verspätete Midlifecrisis

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:54

Hallo Nico,
Grundsätzlich finde ich so ein Ehrenamt was tolles, a b e r es hat seine Tücken.
Was im Leben hat nicht seine Tücken?
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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candle.
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 15:07

Montag hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 14:51 Fällt mir jetzt auf die Schnelle niemand ein. Ich denke eher, ich hab eine anerzogene Idealvorstellung, wie ein Leben zu laufen hat.
Von den Eltern bekommt man das ja in der Regel mit auf den Weg.
Meine Therapeutin versucht mir immer mal wieder zu verklickern, dass es doch genug ist dass ich Montag, einfach bin. Einfach da bin. Ein Arbeitstherapeut hat mir mal gesagt: Frau Montag, sie sind eine Blume und blühen einfach, das ist so schön.
Da wäre ich vielleicht angesäuert mich mit einer Blume zu vergleichen. :lol: Ich traue mich momentan gar nicht eine Therapie anzufangen, weil ich für die Zukunft gerade nichts zu bieten habe.

Andererseits:
Aber mir fehlt halt die Leistung aktuell - Leistung bringen für andere Menschen. Verstehst?
Mir fehlt Arbeit auch und Anerkennung vor allem. Meine Wende habe ich vor vielen Jahren da schon eingeleitet nicht für andere Leute zu arbeiten- äh- ich meine zu arbeiten was mir Spaß macht. Also ich suche auch Ehrenämter, die mir Spaß machen, denn ich habe sowas vielleicht wie so ein Helfer Burn Out. Da ja eh schon fast alles verloren ist: Warum nicht als Zielsetzung was einem Spaß macht um sich selber zu helfen, was nicht ausschließt, dass man anderen damit hilft. Mein Suchbereich liegt nur auf dem kulturellen Bereich und andere, alles was mit kranken Menschen zu tun hat, fällt raus.

An deiner Stelle würde ich diesen deinen Punkt wirklich mit der Therapeutin besprechen. Du hast schon ein Recht auf Glück- also Blume sein wie sie dir gefällt. :)

Gibt keine Organisation, die einem ein Ehrenamt vermitteln könnte.
Da würde ich mich aber nochmal im Netz schlau machen. Es geht ja nicht nur um die Tätigkeit, sondern auch Versicherungsschutz, falls dir oder dem, den du unterstützt was passiert. Da wäre ich z. B. viel zu ängstlich.

candle
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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 15:21

Zusammenfassung:

Zur Überwindung meiner Krise bin ich eigentlich auf dem richtigen Weg: Geregelte, normale Arbeit ist nicht mehr möglich, also Ehrenamt. Das mit dem Versicherungsschutz Candle, das ist ein wichtiger Punkt. Also ne Organisation suchen. Da bin ich momentan auch auf der richtigen Schiene.
Ziele suchen! die mir Freude machen. Ist zwar grad etwas schwierig, da meine Begeisterungsfähigkeit am Boden liegt, aber auch da nicht aufgeben. In Teilziele zerlegen.
NOchmal das ganze Thema mit der Therapeutin besprechen. Durch den Thread wird mir immer klarer, wie wichtig das Thema grad für mich ist.
Ehrenamt muss vor allem mir Spaß! und Freude! machen. Dann kommt auch am meisten für den anderen Menschen dabei heraus.
Danke allen Postern für ihre Anregungen!
Herzliche Grüße Montag


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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 17:20

@ Montag,
Das wär wieder was nur für mich. Früher bin ich sehr gerne gereist. Jetzt aktuell schränken mich da meine Ängste enorm ein.
Ängste kannste mit kleinen Schritten wieder abbauen. In dem dass Du kleine Schritte wieder wagst, sich selbst lobst immer und wieder probierst. Dann baut sich die Angst wieder langsam ab.
Wenn du immer wieder sagst ich habe Angst ich trau mich das nicht zu. Blockierst du dein inneres. Vielleicht wenn du dir es Bildlich vorstellst, das du es schafst Reisen. Woher kommt deine Angst, vielleicht ist sie auch begründet? Was ist mit Bus und bahn fahren ist dies vielleicht eine lösung oder I-Bike fahren?
Nur Geduld ist gefragt.
Vielleicht zum Nachdenken oder zum verwerfen.

