Danke danke danke, Stern,
ich glaube, du öffnest mir wirklich die Augen, danke, daß du dich so intensiv mit meinem Problem hier auseinandersetzt.
Ja, ich glaube, ich habe sie einfach in die Rolle der Mutter gedrängt und, wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin: ich glaube, das ist nicht das erste mal. Mir fallen sofort diverse Situationen ein, in denen ich ihr ganz subtil sehr viel vorgeworfen habe, was ja gar nicht zu ihr gehört, wie ich jetzt sehe. Daß sie zu schwach ist für mich, sobald sie nur ein Fitzelchen Mitgefühl zeigt, daß sie mich loswerden will, nur weil sie gesagt hat, es wäre gut für unsere Therapie, wenn wir in das Traumazentrum gingen, daß ich nicht weiß, ob sie mich nach den Urlauben wiedererkennen würde, dabei arbeiten wir doch jetzt schon so lange zusammen. Daß ich ihr nur ein ganz klein wenig vertrauen kann und daß ich ihr sowieso erstmal nichts glaube. Puuuuh, das ist schlimm. Wie halten Therapeuten das bloß aus, dauernd in so fiese Rollen gedrängt zu werden, die gar nichts mit ihnen zu tun haben.
Und was sagt mir mein Verhalten denn generell über meinen Umgang mit Menschen?
Und warum tue ich das bloß, obwohl ich doch WEIß, daß in meiner jetzigen Umgebung kein einziger Mensch ist, der mir etwas böses will und ganz bestimmt auch nicht die Therapeutin.
Muß noch was nachdenken. Das hat jetzt viel in mir angestoßen.
Grenze der Therapeutin überschritten
Wirrwarr oder Konträres in meinen Texten bitte ich zu entschuldigen. Es sind so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten in mir, ich bin noch auf der Suche nach dem GANZEN.
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Hallo Barida,
nur ganz kurz, weil ich gleich zur Thera darf:
Die Erkenntnis, dass meine Therapeutin nicht die Täterin ist, dass sie es nicht verdient hat, in diese Schublade gesteckt zu werden, hat bei mir eine große Verhaltensänderung hin zu mehr Offenheit und Vertrauen bewirkt.
Du bist also an einem guten Punkt!
Herzlich
KM
nur ganz kurz, weil ich gleich zur Thera darf:
Die Erkenntnis, dass meine Therapeutin nicht die Täterin ist, dass sie es nicht verdient hat, in diese Schublade gesteckt zu werden, hat bei mir eine große Verhaltensänderung hin zu mehr Offenheit und Vertrauen bewirkt.
Du bist also an einem guten Punkt!
Herzlich
KM
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Ich spekuliere mal: du hast in einer prägenden Phase in deiner Kindheit die Erfahrung gemacht, dass man anderen Menschen nicht trauen darf. Du hast es nämlich immer wieder getan, hast vertraut, und bist bitter enttäuscht worden. Und zwar von deinen engsten Bezugspersonen. Ob die Bäckereifachverkäuferin von nebenan dir jetzt die korrekte Summe Wechselgeld gibt, ist nicht relevant, denn zu der hast du keine persönliche Beziehung. Aber die Therapeutin ist zu einer wichtigen Person in deinem Leben geworden. Sie hat dadurch eine gewisse "Machtposition", denn sie weiß viel über dich und könnte dich damit verletzen. Du sagst, du WEISST, dass sie dir nur Gutes will. Das stimmt aber nicht. Du weißt, es sollte so sein, weil sie deine Therapeutin ist. Zu 100% wissen kann man das nicht und das wiederum WEISST du aus Erfahrung. Ich habe meinem Therapeuten mal gesagt, dass ich Angst vor ihm habe, weil ich ihm die Waffen gegen mich in die Hand gegeben habe. Seine Antwort war, er hätte sie gar nicht als solche erkannt. Aber ich konnte an nichts anderes mehr denken. Weil Menschen gefährlich sind.Barida hat geschrieben: ↑Mi., 04.10.2017, 13:03 Und was sagt mir mein Verhalten denn generell über meinen Umgang mit Menschen?
