Freunde & Beziehung bei Borderline

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Hedera.Helix
sporadischer Gast
sporadischer Gast
anderes/other, 29
Beiträge: 23

Beitrag Mi., 26.09.2018, 13:20

Hallo,

also bei mir ist es so, dass mir meine Therapeutin gar keine Diagnose gesagt hat. Sie findet das nicht gut, weil die Leute dann ihre Diagnose googeln, und sich dann in die Symptome reinsteigern. Außerdem ist ja jeder Mensch ganz anders und individuell, manchmal lässt sich das gar nicht so in Kategorien einordnen.

Ich denke, so kann man es doch vielleicht auch selbst im Umgang mit anderen Menschen handhaben. Wozu müssen die eine Diagnose wissen, wenn jeder Mensch doch ganz individuelle Probleme hat? Man könnte z.B. auch ganz beiläufig erwähnen, dass man heute früh bei der Therapeutin gewesen ist (sofern es mit der Person und in die Situation passt). Und wenn die Beziehung enger wird und es irgendwie von Bedeutung ist, kann man zum Beispiel sagen "Du pass mal auf, ich habe schon ziemlich schwerwiegende psychische Probleme, dazu gehören auch Dinge wie plötzliche Kontaktabbrüche".

Ich bin da übrigens noch selbst am Herumexperimentieren. Früher habe ich gar nichts über meine Probleme erzählt, sie nach außen verborgen, und es selbst auch gar nicht so wahrgenommen. Jetzt mache ich eine Therapie und habe nun auch angefangen, das immer mal so beiläufig zu erwähnen. Also eben so Dinge wie: "Diesen Verein habe ich über die psychologische Beratung kennengelernt". Eigentlich sollte das meiner Meinung nach was ganz selbstverständliches sein, so wie "Gestern war ich bei der Physiotherapie". Trotzdem habe ich das Gefühl, dass das manche Leute befremdet. Ist das dann schon zu persönlich? So wie wenn jemand plötzlich nebenbei von seiner Chemotherapie spricht? Oder bilde ich mir das nur ein?

Grüße

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Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Mi., 26.09.2018, 18:42

Es geht darum dass die Kasse eine Diagnose will, um die Leistungen erbringen zu können.
Ich finde es für mich ok, meine Diagnosen zu wissen, und kann damit auch. Sie sind passend.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Scars
[nicht mehr wegzudenken]
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anderes/other, 27
Beiträge: 1555

Beitrag Mi., 26.09.2018, 18:55

Ich glaube, viel wichtiger als über Diagnosen zu sprechen, ist in engen Beziehungen, über sich und den anderen und meine und deine und überhaupt miteinander zu sprechen und einander verstehen zu wollen - mein Credo und habe selbst glücklicherweise keine Beziehungsprobleme, bin aber mit einigen "schwierigen" Leuten in Kontakt und das funktioniert wunderbar, wenngleich die teilweise mit anderen Leuten echt Probleme haben. Du kannst demjenigen, der dich da gerade anschreit auch ganz anders begegnen, wenn du weist, dass dieser jemand dahinter z.B. einfach nur krasse Verlustängste hat, finde ich.
Remember to leave pawprints on hearts.

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