Therapie unschön zu Ende - sehe ich was falsch?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Marla256
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:27

Ich glaube dir, dass du mir nichts Böses willst. Du kannst mir daher gerne deine Kritik entgegen bringen. Nur zu :).

Ich habe kein Vertrauen zu ihr, das stimmt. Andererseits jedoch frage ich mich ob man als Therapeut dann gleich das Verhältnis beenden muss? Nicht, dass sie mir nachläuft. Doch ich hatte die Mail offen und ehrlich geschrieben, weil ich mir etwas erhofft hatte, dass sie mir meine Bedenken etwas nimmt.
Auch als ich mich zu der Behauptung äußerte, dass ich Termine absagen würde ohne Begründung, nannte ich ihr die SMS, mit Datum usw. in welcher ich ihr geschrieben hatte, dass ich krank war und deshalb absagen musste und sofort um einen Ersatztermin gebeten hatte. Und dass es sich so anfühlt als würde sie sagen wollen ich sei unzuverlässig.
Sie schrieb, dass sie sich von diesen Behauptungen meinerseits distanziere und das Therapieverhältnis beende.
Zuletzt geändert von Marla256 am Fr., 14.07.2017, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Philosophia
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:31

Ich denke, es könnte sinnvoll sein, das Verhältnis zu beenden, wenn von einer Seite aus zu viel Antipathie entsteht, noch mehr, wenn auf beiden, weil dann eine ansatzweise heilsame Atmosphäre nicht gegeben ist.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:37

Hallo Marla,
sie hat dich und Deine Gefühle respektiert. Warum soll Dir Deine Therapeutin hinterherlaufen, wenn Du klar sagst, dass
du ihr nicht vertraust, dass du dich von ihr nicht verstanden fühlst, dass du hast Bedenken an der Fortführung der Therapie hast, ...
Sie kann Dich nicht zu einer Therapie zwingen. Wenn auf Deiner Seite solche Gefühle gegenüber der Therapeutin bestehen, dann ist es sinnvoll die Therapie abzubrechen und Dir die Chance zu geben, die bereits genehmigten Stunden zu einem Therapeuten Deines Vertrauens mitzunehmen. Wenn du solche Gefühle ihr gegenüber hast, dann ist eine Therapie nicht möglich.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Marla256
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:42

na ja, das Verhältnis ist ja sowieso vorbei.
Hinterher laufen sollte sie mir ja nicht. Nur hatte ich Angst vor dem Gespräch und mir wie gesagt erhofft, dass sie mir da die Bedenken etwas nimmt. oder ist das falsch gewesen?

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Philosophia
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:45

Hmmm, vielleicht hat sie gar nicht verstanden, dass du eben das von ihr wolltest - per Mail ist so was schwierig, vor allem, wenns schon vorher nicht so ne super Stimmung war
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Marla256
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:49

In einer Email kommt so manches anders rüber als es direkt gemeint ist. Doch wenn ich schreibe, dass ich Bedenken wegen des Gespräches habe, dass ich etwas Angst habe, dann denke ich nicht, dass das irgendwie unverständlich war was ich damit meinte oder mir gewünscht hätte...


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:50

Hallo Marla, vielleicht wusste sie nicht, was du gerade brauchst, wonach du dich sehnst, ... Falsch ist Dein Bedürfnis gewiss nicht gewesen, ... nur leider kann der andere oft nicht wissen, was du brauchst, wenn du nichts sagst.
Ja, die Beziehung scheint zerstört zu sein. Nimm es als Erfahrung mit, dass es besser ist die Dinge anzusprechen.
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:53

Marla, zu Deinem letzen Posting: Es wäre besser gewesen es direkt mit ihr zu klären. Wir können nicht wissen, was in der Therapeutin vorging. Und du auch nicht, da du nicht das Gespräch gesucht hast.
Wenn es noch irgendwie möglich ist, wäre es sinnvoll, wenn Du ein Abschlussgespräch mit ihr suchst und das, was für dich noch offen ist, mit ihr klärst.
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Marla256
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 19:55

Na ja, Gedanken lesen kann der andere nicht. Nur auf die Erwähnung der SMS und des Bedenkens, dass man in ihren Augen wohl unzuverlässig sei damit zu reagieren, dass sie sich von meinen Behauptungen distanziere, finde ich etwas heftig, wenn ich ehrlich bin.
Ich hatte ihr geschrieben, dass ich Angst habe, dass das Gespräch negativ verläuft. Dass mir Konfrontationen generell Unbehagen bereiten. Kann man das so missverstehen?

