Sitzungsfrequenz Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Räbin
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 21:03

Du sagst Institutsambulanz? Und er weiß nicht, wie viele Stunden Du noch hast? Das scheint keine reguläre kassenfinanzierte Therapie zu sein, nehme ich an. Bei mir kommt gerade die Vorstellung auf, der würde mit Dir bis zum Sant-Nimmerleins-Tag weiter Therapie machen....

Vielleicht kommt er nicht raus?

Gehe nach Deinem Gefühl und Deiner Überzeugung! (Und bringe vielleicht in Erfahrung, ob das überhaupt eine reguläre Psychotherapie ist).

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Secret77
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 21:11

@Räbin - in der Insitutsambulanz bin ich "gleichzeitig" wegen Krankenmeldung und Medikamenten, die er ja nicht verschreiben kann.

Er war vorher in Räumen (denke eingemietet) bei einer zugelassenen Psychotherapeutin und hat jetzt seit letzten Herbst eine eigene Praxis.
Befindet sich aber noch in der Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten und erhält wahrscheinlich im Herbst seine richtige Kassenzulassung.

Ja, ich habe auch das Gefühl, dass er mich nicht loslässt ..... die letzten 1 1/2 Jahre hatten wir 2x in der Woche Sitzung, ich habe ihm das auch schon erklärt..... jedoch habe ich das Gefühl er mauert, warum auch immer.

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Fundevogel
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 21:12

Hallo Secret,

also so ganz verstehe ich die Sachlage nicht:

Einerseits hast du geschrieben, dass du deine Therapie unbedingt auf eine Stunde reduzieren möchtest und die Therapie dann auch mal beenden möchtest, weil sich so viel Positives in deinem Leben getan hat und du dein Leben leben möchtest ohne Therapie.

Andererseits schreibst du nun, dass du seit Jänner wegen Depressionen krank geschrieben bist und demnächst deshalb in eine Klinik gehst, worüber du deinen Therapeuten im Vorfeld auch nicht informiert hast.

Also vielleicht habe ich ja etwas überlesen, aber das paßt für mich nicht zusammen.

Einerseits Therapie reduzieren wollen, andererseits in eine Klinik gehen wegen Depressionen in einer laufenden Therapie? Weiß der Thera von der Krankschreibung, bist du mit ihm nicht zufrieden, hast du ihm das so gesagt?
Falls nicht, dann hättest du ihm tatsächlich Entscheidendes verschwiegen, falls doch dann war sein Eindruck bezüglich Widerstand wohl nicht so falsch wenn du nun woanders hingehst. Falls es dir selbst nicht bewußt war, dann hättest du einen riesigen blinden Fleck.

Verstehe ich nicht, was da vorgeht bei dir. Könntest du das vielleicht näher erklären?
Fundevogel

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Räbin
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 21:27

@Secret: Ich fände es wichtig zu wissen, als was er die Stunden abrechnet. Wenn Du Patient an dieser Institutsambulanz bist, könnte es auch sein, dass da ein monatlicher Pauschalbeitrag von der Kasse abgerechnet wird und er somit tatsächlich "unendlich" viele Therapiestunden zur Verfügung hätte. Ich denke mal, das gehört zu den Rahmenbedingungen einer Therapie, zu wissen, wie lange sie geht.

Was Fundevogel schreibt, ist mir auch nicht ganz schlüssig. Darf ich fragen, wodurch die Depression ausgelöst wurde?
Theoretisch sollte es Dir ja besser durch die Therapie gehen und Deine Freude auf das Leben außerhalb der Therapie klingt auch danach.

Was würde Dich hindern, Dein Bedürfnis nach nur einer Stunde durchzusetzen?

Liebe Grüße

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Secret77
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 21:40

In die Tagesklinik gehe ich, weil ich mir was positives davon verspreche und der Arbeitgeber mir signalisiert hat, dass ich was tun soll.... durch die zugespitzte Lage in der Arbeit hatte ich nochmal einen Einbruch, habe jetzt auch meine Leitung aufgegeben (mit Unterstützung des Arbeitgebers) und werde wieder als normale Erzieherin arbeiten. Dadurch hat sich vieles schon positiv geändert - dies ging jetzt auf einmal ziemlich schnell und ich bin sehr froh darüber.
Das weiss der Therapeut auch, das war auch der Hauptgrund für die Therapie. Aber irgendwie haben wir dieses Thema aus den Augen verloren.
Die Therapie bindet mich zeitlich unter der Woche sehr und das möchte ich eben nicht mehr.
Die Tagesklinik sehe ich jetzt als zusätzliche Chance. Obwohl das zeitlich auch nochmal viel kostet.
Sollte ich nach der Tagesklinik weitermachen, möchte ich definitiv nur noch einmal in der Woche.

