nur unerreichbare Frauen interessant

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Sehr
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 23:49

Hmm. Ok. Aber vielleicht verliebst du dich nicht wirklich, sondern schwärmst. Eben drum, wegen der oben genannten Punkte und sobald du hättest, was du begehrst, wirds uninteressant.
Was sagte deine Therapeutin dazu?
Ich weiß auch nicht.
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 23:53

Verlieben und schwärmen ist eh nahezu Dasselbe.
Verlieben heißt ja zu Beginn immer, dass man jemanden idealisiert.

Für mich würde es nicht uninterssant, wenn eine solche Frau sich für mich interessieren würde, sondern dann, wenn ich merke, dass sie keine römische Göttin am Sockel ist, sondern eine Frau, die auch Schwächen hat und keine 100% Sicherheit und Geborgenheit rund um die Uhr geben kann.
"Was ich versprochen hab`,
das werd` ich tun.
Und Meilen noch,
dann kann ich ruhen.
Und Meilen noch,
dann kann ich ruhen."

Tom Frost

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Sehr
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 23:54

Ja - aber jeder hat Schwächen (und Stärken)..
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Carpincha
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 09:52

Ich kenne Ähnliches von mir, wenn auch nicht mit Frauen, sondern mit Männern. Mir hat es geholfen, zu wissen, dass das eben nur Schwärmereien sind und dass die betreffenden Männer in Wirklichkeit nicht so sind, wie ich es mir in der Fantasie ausmale. Außerdem habe ich mir klar gemacht, dass das, was ich mir von ihnen wünsche, überhaupt nicht das ist, was man von seinem Partner erwarten kann, sondern dass ich mich vielmehr nach einer Art väterlichen Liebe sehne, die ich eigentlich in meiner Kindheit gebraucht hätte.

Indem ich mir das immer wieder klar gemacht habe, ist es mit der Zeit besser geworden. Geholfen hat sicherlich auch, dass ich seit bald 10 Jahren in einer guten Beziehung lebe und erfahre, wie sich diese Art von Liebe anfühlt.

Dieses Thema in einer Therapie anzusprechen, habe ich mich nie getraut... deshalb bin ich froh, dass ich selbst einen Umgang damit gefunden habe. Ganz selten erwische ich mich noch bei solchen Schwärmereien (meistens wenn es mir nicht besonders gut geht), aber inzwischen sind sie nichts, worunter ich leide, sondern eher ein Gedankenspiel, das ich genieße. In solchen Situationen tröstet es mich, mir z.B. Gespräche mit einem solchen Mann vorzustellen, wie sie sicher niemals stattfinden werden. Das mag ziemlich crazy sein, aber es schadet niemandem, und die Gedanken sind frei. ;)

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mondlicht
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 15:30

Hallo Reflektierte,

was meinst Du damit, wenn Du schreibst, dass es Dir auch manchmal schwerfällt, Grenzen zu diesen betreffenden Frauen zu wahren?

Ich schlage mich mit diesem Problem leider auch schon seit meiner Pubertät herum. Es ist nach meiner Erfahrung auch schon zu einer "lieb gewordenen Gewohnheit" geworden. Weil diese Zustände neben dem Leid natürlich auch sehr bunt und lebendig sind, eine Ersatzbefriedigung eben. Für mich stellt sich die Frage, wie ich mein Leben am besten einrichte, dass es mich möglichst erfüllt und ich das weniger brauche.

Für mich haben auf diesem Weg meine Hunde eine wichtige Bedeutung gehabt bzw. haben sie noch.

Ich war auch jahrelang "symptomfrei" in dieser Hinsicht und habe reale Beziehungen zu Frauen gelebt. Diese allerdings waren unterm Strich sehr belastend oder zumindest ambivalent, auch wenn sie teilweise mehrere Jahre bestanden. Jetzt hat mich so eine "fiktive Beziehung" leider wieder eingeholt. Ich hänge schon ein paar Jahre darin. Aber ich leide nicht sehr darunter, ich lebe mein Leben trotzdem. Und wenn es das Schicksal will, verliebe ich mich vielleicht auch wieder mal real.

Gib die Hoffnung nicht auf!

Liebe Grüße


mio
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 21:22

Reflektierte hat geschrieben: Fr., 18.08.2017, 23:53 und keine 100% Sicherheit und Geborgenheit rund um die Uhr geben kann.
Da hast Du es doch: Du willst eigentlich etwas, was es so niemals geben kann.

Kinder haben dieses Gefühl, weil sie noch nicht wissen, dass es eine Illusion ist. Du weisst, dass es eine Illusion ist. Bist also leider schon "über dieses Stadium" hinaus. Du weisst ja, dass es eine Illusion ist, aber Du willst sie eben trotzdem gerne haben.

Dh. ich denke Du schützt Dich selbst - unbewusst - vor einer "Enttäuschung/Desillusionierung" wenn Du Dich in "unerreichbare" Frauen verliebst. Das "Unerreichbare" symbolisiert sozusagen einen Schutz vor der Tatsache/Erkenntnis, dass das Leben kein Geländer hat, dass es 100%ige Sicherheit und Geborgenheit im Leben einfach nicht gibt. Das tut weh, macht Angst, ist aber leider die Realität.

