Total verunsichert nach Erstgespräch

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Marilen
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Beitrag So., 18.02.2018, 20:59

Mio, weisst du was, ich habe den Eindruck du magst immer bewahren und beschützen in dem du das Ziel (und es IST ja ein gutes Ziel, das du da nennst) setzt aber nicht siehst, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg dorthin gehen muss. Er muss ihn GEHEN, er kann ihn nicht überspringen, nicht den Weg gehen, den ein anderer geht, er selbst muss SEINEN Weg gehen.

Es geht mir gar nicht darum der TE zu sagen, sie habe etwas falsch oder richtig gemacht,
denn das hat sie bereits selbst erkannt
aber Erkenntnis allein ist oft nicht ausreichend um Handeln zu verändern.
Nur verändert sich das auch nicht in dem man ihr sagt: mache das so und so
denn dann handelt sie wieder - wie mit dem auf den Kopf schlagen - nicht aus eigenem Antrieb.

WIR hier können das nicht MACHEN auch wenn wir vielleicht oft noch so gerne möchten.
Zuletzt geändert von Marilen am So., 18.02.2018, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Philosophia
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Beitrag So., 18.02.2018, 21:06

Ist richtig mio, aber das muss jemand erst lernen, dass er seins machen darf, widersprechen darf usw., wenn das eingeschrieben ist, dass nicht zu dürfen. Ich war früher auch so aufgrund diverser körperlicher und psychischer Gewalterfahrungen. Das verdammte Unterordnen kann ein Programm sein, ein Automatismus, der früher half, sich vor Gewalt der physisch stärkeren Autorität zu schützen. Bei Auflehnung gabs bei mir nur eines - noch mehr Qual. Da musste ich erstmal lernen, dass es auch anders gehen kann.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag So., 18.02.2018, 21:11

Und Du musst mir nicht sagen was ich schreibe Marilen. ;-)

Das verantworte ich schon selber.

Wenn Du es besser findest jemandem nach einer misslungenen Therapie das Köpfchen zu halten anstatt ihm vorher zu sagen, dass er ein bisschen auf sich aufpassen und auf seine Schwachstellen diesbezüglich achten soll dann ist das Deine Angelegenheit.

Ich werde bereits vorher sagen wo ich eine Gefahr sehe wenn ich eine sehe. Was die Person dann de facto macht darauf habe ich eh keinen Einfluss und es ist auch nicht meine Verantwortung. Aber darauf hinzuweisen dass es da wohl ein eigenes Problem gibt was gefährlich werden könnte im Zweifel so es nicht bedacht wird das erlaube ich mir.


Marilen
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Beitrag So., 18.02.2018, 21:15

ach Mio, schade, dass du das so aufgefasst hast.

Schönen Abend dir noch
Marilen
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mio
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Beitrag So., 18.02.2018, 21:29

Marilen hat geschrieben: So., 18.02.2018, 21:15 ach Mio, schade, dass du das so aufgefasst hast.
Warum? Ich sehe da jetzt kein großes Problem. Du hast Deine Sichtweise, ich meine. Beide dürfen sein. Um nichts weiter ging es mir.

Dir auch einen schönen Abend! :)

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Kaonashi
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Beitrag So., 18.02.2018, 21:39

Ich hätte es wahrscheinlich auch gemacht. Warum? Es war die erste Therapiesitzung, keine Erfahrung, und ich hätte nicht schnell genug nachdenken und mir ausrechnen können, dass das keinen Sinn ergibt und nur demütigend ist. Dazu muss man erstmal ein bisschen abgeklärt sein.

Es ist wirklich nicht hilfreich, wenn man dann hinterher auch noch Vorwürfe bekommt, dafür dass man zu blöd war. Gerade dann, wenn das Selbstwertgefühl sowieso nicht so gut ist. Hinterher ist man immer schlauer.


mio
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Beitrag So., 18.02.2018, 21:42

Ich glaube das Problem was ihr habt ist, dass ihr jeden Hinweis auf eigene Fehler als Vorwurf wertet.