Ist schwer zu erklären, was da läuft.
Kann auch sein, dass ich die Tagesklinik als Absprung von der Therapie nutze.
Das Problem ist glaube ich vielschichtiger, auch auf Grund der Arbeitssituation - dazu müsste ich sehr weit ausholen.
Depression hat verschiedene Gesichter.
Ich nutze die Zeit jetzt zuhause zum erholen und Kraft schöpfen, es gibt gute und schlechte Tage.
Jedoch zermürbt es mich und macht mich müde, wenn ich nur noch einmal in der Woche zum Therapeuten will, ich mich ständig zu erklären versuche und er nicht versteht.
Es bringt ja nichts, wenn ich zweimal in der Woche hingehe und ich nur unmotiviert bin. Das bringt mir nichts und ihm nichts. Desweiteren ist die veränderte Beziehung auch Thema, ich fühle mich einfach nicht mehr wohl bei ihm.
Ich möchte halt nur noch einmal in der Woche-irgendwann ist es einfach gut mit Psychotherapie!

Vielleicht ist die Psychotherapie für mich auch nicht die richtige Form und ich bin eher in der Verhaltenstherapie besser aufgehoben.

Die Insitutsambulanz hat mich an ihn weitervermittelt, weil er dort im BKH in der Forensik gearbeitet hat.... wie das genau läuft... weiss ich leider auch nicht.
Er rechnet mit meiner Krankenkassenkarte ab.
Die Therapie musste vom Gutachter genehmigt werden. Zuerst war es Kurzeittherapie, die erweitert wurde.
Zuletzt geändert von Secret77 am Mo., 19.03.2018, 22:04, insgesamt 3-mal geändert.

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Secret77
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 21:54

P.S Zuerst haben mir die zweimal in der Woche auch sehr gut getan. Aber das letzte halbe Jahr hat sich das geändert - ich empfinde den Therapeuten bzw. die Therapie nicht mehr als so hilfreich bzw. bin ich nicht mehr so abhängig davon. Vor einem Jahr war es undenkbar für mich die die Therapie zu beenden bzw. zu kürzen.
Übertragungsliebe usw. habe ich auch erlebt und jetzt möchte ich wieder autonomer von ihm werden und der Therapie.
Das habe ich ihm auch gesagt.

Diese Stundenreduzierung hatten wir immer wieder als Thema in der letzten Zeit, aber er hat mir da soviel Widerstand entgegengesetzt - dass ich es nur mehr oder abgenickt habe. Aber mittlerweile versuche ich es mehr als deutlich zu sagen -bitte nur noch einmal in der Woche. Aber irgendwie reagiert er nicht.

Ich hätte auch eine Reha beantragen können (wie 2015), aber ich wollte ich dieses mal nicht von Zuhause weg - darum mitunter auch die Tagesklinik. Vielleicht ist die Tagesklinik mein Schild - mein Hilfsmittel deutlich zu machen, ich will nicht mehr.
Die Tagesklinik stand auch letztes Jahr auf den Plan, von daher weiss er Bescheid - es ging halt dieses Mal sehr schnell - ich hatte selbst nicht mit dem plötzlichen Termin gerechnet.

@Räbin und Fundevogel Danke für Euer nachfragen, regt bei mir auch nochmal zum genauen Denken an. : ))

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Secret77
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 22:21

Er weiss, dass ich krankgeschrieben - er kennt auch die Ärztin und er weiss, auch dass ich Medikamente nehme. Wollt ich nur nochmal anfügen ;-)

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Fundevogel
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 23:07

Hallo Secret,

danke für die Rückmeldung.
Ja, die Depression hat viele Gesichter ...kenne ich auch so.

Was auch immer du tust oder nicht, letzten Endes ist es deine Entscheidung, bei wem und wo du Therapie machst oder nicht. Wenn du nicht willst, dann wird das wenig bringen, egal was der Thera sagt, die Therapie läuft sich tot. Und wenn du willst, dann kann es etwas werden - egal ob Thera oder Klinik oder beides. Hängt ja nicht nur von einem selbst ab, aber eben schon auch.

Ich wünsch dir alles Gute und dass du einen guten Weg für dich findest.
Paß gut auf dich auf.
Fundevogel

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Rainer-JGS
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Beitrag Mo., 19.03.2018, 23:49

Ich habe schon von verschiedenen Seiten gehört, daß die klassische Psychoanalyse - mit ihrer häufigen Frequenz von 2 - 3 Sitzungen pro Wochen - eigentlich schon längst überholt ist und teilweise auch deutliche negative Wirkungen zeitigt.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Logotherapie nach Dr. Frankl und Dr. Lukas gemacht, wo man sich nur alle 2 - 3 Wochen einmal für eine längere Sitzung trifft und dafür die Möglichkeit für einen telefonischen oder schriftlichen Zwischenkontakt hat, was aber auf Wunsch des Klienten auch sehr flexibel gehandhabt wird.

