Mit sexualisieren meine ich, dass ich von meiner Mutter bedrängt wurde, mir einen Freund zu suchen und mich pubertärer und mädchenhafter zu verhalten/kleiden. Und ich solle mich nicht so anstellen wegen des Vaginismus bzw. man könne/solle trotz schmerzhaftem Vaginismus Sex haben, weil es ganz normal sei, Sex zu haben und Jungs (und später Männer) Sex brauchen und ich dazu bereit sein müsse, weil es unnormal sei, keinen Freund und damit auch keinen Sex zu haben.
Ich habe daraufhin gesagt, dass ich lieber unnormal sein möchte als Sex (Schmerzen und eventuell ungewollte Schwangerschaft) zu haben. Dann wurde ich noch komischer von ihr behandelt. Damit meine ich, dass sie und zum Teil auch mein Vater mich mit meinen normalen Freundinnen verglich (und später auch mit meiner geistig behinderten Freundin, die immerhin einen Freund hatte) und mir vorwurfsvoll sagten, wie unnormal ich im Vergleich zu ihnen sei. Das hat mich sehr geärgert und auch geängstigt.
Später kamen dann die Zoophilie-Vorwürfe, über die ich im anderen Thread geschrieben habe.
Ich habe daraus geschlossen: "Ich muss Schmerzen (beim Sex) ertragen, damit die Gesellschaft mich für normal hält. Das, was die Gesellschaft über mich denkt, ist wichtiger als mein Wohlbefinden. Ich muss mit irgendeinem Jungen zusammen sein, damit ich normal wirke, obwohl ich ihn und andere nicht anziehend finde.
Ich bin ein Sexobjekt für die Bedürfnisse von Männern und soll später bestimmt als Gebährmaschine funktionieren. Außerdem darf ich nicht bestimmen, mit welchem Geschlecht bzw. ob ich überhaupt Sex habe, weil meine Eltern mit sowas nicht rechnen und wollen, dass in unserer Familie alles so normal wie möglich ist. Ich habe mich ja schon dadurch "strafbar gemacht", indem ich autistische Züge habe."
Die autistischen Züge waren für meine Eltern wirklich sowas Schlimmes, als wenn ich eine leichte Straftat begangen hätte. Da musste ich mich wenigstens in anderen Lebensbereichen zusammenreißen.
Wenn ich diese Zeit zurückdrehen könnte, würde ich meinen Eltern einfach eine Beziehung vorspielen. Das hätte mir viel Ärger erspart. Leider war ich damals in der Hinsicht zu ehrlich. Aber ich hatte auch Angst, dass sie es kontrollieren würden und ich dann noch mehr Ärger kriegen würde, wenn sie herausgefunden hätten, dass ich sie angelogen hätte.
Ich muss dazu sagen, dass meine Eltern aus verschiedenen Gründen es vermutlich beide nicht leicht in ihrer Jugend hatten und dann mit der Familiengründung endlich eine heile Welt haben wollten. Dazu gehörten natürlich keine andersartigen Kinder.
Außerdem wurde ich von den Jungs in der Schule schlecht behandelt, weil ich angeblich so hässlich war. Dabei wollte ich gar nichts sexuelles von ihnen. Ihnen hätte mein Aussehen egal sein müssen.
Oder stört das Jugendliche auch unabhängig davon, wenn sie mit hässlichen Altersgenossen unterwegs gesehen werden?
Und wieso waren die Mädchen toleranter?
Nein, in Deutschland normalerweise nicht ohne eine Diagnose.