Ob die TE das so tut weiss ich nicht, aber wenn wäre es sinnvoll das zu bearbeiten. Mit einem Therapeuten der einen nicht auffordert sich selbst an den Kopf zu schlagen um zu hören ob da was drin ist oder anderem derartig absurden Quatsch.


Jenny Doe
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 02:55

Ich weiß nicht was das mit unangemessener Gehörigkeit Autoritäten gegenüber zu tun hat. Klopfmethoden sind eine gängige Methode in der Psychotherapie. Hat meine Therapeutin auch mir beigebracht. Sie können helfen, Ängste, Phobien, Schlafstörungen, Traumata, Frustration, Stress oder Burn-Out-Syndrom abzubauen.
Ich stelle mir grad den umgekehrten Fall vor, nämlich der, dass Teliana das Klopfen verweigert hätte. Wie würde dann das Antwortverhalten hier aussehen? Vielleicht Vorwürfe, weil sich Teliana nicht auf die Therapie eingelassen hat?
Man kann es doch eh nicht allen Usern hier recht machen. Irgendwer findet immer was um andere beleidigen zu können.
Abgesehen davon, dass Klopfmethoden eine Therapiemethode ist, wie um alles in der Welt soll ein Therapiefrischling erkennen und wissen, was eine sinnvolle Therapiemethode ist und was nicht?
Man kann in alles was reininterpretieren.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Marilen
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 06:05

Jenny und du glaubst nicht, dass die Therapeutin ihr das Vorgehen erklärt hätte und vielleicht den Satz: wir schauen mal ob was drin ist, nicht gesagt hätte. Hat mit Interpretation nichts zu tun sondern mit lesen.
Und niemand sagt, dass die TE es jemanden hier recht machen muss und beleidigend wurde hier auch niemand.

Marilen
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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 06:52

Hallo Marilen,
Hat mit Interpretation nichts zu tun sondern mit lesen.
das Teliana ein Autoritätsproblem haben soll ist Interpretation. Dass sie das Problem haben soll kann ich nicht rauslesen. Ich lese vielmehr etwas anderes, nänlich das, was Teliana selbst geschrieben hat:
Ich bin ja nicht die hellste und weiß immer noch nicht was sie da von mir wollte.
und
Aber dann siegte meine Rückgratlosigkeit oder der Gedanke : sie hätte ihre Gründe- wahrscheinlich eine Mischung daraus.
Ich kann daraus kein Autoritätsproblem rauslesen, sondern Nicht-Wissen, Nicht-Verstehen, keine schnelle Auffassungsgabe, Rückgratlosigkeit.
Jemandem mit einer solchen Problematik hilft es mit Sicherheit nicht weiter zu sagen, er hätte gehen sollen. Ja, hätte sie machen können, doch sie verstand doch gar nicht was da gerade passiert.

Dass ich das Verhalten der Therapeutin nicht okay finde schrieb ich bereits.
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Marilen
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 07:09

Was nun genau das Problem ist ob Autoritäts, Rückgratlosigkeit wie du das nennst oder Selbstwertproblematik wie ich das bezeichnen würde, das WEISS ich ja tatsächlich nicht aber jemanden auf den Kopf hauen lassen um zu sehen was drin ist, das ist egal um was es geht, übel. Da verstehe ich nicht wie du drauf kommst es handle sich hierbei um die Klopfmethode?
Übrigens find ich schon, dass die TE gespürt hat, dass hier was Ungut ist.
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Thread-EröffnerIn
Teliana
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 07:25

"ich hätte nicht schnell genug nachdenken und mir ausrechnen können, dass das keinen Sinn ergibt und nur demütigend ist"
this

Sie hat mich so mit Fragen bombadiert und ist kaum auf die Antworten eingegangen und während meine Gedanken bei meinem sterbenden Bruder und meiner sterbenden Schwester hängenblieben- ich an ihrem Bett saß. ihre Atemzüge vor mir sah - ihre schweißnasse Hände hielt - redete sie weiter , fragte und ich holperte halb abwesend ,mit den Antworten hinterher
Wenn du das Unterbewusstsein eines Menschen beschäftigst dann kann er so abgelenkt sein das du für Forderungen "leichteres Spiel" hast .
Aber das hat seine Grenzen und das Beispiel mit von der Brücke springen- war ein wenig übertrieben.