Vor allem wird es immer freudig begrüßt, wenn der Klient weniger Stunden möchte, da dies meist eine gutes Zeichen von Gesundung und Selbständigkeit ist!

Im übrigen sollte man nie vergessen, daß der Therapeut immer Dienstleister und das der Klient sein Arbeitgeber ist, dem er sein Einkommen zu verdanken hat und dessen Wünsche er - so weit irgend möglich - immer Rechnung tragen sollte!

Nicht selten steht beim Therapeuten auch die Auslastung und die Sicherung seines Einkommens im Vordergrund und das beflügelt ihn dann oft, immer gute Gründe für die Anpassung der Klienten an seine existentiellen Bedürfnisse zu finden!

Auf jeden Fall aber ist die gute Passung zwischen Therapeut und Klient immer das wichtigste heilende Agens, was sich insbesondere durch eine gute, freundschaftliche, vertrauens- und wenn möglich auch liebe-volle Stimmung ausdrückt.

Dies zeigt sich bei einer gelingenden Therapieprozeß besonders deutlich darin, daß der Klient sich regelmäßig auf die Sitzungen freut, aber auch dankbar und froh ist, wenn die Therapie dann - nach nicht allzulanger Zeit - auch wieder mal zuende ist!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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Räbin
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Beitrag Di., 20.03.2018, 06:02

Therapeutisch scheint es dann ja abgesichert, das ist schon mal gut, Secret.

Mir ist nicht ganz klar, wo genau Dein Problem liegt, Deinen Wunsch nach nur einer Stunde pro Woche durchzusetzen. Nicht, dass ich nicht phantasieren könnte, aber das kann eben auch an Dir vorbeigehen. Und das wäre der Punkt, an dem wir ansetzen könnten, Dich zu unterstützen.

Wenn es Dir jetzt ganz gut gehen würde und die Therapie ihren Sinn erfüllt hätte, einfach nicht mehr gebraucht würde, wäre die Situation klar. In der jetzigen Situation würde ich mich auch fragen, ob auch eine Abwehr vorliegen könnte, an ein bestimmtes Thema heranzugehen und diese Abwehr die Therapie blockiert. Das soll keine Unterstellung sein!! Einfach ein Gedankengang, den ich für mich hinterfragen würde. Das muss überhaupt nicht so sein!

Ich wäre an Deiner Stelle in dieser Situation auch wütend, würde die Beharrlichkeit des Therapeuten als aufdringlich empfinden. Das würde bei mir so viel Abwehr erzeugen, dass ich kein Problem hätte, den Wunsch, auf eine Stunde zu reduzieren, durchzusetzen. Ich würde es als grenzüberschreitend empfinden, das wäre für mich völlig inakzeptabel.
Was ist es konkret, dass es Dir schwerfällt, Deinen Wunsch als legitim anzusehen und darauf zu bestehen?


kaja
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Beitrag Di., 20.03.2018, 06:14

Im Grunde haben einige der Vorposter die richtige Einstellung wenn sie sagen der Therapeut ist ein Dienstleister.
Das möchten viele in ihrer Therapiewelt nicht hören, aber manchmal kann es ganz gut sein sich das bewusst zu machen. Du bist da kein Bittsteller und musst plausibel machen warum du eine Stunde pro Woche haben möchtest. Eher muss er dir erklären warum er da genau anderer Ansicht ist.

Die Erklärung kannst du dann in deine Überlegungen mit einbeziehen, aber wenn du zu dem Ergebnis kommst eine Stunde pro Woche ist besser für dich, dann ist das so und er muss es akzeptieren.

Ob er dann zu dem Schluss kommt den Behandlungsvertrag beenden zu wollen, ist wieder eine ganz andere Sache.

Bevor hier wieder das halbe Forum aufschreibt wie wenig ich da die zwischenmenschlichen Aspekte berücksichtigen, die "heilige" Beziehung zum Therapeuten:

"Auch eine gekaufte Beziehung kann eine ehrliche Beziehung sein", sagte der Therapeut zu dem ich gehe als ich ihm vorwarf das Therapie im Grunde eine große Lüge sein. Ich denke das Zitat trifft es ganz gut.
After all this time ? Always.


mio
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Beitrag Di., 20.03.2018, 09:29

Secret, zu welchen (Tages)Zeiten hast Du normalerweise Therapie bei Deinem Therapeuten?

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Secret77
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Beitrag Di., 20.03.2018, 09:58

@Mio
15.15 Uhr, da muss ich auch früher von der Arbeit weg

17.15 Uhr


mio
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Beitrag Di., 20.03.2018, 10:17

Und welchen Termin würdest Du gerne streichen? Hast Du da eine Präferenz?

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Secret77
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Beitrag Di., 20.03.2018, 10:19

Ja, den Freitagstermin um 17.15 Uhr

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