Ich nehme es als Erfahrung mit.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 20:02

Hallo Marla,
Kann man das so missverstehen?
Man kann vieles missverstehen, vor allem wenn sowas über E-Mail oder SMS erfolgt. Man sieht den anderen nicht, hört die Tonlage nicht, sieht seine Gestiken und Mimiken nicht, ... Ganz viel am Verstehen des anderen läuft über das Sehen des anderen ab.
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Marla256
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 20:55

Hallo Jenny,

ich behaupte nicht alles richtig gemacht zu haben. Dennoch halte ich gewisse Dinge, die sie mir in ihrer Antwort an mich per Email schrieb für falsch. Einfach deshalb weil gewisse Fakten etwas anderes sagen. Somit stellte sie da Behauptungen auf, die so nicht stimmen. Und da geht es mir ums Prinzip.

Klar, per Email ist es etwas anderes als direkt persönlich. Doch wenn ich etwas während der Therapie ansprach sagte sie auch oft, dass sie das nicht nachvollziehen könne und mich nicht versteht.

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 20:55

Jenny Doe hat geschrieben: Fr., 14.07.2017, 19:37 Hallo Marla,
sie hat dich und Deine Gefühle respektiert. Warum soll Dir Deine Therapeutin hinterherlaufen, wenn Du klar sagst, dass
du ihr nicht vertraust, dass du dich von ihr nicht verstanden fühlst, dass du hast Bedenken an der Fortführung der Therapie hast, ...
Ich finde, da beschönigst du das Verhalten der Therapeutin.
Sie hat überhaupt nichts respektiert. Sie war beleidigt und konnte nicht professionell mit der Kritik umgehen.
Mit Bedenken eines Patienten kann man auch ganz anders umgehen, indem man darauf eingeht und versucht, zu klären, wo das Problem liegt. Doch daran hatte sie offenbar gar kein Interesse.

Und vorher in der Therapie war sie nicht in der Lage, Marla zu erklären, was ihre Diagnose ist, und Marla musste ihr jeden Satz einzeln aus der Nase ziehen. Die Therapeutin wirkt auf mich unmotiviert und unpersönlich. Das geht auch anders.

Vielleicht hatte sie Marla auch in die Borderline-Schublade einsortiert und gar nicht mehr individuell geschaut, wie Marla tatsächlich drauf ist und was sie möchte.

Marla:
Zu Achtsamkeitsübungen habe ich nie Beschreibungen oder dergleichen bekommen. Hat dein Thera dir das von sich aus gegeben oder hast du nachfragen müssen?
Das kam von ihm aus bzw. es war Teil des Programms, was wir da begonnen hatten. Er hat mir ein paar Seiten aus einem Buch kopiert.

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Marla256
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 21:03

Hallo Kaonashi,

na ja, vll hat sie mich etwas in eine Schublade gesteckt. Zum Beispiel sagte ich ihr mal, dass wenn mich jemand enttäuscht ich den anderen meist für Stunden manchmal Tage nur negativ sehe. Da fragte ich sie auch was man dagegen tun kann, denn ich empfinde das immer als sehr anstrengend. Körperlich und psychisch.
Ich sagte ihr dann auch, dass ich sehr wohl über die positiven Dinge was der andere getan hat was ich an ihm schätze wisse, halt vom Verstand her, das negative Gefühl aber überwiege.
Da meinte sie irgendwie wenigstens sei ich dazu in der Lage. Es wirkte iwie so als hätte sie gedacht ich würde dazu nicht fähig sein das Positive im Auge zu behalten und wohl "typisch Borderline " den anderen nur entwerten.
Was man dagegen tun könne meinte sie ich solle mir eine Schale voll Äpfel vorstellen bei der einer faul sei, dann blieben noch viele schöne gute Äpfel...