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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 17:37

Hallo Krümmelmonster,

erstmal ich verwerf das nicht, sondern sag Dir herzlich Danke.
Ängste kannste mit kleinen Schritten wieder abbauen. In dem dass Du kleine Schritte wieder wagst, sich selbst lobst immer und wieder probierst. Dann baut sich die Angst wieder langsam ab.
Wenn du immer wieder sagst ich habe Angst ich trau mich das nicht zu. Blockierst du dein inneres.
Ja, da hast Du recht. Nick! Hab deshalb auch vorletztes und letztes Jahr klitzekleine Reisen unternommen. Und sie eigentlich genossen. Doch dann war da die Tischnachbarin im letzten Hotel die immer neugierigere Fragen nach meinen Narben usw. gestellt hat und ich konnte mich einfach nicht wehren. Das blockiert mich aktuell im THema Reisen.
Aber generell wäre es schon was für mich wieder mehr Farbe zu bringen in mein Leben und wieder was Neues zu sehen und zu er-leben.
Herzliche Grüße Montag


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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 17:48

@Montag,
vielleicht könntest du mit deiner Therapeutin noch über dein Scham, wegen den Narben besprechen. Es wurden trotzdem tolle Sätze schon hier rein geschrieben zum abblocken, wichtig ist aber dies nochmal zu besprechen mit deiner Thera, was dein inneres noch braucht.

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Montag
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Beitrag Di., 25.07.2017, 20:13

Hallo Krümmelmonster,

morgen hab ich wieder THerapie und ich werde Deinen Rat das mit den Narben nochmals anzusprechen beherzigen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ansonsten:
Hab das Gefühl heute einen entscheidenden Schritt zur Bewältigung meiner Krise getan zu haben. Ich hab heute aktive praktische Schritte unternommen in Richtung Ehrenamt. Und die Dame in der Institution, wo ich nachfragte, hat mir doch tatsächlich nicht den Kopf abgerissen deswegen - grins - sondern sich bedankt für mein Interesse und mir versprochen mein Anliegen weiterzuleiten und sich dann bei mir zu melden.
Ich denke, das ist der Weg für mich - raus aus den Gedanken, rein in die Aktion. So wie NIco kurz und pragmatisch am Anfang des Fadens schrieb: veränder Dein Leben oder so ähnlich - danke NIco!
Der erste Schritt ist jedenfalls getan, nun schaun wir mal.
Und dann hat heute eine Freundin noch was Wichtiges gesagt: Jeder Mensch hat Ressourcen, die er ausschöpfen kann. Gott hat jedem einzelnen Gaben mitgegeben.
Das hab ich für mich innerlich so übersetzt: Schau nicht mehr so sehr hin auf das, was Dir fehlt, sondern schau vor allem hin auf das, was Du hast und mach was draus. Das hilft mir gerade sehr meiner Unzufriedenheit Herr zu werden bzw. Frau und auch das trägt dazu bei allmählich raus zu kommen aus der Krise. Ja! Es bewegt sich grad was vorwärts.
Herzliche Grüße Montag


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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 25.07.2017, 20:24

Hallo Montag,
hab’s gelesen fand ich Spitze, das du dich spontan dich entschieden hast.
Nur eins möchte ich dir mitgeben, wenn du diese Aufgabe machen willst, braucht es Beständigkeit.
Das ist gerade wichtig für solche Menschen, wenn du diese Aufgabe machen willst.
Sonst entstehen bei den Menschen verlassen Ängste. Sie gewöhnen sich daran, dass jemand an diesen Tag kommt.

