"...und es gibt durchaus Menschen, die keinem "normalen" Job nachgehen und trotzdem (oder gerade deshalb ) glücklich sind."
Da stimmt natürlich. Ich gehöre ebenfalls zu diesen Leuten. Mein Traumjob wäre es, Creative Director einer erfolgreichen Videospielserie zu sein. Ist es unwahrscheinlich, dass es je dazu kommen wird? Ja, ist es! Aber ich arbeite trotzdem weiter daran. Zur selben Zeit weiß ich aber auch, dass ich bald 30 bin und ich nicht mehr allzu viele Gelegenheiten habe. Darum arbeite ich 30h in einem regulären Job und nutze meine Freizeit, um meinen Träumen nachzujagen.
"...aber meiner Meinung nach solltest du dich aus diesem Bereich seines Lebens raushalten, solange er dich nicht um Rat fragt."
Da ist ja das Problem. Er fragt mich um Rat, hört aber nicht auf meine Ratschläge, weil sie nicht in seine "ich mache mit ein, zwei Videos Karriere auf YouTube" Vorstellungen passen. Dann kommt er, zwei Wochen später und erzählt mir voller Euphorie, dass er zwar immer noch kein Video hochgeladen hat (obwohl er das schon seit sechs Wochen tun wollte), aber nun einen Patreon Account hat. Ich versuche zwar, ihn zu ermutigen, aber gleichzeitig bin ich keiner der Leute, die anderen sagen, was sie gerne hören würden. Ich sage ihm schon, dass er seinem Traum nachgehen soll, aber auch, dass es vielleicht besser wäre, dies NEBEN einem regulären Job zu tun, da die meisten berühmten YouTuber, wie Marla256 schon richtig sagte, auch nicht von einem Tag auf den anderen berühmt geworden sind. Meist steckt jahrelange Arbeit hinter einem erfolgreichen Channel.
Über sechs Wochen, für ein 0815 Anti-SJW Video, wie es momentan ohnehin schon viel zu viele gibt? Was soll ich ihm da sagen?
Entfremdung von meinem ehemals besten Freund
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Naja, diese Youtube-Pläne halte ich jetzt auch für eine reine Träumerei. Die Frage ist halt, ob ihr das Thema Beruf nicht einfach außen vor lassen könnt, wenn es eure Freundschaft so belastet. Wenn er dich fragt, kannst du ihm nicht einfach ehrlich sagen, dass du seine Vorstellungen für unrealistisch hältst, dich aber mit konkreten Tipps zurückhalten, weil er sie ohnehin nicht berücksichtigt?
Ich denke halt, er muss da seinen eigenen Weg finden. Und für dich ist es ja auch frustrierend, wenn du dir ständig für ihn den Kopf zerbrichst, er aber alles ablehnt. Versucht doch, euch mit den Dingen aufzuhalten, die euch verbinden, und nicht mit denen, die euch trennen.
Ich denke halt, er muss da seinen eigenen Weg finden. Und für dich ist es ja auch frustrierend, wenn du dir ständig für ihn den Kopf zerbrichst, er aber alles ablehnt. Versucht doch, euch mit den Dingen aufzuhalten, die euch verbinden, und nicht mit denen, die euch trennen.
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Offensichtlich ist er gar nicht in der Lage, einem geregelten Tagesablauf nachzugehen und einen festen Job zu haben. Schriebst du nicht auch, dass er bei sich selbst eine Depression diagnostiziert hat? Für mich hört sich das teilweise exakt nach dem Verhalten meines Exfreundes an. Bei ihm war eine manische Depression diagnostiziert, die manischen Phasen habe ich aber eher nicht mitbekommen. Bei deinem Freund scheint es sowas aber in Ansätzen zu geben (Euphorie, Luftschlösser). Es steht mir natürlich nicht zu, hier eine Ferndiagnose zu stellen, aber ich habe das Gefühl, dass zumindest an der Depression etwas dran sein könnte (tagsüber schlafen, Termine nicht einhalten können, nicht ans Telefon gehen, kiffen).