Und warum tue ich das bloß, obwohl ich doch WEIß, daß in meiner jetzigen Umgebung kein einziger Mensch ist, der mir etwas böses will und ganz bestimmt auch nicht die Therapeutin.
Danke, Kirchenmaus für Deinen Beitrag. Ich bin immer noch ganz durcheinander von der Erkenntnis, daß ich genau DAS die ganze Zeit gemacht habe, anscheinend. Ich habe sie die ganze Zeit abgewehrt und in fiese Schubladen gesteckt und noch schlimmer: ich habe das ganze letzte Jahr damit zugebracht, ihr zu erklären, daß sie sich irrt, daß ich kein Trauma habe (das böse T-Wort), das es mir gut geht und muß jetzt erkennen, daß sie vielleicht doch Recht hatte und mir Dinge passiert sind, die vielleicht doch nicht so normal sind? Und daß es mir vielleicht doch nicht ganz so gut geht?Kirchenmaus hat geschrieben: ↑Mi., 04.10.2017, 14:10 Die Erkenntnis, dass meine Therapeutin nicht die Täterin ist, dass sie es nicht verdient hat, in diese Schublade gesteckt zu werden, hat bei mir eine große Verhaltensänderung hin zu mehr Offenheit und Vertrauen bewirkt.
Ich muß grad nur über mich selber den Kopf schütteln, ich meine, weswegen geht man denn zu einer Therapie? Weil es einem super geht und alles easy ist? Und diese billige Erkenntnis, daß ich zwar nach außen alles im Griff habe, nach innen aber anscheinend nichts und noch nichtmal Überblick über mein „Innen“ habe kommt mir jetzt nach einem Jahr? Ich scheine ja eine hohe Introspektionsfähigkeit zu besitzen.
Und Montana:
ja ja ja und nein nein nein, ich will so etwas am liebsten gar nicht hören! Deine Spekulationen sind schon richtig und ich kann überhaupt niemandem trauen, weil ich einfach ANGST vor Menschen habe, aber das ist nur ein Teil, ein Teil weiß auch, daß die Therapeutin mir helfen möchte, ein Teil von mir arbeitet mit Menschen zusammen und MAG Menschen und ein Teil sagt mir, ich soll euch sagen, daß man mir nicht trauen kann, daß ich lüge und betrüge! Ein Teil redet mit der Therapeutin und ich kann nichts hören, was weiß sie denn, was denkt sie denn, was rede ich denn, worüber?
In mir ist glaube ich grade ein riesiges Durcheinander.
Ich habe morgen Therapiestunde. Ich mache mir einen Zettel mit Euren Anregungen und werde versuchen, es anszusprechen.
Ich werde Euch Rückmeldung geben, allerdings wohl erst am Montag, ich habe mit meiner Schwester einen Kurzurlaub gebucht, da werde ich wohl vorher nicht dazu kommen.
Danke für Eure Hilfe.
Wirrwarr oder Konträres in meinen Texten bitte ich zu entschuldigen. Es sind so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten in mir, ich bin noch auf der Suche nach dem GANZEN.
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Du, deine Gedanken sind alle ganz normal und typisch für eine Traumafolgestörung.
Bis bald!
Bis bald!
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Kirchenmaus, jetzt musste ich herrlich befreit über deinen Satz lachen! Das tut gut, daß Du das noch normal findest, und das meine ich nicht ironisch, sondern ganz ehrlich!
Wirrwarr oder Konträres in meinen Texten bitte ich zu entschuldigen. Es sind so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten in mir, ich bin noch auf der Suche nach dem GANZEN.
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Schön!
Das ist übrigens nicht meine Privatmeinung, sondern von Psychiatern und Psychologen bestätigt. Diese Gedanken sind Symptome einer Traumafolgestörung. Also wirklich alles ganz normal.