Selbst wenn eine dieser Frauen sich Deiner so sehr annehmen würde wie Du es Dir erträumst könntest Du sie (das sichere Gefühl) verlieren, einfach weil das Leben sterblich ist. Dh. früher oder später würdest Du desillusioniert werden. Und das lässt sich nur "vermeiden", indem Du die "Wirklichkeit" (den echten Kontakt) vermeidest.

Von daher würde ich mir eher diese Angst anschauen und mal in sie "rein" fühlen. Kannst Du es ertragen dass Du verletzlich und sterblich bist?

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Beitrag Sa., 19.08.2017, 22:54

sehr:
Eben das ist es ja, was in mir solche Angst auslöst.
"Was ich versprochen hab`,
das werd` ich tun.
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 22:57

Carpincha:
Zum Teil bin ich auch deiner Meinung im Bezug auf väterliche und bei mir mütterliche Liebe für jemanden, der erwachsen ist. Aber in vielen Partnerbeziehungen gibt ein Partner solche Gefühle weiter, glaube ich.

Eben dass mir klar ist, dass keine dieser Frauen, die ich begehre, so ist, wie ich sie mir vorstelle, beunruhigt mich ja extrem! Das hilft mir nicht, das ist es ja, was mich beunruhigt.
"Was ich versprochen hab`,
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:01

Mondlicht:
Ich meine damit, dass es mir schwerfällt, sie nicht zu kontaktieren, wenn sie das nicht wünschen oder es nicht erlaubt ist.
Es gelingt mir zwar, aber teilweise ist das so schwierig, wie, ein Suchtmittel nicht einzunehmen.

"Ersatzbefriedigung" trifft es sehr gut.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, jemals eine Frau kennenzuernen, die nur ansatzweise so ist, wie ich es mir wünsche.
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:07

mio:
Ich glaube, ich schütze mich damit vor allem vor realer Nähe und davor, dass irgendeine Frau Erwartungen in mich hat.

Ich frage mich manchmal, wie ich mich fühlen würde, wenn eine dieser Frauen plötzlich etwas tun würde, was mir zeigt, dass sie mir als freundschaftliche Gefühle für mich hat.
Ich glaube, ich würde glauben, ich träume.

Dass ich verletzlich bin, ja, ich glaube schon.
Dass ich sterblich bin, ist schwieriger.
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:15

Reflektierte hat geschrieben: Sa., 19.08.2017, 23:07 Ich glaube, ich schütze mich damit vor allem vor realer Nähe und davor, dass irgendeine Frau Erwartungen in mich hat.
Heisst das, dass Du Dich eigentlich "vor Dir selbst" schützt?

Also davor, dass Du von Dir selbst enttäuscht sein könntest, wenn Du merkst, dass Du nicht so bist, wie "sie" es erwartet?

Also vor so einer Art "Demontage" Deines eigenen Ich-Ideals? Denn wenn "sie" Dir nahe käme, dann würde sie merken, dass Du gar nicht so bist wie Du gerne wärst oder denkst "sein zu müssen"? Und das überträgst Du dann nach außen?

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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:29

Nein, so nicht.

1. fühl ich mich unter Druck gesetzt und eingeengt, wenn jemand Erwartungen in mich hat.
2. hab ich Angst, dass sie gar nicht mit mir zusammen sein will, wenn sie merkt, wie labil und wechselhaft ich bin.
2. sehn ich mich zwar sehr nach körperlicher Nähe, sie ist mir aber auch schnell Zuviel und überschreitet meine Grenzen.
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:42

Reflektierte hat geschrieben: Sa., 19.08.2017, 23:29 1. fühl ich mich unter Druck gesetzt und eingeengt, wenn jemand Erwartungen in mich hat.
2. hab ich Angst, dass sie gar nicht mit mir zusammen sein will, wenn sie merkt, wie labil und wechselhaft ich bin.
2. sehn ich mich zwar sehr nach körperlicher Nähe, sie ist mir aber auch schnell Zuviel und überschreitet meine Grenzen.

Ok, hmm?

1. Kommen diese Erwartungen nicht auch ein Stück weit aus Deiner Phantasie/Erfahrung? Rein theoretisch müssten diese Dir ja keine "Angst" machen im Sinne von "Druck" erzeugen, Du könntest sie ja auch "zurückweisen". Also NEIN sagen dazu.

2. Du hast Angst verlassen zu werden, wenn sie sehen würde wie Du wirklich bist?

3. Deine Körpergrenzen scheinen nicht sicher zu sein, meint: Du scheinst Dich schnell zu verlieren (innerpsychisch) wenn Dir jemand körperlich nahe kommt. Faktisch besteht da ja keine Gefahr. Du wirst Dich nicht "auflösen" wenn Dich jemand - körperlich - "berührt". Scheinst aber sowas zu fühlen?

Ich glaube Du wirst da durch müssen um erfahren zu können, dass Du auch dann noch "selbstwirksam" bist, wenn all diese "Dinge" geschehen. Dass all das, was Du befürchtest, nicht geschehen wird. Und da bin ich bei Schlendrian: Mach es in einem geschützen Raum. In der Realität wirst Du das SO wahrscheinlich nicht erfahren können.

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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:47

Was werd ich so nicht erfahren können?
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Beitrag Sa., 19.08.2017, 23:50

Reflektierte hat geschrieben: Sa., 19.08.2017, 23:47 Was werd ich so nicht erfahren können?

Dass Dich all das nicht umbringen wird. :)

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