Mein Exfreund war genauso. Unsere Lebensweisen passten eigentlich überhaupt nicht zusammen. Ich hatte dauernd zu tun (Haus und Garten, Sport, Hund, zwei Jobs), er hing ausschließlich rum und lebte in den Tag hinein. Seine einzigen Beschäftigungen waren Zocken, Filme und Musik hören. Er machte die Nacht zum Tage. Wenn ich am Wochenende bei ihm war "musste" ich mich anpassen, also bis 5 oder 6 Uhr morgens aushalten und dann erst ins Bett gehen. Du kannst dir vorstellen, wie anstrengend der Wechsel vom Sonntag auf den Montag dann wieder war. Vormittags konnte man mit ihm grundsätzlich nie rechnen, weil er da geschlafen hat. Oft genug hat er den ganzen Tag geschlafen und kam dann erst gegen Abend aus dem Quark. Einkaufen ist er immer erst nach 20 Uhr gegangen, das ist normalerweise so die Zeit, wo ich langsam darüber nachdenke, mich schlafen zu legen.
Ich habe mich viel zu lange an seine Bedürfnisse angepasst und meine eigenen vernachlässigt. Wenn er so leben möchte, ist das sein gutes Recht, ich bewerte das nicht. Aber seine Art zu leben passt nicht zu meiner und somit ist es zwecklos, eine Partnerschaft führen zu wollen.
Der Grund für sein Verhalten, ist denke ich, die Depression gewesen, die auch tatsächlich sehr stark ist. Ich erkenne bei meinem Ex aber auch, dass er die Depression in gewisser Weise nutzt und einsetzt, wenn es für ihn von Vorteil sein könnte. Also irgendwo ein sekundärer Krankheitsgewinn. Er ist gefangen im Netz aus Depression und Narzissmus. Kein Entkommen möglich! Irgendwann hat mich das selbst so runtergezogen, dass ich mich befreien musste, um mich zu schützen.
Einen Rat für deine Situation kann ich dir natürlich nicht geben, aber du solltest auf dich achtgeben und Grenzen setzen. Wenn er nicht bereit ist, auch etwas in eure Freundschaft zu investieren, wäre das für mich ein Hinweis, es vielleicht besser auch nicht mehr zu tun. Offensichtlich hängst du ja auch noch ein bisschen etwas nach, was vielleicht gar nicht mehr existiert. Eurer gemeinsamen Vergangenheit.
Mein Exfreund war genauso. Unsere Lebensweisen passten eigentlich überhaupt nicht zusammen. Ich hatte dauernd zu tun (Haus und Garten, Sport, Hund, zwei Jobs), er hing ausschließlich rum und lebte in den Tag hinein. Seine einzigen Beschäftigungen waren Zocken, Filme und Musik hören. Er machte die Nacht zum Tage. Wenn ich am Wochenende bei ihm war "musste" ich mich anpassen, also bis 5 oder 6 Uhr morgens aushalten und dann erst ins Bett gehen. Du kannst dir vorstellen, wie anstrengend der Wechsel vom Sonntag auf den Montag dann wieder war. Vormittags konnte man mit ihm grundsätzlich nie rechnen, weil er da geschlafen hat. Oft genug hat er den ganzen Tag geschlafen und kam dann erst gegen Abend aus dem Quark. Einkaufen ist er immer erst nach 20 Uhr gegangen, das ist normalerweise so die Zeit, wo ich langsam darüber nachdenke, mich schlafen zu legen.
Ich habe mich viel zu lange an seine Bedürfnisse angepasst und meine eigenen vernachlässigt. Wenn er so leben möchte, ist das sein gutes Recht, ich bewerte das nicht. Aber seine Art zu leben passt nicht zu meiner und somit ist es zwecklos, eine Partnerschaft führen zu wollen.