Das ist übrigens nicht meine Privatmeinung, sondern von Psychiatern und Psychologen bestätigt. Diese Gedanken sind Symptome einer Traumafolgestörung. Also wirklich alles ganz normal.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Sooooo, jetzt hab ich etwas Zeit für mich und berichte noch kurz von meiner letzten Stunde. Ich war todesmutig und habe alles angesprochen! Ich habe mich zunächst nochmal entschuldigt, dafür, dass ich ihr unvorbereitet einfach den Zettel mit meinem schlimmen Erlebnis gegeben habe, und für die offenen und subtilen Vorwürfe, die sie aushalten musste, obwohl ich ja jetzt mit Eurer Hilfe plötzlich erkannt habe, dass das Dinge sind, die ich ja wem anders vorwerfen sollte, mit dem ich dachte im Reinen zu sein.
Sie war sehr überrascht und erfreut und auch dankbar, weil sie meinte, dass wir dann ja jetzt auch ganz anders über viele Dinge reden können, aber das das Aushalten der Übertragungen natürlich zu ihrem Job gehöre und sie ja auch deswegen mehr Supervision wollte. (Ach, das beschämt mich schon, aber ich verstehe es jetzt nicht mehr als Zurückweisung oder Bestrafung, dass sie mit mir in das Trauma Zentrum wechseln wollte, sondern als Zeichen, dass sie mir WIRKLICH helfen möchte, unglaublich!).
Ich habe ihr sogar sagen können, dass ich gesehen habe, wie sie traurig wurde, sie hat ja nicht richtig geweint, sondern die Tränen runtergeschluckt und dass das schrecklich für mich war. Sie hat mich dann gefragt,ob ich wissen möchte, warum sie so reagiert hat. (Ja, wenn das nicht grenzüberschreitend von mir ist). Sie sagte, dass sie es einfach traurig fand, was da stand und das Schreckliche sehen konnte, was dahinter steht, warum ich solche Zeilen schreibe. Und dass mir Mitgefühl so zusteht, wie jedem anderen Menschen auch. Und krass…. Ein ganz ganz kleines Zipfelchen dieses unglaublichen Geschenks, das sie mir da gemacht hat konnte ich sogar für einen Moment annehmen !!!!!!
Ich danke euch allen sehr für eure Unterstützung
Ihr habt mir sehr geholfen….
Sie war sehr überrascht und erfreut und auch dankbar, weil sie meinte, dass wir dann ja jetzt auch ganz anders über viele Dinge reden können, aber das das Aushalten der Übertragungen natürlich zu ihrem Job gehöre und sie ja auch deswegen mehr Supervision wollte. (Ach, das beschämt mich schon, aber ich verstehe es jetzt nicht mehr als Zurückweisung oder Bestrafung, dass sie mit mir in das Trauma Zentrum wechseln wollte, sondern als Zeichen, dass sie mir WIRKLICH helfen möchte, unglaublich!).
Ich habe ihr sogar sagen können, dass ich gesehen habe, wie sie traurig wurde, sie hat ja nicht richtig geweint, sondern die Tränen runtergeschluckt und dass das schrecklich für mich war. Sie hat mich dann gefragt,ob ich wissen möchte, warum sie so reagiert hat. (Ja, wenn das nicht grenzüberschreitend von mir ist). Sie sagte, dass sie es einfach traurig fand, was da stand und das Schreckliche sehen konnte, was dahinter steht, warum ich solche Zeilen schreibe. Und dass mir Mitgefühl so zusteht, wie jedem anderen Menschen auch. Und krass…. Ein ganz ganz kleines Zipfelchen dieses unglaublichen Geschenks, das sie mir da gemacht hat konnte ich sogar für einen Moment annehmen !!!!!!
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Ich freue mich sehr!
Bitte halte uns auf dem Laufenden, wenn du magst.
Liebe Grüße
KM
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