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Montag
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Beitrag So., 20.08.2017, 07:07

Noch was wichtiges ist mir bewusst geworden auf dem Weg raus aus der Krise: ECHTHEIT leben! Das eigene Idealbild von sich immer mehr loslassen, das bleibt ein Traum und man wird nur unglücklich dabei, wenn man ihm zu diktatorisch nachstrebt. Das hab ich schmerzlich erfahren und erlebt.

Nein, ich geh jetzt einen neuen Weg: Die realistische Montag immer besser kennen lernen und herausschälen, aus dem Unechten und dem ganzen Flitterkram. Dafür nehme ich Gottes und therapeutische Hilfe in Anspruch. Mich immer mehr annehmen mit meinen Stärken und Schwächen und einfach leben. Vielleicht, vielleicht irgendwann lieben? Aber erstmal akzeptieren, was ist.
Herzliche Grüße Montag


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Waldschratin
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Beitrag So., 20.08.2017, 12:00

Montag hat geschrieben: ich geh jetzt einen neuen Weg: Die realistische Montag immer besser kennen lernen und herausschälen, aus dem Unechten und dem ganzen Flitterkram.
begeistert bin und nick* :ja: :thumbsup: :-D
Ist ja auch das, was Jesus uns vorgelebt hat. Der war zwar ohne Sünde, aber ansonsten "ganz Mensch" : Hat rumgewütet und geweint, war enttäuscht und deprimiert und schob sowas von Angst und Panik, dass er "Blut und Wasser schwitzte". Konnte sich aber auch freuen und abfeiern und genießen, grad so, wie`s kam. Und ich glaub auch nicht, dass so manche Feier wie die Hochzeit, wo er Wasser in Wein verwandelte, so ganz ohne Rausch abging für ihn. :-D
Und ich denk nicht, dass er sich hinterher geschämt hat dafür, "so" gewesen zu sein und nicht "perfekter".

Ich seh das bei mir selber als ein Reinwachsen in ne Haltung der Demut : Ich anerkenne, dass ich nicht die bin, die ich "sein sollte", aber dass das eben auch nix groß Dramatisches oder Verwunderliches ist. Wir Menschen sind so gemacht : Lernen und ein Leben lang "werden" steckt in uns, wie`s in nem Apfelkern steckt, erst ein Baum zu werden und den dann so stark und gefestigt und angepasst ans Umfeld zu kriegen, dass er Früchte trägt.

Wenn das jetzt deine Erkenntnis aus deiner Midlife-Krise ist, dann herzlichen Glückwunsch! Denn "Werden" und "Sein" ist unabhängig von irgendeinem Alter das Wertvolle, das man in die Welt geben kann. Und auch das, was am meisten Auswirkungen ins Umfeld hat. Weit mehr als alles Tun oder sonstige "sichtbaren" Werke. :flower:

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Philosophia
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Beitrag So., 20.08.2017, 12:41

Montag hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 13:10 Zudem erwische ich mich immer öfter bei dem Gedanken, ob meine Entscheidung in frühen Jahren gegen eine Partnerschaft richtig war. Empfand mich halt immer als zu gestört für eine Partnerschaft, gleichzeitig sehne ich mich grad danach. Aber auch hier die Erkenntnis. Ich bin überzeugt, dass eine Partnerschaft, das derzeitige Loch in meinem Inneren nicht füllen kann, dass ich einen Partner damit überfordern würde.
Na ja, die Partnerschaft kann das Loch icht füllen, stimmt - aber das heißt nicht, dass eine Partnerschaft nicht trotzdem schön sein kann - besonders, wenn du darum weißt, dass der Partner nicht der Lochfüller ist (ich glaube, darüber reflektieren die wenigsten und benutzen den Partner dafür). Das ist doch eigentlich voll die gute Voraussetzung, finde ich.
Grüßchen
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Montag
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Beitrag So., 20.08.2017, 13:43