Der Grund für sein Verhalten, ist denke ich, die Depression gewesen, die auch tatsächlich sehr stark ist. Ich erkenne bei meinem Ex aber auch, dass er die Depression in gewisser Weise nutzt und einsetzt, wenn es für ihn von Vorteil sein könnte. Also irgendwo ein sekundärer Krankheitsgewinn. Er ist gefangen im Netz aus Depression und Narzissmus. Kein Entkommen möglich! Irgendwann hat mich das selbst so runtergezogen, dass ich mich befreien musste, um mich zu schützen.
Einen Rat für deine Situation kann ich dir natürlich nicht geben, aber du solltest auf dich achtgeben und Grenzen setzen. Wenn er nicht bereit ist, auch etwas in eure Freundschaft zu investieren, wäre das für mich ein Hinweis, es vielleicht besser auch nicht mehr zu tun. Offensichtlich hängst du ja auch noch ein bisschen etwas nach, was vielleicht gar nicht mehr existiert. Eurer gemeinsamen Vergangenheit.
Hallo,
Freundschaft schön und gut, aber nicht um jeden Preis. Ich habe auch eine Freundin, die zeitweise sehr unzuverlässig ist, aber ich habe einfach die Konsequenzen daraus gezogen. Jetzt warte ich bis sie mir letztgültig Bescheid gibt, dass sie schon unterwegs ist, bevor ich zum Treffpunkt fahre und ewig warte.
Aber ich würde mich niemals darauf einlassen, einen Freund ständig daran zu erinnern, nur weil derjenige sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Meine Freundin wollte z.B. dass ich sie jedes Mal, wenn ich irgendwo unterwegs bin, sie informiere bzw. sie frage! Ich weiß aber dass sie kaum Zeit dafür hat.
Sie sagte, dass sie einfach nur pro forma gefragt werden will!! Auch wenn sie eh keine Zeit hat. Das habe ich schlichtweg abgelehnt und ihr gesagt, das mache ich sicher nicht. Ich frage niemanden nur "pro forma", nur weil sie gefragt werden will!!
Also deinen Freund würde ich einfach nicht erinnern, ich würde ihm das aber auch sagen! Dass du maximal 15 min. wartest und dann halt wieder gehst. Oder du gehst gar nicht erst hin, erst wenn er dir vorher Bescheid gibt, dass er schon unterwegs ist.
Ich würde das quasi als "Erziehungsarbeit" sehen! Vielleicht schafft er es dann. Bei meiner Freundin hat es geklappt. Sie schreibt mir jetzt wenn sie losfährt
LG
Freundschaft schön und gut, aber nicht um jeden Preis. Ich habe auch eine Freundin, die zeitweise sehr unzuverlässig ist, aber ich habe einfach die Konsequenzen daraus gezogen. Jetzt warte ich bis sie mir letztgültig Bescheid gibt, dass sie schon unterwegs ist, bevor ich zum Treffpunkt fahre und ewig warte.
Aber ich würde mich niemals darauf einlassen, einen Freund ständig daran zu erinnern, nur weil derjenige sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Meine Freundin wollte z.B. dass ich sie jedes Mal, wenn ich irgendwo unterwegs bin, sie informiere bzw. sie frage! Ich weiß aber dass sie kaum Zeit dafür hat.
Sie sagte, dass sie einfach nur pro forma gefragt werden will!! Auch wenn sie eh keine Zeit hat. Das habe ich schlichtweg abgelehnt und ihr gesagt, das mache ich sicher nicht. Ich frage niemanden nur "pro forma", nur weil sie gefragt werden will!!
Also deinen Freund würde ich einfach nicht erinnern, ich würde ihm das aber auch sagen! Dass du maximal 15 min. wartest und dann halt wieder gehst. Oder du gehst gar nicht erst hin, erst wenn er dir vorher Bescheid gibt, dass er schon unterwegs ist.
Ich würde das quasi als "Erziehungsarbeit" sehen! Vielleicht schafft er es dann. Bei meiner Freundin hat es geklappt. Sie schreibt mir jetzt wenn sie losfährt
LG
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