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 21:30

Hallo Marla,
Zum Beispiel sagte ich ihr mal, dass wenn mich jemand enttäuscht ich den anderen meist für Stunden manchmal Tage nur negativ sehe.
Es wirkte iwie so als hätte sie gedacht ich würde dazu nicht fähig sein das Positive im Auge zu behalten und wohl "typisch Borderline " den anderen nur entwerten.
Wenn Du Deiner Therapeutin sagst, dass du den anderen NUR negativ sehen kannst, dann erscheint es mir logisch, dass Deine Therapeutin denkt, dass Du nicht das Positive sehen kannst. Das hat nichts mit "Typisch Borderline" Denken zu tun, sondern damit, dass du selber gesagt hast, dass Du NUR negativ sehen kannst.

Ich verabschiede mich aus dem Thread.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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flowing
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Beitrag Fr., 14.07.2017, 22:05

ich glaube, es ist nicht unbedingt sehr sinnvoll jetzt zu orakeln, wie deine Therapeutin was gemeint haben könnte. Verrenn dich da nicht zu sehr. Du wirkst auf mich ein bisschen so, als ob du gerne hören magst: ja, deine Therapeutin war voll Panne. Das ist nicht okay.
Kann ich auch gut verstehen.
Ich denke nur, dass kann dir hier niemand geben und niemand kann dir hier sagen, ob du was falsch gemacht hast, wie es letztendlich zu diesem schrägen Ende kommen konnte, usw.

Ich glaube, du kannst nur versuchen deine Gefühle ernst zu nehmen, dir überlegen, ob du nochmal um ein Gespräch bitten magst und ansonsten versuchen das irgendwann loslassen zu können und zu schauen, ob und wo du nochmal Hilfe bekommst, wenn du magst.

Du kannst ja überlegen, ob du mal übergangsweise dich um eine Beratung kümmerst, um da vielleicht ein mit Begleitung ein Stück abschließen zu können und auch weil du sagst, du hast Schwierigkeiten bei der Therapeutensuche zu merken, welchen Therapeuten du wählen sollst.

Ansonsten aber: klar kann es sein, dass deine Therapeutin da ihrerseits auch was verbockt hat, was über "Chemie" stimmt nicht, Interaktion zwischen euch hat nicht geklappt, usw. hinausgeht.
Üblich finde ich das nicht, ohne Abschlussgespräch jemand (auch noch schriftlich?) die Therapie so aufzukündigen. Normalerweise wird ja - so wie ich es verstanden habe - auch von Patienten erwartet, dass sie nochmal zu Abschlussgesprächen kommen, das wird ja manchmal vertraglich auch so festgelegt.

Krone richten, weitergehen :) sich Zeit lassen, das zu verarbeiten und notfalls Hilfe suchen dafür (außerhalb des Netz) wären meine Tipps.
In Ruhe schauen, was du für die Zukunft für dich dann vielleicht auch verändern magst (keine Absagen per SMS, keine schriftlichen Klärungsversuche, nicht was machen, nur um des "Durchziehens" willen, wenn du merkst, da passt was grundsätzlich nicht, schauen was es ist und da dann auch dranbleiben usw. - aber sei da nicht zu streng mit dir - das sind auch Erfahrungswerte, die jeder individuell und je nachdem aus welcher Ecke von psychischer Erkrankung man kommt macht - ich habe jetzt zum Beispiel auch sehr lange gebraucht, bis ich klar hatte, dass ich mich von einem Therapeuten besser löse, das war auch sehr aufwühlend und ein langer Weg, meinen Gefühlen da zu trauen, z. B. und das Ende war jetzt auch alles andere als galant)

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