PHilosophia hat geschrieben: Na ja, die Partnerschaft kann das Loch icht füllen, stimmt - aber das heißt nicht, dass eine Partnerschaft nicht trotzdem schön sein kann - besonders, wenn du darum weißt, dass der Partner nicht der Lochfüller ist
Ja ne Partnerschaft kann unter der Voraussetzung, dass man den andern nicht als Lochfüller benutzt sehr schön sein. Da hast Du sehr recht. Doch je mehr ich jetzt darüber nachgedacht habe über mich + Partner, denke ich, ich werde Single bleiben und um die Partnerschaft eben trauern und diesen Wunsch verabschieden.
Herzliche Grüße Montag


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candle.
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Beitrag So., 20.08.2017, 13:56

Montag hat geschrieben: So., 20.08.2017, 13:43 und um die Partnerschaft eben trauern und diesen Wunsch verabschieden.
Das ist- Verzeihung- Unsinn. Für Partnerschaft ist es nie zu spät. Und du hast die gute Erfahrung ja schon gemacht- nur zu! Einfach probieren! Wie manche Deckel auf Töpfe passen, passen auch Menschen in das Loch, weil jeder eben seine Mucken hat.

candle
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Montag
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Beitrag So., 20.08.2017, 14:22

Liebe Waldschratin!
begeistert bin und nick* :ja: :thumbsup: :-D
Ja, ich muss ehrlich bekennen, ich war auch begeistert und erleichtert, als mir diese Lösung für meine Krise eingefallen ist. Steckt sicher Gott dahinter. Weil es fiel mir, wie Schuppen von den Augen, dass diese ganze Rennerei und Austreckerei nach der idealen perfekten Montag Quatsch ist und Anmaßung und nicht von Gott gewollt. Führt nur in den Krampf und ins Unglück. Genau du drückst es in diesem einen Satz aus:
Ist ja auch das, was Jesus uns vorgelebt hat.
Jesus war sich ganz und gar. Er ist stets zu sich und seinen Gefühlen gestanden. Und er hat gelebt. Er zwar ohne Sünde, ich mit Sünde, aber er hat uns vorgelebt, dass man sich annehmen soll und zwar mit Haut und Haaren. So geschieht dann Verwandlung, nicht in dem ich mache, sondern in dem Er in mir wirkt und mich immer mehr in seinen Dienst nimmt.

Das Bild vom Apfelbaum ist so schön Waldschratin und es trifft es ganz genau.
Lernen und ein Leben lang werden
und irgendwann in diesem Prozess wachsen die Äpfel, es ist ein natürlicher Prozess, nichts was ich gewaltsam erzwingen kann und muss. Das ist soooooo befreiend.
Wenn das jetzt deine Erkenntnis aus deiner Midlife-Krise ist, dann herzlichen Glückwunsch! Denn "Werden" und "Sein" ist unabhängig von irgendeinem Alter das Wertvolle, das man in die Welt geben kann. Und auch das, was am meisten Auswirkungen ins Umfeld hat. Weit mehr als alles Tun oder sonstige "sichtbaren" Werke. :flower:
In diesem Satz bringst Du es auf den Punkt und ja, damit ist meine Midlife- Krise erledigt.
Herzliche Grüße Montag


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Montag
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Beitrag So., 20.08.2017, 14:39

Hallo candle,

Hab mich bei Dir bedankt, weil ich es schön finde, dass Du mich aufbaust und ermuntern und ermutigen willst.

Aber hab jetzt viel über das Thema Partnerschaft meditiert und mir wird grad einfach immer mehr klar, dass es nicht mein Weg ist. Das macht mich auf der einen Seite schon traurig und ich werde es auch betrauern, aber auf der anderen Seite bin ich auch erleichtert. Ja erleichtert. Bin einfach nicht geschaffen für einen Partner, dass will ich jetzt endlich akzeptieren und dieses Thema dann verabschieden und loslassen.
Herzliche Grüße Montag


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