. hat geschrieben: So., 15.07.2018, 19:12 Ich verstehe eher diejenigen nicht, die sich so leicht tun mit einem Kontaktabbruch?!
ich bin sicher, daß sich niemand leicht tut mit einem Kontaktabbruch. Er ist schmerzhaft, entsetzlich, zerreißt einen innerlich und ich hadere, stehe nun alleine da, während meine Familie zusammenhält, aber es geht mir besser.
Es hat mich einige Jahre gebraucht, damit ich das erkenne, ohne meine Familie leben zu können, sie nicht mehr zu vermissen, auch ich habe hin und wieder noch Hoffnung, daß es besser werden kann, aber dann kommen immer wieder Enttäuschungen. Solche Kontakte zu den Tätern kosten Kraft, so endlos viel Kraft, wie Du Dir vielleicht gar nicht vorstellen kannst (das ist kein Vorwurf, sei froh und dankbar, daß Du es nicht musst)
candle. hat geschrieben: So., 15.07.2018, 19:12 Und wenn Tupsy das nicht kann, was dann? Sie ist ja auch keine junge Frau mehr und über 40 Jahre verwoben mit der Mutter.
Was hat das mit dem Alter zu tun? Ich war noch älter als ich zu begreifen begann und wie hier einige schrieben, es braucht Zeit und VERSTÄDNIS. Wer sagt, daß sie es nicht kann? Solche Prozesse dauern, das geht nicht von einem Tag auf den nächsten, es verläuft in Phasen. Gerade wenn jemand so alleine wie vielleicht Tupsy ist, dann braucht sie Zuversicht und niemanden, der Vorwürfe macht, oder eben schnell die Flinte ins Korn wirft. Sie braucht Unterstützung auf ihrem Weg. Aber keine Täterunterstützung und Elternschonung. Mich hat es fast immer wieder zerstört, wenn sogenannte Freunde es besser wissen, meinen meine Eltern besser zu kennen, sagen, daß es nicht schlimm war. Das ist fast noch schlimmer als der Missbrauch selbst.

Saffia
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candle.
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:30

Philosophia hat geschrieben: So., 15.07.2018, 19:19 Candle...mein Kontaktabbruch hat mir schreckliche Schmerzen bereitet. Niemand hat hier geschrieben, dass es leicht ist.
Das kommt bei mir aber hier immer so an wie ein leichtes Kochrezept. Und das ist es eben nicht. Da wäre ich viel mehr für Erfahrungsaustausch statt wie dieses harte: Beende den Kontakt. Es gibt auch Zwischenlösungen.

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Philosophia
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:37

Das versteh ich Candle...! Und natürlich gibts Zwischenlösungen, aber es muss sich stimmig anfühlen
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Tupsy71
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Beitrag So., 15.07.2018, 19:43

Hallo zusammen. Sorry,die letzten zwei Tage sozusagen verschlafen. Bin noch in der Psychiatrie. Und ja, ich hätte so gerne eine Mutter gehabt die eben wie eine Mutter sein sollte- ihr Kind beschützen und es erst Recht noch zu den Tätern treiben usw.) Ich versuchte jahrelang mit ihr darüber zu reden. Vorsichtig usw. Doch jetzt geb ich auf. Mama will ihre restliche Zeit in der Pension noch genießen und zwar ohne lästige Tochter und ohne lästige fragen. Mama hat mich nie lieb gehabt, dies erkannte ich durch das Telefonat. Ich bin ihr nicht wichtig und war das auch nie. Ja ich bin soweit einen Kontaktabbruch zu versuchen, denn es tut mir nicht gut. Ich bin nicht alleine. Habe Mann und Erw. Kinder, doch eine Mama sucht man im Herzen doch immer. Jetzt ist Schluss. Ich weiß nicht welchen Weg ich noch schaffe zu gehen und obwohl alles verdammt weh tut. Ich muss schaffebn einen Neubeginn zu machen
Tuosy

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 15.07.2018, 20:02

Hallo Tupsy,
deine Einstellung und einen Neuanfang finde ich Klasse, ja es ist ein schwerer Weg. Du schaffst es aber diesen Weg zu gehen. Ich kann auch dir bestätigen das es ohne eine Mutter mir sehr gut geht. Meine Mutter hat mir leider auch keine Antworten gegeben zu meinen Fragen gegeben, leider.

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Tupsy71
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Beitrag So., 15.07.2018, 20:16

Es stimmt mich nur traurig dass ich fast ein halbes Jahrhundert gebraucht habe um endlich Mal sauer sein zu können und mich von der Mama Abnabelungsprozess. Keine Ahnung wie lange ich diese Fade durchhalte doch jetzt, heute, will ich es schaffen. Ich bin nur des Lebens kämpfen müssen so verdammt müde. Meine Eltern waren Monster aber gleichzeitig haben sie sich gute DINGE GETAN. Was und wie kann man es so noch schaffen zu trennen. Mir fällt es schwer kein schwarz weiß denken zu haben

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saffiatou
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Beitrag So., 15.07.2018, 20:26

Hallo Tupsy,

Du solltest nicht Dir die Verantwortung geben! Als Kind wast Du von Deinen Eltern vollkommen abhängig und hattest keine andere Wahl. Es braucht eine ganze Weile solche schrecklichen Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Gerade, weil Du, genauso wie ich, immer gehört haben, daß wir die Bösen, Schlimmen etc sind. Die Eltern waren ja richtig. Es braucht Zeit und Mut sich daraus zu lösen. Du hast den ersten Schritt getan, langsam vorwärts gehen, manchmal geht es auch einen SChritt zurück, das gehört zum Lernprozess. Ich sage immer, daß ich meinen Kompass, neu Ein-Nordern muss, denn meine Familie hat den vollkommen verstellt, es ist up-side down.

Wünsche Dir alles Gute,
Saffia
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mio
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Beitrag So., 15.07.2018, 22:28

saffiatou hat geschrieben: So., 15.07.2018, 20:26 Als Kind wast Du von Deinen Eltern vollkommen abhängig und hattest keine andere Wahl.
Und das zu erkennen bedeutet auch zu erkennen dass Tupsy HEUTE kein Kind mehr ist. HEUTE begegnet sie ihrer Mutter "unter Erwachsenen". Und unter Erwachsenen ist es durchaus üblich die eigenen Grenzen zu wahren. Das gilt für Tupsy, aber auch für Tupsys Mutter, die da vielleicht auch eine eigene Entwicklung durchmachen musste. Ich denke auf nichts anderes wollte Sinnarellas hinaus. Und das ist halt einfach "neutraler Fakt" (wie geschrieben).

Das entschuldigt nichts, macht nichts ungeschehen oder "besser", es ist einfach die Realität. Und diese Realität schmerzt. Verständlicherweise.

Wie damit dann umgegangen wird, was "erwachsen" dann wichtiger ist, muss meiner Meinung nach jeder für sich selbst entscheiden. Da gibt es kein "Patentrezept". Und es ist auch sicher keine leichte Entscheidung.

Aber allein der "Threadtitel" zeigt, dass da nicht die "Erwachsene" spricht, sondern noch das Kind am "Werke" ist.

Diesem Kind heute zu helfen - helfen zu lassen - ist die Aufgabe von Tupsy. Und nicht mehr die ihrer Mutter.

Diese Erkenntnis finde ich durchaus wichtig um sich überhaupt - emotionlal - lösen zu können, da sehe ich keinen Grund solche - durchaus gnadenlosen, aber hell, so ist es eben - Kommentare zu verurteilen.

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