Darüber lohnt es sich nicht zu streiten oder den Ton schärfer werden zu lassen - jeder hat seine Meinung und Druck erzeugt meist nur Gegendruck.


Ich fand es jedenfalls sehr positiv hier von euch zu lesen , eure vielfältigen Meinungen haben mir weitergeholfen
Danke dafür

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wind of change
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 09:00

Teliana hat geschrieben: Jeder hat seine Meinung und Druck erzeugt meist nur Gegendruck.

Da hast du recht!
Teliana hat geschrieben: Sie hat mich so mit Fragen bombadiert und ist kaum auf die Antworten eingegangen und während meine Gedanken bei meinem sterbenden Bruder und meiner sterbenden Schwester hängenblieben- ich an ihrem Bett saß. ihre Atemzüge vor mir sah - ihre schweißnasse Hände hielt - redete sie weiter , fragte und ich holperte halb abwesend ,mit den Antworten hinterher
Teliana hat geschrieben:Wenn du das Unterbewusstsein eines Menschen beschäftigst dann kann er so abgelenkt sein das du für Forderungen "leichteres Spiel" hast .

Dieser Absatz zeigt mir, dass dein Satz " ich bin nicht die hellste" dahingehend unzutreffend ist, dass du sehr wohl " helle" in dir hast ( Intelligenz und klaren Menschenverstand). Warum hast du ihn geschrieben?
Teliana hat geschrieben: Aber das hat seine Grenzen und das Beispiel mit von der Brücke springen- war ein wenig übertrieben.

Gut dass du nochmal klar schreibst, dass es seine Grenzen hat. Leider kann man hier auch Grschichten lesen, wo der Therapeut klar seine Grenzen überschritten hat, zB durch sexuellen Missbrauch. Das geht dann auch vielleicht ganz langsam und subtil vor sich ( ich habe sowas Gott sei Dank nicht erlebt) und irgendwann findet sich der Patient in einem " komischen Spiel" wieder.
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))


Marilen
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 09:05

wobei ehrlich, nicht hinter jeden Diskussion ein Streit oder ein scharfer Ton liegt,
da wird auch viel Eigenes reingelesen und selbst wenn Streit, gibt es auch sowas wie Streitkultur.

Marilen
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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 10:32

Hallo Marilen
Da verstehe ich nicht wie du drauf kommst es handle sich hierbei um die Klopfmethode?
Ich gehe nicht davon aus, dass das die übliche Klopfmethode ist. Ich kann jedoch verstehen, wenn jemand, der keine Ahnung von Therapie hat, denkt, "die wird schon wissen, was sie macht", sich erst mal darauf einlässt, weil derjenige denkt, es könnte eine Methode sein, die die studierte ausgebildete Kassentherapeutin da anwendet. Ich kann verstehen, dass sie sich drauf eingelassen hat, das wollte ich damit sagen.
wobei ehrlich, nicht hinter jeden Diskussion ein Streit oder ein scharfer Ton liegt
Nein, absolut nicht. zumindest von meiner Seite aus nicht.

Hallo Teliana
Sie hat mich so mit Fragen bombadiert und ist kaum auf die Antworten eingegangen und während meine Gedanken bei meinem sterbenden Bruder und meiner sterbenden Schwester hängenblieben- ich an ihrem Bett saß. ihre Atemzüge vor mir sah - ihre schweißnasse Hände hielt - redete sie weiter , fragte und ich holperte halb abwesend ,mit den Antworten hinterher
Wieso beschreibst du dich als "nicht die Hellste?"

Wenn ich das lese, dann kann ich gut verstehen, dass Du die Situation in dem Moment nicht klar überdenken konntest. Wenn ich mit meinen Gedanken bei meiner toten Lebensgefährtin wäre, bräuchte ich auch erst mal eine Weile bis ich klarkriege, was da gerade passiert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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